Hallo,
das ist mal ne Interessante Frage, bin mal gespannt auf die Antworten hier.
Also bei mir es glaub ich recht wild gemischt, weil ich mich bei der Erziehung auch sehr arg auf den Charakter meiner Hunde einstelle, Talente und "Naturbeigaben" hemmungslos ausnutze und ein bissel testen zu Welpenalter ist es auch, woraus ich mir dann den Ansatz ziehe, wie der Hund jeweils individuell am einfachsten und mit Spaß an der Sache lernt.
Ich gebe zu, ich bin zwar eine tierische Leseratte und vertilge bei einer guten Woche locker 4 bis 5 Bücher, aber was Erziehungsmethodensachbücher für Hunde betrifft passe ich schlichtweg. Man mag mir das vielleicht so auslegen, dass ich mich nicht weiterbilde in Bezug auf Hundeerziehung, aber dem ist nicht so. Ist nur meine Meinung, aber ich halte das gern mit dem Spruch "Viele Köche verderben den Brei" und es mag zwar der Rote Faden durch alle Fachbücher laufen, aber vieles davon ist auch für mich eher eine Modeerscheinung (bitte nicht falsch verstehen)
Da ich selbst Schreiberling bin, sehe ich auch die Neuerscheinungslisten und muss ehrlich sagen, manchmal kommt es mir so vor als würde jeder Hinz und Kunz Erziehungsbücher für HH schreiben.
Ich les mich viel lieber hier gern durch, denn die meisten Tipps hier zeugen oft von eigenen Erfahrungen, oder es werden in Diskussionen auch recht gute Wege miteinander erarbeitet.
Vieles was ich in meiner Erziehung bei meinen Fellnasen entscheide kommt meist eher aus dem Bauch heraus. Zeigt die Arbeit Wirkung ist es prima, wenn nicht, suche ich mir einen andere Weg für die Zusammenarbeit. Ich arbeite gern mit Leckerchen, clicker Tricks (auch Aufbeitechnisch schwierigere Sachen Step by Step) aber Tricks und Sachen die sitzen, rufe ich auch zwischendurch mal ohne Lecker und Clicker ab und lobe "nur".
Sehe ich eine Schwierigkeit ob es Leinenführigkeit ist, oder Abruf, der nicht so recht klappt oder was weiß ich, versuch ich in Gedanken eine Methode auf den Hund zubasteln, mit der ich mit dem Hund gemeinsam das Ziel erarbeiten kann. Aus verschiedenen Threads über das "Problem" Abrufen im allgemeinen hab ich mir für Samson dann ein Schleppleinentraining zusammengebaut mit einem Spritzer Pandoralike :D, damit Samson nicht bei jedem Hundekumpel gleich drauflosprescht und erst nach "polenoffenruf die dritte" merkt dass Fraule gerufen hat. Der Erfolg ist prima und das Abrufen selbst von Samsons Seelenhundekumpel klappt toll. (nur mal so als Beispiel)
Bei all den Hunden, die ich bisher hatte, erleben durfte und mein Leben teilen konnte, hat sich für mich einfach herauskristalisiert, dass egal welche Methode man sich vielleicht zurecht legt, oder anliest, niemals hunderpro genauso umsetzbar ist, wie das via Anleitung dann auf Papier steht.
Es braucht eine Weile bis man den Hund so kennt, dass der AHA-Effekt da ist, auf dem sich praktisch alles an Erziehung aufbaut. Ich versuche jeweils den Hund zu lesen. Gerade in der Welpenzeit kann man oft schon viel erlesen, wohin dich der Weg mit diesem Hund mal führt. Welche Charakterstärken da sind, welche Talente er mitbringt und was eventuell in gewisse Bahnen gelenkt werden muss.
Ich hab hier in diesem Forum so verdammt viel gelernt, allein durch die Diskussionen bzgl. Probleme anderer Hundehalter hier, das meinen Hundeerzieherhorizont enorm bereichert hat. Daher spar ich mir irgendwelche Fachbücher, denn hier erzählen die Threads von realen und tasächlichen Erfahrungen, die mir weit mehr bringen, als irgendwelche vorgeformten Methoden von "Fachmenschen" die weder mich noch meinen Hund kennen.
Fazit: Wild gemixte Erziehung based by DF und Pandora, Samson und jetzt Bandit.
Liebe Grüsse
Pandora