So, nun habe ich ausführlich mit der Leiterin des Tierheimes gesprochen. Sie war sehr nett und verstand meine Sichtweise. Sie hat aber auch klar gemacht, daß sie derzeit keine Änderungen der Einteilungen vornehmen wollen. Es herrscht dort eine riesenroße Angst, daß noch irgendetwas passiert, was auf Seiten der Stadt oder des Ordnungsamtes das Fass zum überlaufen bringt. Aus diesem Grund haben Sie bei der Einteilung im Zweifelsfall "gegen" die eine oder andere Person entschieden, und dabei in Kauf genommen, daß sie zu wenig Personen für die Gruppe 3 haben.
Zu Spike hat sie mir gesagt, daß er in Gruppe 3 ist, weil er mit fortlaufender Zeit schwieriger im Tierheim geworden ist. Sobald er merkt, daß es raus geht, ist er gutgelaunt, relaxed und freundlich. Aber die Hunde in den Zwingern neben und vor ihm nerven ihn, der hektische und laute Alltag im Trakt geht ihm mächtig auf den Piss und das zeigt er manchmal auch. Das kriege ich ja so nicht mit, wenn wir raus gehen. Er ist ja nicht doof. Mir zeigt er ja nur seine Schokoladenseite, der Gauner
Wir sind jetzt so verblieben, daß ich mit Spike zwar erstmal nicht spazerne darf, aber jederzeit mit ihm in den eingezäunten Auslauf kann, um mit ihm dort zu spielen und zu arbeiten und ihn wenigstens mal ohne Leine zu erleben. Das hat ja auch was; ich kenne ihn bisher bloß angeleint.
Alles weitere wird sich zeigen. Ich war kurz davor, die Flinte in's Korn zu schmeißen und nicht mehr in's TH zu gehen. Aber das bring' ich nicht fertig. Ich kann ihn nicht im Stich lassen. Ich denke jeden Tag an Spike. Morgens, mittags, abend, nachts. Ihn nicht zu sehen, zieht mich runter.