Ich habe einen echten Montagshund (mittlerweile 12 jahre alt)erwischt .
Wie sich die Krankheiten bemerkbar machten und deren Therapien würde hier den Rahmen sprengen, ich zähle die nur mal auf.
- primäre Linsenluxation, Linsen entfernt im Abstand von ca. 1,5 Jahren.
- danach Glaukome, mit Augentropfen in Schach gehalten, bis es nicht mehr ging, dann beide Augen entfernt. Hund blind. Beide Male Implantate, links hat es gehalten, rechts nicht, Hund sieht also so aus:
- Hornhautverletzungen, -geschwüre, -prellungen vorher, mal OP nötig, ansonsten literweise Tropfen, Salben verabreicht...
- Gesäugetumore, eine Milchleiste entfernt, die andere bleibt jetzt so, denn es kommt nicht mehr drauf an (Knubbel hat sich auch seit 4 Jahren nicht verändert), denn
- Epi-Anfälle aufgrund von Unterzuckerung, Diagnose Insulinom mit ganz ungünstiger Prognose. Hund bekommt Cortison, weil das den Glukosespiegel hebt und viele kleine Portionen Futter am Tag. Hund hat das auch nicht ganz verstanden mit dem "todgeweiht" und amüsiert sich seit nun 3 Jahren trotz dieser Diagnose. Wie lang das noch geht, weiß ich nicht, letzte Woche dachte ich, es wäre an der Zeit, über einen würdigen Abgang nachzudenken, diese Woche ist wieder alles gut. Ich warte weiter ab, wie es sich entwickelt.
- Patella-Luxation, diverse Bisswunden, faule Zähne fallen kaum noch ins Gewicht... Akutes wird behandelt, eine Kniescheiben-OP fällt aus, immer wenn ich einen Termin machen wollte, stand schon eine Augen-OP an. Und nun isses auch nicht mehr wichtig.
Seit 9 Jahren ist mein Zusammenleben mit diesem Hund geprägt von Hoffen und Bangen, Heulen und Zähneklappern, finanziell war es möglich, aber Ersparnisse habe ich nicht.
Gelernt habe ich (vom Hund), dass wir das Leben genießen, so gut es geht. Carpe Diem!
Jeder Tag soll der Schönste im Leben meines Hundes sein; ich wusste nicht, dass sich die Prognose des nahenden Todes in 3 Jahren nicht verwirklichen würde, aber was solls? Es ist ein verwöhntes kleines Biest, miregal . Ich freue mich über jeden Tag, nein, jeden Moment, an dem es dem Hund gut geht.
Ich habe mir oft insgeheim gewünscht, ich hätte diesen Hund nicht, aber abgeben kam gar nicht in Frage, für mich ist das ein klassisches "das tut man nicht!". Ich habe den Hund trotzdem lieb, egal, wie er aussieht und welchen "Pflegebedarf" er hat.
Zukunftsaussichten sind eher düster, aber innerlich habe ich schon lange Abschied genommen; meine Zukunftswünsche gehen eher in die Richtung, dass ich auch den Moment erkenne, an dem ich meinem Hund das letzte Mal helfen muss...
LG
Eureka