Ist bei mir genauso, ich hab von DM beim DSH auch noch nie gehört, wobei ich bis gestern gar nicht wusste, was DM ist.
Vorab, ich mag Deutsche Schäferhunde, finde die extrem abfallende, runde Rückenlinie und die extremen Winkelungen allerdings alles andere als schön und würde hier ein DSH einziehen, dann sicher keiner aus übertypisierten Eltern. Und ganz sicher keiner, der als Welpe nicht per Backenabstrich auf DM getestet wurde. Allerdings wäre bei mir auch kein Russe aus Eltern mit HU/HU eingezogen.
Dass man allerdings als Schäferhundbesitzer noch nie etwas von DM gehört haben will, stimmt mich schon nachdenklich. Selbst mir, die ich noch niemals in engerem persönlichen Kontakt zu Schäferhunden und deren Besitzern stand, ist bekannt, dass DM eine bei allen Rassen, jedoch vermehrt beim DSH vorkommende Erkrankung ist. Das wurde mir auch von Laboklin so erklärt, als ich den Gentest auf DM für meinen Russen anforderte.
Für mich gehört es einfach zur züchterischen Verantwortung, Gendefekte innerhalb einer Rasse nicht zu verbreiten, egal ob der Test vom Verband vorgeschrieben ist oder nicht und dabei ist es egal, ob 3%, 10% oder 50% der Rasse bereits betroffen oder Träger sind! Es müssen/dürfen einfach nicht mehr werden. Ob die Erkrankung schmerzahft für den Hund ist oder nicht, finde ich völlig irrelevant, sie verhindert, wenn sie ausbricht, das beschwerdefreie Erreichen eines normalen Lebensalters. Der Test kostet übrigens um die 35,-€. Diese Ausgabe dürfte verantwortungsvollen Züchtern wohl durchaus zumutbar sein.
Im Übrigen, um auf Qualzuchtmerkmale zurückzukommen, fällt für mich darunter die Tendenz zu Über- und Untergröße. Wenn ich hier lese, dass Welpen erst mit 12 Wochen oder später abgegeben werden können, weil sie vorher zu klein sind oder dass ein Hund innerhalb kürzester Zeit an einem Ministück Dentastick an einer Magenruptur stirbt oder dass man es als normal ansieht, dass solche Hunde nicht sauber werden sondern Katzenklos und irgendwelche Unterlagen benutzen, so ist das für mich durchaus Qualzucht. Voraussetzung für ein artgerechtes Leben eines Hundes ist für mich zur Erhaltung der normalen Vitalität und Robustheit auch eine gewisse Größe und ein gewisses Gewicht. Wie sagte ein befreundeter Tierarzt mal: "Die Minihunde sind unsere Lebensversicherung." :/ Und wenn ich hier so oft lese, dass Besitzer von Minihunden sich anscheinend ständig auf der Flucht vor größeren Hunden befinden, ständige extreme Rücksichtnahme fordern, so ist das für meinen Geschmack nicht nur eine (allerdings selbst gewählte) Quälerei für die Besitzer sondern auch für die Hunde.