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@ tagakm: Magst Du mir auch meine Fragen zum "Alphawurf" beantworten?
Was soll ich dazu sagen? Ich rolle meine Hunde nicht auf den Ruecken (ausser beim spielen).
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Damit ich Deinen Standpunkt richtig verstehe, was sagst Du denn zu den Regeln, wie zB zuerst essen, zuerst durch die Tür gehen etc?
Was ich dazu sage? Hmmm.....Du musst solche Regeln im richtigen Kontext sehen. Ein anschauliches Beispiel: Ich selbst habe zwei Hunde, einen Bullterrier Rueden und eine Presa Canario Huendin, und ich bin ihr unangefochtener Rudelfuehrer (ja, sie wissen ich bin kein Hund). Meine Hunde bekommen Morgens nach unserem ersten Gassigang (wir joggen 3-5 km morgens) ihr Trockenfutter.....bei meinen beiden Privathunden muss ich nicht durch 100 kleine Gesten immer wieder anschaulich machen das ich ihr Boss bin....das wissen sie auch ohne das ich ihnen vorher zeige das ICH esse bevor sie es tun. Durch die Tuer gehen........wenn es an der Tuer klingelt wissen sie das ICH die Tuer oeffne und Gaeste begruesse/empfange......es wuerde ihnen nicht einfallen sich an mir vorbei zu draengeln und Gaeste wild zu bespringen, sich aufzudraengen etc. Wenn ich sage "gassi gehen" dann flitzen beide Hunde zur Tuer und machen automatisch *sitz* und warten bis ich ihnen die Leine anziehe.......dann gehen wir rasu....ich zuerst, sie wenn ich sage *heel*............so wurden sie trainiert und so ist es bei ihnen eben zum normalen Tagesablauf geworden, sie fuehlen sich dadurch nicht gegaengelt. Was ich meine mit "im Kontext sehen" ist.......berufsbedingt arbeite ich mit "Problemhunden"....ich evaluiere Pitbulls die in den Tierheimen der Umgebung landen, meistens durch die Polizei weil sie bei Razzien aufgegriffen wurden (dog fighting ist hier in Georgia leider nichts seltenes :kopfwand: ). Mein Job ist es nun zu sehen ob diese Hunde in Privathaende vermittelt werden koennen und sehr oft nehme ich 1-2 dieser Hunde mit zu mir nach Hause um sie zu sozialisieren und sie zur Vermittlung bereit zu machen. Ein Pitbull der sein Leben lang nur an der Kette gelegen hat, keinerlei Sozialisierung mit anderen Hunden hatte ist in den meisten Faellen Anfangs recht aggressiv anderen Hunden gegenueber (eben aus Unsicherheit) und muss langsam an andere Hunde gewoehnt werden. Wenn ich diese Hunde nun mit zu mir nach Hause bringe muss ich wissen das meine beiden Hunde sich durch diesen Hund (der da mit mir ins Haus kommt und zaehnefletschend und knurrend am Ende seiner Leine haengt) nicht irritieren oder provozieren lassen und 100% auf mich hoeren . Und mit diesem neuen Hund im Haus muss ich dann erst einmal anfangen zu arbeiten und DA kommen dann solche Dinge wie zuerst durch die Tuer gehen, zuerst essen etc pp ins Spiel weil all dies Dinge sind die dem neuen Hund bewusst und anschaulich machen WER das Sagen in diesem "Rudel" hat. Fuer "normale" Hundehalter sind solche Methoden meist nicht noetig.......fuer manch andere Hundehalter und ihre Hunde widerrum ist es oft ein MUSS um Chaos zu vermeiden.
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Was genau soll der Hund eigentlich dabei lernen, dass man ihn auf den Rücken dreht? Wie kommt man zu der Annahme, dass er sich dann einem "unterordnet"? Wie macht man das bei Hunden, die einem körperlich überlegen sind?
Die Pitbulls die ich mit nach Hause bringe sind mir koerperlich auch ueberlegen (durch ihre Beisskraft, nicht ihre koerperliche Kraft) und ja....manchmal muss ich diese Hunde auch erst mal in eine submissive Position bringen , z.B. wenn sie sich ohne provoziert zu werden auf einen meiner Hunde stuerzen wollen. Dies ist noetig in solchen Momenten weil es erstens: meinen beiden Hunden wieder anschaulich macht das ICH die Situation im Griff habe (und sie mir nicht zur Hilfe eilen muessen und den "Neuen" zerfleischen muessen) und zweitens: zeigt es dem "Neuen" das unprovozierte Beissattacken nicht geduldet werden, nicht noetig sind und von mir rigoros unterbunden werden......und was viiiiel wichtiger ist......den neuen Hund in solch einem Moment erst mal in eine "Auszeit" zu bringen indem ich seine Sicht zu meinen Hunden blockiere, ihn (eben erst einmal mit etwas koerperlicher Kraft) in eine sitzende oder auf der Seite liegende Position zu bringen beruhigt ihn......denn ich schmeisse ihn ja nicht auf den Ruecken und stehe drohend ueber ihm (das wuerde das Gegenteil bewirken von dem was ich moechte), ich bringe ihn erst in eine submissivere Poisition und beruhige und besaenftige ihn.