Zitat
Ich sehe das Geld, das ich für die Hundemitnahme ins Hotel/Ferienhaus/... zahle, nicht als reine Putzpauschale an. Die Hundemitnahme überhaupt zu erlauben, ist für den Vermieter erstmal ein Risiko: die Hunde könnten andere Gäste stören, sie könnten massiv Schmutz in das Zimmer tragen, sie könnten andere Gäste, beispielsweise Allergiker oder Hundephobiker, gänzlich davon abhalten, in diesem Hotel zu buchen.
Im Vorfeld weiß ein Vermieter nicht, ob dieser Gast seinen Hund so erzogen hat, dass der nicht nachts alle 5 Minuten anschlägt, wenn er was hört, oder ob ein Gast das Bedürfnis hat, den Hund nach dem Schlammbad auch wirklich sauberzurubbeln.
Und dass es auch für Vermieter, die die Hundemitnahme anbieten, kein völlig unbelastetes Thema ist, sieht man spätestens dann, wenn man mit vier Hunden eine Unterkunft sucht. Man könnte in diesem Thread meinen, man bezahlt vierfach, dann wäre also auch der Putzaufwand vierfach abgedeckt, wo ist das Problem? Das Problem ist, dass für Vermieter tatsächlich die anderen Risiken viel Gewicht haben, und ein Hunderudel hat natürlich mehr Potential, andere Gäste zu stören, als ein einzelner Hund.
Dieses Vorschussvertrauen, meine Hunde trotz der Risiken bei sich aufzunehmen, honoriere ich in allererster Linie mit dem, was ich für sie zahle. Und weil ich möchte, dass die Vermieter auch weiterhin gerne Hunde aufnehmen und dafür auf einige andere Gäste und damit Einnahmequellen verzichten, sorge ich nicht nur dafür, dass kein anderer Gast durch meine Hunde gestört wird, sondern will auch die Räume jeweils möglichst ordentlich hinterlassen. Dass bedeutet nicht, dass ich jedes Haar einzeln mit der Fusselrolle suche, aber ich gehöre definitiv zu der Saug- und Abdeckfraktion mit Hunden im Urlaub.
Sicher ist es für den Hotelier ein Risiko, Menschen mit Hund aufzunehmen.
Andererseits ist jede Vermietung risikobehaftet. Nicht jeder Gast verhält sich rücksichtsvoll und ruhig. Erlebte ich vor kurzem in einem kleinen, sehr ruhigen, familiengeführten Hotel. Dort waren zwei Paare mit insgesamt drei Kindern. Den gesamten Tag über tobten die Kinder durch Haus und Hof und die Eltern hatten ihre Ruhe. Abends/nachts saßen die Eltern in der für die Gäste vorbereiteten Diele, von der sämtliche Zimmer abgehen und feierten lautstark. Natürlich außerhalb ihrer Zimmer, damit die Kinder nicht im Schlaf gestört werden. Die anderen Gäste waren egal. Ich fand es schon klasse, dass der Hund auch diesen Lärm bis 2.30 nachts völlig unkommentiert hinnahm, wie es sich für einen Hund im Hotel eben gehört. Ich zahlte (nur) 5,-€/Nacht für den Hund zusätzlich und tue das gerne. Die Entscheidung, was nun andere Gäste mehr abschreckt, sei jedem selbst überlassen.
Möglicherweise fühlen sich andere Gäste durch Hunde im Hotel abgeschreckt. Dafür gibt es Hundehalter in Hülle und Fülle, die gerne für den Mehraufwand zahlen, so dass der Schaden der hundefreundlichen Hoteliers sich in Grenzen halten wird.
Um dem Eindruck vorzubeugen, ich würde Hotelzimmer schmutzig hinterlassen, das Beispiel unseres langjährigen niederländischen Ferienhauses. Natürlich putze ich das ordentlich, räume den Geschirrspüler aus und sauge/wische nochmal durch, trotz bezahlter Endreinigung. Ich wohne einfach selbst nicht gerne im Dreck. Dafür zahlen wir auch bei Abfahrt das Ferienhaus, indem wir den Mietpreis einfach auf die Treppe legen . Das läuft seit vielen Jahren so. Der Vermieter scheint also mit unserem Verhalten durchaus zufrieden zu sein
Anders als ein Ferienhaus wird ein Hotelzimmer jedoch üblicherweise täglich gereinigt und dies ist im Preis bereits berücksichtigt. Vielleicht kann ich mir auch einfach nicht vorstellen, wie viele Haare zwei Hunde verlieren können