Grundsätzlich davon ausgegangen, dass Glück von Dauer ist und Freude eine kurze Zeitspanne umfasst, die mit einer best. Situation/Erlebnis zu tun hat, und abgegrenzt werden muss von Vorfreude, die vielleicht eher Aufregung ist, würde ich sagen, wahre Freude äußert sich bei meinem Wayne zum einen durch sein "Spielgesicht", wie es auch Lucy_Lou gezeigt hat. Dabei sind seine Gesichtszüge völlig entspannt, er "lacht" förmlich, ist mit sich und der Welt zufrieden(!). Seine Freude hat also was mit Entspannung zu tun, welche man sowohl in seinem Gesicht (völlig "faltenlos", v.a. zwischen den Augen, auch der Mund ist entspannt) als auch an seinem entspannten Körper ablesen kann. In diesem Sinne "freudig" hüpft er über eine weite Wiese, die vielleicht zwar reizarm ist, ihm aber völlige Freiheit gibt, sich auszutoben.
Zum anderen, und das ist es, was mich selber verwirrt, sind es genau so oft Situationen, in denen sein Gesicht wie auch seine Körperhaltung das genaue Gegenteil zeigt. Zum Beispiel wenn er etwas suchen darf, wobei ich salopp behaupten würde: "das liebt er"
Wenn sein Schwanz rotiert wie ein Propeller, so dass er kaum noch laufen kann , während er seinen Dummy sucht oder was ähnliches, ist sein Körper alles andere als "entspannt". Im Gegenteil: er ist gespannt wie eine Feder, alle seine Muskeln sind in Bewegung, sein Gesicht verkniffen vor lauter Schnüffelkonzentration. Ähnlich, wenn er versucht, seinen Frisbee zu fangen, da entgleiten ihm manchmal vor lauter Anspannung seine Gesichtszüge, dass es mir(!) eine "Freude" ist
Er visiert dann so verkniffen sein Ziel an.. dass es schon fast Grimassen sind.
In diesem Fall ist es vielleicht tatsächlich die Aufgabe, die ihm Erfüllung bereitet.
In diesem Sinne ist es denke ich wie bei uns Menschen, dass sowohl Entspannung, Losgelöstheit, Freiheit, wie aber auch Anstrengung, das Lösen einer Aufgabe, die Erfüllung in einer Tätigkeit Freude bereiten kann.
Letzteres ist es wohl, ebenso wie beim Menschen, das eine gewisse Gefahr birgt, dass der positive Stress sich in negativen verwandelt, man "nicht mehr runterkommt".
Mein Hund macht das, denke ich, körpersprachlich sehr deutlich, wenn er nicht mehr konzentriert ist, sondern hochgepusht, und wenn er die Aufgabe (die Erfüllung seines Triebes) quasi einfordert (ich denke hier auch ans Stichwort Balljunkie) - ich versuch dann immer rechtzeitig Schluss zu machen.
Ich habe früher immer so dahin gesagt, unser Wayne ist im "Flow", wenn ich das Gefühl(!) hatte, dass er mal wieder voll und ganz in einer Sache aufgeht...
Und dann hab ich mal gegoogelt, was der Begriff eigentlich bedeutet, und festgestellt dass ich damit gar nicht mal so falsch lag: http://de.wikipedia.org/wiki/Flow_(Psychologie) (siehe "Flow Theorie von Mihaly Csikszentmihalyi)
Simpel gesagt ist der Flow Zustand ein Zustand des völligen Ausgleichs zwischen Unter- und Überforderung, eine Harmonie zwischen Emotion und Verstand (Kognition?). Sozusagen also doch ein Gefühl von "Glück".
Wie ich erkenne, ob er sich in diesem "Harmoniezustand", in diesem Ausgleich befindet?
Ich denke, dass ist tatsächlich eine Sache von Einschätzung/Gefühl: wenn er voll und ganz in einer Sache aufgeht, aber immer noch konzentriert ist, seine Mimik und Gestik keine Zeichen von Fahrigkeit oder Zwanghaftigkeit aufweist...
das rechte Maß zu erkennen ist, denke ich, nicht so einfach, und lässt sich auch nicht von jedem Hund auf alle anderen übertragen. Wahrscheinlich hat jeder Hund seine eigenen Grenzen und äußert die auch unterschiedlich.
Und ich denke es gibt noch eine dritte Form von Freude, die wiederum mit Vorfreude zu tun hat und oft mit einer gewissen Aufgeregtheit zu tun hat: die Freude, wenn Besuch kommt, wenn man den Kauknochen in Empfang nehmen darf, oder wenn man merkt, dass das Auto gerade am geliebten Baggersee hält, oder man gleich losgeschickt wird, den versteckten Dummy zu holen.
Da hibbelt der ganze Körper, und auch da kann es in Stress (Stressgähnen, Durchfall) ausarten, wenn es zu lang dauert, bis das Erwartete eintrifft. Ich denke auch hier ist es wie beim Menschen: kleine Kinder, die über ihrem Teller voll Essen mit den Händen wedeln, oder auf die weihnachtliche Bescherung warten..
Boah, viel geschrieben, aber das war jetzt grad mein Gedankenfluß zum Thema, dass ich übrigens sehr interessant finde...