Beiträge von Cinnemaus

    Ich habe derzeit - wird hoffentlich so bleiben - 10 Hunde


    Cindy, Rottweiler-Staff-Mix, 12 Jahre alt
    Bosco, Mischling "zu heiß gewaschener Hovawart", 13,5 Jahre
    Bobby, Terrier-Mix, 11 Jahre
    Angie, Mini-Yorkie-Zicke, beinah 14 Jahre alt
    Sanja, Tibet-Spaniel-Mix, 13 Jahre alt
    Chicco, Owtscharka-Mix, 5,5 Monate
    Sheera, Owtscharka-Mix, 5,5 Monate
    Malu, Labrador-Leonberger-Mix, 6,5 Monate
    Einstein, Labrador-Leonberger-Mix, 6,5 Monate
    Biene, Labrador, 11 Wochen


    LG Birgit

    Zu der sehr bedauerlichen Erzählung von Diane möchte ich mal anmerken, daß ich die Haltung von Hündinnen untereinander - ich habe selbst mehrere - sowieso schon für schwieriger halte, als die von mehreren Rüden *eigene Meinung*.
    Allerdings denke ich zu diesem Vorfall, daß die Wahrscheinlichkeit für eine solche Auseinandersetzung bei dieser Konstellation - wenn ich das richtig gelesen habe, war die ältere Hündin kastriert und die andere nicht - extrem hoch war, da ausgerechnet die kastrierte Hündin auch noch die Chefin war. Es ist meines Wissens nach in der Natur so, daß in einem Rudel lediglich die Alphahunde bzw. -wölfe sich reproduzieren dürfen. Wenn ich das jetzt mal auf unser Hunde übertrage, ist eine Auseinandersetzung absehbar, wenn die kastrierte Hündin nicht freiwillig ihre Vorrangstellung abgibt. Ich weiss allerdings nicht, wie Züchter dieses Problem lösen, sofern sie ihre Tiere behalten, wenn sie nicht mehr zur Zucht eingesetzt werden.
    Es wäre schön, wenn das jetzt keine Diskussionen auslöst, aber persönlich halte ich es mit meinen Hunden so, daß entweder alle kastriert werden oder keiner.
    Zu dem Vorfall mit der "gefressenen" Hündin würde mich auch sehr interessieren, ob diese Hündin tatsächlich gefressen oder zerrissen wurde, was u.U. den Eindruck hinterläßt, es wäre gefressen worden. Anders kann ich mir das fast nicht vorstellen. Kämpfe - auch mit Tötungsabsicht - unter Hündinnen kommen leider immer mal vor - aber Auffressen?? Dann müsste die Hündin für meine Begriffe entweder schwerst gestört, krank oder irre vor Hunger gewesen sein.


    LG Birgit

    Hallo,


    ich schließe mich da Deiner Meinung an und finde, daß das für die Hunde ok ist. Wenn die Frau krank ist, tut sie m.E. noch richtig viel dafür, daß die Hunde vor die Tür kommen.


    Sicher geht alles immer irgendwie besser, aber wie Du schon richtig sagst, vielen anderen Hunden in Familien mit mehreren Personen, die alle gesund sind, geht es schlechter in Bezug auf Gassi-gehen. Ich persönlich kenne leider einige Hunde, die lediglich im Garten leben. Und da sind alle gesund und gehfähig.


    Ich würde meine Hunde auch niemandem zum Spazieren gehen mitgeben. Ob das dann alles so abläuft, wie es sein soll, kann man dann auch nur unterstellen und hoffen. Wenn man Pech hat, ist die ganze bisherige Erziehung hinterher über den Jordan.


    Ausserdem, wenn die Frau derzeit in nem Loch steckt, scheint es ja auch nur eine temporäre Angelegenheit zu sein.


