Erstmal muß ich feststellen, daß einige wie immer mit dem simpelsten Schubladendenken aufwarten, wie es scheinbar nur möglich ist.
Festzustellen bleibt, um die Sache mal faktisch abzurunden und den Diskussionen um die Farbe von Rosa aus dem Weg zu gehen, daß
a) Ein großer Hund sehr wohl in einer kleinen Wohnung gehalten werden kann, dies aber von diversen Faktoren abhängt
b) Nicht jeder Hundebesitzer eines glücklichen und ausgelasteten Hundes ist (Früh-) Rentner, arbeitslos, oder stinkreich und es soll wirklich welche geben, die acht Stunden am Tag arbeiten und trotzdem noch die Zeit für ihren Vierbeiner finden
c) Hundeinteressenten sind nicht alle mit einem Brett vorm Kopf versehen, auf daß die Eingeweihten sie alle 2m hinweisen müssen, im Tonfall von "Du verstehst mich wohl nicht, ich habe gesagt, und dann ist das auch so".
Zum anfänglichen Post:
Einen Border Collie würde ich mir in der Regel nicht in einer Wohnung geben wollen, es sei denn ich hätte Plan von der Materie, was ja nicht der Fall zu sein scheint. Die Frage ist auch, wieviele Stufen der Hund steigen muß. Hier scheiden sich (wie immer ) die Geister. Bedenke, daß ein Hund mehrmals täglich Gassi muß. Morgens und Abends ist da ein sehr weitgefasster Begriff. Ich persönlich würde meinen, daß acht Stunden zwischen dem täglichen Gassigang schon das Maximum sind. Gehst Du zur Arbeit, musst Du erstmal mit dem Hund. Kommst Du von der Arbeit, musst Du so oder so mit dem Hund, weil er so aufgeregt sein wird. Da bleibt dann nicht einmal Zeit fürs Kochen. Dein Tagesablauf wird sich massiv ändern. Nicht, daß Du darüber nicht sicher schon nachgedacht hast - leider erlebt man es nur allzu oft, daß Leute sich eben keinen Kopf darum gemacht haben und so schnell, wie der Hund angeschafft war, war er dann auch wieder weg - zum Leidwesen des Tieres.
Willst Du dir also einen Gefallen tun, informier dich über eine Rasse, die dir gefällt und schaue, ob sie auch deinen Erwartungen gerecht wird, Du aber auch der Rasse gerecht werden kannst. Wie gesagt, ist ein Border Collie eine i.d.R. sehr aktive Rasse. Beim Labrador ist es da schon gemischter, aber auch hier müsstest Du schon einen sehr ruhigen Vertreter finden. So als Tipp: Viele Hunde im Tierheim sind dir super dankbar, müssen nicht von morgens bis abends bespaßt werden (auch wenn dir das irgendwelche Freaks erzählen wollen, die beim kleinsten Augenzucken den Hund zum Balljunkie erziehen, damit er dann auch völlige Ruhe gibt).
Ich habe derzeit selbst einen Hund aus einem Tierheim in Spanien und der könnte, wenn man ihn ließe, den ganzen Tag schlafend in der Ecke liegen und sich bemuttern lassen. Acht Stunden sind für sie mittlerweile überhaupt kein Problem mehr. Dennoch war sie schon immer eine sehr ruhige Vertreterin, was auch rassetypisch ist. Wenn andere Hunde auf der Straße Theater machen, steht sie nur da und guckt denen zu, im Sinne von "Was will denn der Blödmann? Ach na ja, lass ihn mal machen" und geht desinteressiert weiter.
So, langer Text, wenig Inhalt. Es kommt sehr auf den Charakter des Hundes an, der nicht gerade unwesentlich rassetypisch ist. Einen Herdenschutzhund wirst du bei deiner Arbeitslage kaum bespaßen können. Der nimmt dir eher dein Sofa auseinander