Beiträge von Patti

    Ich denke auch, das ist ein Missverständnis. Aufgrund der geografischen Lage können nach Schweden nur über einen bestimmten Weg Wölfe zuwandern. Und wenn sie genau auf diesem Weg abgeschossen werden, unterbindet der Mensch eben die Entwicklung einer gesunden Population.


    Was das Habitat angeht, ist Skandinavien vermutlich wolfsgeeigneter als Deutschland.

    So ist das wohl.

    Wäre anders, wenn die geografische Lage anders wäre. Ist sie aber nicht - und die „Null-Akteptanz-Area“ hat ja durchaus berechtigte Gründe.

    Wenn aber - trotz größerer Anpassungsfähigkeit - die Population weiterhin unter der Gefahr durch Inzucht leidet, weil sie auf Grund der geographischen Lage eher isoliert ist, dann ist Schweden wohl kein passendes Pflaster für den Wolf als Art.

    Das macht aber nicht wirklich was, da die Wolfspopulation weltweit ja schon lange nicht mehr gefährdet ist.

    Dann gibt es eben andere Gebiete, die besser für Wölfe sind.

    Das Problem mit der Inzucht liegt an der isolierten Lage Schwedens.

    Und wenn das so ist, dann ist das halt keine gute Gegend für Wölfe. Dann sollten sie da einfach nicht leben.

    Hä? Und die Konsequenz dieser Aussage? Ausrotten in den Gebieten "wo sie einfach nicht leben sollten"?

    Das ist einfach nur eine Feststellung. Die Konsequenz ist dann wohl, mangelnde genetische Vielfalt- mit den entsprechenden Konsequenzen. Das ist dann wohl so. "Survival of the fittest" und so....


    Bei den Mufflons in der Heide passiert komischerweise kein moralischer Aufschrei, weil der Wolf die Population vernichtet hat. Ist dann halt so.

    An anderer Stelle trifft es halt den Wolf - so what?

    Wer von uns hat denn schon einmal einen frei lebenden Wolf gesehen? In echt meine ich, nicht auf social media...

    Also ich nicht!

    Ich schon mehrfach.

    Einmal trabten 3 Wölfe direkt hinter meinem Haus am Zaun entlang Richtung Straße. Umgehungsstrasse, also keine grüne Planstrasse oder so etwas.

    Danach bin ich mit meinem Hund, der damals noch lebte, bei der Abendgassirunde nicht mehr Richtung Feldmark gegangen, sondern Richtung bewohntes Gebiet. Dies liegt entlang einer Flussaue, von beiden Flussseiten bewohnt. Aber auch dort turnten Wölfe rum. Das ist dann so, dass du abends, wenn du Gassi gehst, erstmal mit der dicken Taschenlampe über die Flussaue leuchtest. Siehst du viele Augen aufblitzen, bist du beruhigt, dann stehen die Rehe da. Sind aber keine Augen sichtbar, ist das schon alles nicht mehr so lustig....


    Bei uns am Pferdestall (10 Kilometer entfernt) wohnen auch Wölfe im angrenzenden Wald. Die sind auch schon von Einstallern gesehen worden, beim Ausritt. Angst haben die nicht. 2 x stand wohl ein Wolf mitten auf dem Weg und guckte. Ging aber nicht weg. Beide male sind die Reiter sicherheitshalber früh genug umgedreht.

    Unsere Pferde gehen seit mehreren Jahren nicht mehr über Nacht auf die Weiden. War früher im Sommer immer gern gemacht, wenn es tagsüber zu heiss war oder die Bremsen so extrem waren. Geht alles nicht mehr.


    Ich wohne seit 2014 quasi "über nacht" im Wolfsgebiet. Sprich: trete ich aus dem Haus, bin ich im Wolfsgebiet. Gassi gehen mit dem Hund KANN ich nur im Wolfsgebiet. Die Hundehalter hier in der Nachbarschaft sind inzwischen so weit, dass die sich verabreden und nur Gruppen Gassi gehen, jedenfalls für die Runden, die größer sind als nur mal kurz ums Feld.

    Für mich ist das übrigens ein Grund, dass ich mir - nach dem Tod unserer Jule - keinen Hund mehr hole. Ich MÖCHTE nicht, wenn ich abends nochmal die Straße Richtung Feld hochgehe, ständig um mich gucken müssen, ob da ein Wolf oder mehrere rumstreunen.

    Da muss gar nicht fürchterlich viel schiefgegangen sein.

    Dass "Besitzer/Mensch" am Boden zumindest merkwürdig ist, scheint ja dein Hund auch so zu empfinden, sonst käme er ja nicht angelaufen.

    Ich kann mich erinnern, dass es in meiner Jungend speziell bei bestimmten Hunderassen (triebige Hunde) immer hiess: Achtung, speziell mit Kindern, vor allem, wenn die hinfallen.

    Da hatte es einige Unfälle gegeben, weil der Familienschäferhund sich plötzlich auch das hingefallene Kind gestürzt hat.

    Das hast du jetzt aber wunderbar eloquent dargelegt - wie fein für dich!

    Theorie ist was Feines, oder?


    Komischerweise berichten hier ja auch durchaus Mehrhundehalter, wie man solche Situationen löst, WEIL es unter Umständen sonst zu ernsthafen Beissereien kommen kann. Und ich glaube nicht, dass die hier Schreibenen vorher den angreifenden Hund irgendwie versehentlich getreten, getriezt oder sonstwie behandelt haben.

    Was auch immer das für ein Reiz bei bestimmten Situationen ist: das passiert in der Realität, fern ab irgendwelcher Theorien.

    Das jetzt als Schwachsinn abzutun, sagt dann leider mehr über dich aus, als es mich behelligt.

    Aber danke auch. Schönen Tag noch.