    LG Birgit

    Beim mir leben derzeit fünf Senioren und Seniorinnen:
    Cindy, Rottweiler-Staff-Mix ist jetzt 12,5 Jahre alt, arg grau im Gesicht aber immer noch unbestritten die Chefin.
    Bosco, "zu heiß gewaschener Hovawart", 13,5 Jahre alt. Noch gar nicht grau mit im Schlaf zitternden Hinterbeinen, hat gerade eine Babesiose zum Glück gut überstanden.
    Bobby, Terrier-Mix, 11,5 Jahre alt, arg grau mit unvermindert viel Unsinn im Kopf. Hat ebenfalls gerade eine Babesiose hinter sich gebracht.
    Angie, Mini-Yorkie-Dame, 13 Jahre alt, noch recht fit aber mit jedem Tag zickiger
    und Sanja, Tibet-Terrier-Mix-Dame, 13 Jahre alt, blind aber sonst fit
    Zu allen kann man sagen, daß sie im Laufe der Jahre deutlich ruhiger geworden sind, mehr schlafen, schlechter sehen und auch hören und ich manchmal so den Verdacht habe, daß da gelegentlich der Alters-Schwachsinn bzw. Starrsinn sich so seinen Weg bahnt.
    Da ich im Augenblick auch noch fünf Junghunde habe, fällt mir besonders auf, wie ruhig die "Älteren" geworden sind. Aber das ist sehr entspannend, es ist wunderbar eingespielt, sie sind alle gesundheitlich soweit noch fit und kriegen regelmäßig "ihre 5-Minuten". ;-)


    LG Birgit

    Ich habe in den vergangenen Jahren mehrfach ganz gezielt und überlegt ältere Tiere übernommen und bisher NUR gute Erfahrungen gemacht.


    Ich erzähle Euch ein wenig über diese Tiere; alle diese Hunde haben immer mit anderen, jüngeren Tierschutzhunden und auch Katzen zusammengelebt.


    Angefangen hat es vor vielen Jahren mit der Mitleids-Übernahme einer schwerst kranken (Cushing-Syndrom) aufs übelste über Jahre mißhandelten Jack-Russel-Terrier-Mischlingshündin. Nachdem sie vom TA und auch vom THP durchgecheckt wurde, stellte sich heraus, daß sie noch eine Lebenserwartung von etwa 6-12 Monaten hatte. Ich habe noch nie einen so anpassungsfähigen, lieben und dankbaren Hund gehabt!!! Sie hatte von der ersten Minute an keinerlei Angst vor mir, trotz aller Mißhandlungen - sie war auf dem ganzen Körper u.a. übersät mit Brandmalen von ausgedrückten Zigaretten. Sie folgte mir auf Schritt und Tritt. Sonja war IMMER einen Schritt hinter mir. Ich konnte vom ersten Tag an mit ihr ohne Leine gehen, sie vertrug sich mit allen Lebewesen. Sie wurde auf der Straße als so hässlich empfunden, dass ich angesprochen wurde. Selbst der Mann meiner Freundin meinte, mit einem so hässlichen Hund würde er nie auf die Straße gehen. Ich war damals so böse, dass ich ihn gefragt habe, ob er denn schon einmal in den Spiegel gesehen hätte – seine Frau ginge mit IHM ja wohl auch auf die Straße. Diese liebe Hündin mag äußerlich keinem Schönheitsideal entsprochen haben, aber sie hatte die beste Seele die es gibt. Leider waren ihr nur noch acht Monate vergönnt, aber die hat sie genossen. Sicher, dieser Hund hat viel Geld gekostet und eine Unmenge Arbeit gemacht – sie war tatsächlich aufgrund ihrer Krankheit inkontinent und ich habe weder vorher noch nachher jemals wieder soviel geputzt und gewaschen – aber sie hat es soviel-fach zurückgegeben, dass es noch für ein paar weitere inkontinente Hunde reicht.


    Danach zog ein damals acht-jähriger Collie-Rüde bei uns ein, der von seinen Besitzern in ein TH in den Niederlanden abgeschoben werden sollte, in dem noch eingeschläfert wurde. Da er keinerlei Chance auf Vermittlung gehabt hätte, haben wir ihn genommen. Dieser Hund war innerhalb kürzester Zeit wie umgewandelt. Er konnte zum ersten Mal in seinem Leben frei laufen – und kam auf Zuruf zurück. Er lernte spielen – das erste Mal, als er sich einen Strick um die Ohren gehauen hat, werde ich nie vergessen. Er wurde wieder jung und alberte manchmal herum wie ein junger Hund. Sein Fell und seine Gesamtkonstitution haben sich derart verbessert, dass ich angesprochen wurde, ob ich ihn zum Decken abgeben – was ich natürlich nicht getan habe. Er wurde leider aus gesundheitlichen Gründen „nur“ elf Jahre alt. Ich glaube aber, dass diese drei Jahre für ihn wertvoller und erfüllter waren, als alle Jahre vorher. Auch er hat natürlich Arbeit gemacht, seine Haare flogen überall herum. Er war recht nervös – wie manche Collies – und hat mich so manchen Nerv gekostet. Durch das lange Fell roch er auch am schlimmsten, wenn es regnete. ABER – mal ehrlich – ist das wichtig?


