Hallo RedRose,
na da hat euch der Kleine Prinz ja ein Jahr lang richtig gut erzogen. Der kleine Mann ist der Boss in eurem Haushalt und hält sein Rudel gut auf trapp, da alles ihm folgt.
Wichtig ist einfach, dass du und deine Mutter eure Einstellung erst einmal überdenkt. Ist nicht böse gemeint, aber es ist euer Erster und da er als Ersatzkind in der Familie behandelt wird, fehlt ihm einfach Führung, also hat er die Position übernommen,da es ja sonst keiner tut.
Das heißt jetzt nicht, ihr sollte ihn nicht mehr lieb haben. Es spielt auch keine Rolle ob ihr euch jetzt einen Jackymix, einen Rotti oder was auch immer für eine Rasse oder Mischling ins Haus geholt hättet. Jeder hatte mal seinen ersten eigenen Hund und man lernt unglaublich viel von diesen süßen Vierbeinern.
In einem Jahr kann sich natürlich vieles an Routine ob richtig oder falsch schon festfahren, aber es ist jederzeit möglich die Dinge zu ändern. Wichtig ist einfach, ihr müsst lernen zu führen. Eine ruhige, ausgeglichene Souveränität an den Tag zu legen, an dem sich euer kleiner Prinz auch orientieren kann. Der Erste Hund macht in vielen Dingen unsicher, aber daran könnt ihr arbeiten.
Eine gute Hundeschule kann euch dabei wirklich helfen. Vielleicht schaut ihr euch gemeinsam mal die zweite in Ruhe an, seht euch eine Trainingseinheit dort an, redet mit den Trainern ... wenn ihr euch da gut aufgehoben fühlt, dann macht doch einfach mal ein Testtraining mit.
Was macht ihr denn zB um euren Prinzen auszulasten? So ein junger Hund steckt voller Energie und die muss irgendwohin, ansonsten sucht er sich eben seine Beschäftigung und lässt seinen Frust an Haushaltsdingen aus. Es gibt hier einige Möglichkeiten so einen Flummi geistig und auch körperlich zu fordern und ein ausgelasteter Springfloh lässt sich dann auch wiederum viel besser führen und auch erziehen. Jacks sind sehr lehrnfährig, ZB über Tricktraining, Fährten, sie rennen gern, schau dich doch mal im Forum um, da gibt es viele viele viele Möglichkeiten und ich bin sicher, du findest dort auch eine Teamplayergeschichte die dir und deinem Frechdachs Spaß machen könnte.
Er ignoriert euch? Dreh den Spies um, ignoriert ihn. Lasst ihn auf euch zu kommen, denn er ist es gewohnt, eure permanente Aufmerksamkeit zu bekommen. Das ist schwer, aber da müsst ihr durch. Nicht ansehen, nicht ansprechen, nicht anfassen! Er wird sich einiges einfallen lassen, um euch zu einer Reaktion zu bewegen, aber haltet durch ... es lohnt sich.
Er springt jeden an, der durch eure Tür kommt? Insturiert eure Besucher und euch selbst vorher: Nicht ansehen, nicht anfassen, nicht ansprechen! Reinkommen, vom Hund wegdrehen, sobald er "hallo" sagen will und ignorieren! Vorallem aber, auch ihr selbst. Keine Überschwenglichen Begrüßungsorgien mehr für den Hund .... kommt nach HAuse, ignoriert ihn bis er sich beruhigt hat und dann erst könnt ihr ihm die Aufmerksamkeit einer kleinen Begrüßung geben. Für die Besucher in eurem Haus gilt aber strikte Regel ... kein Anfassen, kein Ansehen, kein Ansprechen! Egal wie lang sie da sind.
Gefüttert wird er nur noch, wenn er ruhig ist. Er springt nicht wild um dich herum, während du den Napf vorbereitest, er wartet ... erst wenn er ruhg und gelassen ist, bekommt er den Napf.
