Beiträge von Harvey/Morris

    Zitat

    Und da stellt sich die Frage... ab wann ist eine Verpaarung erfolgreich?



    Wenn die daraus hervorgegangenen Hunde gesund und wesensfest sind und einen guten Charakter sowie die für ihre Rasse erwünschten Anlagen haben. Sind sie dann noch vom Exterieur besonders gelungen ist eine Verpaarung m.E. erfolgreich.


    Für einen Züchter war eine Verpaarung erfolgreich, wenn der Wurf seinem Zuchtziel in besonderem Maße entspricht.

    Zitat

    Fuehrigkeit hat aber nicht wirklich was mit dem Endergebnis 'sauberes Pruefungsfuss' zu tun ;) Sie beeinflusst den Weg zum Ziel, aber mehr auch nicht..



    Aber klar. Je nach Anspruch an den Hund sucht man anders aus. Ein Jaeger wird anders aussuchen als eine Familie die einen netten Begleiter sucht oder wie jemand der einen Hund zum bewachen des Hofes sucht.
    Alles andere waere ja auch sinnlos.


    Nee, klar, unter Führigkeit verstehe ich lediglich eine gewisse Bereitschaft, das zu tun, was man von ihm verlangt. Ich bin da nach meinem American Bulldog/Dt. Drahthaarmix nicht verwöhnt :ops: ;) . Ich mag es ja eigenständig aber dem blieb in den gesamten 14,6 Jahren seines Lebens jeglicher Ansatz von "will to please" völlig fremd. Er war trotzdem oder gerade deswegen ein toller Hund aber jetzt brauche ich erstmal eine Verschnaufpause :D .

    Zum einen kommt es sicher auf die Rasse an und zum anderen darauf, was man mit dem Hund machen möchte. Was man mit dem Hund machen möchte, hat man üblicherweise im Vorfeld bei der Rassewahl bereits berücksichtigt. Dass man einen Hund, mit dem man erfolgreich Hundesport betreiben möchte natürlich nach anderen Kriterien auswählt als einen reinen Begleithund ist klar.


    Ich bin nicht hauptberuflicher Hundehalter und der Hund ist auch nicht mein einziges Hobby sondern hier leben noch so einige Pferde auf dem Hof. Der Hund soll für mich mitlaufen. Er kann sich den ganzen Tag frei auf dem Hof bewegen und ist immer dabei. Ausgiebige Spaziergänge gehören genauso wie eine vernünftige Erziehung natürlich zusätzlich dazu. Wichtig dafür war mir, dass der Hund keinen Jagdinstinkt, wohl aber Wach-/Schutzinstinkt hat. Ich möchte keinen Hundesport mit dem Hund machen sondern einfach einen gesunden Begleiter über viele Jahre haben. Wichtig ist mir außerdem die Verträglichkeit mit Artgenossen, entsprechende Sozialisierung natürlich vorausgesetzt sowie ein ausgeglichener, wesensfester Charakter.


    Was ich überhaupt nicht mag, ist ausgeprägter "will to please", ich mag es lieber etwas eigenständiger und ganz gruselig finde ich die auf dem Hundeplatz anhimmelnd an ihrem Hundeführer klebenden Hunde. Führigkeit gerne aber dieses Anhimmeln empfinde ich als geradezu abstoßend und möchte das von meinem Hund nicht :ops: . Nach genau diesen Ansprüchen habe ich meinen Hund gesucht und gefunden.


    Wer das anders sieht, wird er seine Rasse und seinen Züchter natürlich nach völlig anderen Aspekten aussuchen. Der "richtige" Züchter ist folglich immer relativ.

    Zitat

    Reine Championzuchten nach meinem Verständnis setzen den alleinigen Focus auf die Erzeugung von Ausstellungssiegern. Gesundheit, Charakter, Alltagstauglichkeit, rassetypische Leistungsveranlagungen werden so weit wie möglich ausgeblendet, weil die Vielzahl dieser Kriterien den schnellen Zuchtfortschritt hin zum perfekten Ausstellungshund erschweren bis verunmöglichen. Dafür wird nach Richtergeschmack gezüchtet, und dafür der Übertyp in jeglicher Hinsicht vorangetrieben.


    Gibt es auch im Leistungsbereich, dann braucht man nur Ausstellung durch Prüfung ersetzen und Leistung durch Formwert. Aber lange nicht so krass wie im Showbereich.


    Wiederholungsverpaarungen bedeuten in Masse eine Einschränkung des Genpools, weil keine Neukombinationen erfolgen. Außerdem kann so das Vererbungspotential eines Zuchttieres nicht erkannt werden, wenn immer der gleiche Partner verwendet wird.


    Ok, dass eine solche "Championzucht" nicht wünschenswert ist, ist klar. Ansonsten wüßte ich nicht, was gegen einen Züchter spricht, der mit gesunden, charakterlich einwandfreien Hunden züchtet, die Championstitel errungen haben. Wenn man ehrlich ist, hängen diese Titel auch viel vom Ehrgeiz und Spass am Ausstellungszirkus des Züchters ab ;) . Wer viel auf Ausstellungen fährt, erringt natürlich auch, einen entsprechenden Hund vorausgesetzt, mehr Titel als jemand, der nur mal ab und an auf Ausstellungen fährt, weil sie grad in der Nähe sind.


