ZitatNunja, ich weiß nicht wirklich, worauf du hinaus möchtest - ein Hund ist für mich keine Ware, und es muss vor allem auch nicht "reinrassig vom Superzüchter" draufstehen - ich denke, dass du Dir kaum ein Urteil über den Zustand der Hunde in Spanien vor Ort machen kannst, wenn du es selbst nicht gesehen hast. Die 3-5 Hundewelpen (4-6 Wochen alt, maximal) liegen in einem Glascontainer mit einer Fläche von 5m² auf einem Zeitungs/Katzenstreu-Gemisch, ob und wenn ja wie oft diese "Käfige" gereinigt werden kann ich nicht sagen. Teilweise haben die Hunde bittere Verletzungen und tierärztlich versorgt wurden sie höchstens direkt nach der Entbindung so scheint es.
Dementsprechend sehe ich schon einen relevanten Unterschied zwischen einem, wie du es so schön sagst, "privatem Vermehrer" und den Supermarkthunden, ansonsten kann ich gerne mal ein paar Bilder von dem Elend reinstellen, wenn ich das nächste Mal wieder dort bin, das sollte deine Meinung drastisch ändern.
Auch wenn das hier nicht das Hauptthema ist - aber ich finde es schade, dass du die hier genannten Ansätze als Stichelei verstehst. Ich glaube, so sollte es nicht gemeint sein. Ich versuch mal zu erklären, worauf schlaubi hinaus wollte...
Nimm's mir nicht übel, aber ich glaube, du hast deine Gedanken einfach noch nicht zu Ende gedacht.
Ihr meintest es gut, indem ihr keine spanischen Supermarktwelpenvermehrer unterstützen wolltet. Aber denk mal um ein paar Ecken.
Leider bist du genau dem Irrtum erlegen, den du hier anprangerst: ein Hund sollte keine "Ware" sein, leider wird er genau das in dem Moment, indem sogenannte "private Züchter" willkürlich Rassen vermixen und die Ergebnisse dann als besonders "originell" (am Besten noch mit Fantasienamen a la Labradoodle etc.) vermarkten. Hier werden ohne den für eine gesunde Hundezucht nötigen "Background" (Wissen über genetische Zusammenhänge z.B.) Hundewelpen zu bloßen Kommerzzwecken produziert.
Dabei werden, wie auch in eurem Fall, häufig auch noch Rassen vermischt, deren genetische Mixtur zu Hunden führt, welche oft innerlich zerrissen und für den Ottonormalhundehalter nur schwer händelbar sind und aufgrund dieser Voraussetzung schon prädestiniert als Langzeitinsassen im Tierheim sind.
Auch wird der Begriff "Hobbyzüchter" gerne von solchen Leuten mißbraucht und ins Gegenteil verkehrt: gerade ein Züchter, dem es um das Wohl seiner Rasse wie auch seiner Welpen geht, verdient nicht an seiner Zucht, und ist deshalb aus Prinzip "Hobbyzüchter". Der Stempel "Rassehund mit Papieren" ist dabei nicht kommerziell zu verstehen, sondern als Merkmal einer überlegten, der Rasse und der physischen wie seelischen Gesundheit des einzelnen Hundes geschuldeten Zucht. Das kann ein "Mischlingszüchter" überhaupt nicht leisten.
Es ist nun gerade so, dass sich heutzutage in Deutschland v.a. die Mischlingszüchter nach der Nachfrage richten und somit, marktwirtschaftlich gesehen, die sind, die kommerziell handeln.
Da du dich mit den Zuständen in Spanien gut auszukennen scheinst: das Elend beschränkt sich dort sicher nicht auf die Supermarktwelpen, im Gegenteil: das ist ja nur die Spitze des Eisbergs. Das Land ist überlaufen von Mischlingshunden, die keiner will, ein gutes Beispiel dafür, was unüberlegte Vermehrerei anrichten kann (deswegen ja auch die Kastrierungsprogramme vieler Tierschutzorganisatoren).
Übrigens hättet ihr auch (oder gerade) dort einen süßen (Mischlings-)begleiter finden können, und das, ganz ohne irgendwelchen kommerziellen Interessen "privater Züchter" zu füttern. Plus: ihr hättet damit sogar etwas für die dortige Situation, und wenn es nur um ein Einzelschicksal geht, getan.
Bitte versteh dies weder als Stichelei noch als Kritik, sondern nur als Denkanstoß Und ich wünsch euch noch alles gute mit eurem Bobby!