Geschirranlegen, das gleich in Grün ... kein großes Aufsehen erregen, ruhig und souveräne an die Sache gehen. Nimm das Geschirr, lass ihn absitzen, erst wenn er ruhig bleibt, ruhig das Geschirr anlegen. Achte auch darauf, dass er nicht den Kopf wegdreht. Ich denke hier wurde schon anfangs der Fehler gemacht, ihn daran zu gewöhnen. Nimm ein Leckerchen in die Hand, ncht auf ihn einreden, Kopfteil des Geschirrs aufhalten, in der anderen Hand das Leckerli durch die Schlaufe halten und Geduld behalten ... je ruhiger die Geschichte abläuft, desto weniger verweigert er sich. Pusch den Hund auch nicht damit auf, aus dem Gassigang jetzt ne riesen Party zu veranstalten. Je aufgepuschter der Hund ist, desto aufgeregter ist er .... behalt die Ruhe ... nimmt dir Zeit. Die Leine legst du auch erst an, wenn er ruhig bleibt. Öffnete die Tür, lass ihn absitzen vor der offenen Tür und DU gehst als erster, gib ihm ein Zeichen dass er dir FOLGEN soll. Das gleich gilt bei der Rückkehr, du gehst als erste durch die Tür und er folgt dir. Ebenfalls das Ableinen und das Geschirr abnehmen .... bringt Ruhe rein, nimmt dir Zeit. Je hektischer alles abläuft, desto hektischer wird auch der Hund.
Im Grunde egal was ihr mit dem Hund macht, RUHE ist das Zauberwort.
Eine Hundeschule kann euch auch durch Auslauf mit anderen Vierbeinern dabei helfen, eurem Prinz ein paar hündische Verhaltensregeln bei zubringen. Hunde unter sich korrigieren sich gegenseitig. Stets Aufreiten wird von anderen gut sozialisierten Hunden nicht geduldet. Keine Angst das wird nicht zu einer großen Beißerei werden. Hunde besitzen eine sehr gute Körperkommunikation und solche Korrekturen sind eine Sache von manchmal wenigen Sekunden und dann wird wieder miteinander gespielt. Hunde sind nicht nachtragend und sie leben im Moment.
Die Müllorgien oder Zerstörrwut bekommt ihr nur durch Auslastung in den Griff. Der Hund braucht eine Aufgabe, etwas wo er seine Energien austoben kann und dass regelmässig, wenns geht täglich. Gassigänge an der Leine allein reichen da nicht aus. Wenn du erstmal rausfindest wie Schlau dein Hundekerl ist, wirst du garantiert eine Menge Spaß an ihm haben.
Es ist sicherlich nicht einfach seine eigenen Verhaltsweisen zu verändern, auch die Einstellung deiner Mom bzgl. des Ersatzkindes wird noch ein härterer Brocken dabei werden aber wichtig ist wirklich, der Hund hat Bedürfnisse, die ihr erfüllen müsst. Aus unendlicher Liebe zum Hund, wird der Vierbeiner schnell zum Kind gemacht, aber er ist kein Mensch und hat auch nicht die menschlichen Bedürfnisse. Im Grunde müsst ihr lernen Hündisch zu sprechen und der Hund muss menschisch lernen, damit ihr euch irgendwo in der Mitte treffen könnt und beide Seite glücklich werden.
Es gibt viele verschiedene Methoden von "Fachmenschen" in Büchern, DVDs usw. und jeder davon hat seine eigenen Überzeugungen. Ich glaube aber einfach, wenn euch ersteinmal bewusst ist, dass das Verhalten eures Hundes, nur das Spiegelbild eures Verhaltens ist, dann betrachtet man die Dinge schon aus einer guten Grundposition heraus.
Eurem Energiefloh fehlt es einfach an souveränder sicherer Führung, da er sie nicht hat, übernimmt er die Position und das gilt es zu ändern. Das heißt nicht, dass ihr jetzt laut schreien müsst, oder böse schimpfen ...was auch immer. Mach deiner Mutter vorallem klar, auch ihre Kinder haben Regeln gelernt und Verbote erhalten, Erziehung genossen. Ein schreiendes Kind am Bein hängend des Besuchers hätte sie sicherlich auch nicht geduldet.
Versuch für dich einfach soviel Informationen zu finden, über Körpersprache der Hunde, Kommunikation, Erziehung, Führung usw. Hier im Forum findest du Unmengen davon. Ich bin sicher, du und deine Mutter schafft das, euren kleinen Prinz in die richtigen Bahnen zu lenken. der Erste Schritt sich hier anzumelden, war schon gold richtig.;)
Ganz liebe Grüsse
Pandora