    Die Züchterin meines Hundes hat Spass an Ausstellungen. Klar, Spass hat man auf die Dauer nur daran, wenn man eine reelle Chance hat, zu gewinnen ;) . Sie hat eine Hündin aus diesem Wurf behalten und die ist, wie ihre Mutter auch, super erfolgreich im Ausstellungsring. Sie hat mittlerweile vom Jugendwinner Amsterdam über den 1. Platz in ihrer Klasse auf der Crufts alles gewonnen, was man in ihrem Alter gewinnen kann und das häufig gegen russische Konkurrenz. Die Züchterin hat die Mutter dieser Hündin und eben diese Junghündin gezüchtet und sie ist einfach stolz auf ihre Hunde. Zudem haben die Hunde hervorragende Röntgenergebnisse und sind charakterlich einfach klasse. Ich wüßte nicht, warum man mit denen nicht züchten sollte.


    Ein Wiederholungswurf bedeutet ja nicht, dass die Hündin ausschließlich vom selben Rüden gedeckt wird. Dass das nicht wünschenswert ist aus den von Dir genannten Gründen, ist klar. Ich kann aber auch einen Züchter verstehen, der sagt, ich schaue mir erstmal an, was bei dieser Verpaarung herauskommt und behalte dann ggf. aus dem Wiederholungswurf eine Hündin. Wenn man züchten und dem einzelnen trotzdem gerecht werden möchte, kann man nunmal nicht unbegrenzt viele Hündinnen halten und nicht jeder ist so gestrickt, dass er nicht zuchttaugliche Hunde dann als Junghunde verkaufen kann ;) .

    Zitat


    Absehen würde ich von reinen Championszuchten, von Wiederholungsverpaarungen und wenn der Züchter nicht bereit ist, für den geeigneten Deckrüden auch mal ein paar Kilometer in Kauf zu nehmen.


    Was sind reine Championszuchten? Die vorgeschriebenen gesundheitlichen Voraussetzungen müssen auch diese erfüllen. Was spricht dagegen, dass gesunde Hunde auch exterieurmäßig den Rassestandard erfüllen?


    Wieso würdest Du Abstand von Wiederholungsverpaarungen nehmen? Gerade da hat man doch eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit bezüglich der Entwicklung der Welpen. Damit meine ich natürlich nicht den Wurf eines Züchters, der seinen eigenen Rüden aus Bequemlichkeit/Kostengründen immer wieder die eigene Hündin decken lässt.

    Zitat

    :???: also ich weiss nicht.... ob man "einen guten Wachhund" an der Rasse festmachen kann :fear: Ich hab ja schon über 40 Jahre Hunde gehabt und auch verschiedene Rassen. Auch Hunde gleicher Rasse und musste feststellen, dass die gaaaanz verschieden reagiert haben. Unser letzter Labbi hätte dem Einbrecher geholfen, alles rauszutragen - unser jetziger würde ihn auffressen (und zeigt es auch schon jedem an, der sich dem Grundstück nähert) . . . während unser Rhodesian Ridgeback ihn abknutschen würde :verzweifelt: und mein Rauhaardackel hätte jedem ungebetenem Gast die Waden zerfetzt.......
    Wenn ich einen Wachhund haben wollte und den als Welpen holen würde, dann würde ich immer den Hund aus dem Wurf nehmen, der als erster schnurstracks auf mich als Besucher zuläuft und mich "abcheckt". Nach meiner Erfahrung sind das dann die besten "Wächter" - aber nicht immer sehr einfach zu händeln im späteren Leben...... vor allem, wenn sie den "schweren" Rassen zuzurechnen sind. Ich meine immer so, Hunde haben auch verschiedene "Charaktere" und "Temperamente" und die sind nicht der Rasse zu zuordnen - genauso wenig wie bei den Menschen. Ich meine immer, das liegt "in der Natur des Einzelnen". :???: hab ich mich verständlich ausgedrückt, was ich meine und sagen wollte?


    Das mag ja alles sein. Wenn ich den Anspruch an den Hund habe, mein Haus und Grundstück zu bewachen, suche ich mir nicht gerade eine Jagd- oder einen Hütehundrasse aus, weil es auch unter denen Hunde mit Wach-/Schutzinstinkt gibt sondern schaue mich innerhalb der für genau diesen Zweck gezüchteten Rassen um, auch auf die Gefahr hin, dass es auch innerhalb dieser Rassen Individuen geben wird, die für den geplanten Zweck nicht zu gebrauchen sind.


    Das ist wie mit gesundheitlichen Untersuchungen. Bei der Verpaarung zweier gesunder Hunde mit gesunden Vorfahren ist die Chance auf einen kranken Hund nicht gleich null aber doch deutlich geringer als bei zwei bereits selbst gesundheitlich belasteten Eltern.