    Danach folgten im kurzen Abstand drei kleine ältere Damen. Tapsy, eine damals 13-jährige Spitzmischlingshündin, die ausgesetzt worden war. Einen stolzeren kleinen Hund hat es vermutlich noch nicht geben, als wir sie geholt haben. Bald geplatzt vor Stolz ist der kleine Zwerg. Sie wurde offensichtlich von Frauen misshandelt, sie hatte anfangs fürchterliche Angst vor mir. Aber sie hat sich schnell eingewöhnt, an den Tagesablauf angepasst und selbst die Angst vor mir nach einiger Zeit verloren. Sie lief von Anfang an ohne Leine mit – Tapsy konnte man unmöglich verlieren. Und wenn sie allein mit einem von uns mitgehen konnte, war sie auf Wolke 7. Sie war sehr lautstark und bellfreudig und auch sehr frech – aber wir haben sie bis zu ihrem Tod mit beinah 19 Jahren unendlich geliebt.
    Kurz nach Tapsy kam dann das kleine Bienchen dazu, ebenfalls damals 13 Jahre alt. Bienchen wurde mit einem ganz extremen Herzfehler und vollkommen blind damals kurz vor Pfingsten zum Sterben in einem Wald ausgesetzt. Das TH hat sie buchstäblich in allerletzter Sekunde gefunden. Ich erfuhr von einer MA des TH davon und holte sie zu uns. Obwohl blind hat sie sich in erstaunlich kurzer Zeit gut zurechtgefunden. Vom TA wurde sie mit Medikamenten eingestellt. Sie fand es toll, dass sie durch die Katzenklappe in den Garten konnte, wann sie wollte. Größere Runden mochte sie damals schon nicht mehr machen. Wenn sie mit dem Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch spielen konnte, war sie derart aufgedreht, dass man sie zu ihrem eigenen Schutz wegholen musste – damit nicht das Herz versagt. Sie ist ebenfalls mit beinah 19 Jahren kurz nach Tapsy verstorben. Das kleine Bienchen mit dem Herz eines Löwen war der kämpferischste Hund, den ich bisher erlebt habe. Sie hatte eine ungeheure Energie darin, zu erreichen, was sie wollte. Das hat uns manchmal viel Nerven gekostet – aber wir haben sie dafür immer bewundert.
    Und zum Schluß zu Sanja, Sanja war in Spanien in einer Tötungsstation. Ein kleines Tibet-Spaniel-Mischlingsmädchen, blind auf einem Auge und damals geschätzte 8 Jahre alt. Sie lebt mittlerweile fünf Jahre bei uns und ist der Hund, der am allerwenigsten auffällt, immer mit allem zufrieden ist und alles und jeden heiß und innig liebt. Sie ist nur lieb und dankbar, verträgt sich mit allem, macht nie Krach, macht nie was kaputt. Ich glaube, sie hat nach etwa zwei Jahren das erste Mal gebellt. Sie hat sich vermutlich sich selbst darüber gewundert… Sie ist lustig und fröhlich – wenn es Essen gibt, macht sie den kleinen Freudetanz. Sie ist zwar mittlerweile leider auch auf dem anderen Auge blind, aber sie kommt gut damit zurecht.
    Sanja ist bisher der einzige der älteren Hunde der uns bisher kaum Geld und sicher keine Nerven gekostet hat. Aber jeder einzelne von ihnen war jeden Cent (ich weiss, dass kann nicht jeder), jede Minute Zeit, jede Sorge und jeden Nerv vielfach wert. Im Gegenteil – wir haben alles vielfach zurückbekommen und müsste ich heute entscheiden, ob ich das wieder oder weiterhin tue, würde ich ohne nachzudenken sofort sagen


    :dafuer:


    LG Birgit


    *Ich wollte eigentlich gar keinen Roman schreiben, aber irgendwie ist es mit mir durchgegangen…*