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Zum Thema Alternativjagd..
Da ist die Reizangel, der Dummy, da sind die Vögel, die kontrolliert gejagt werden dürfen (oder aufgescheucht)...
Ich kann hier nur über meine subjektive Einschätzung bezüglich meines Hundes sprechen:
Sind diese Alternativen befriedigend für den Hund?
Für Inga sind die befriedigend. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn ich sie vor die Wahl stellen würde, würde sie eher hetzen gehen, denn sie rennt unglaublich gerne. Mit Dummy oder Reizangel kann ich ihr in dieser Richtung allerdings weder die große Geschwindigkeit noch das Hetzen quer über ein ganzes Feld bieten.
Daher ist das ganze ja so aufwendig und schwierig.
Oder "ersetzen" sie sogar die Jagd?
Ich bin der Meinung, dass einzige, was die unkontrollierte Jagd ersetzen kann, ist die kontrollierte Jagd und das am lebenden Objekt, in unserem Fall sind das die Mäuse(löcher).
Dummy, Reizangel etc. sind m.M.n. nur hilfreich für die Impulskontrolle und das gemeinsame Arbeiten mit Hund.
Findet ihr, dadurch schwächt man ein wenig den Trieb oder unterstützt man ihn gar?
Weder noch. Der Trieb bleibt wie er ist, ich kann ihn mit der Zeit aber kontrollieren und meinen Hund einschätzen.
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Kleine Zwischenfrage:
Was hat es denn mit dem "Sichtjäger" auf sich ?
Was gibt es denn da für verschiedene Arten wenn ich fragen darf und woran erkennt man sie?
Muss ich meinen Hund denn zwangsläufig einstufen um vernüftig mit ihm arbeiten zu können ?
Ein Hund ist ein Sichtjäger, wenn er auf Sicht jagt. Das heißt, wenn er ein Objekt seiner Begierde erblickt und daraufhin anfängt hinterher zu sprinten. Sie sind meist "sichtlaut" (wenn sie Wild erblicken, jiffen (kurzes, hohes Bellen) sie).
Dann gibt es noch die Hunde die einer Spur nachgehen, diese verfolgen und dann das Wild aufscheuchen. Diese Hunde sind meist "spurlaut" (während sie die Spur verfolgen, bellen sie).
Erkennen kannst du es daran, indem du dein Hund auf Spaziergängen genau beobachtest.
Schaut er sich viel um und reagiert sehr auf visuelle Reize, die ihn auch schon mal zum lossprinten animieren? Dann hast du einen Sichtjäger.
Hält er seine Nase oft in den Wind und setzt sie auch am Boden an, um dann in die Richtung, die ihm der Geruch vorgibt, zu laufen und ist er während dieses Prozessen kaum ansprechbar? Dann hast du einen Hund, der bei der Jagd vornehmlich mit seiner Nase arbeitet (Beagle sind ein häufiger Vertreter dieser Verhaltensweise).
Es ist schon sinnvoll zu wissen, wie sein Hund in Bezug auf den Jagdtrieb tickt, denn danach richtet sich das Training. Mit einem Sichtjäger wird man vornehmlich Dummy- oder Reizangeltraining machen, während man mit einem Spur-nachgehenden-Hund eher Fährtenarbeit in Angriff nehmen sollte.
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Wo sind eurer Meinung nach die Grenzen des AJT?
Wenn ein Hund gerissen hat ist für mich die Grenze erreicht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das man da dann noch etwas hinbekommt. Wenn dann ist es super aufwändig.
In wie fern meinst du das?
Wenn der Hund eine Maus erbeutet und gefressen hat, ist das für dich auch schon "reißen"? Denn dann bin ich da anderer Meinung.