Ich bin zu spät um den Link zu sehen, hab deswegen Bones' Geschichte gegoogelt - und bin dabei auf einen (hoffentlich den gemeinten) Text gestoßen, der mich - wie niemals zuvor ein solcher - zutiefst gerührt hat.
Ein Lob geht erstmal an die Autorin, die so ehrlich und poetisch und zugleich so durchdacht schreibt, dass es - trotz des leider immer wieder kehrenden Inhalts und der aufkeimenden Resignation angesichts der Thematik, eine Bereicherung war. Gerade läuft parallel ein Thread wie sinnig oder unsinnig es ist, Hunde "sprechen" zu lassen. Jener Dialog jedoch ist wahrhaftiger, berührender und zugleich ernüchternder, als es ein bloßer Bericht hätte sein können. Aber das eigentlich nur am Rande.
Es ist, glaube ich, immer das gleiche Problem. Dass es "den Tierschutz" als solchen gar nicht gibt.
Ich denke nicht, dass es hier vorrangig um das "A###loch" (mit Verlaub) geht, dass diese Hunde zu Tode hungern ließ. Was für eine unglaubliche Sauerei das ist, darüber sind wir uns wahrscheinlich/hoffentlich alle einig.
Auch dass du, Patrick, eine aufkeimende Diskussion befürchtest, ist nachvollziehbar, da es solche Diskussion zuhauf bereits gab, aber im Grunde ist sie ja gar nicht nötig. Weil, so denke ich oft, keiner "Recht" hat.
Es gibt die eine Seite, die gegen den "Import" von Auslandshunden ist, weil sie, nicht ohne Grund, glaubt, es ist ohnehin sinnlos, solange das entsprechende Land nicht handelt, und solange es auch in deutschen TH genug Tiere gibt etc. die Argumente kennen wir ja. Denen es also eher um den "Fernkreis" des Handelns geht, darum, dass man im Sinne des Großen Ganzen handeln soll, in dem man die Zusammenhänge sieht und darauf reagiert, zum Beispiel durch Aufklärung, Hilfsprogramme, Kastrationsprogramme etc. . Mein Freund ist zum Beispiel so der Typ.
Und dann gibt es die, wie auch im Artikel beschrieben, die in jedem Tier das Individuum sehen, die sich abrackern für jeden einzelnen, die um jedes Schicksal kämpfen, die einfach das bestehende Leid mindern wollen. Emotional würde ich mich eher hierzu zählen.
Aber eigentlich ist es doch die Diskussion nicht wert. Es sind verschieden Ethiken, die aber auf gemeinsamen Fakten beruhen. Deshalb, glaube ich, wird diese Diskussion niemals zu etwas führen. Ich führe zum Beispiel diese Diskussion oft innerlich, ohne jemals zu einem Schluss zu kommen, es deprimiert einen nur. Gesegnet sei der, der hierzu eine klare Stellung beziehen kann.
Dreh- und Angelpunkt ist einfach das, was auch in dem Artikel geschrieben stand: dass man halt nicht wegsehen sollte. Und auch nicht resignieren. Wir sind eine Wegwerfgesellschaft, und besitzen trotz "Krise" noch so viel Potential. So viele Ressourcen. Es muss nicht immer Geld sein. Viele hier haben z.B. einen Pflegehund. Oder engagieren sich anderweitig, investieren Zeit, wo das Geld knapp ist. Warum diskutieren, wenn man sich doch gar nicht in die Quere kommt? Jeder tut, was er kann, und was er für richtig hält. Sei es nun langfristig gedacht, den Fernkreis betreffend, oder indem man einem einzelnen Individuum hilft. Kollision gibt es nur in der Diskussion. Die meiner Meinung nach gar nicht mehr geführt werden muss.
... was wollte ich eigentlich damit sagen? :|
Ich denke halt es geht um Aufklärung, ja, sich der Problematik mal bewusst zu werden und nicht immer seichtere Probleme vorzuschieben.
Ich finde es unglaublich schwierig, in unsere heutigen unglaublich verzweigten und vernetzten Welt das Richtige zu tun. Aber wenn man mal nur einen kurzen Gedanken lang daran verschwendet, ist es schon gar nicht mehr so schwierig: Hilfe ist, was Leid vermindert, im Großen wie im Kleinen.
Einzig problematisch sehe ich nur den "Tierschutz", der die absolute Masse in den Vordergrund stellt, und damit einer regelrechten "Masse" von Individuen schadet (s. animal hording, quantitative Vermittlung von Tieren egal wohin und mit welchem Ergebnis, Kastration von Jungtieren etc...)