    Vor meinem Umzug nach Schleswig-Holstein habe ich in Berlin unmittelbar am Grunewald gewohnt. Da gibt es massenhaft Schweine. Abends haben die im Wald einen Höllenlärm gemacht. Man konnte als Anlieger eine Schranke aufschließen und eine Abkürzung durch den Wald fahren. Das war schon manchmal recht gruselig. Mit dem Fahrrad oder zu Fuss wäre ich da im Dunkeln nicht freiwillig langgefahren/-gegangen.


    Ein Schwein aus einer Rotte, zu der auch Frischlinge gehörten, rannte mir am Waldrand mal hinterher. Ich denke, diese Scheinattacke galt eher dem Hund, den ich GsD an der Leine hatte. Das Schwein drehte dann aber ab und ich mußte den Schreck erstmal verdauen 8O .


    In den Berliner Auslaufgebieten gibt es auch Wildschweine. Die sind an die Begegnung mit Hunden gewöhnt. Es passiert immer mal, dass Hunde dort auf Wildschweine treffen. Die drehen dann im Ernstfall den Spiess um und jagen die Hunde. Wenn die Hunde clever sind und abhauen, drehen die Schweine ab. Wenn nicht, kann es übel enden. Die Jagdterrierhündin von Bekannten hat in der Jungfernheide Wildschweine aufgestöbert und sie wurde leider nie wieder gefunden :( : .

    Zitat

    "Pudel sind eine besonders gefährliche Hunderasse" - kam letztens von unserer Azubine.
    (bitte klärt mich auf, davon hab ich bis jetzt noch garnichts gehört, vll verwechselt sie Pudel und Pitbull?? natürlich ist mir bewusst das keine Rasse per se gefährlich ist


    Nö, vermutlich geht die Azubine nur am Ostseestrand spazieren. Hier scheinen Großpudel, hilfsweise irgendwelche Doodles, zur Zeit in zu sein. Die rennen meist kläffend und mit Karacho in andere Hunde rein und wenn diese Angst zeigen hetzen sie die zwickend über den Strand. Gestern rannte wieder so ein Kandidat auf Fritz zu, der nun nicht wegrennt sondern einfach stehen bleibt, biss in ihn hinein und rannte mit einer Schauze voll Fell dann zu seiner Besitzerin, die ihn dafür erstmal ausgiebig mit Leckerlies belohnte. Der Hund war doch schließlich brav gekommen :roll: . Würde das ein Pitbull machen, wäre der Strand schon von einer Hundertschaft der Polzei in Schutzkleidung umstellt, die die Bevölkerung mit Megaphonen vor dem gefährlichen Hund warnen würde ;) :headbash: .


    @ Fusselnase: Deine Alma hätte vermutlich auch tun können, was sie wollte, es hätte jeder niedlich gefunden.


    Fritz ist auch so ein Kandidat. Riesengroß und schwarz aber wuschelig und mit einem Gummiband im Schopf, damit er was sieht. Den finden alle soooo süß. Erst wird gefragt, ist das ein Riesenschnauzer/Briard/Bouvier dann, ob man den mal anfassen dürfe. Von mir aus gerne, er legt darauf allerdings keinen Wert und geht meistens einfach weiter. Meinen superlieben, ängstlichen American Bulldog, der total sanft war und dem jede Aggression fremd war, wollte nie jemand anfassen und die Narrenfreiheit von Fritz hätte er auch nicht nur ansatzweise gehabt. Fritz, dieser pubertierende Knabe, machte doch zu meinem blanken Entsetzen neulich am Strand Anstalten, eine knieende, fotografierende Frau anzupinkeln :motz: und die fand das auch noch lustig. Er ist doch soooo süß..... :roll: .

    Zitat

    Oh nein! Beide meine Hunde haben nen gefleckten Gaumen, was bedeutet das denn nun? Das sie nur halb reinrassig sind?


    :lachtot: Also echtmal, die Leute kommen auf Ideen...


    Ach herrjeh, nur halb reinrassig und dann auch noch gefährlich :lol: , na da hast Du ja jetzt ein Problem. Gut, dass Du das bisher nicht wußtest, sonst hättest Du die beiden sicher nicht übernommen :lachtot: .


    So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört aber ehrlich gesagt wundert mich nichts mehr ;) .

    Zitat

    Zum Thema grinsen noch mal: meine Tante hat deshalb eine Anzeige am Hals!
    Ihr hund grinst auch bei Aufregung zb hundebegegnungen und die eine nette Nachbarin hat das als drohen gewertet, obwohl meine Tante schon mehrmals ganz ordentlich mit ihr gesprochen hat und das erklärt hat.


    Wie dämlich ist das denn? :roll: Die gesamte Körperhaltung des Hundes ist beim "Lachen" eine völlig andere als beim Drohen. Wenn jemand, der mit Hunden nichts zu tun hat und völlig unerfahren ist, das Lachen mißdeutet, könnte ich es ja vielleicht noch verstehen aber ein Hundehalter..... :roll: .