Ich hatte bisher zwei Hunde mit ziemlich katastrophaler Vergangenheit, was man so rekonstruieren konnte, und einen, der eigentlich bloß gedankenlose Halter hatte. Umgegangen bin ich mit ihnen allen ziemlich gleich, und das tu ich auch bei den Tierheim-Pfleglingen.
Ich finde es gut, wenn ich etwas über die Vergangenheit weiß, da es für mich im Umgang und im Training hilfreich sein kann. Es hilft, wenn man ungefähr einschätzen kann, was den Hund ggf. triggern könnte. Bei meinem Collie waren es Besen und Zeitungen. Meine Hündin biss bei Panikattacken um sich. Spuk mag absolut keine Kinder und hatte eine Wasserphobie, als er zu mir kam. Den Grund für diese beiden "Macken" habe ich erfahren, und so konnte ich leichter dran arbeiten.
Was ich nicht tue, auch wenn es mir gerade bei den Tierschutzhunden manchmal noch etwas schwerfällt, ist, Mitleid zu haben und deshalb das Tier zu verhätscheln. Klar, bei einigen Schicksalen musste ich schon schlucken, manchmal kamen mir auch die Tränen, aber das passierte einmal. Danach habe ich meine Energie lieber darin investiert, herauszufinden, was ich tun kann, um dem Hund zu helfen, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden.