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Wie man dort arbeiten kann? Ich denke sogar, dass manche der Menschen bereits gestört waren. Dieses übermäßige Beschimpfen, der Hass - irgendwie herausgekehrter Hass.
Auch dass manche dabei gelacht haben - das zeigt, dass sie sich absolut davon distanzieren müssen,vor der Realität.
Das erinert mich an Bilder von Nationalsozialisten der SS, die bei Gelagen etc übermäßig durchgedreht sind, weil sie aufgrund ihres Handelns den Realitätsbezug verloren haben.
Genau darum geht es ja, denke ich. Sie nennen es ja auch: Speziezismus.
Was die Menschen angeht, handelt es sich wahrscheinlich um genau die gleichen Abläufe, wie sie auch im dritten Reich Mode waren: Befehlsketten, die man ausführt nicht nur aus Gehorsam, sondern auch Bequemlichkeit, zu viele Menschen, die zu sehr in ihre Vorgesetzten vertrauen, das eigene Denken abtreten.
Entweder das, oder: Machtausübung der eigenen Genugtuung wegen. Oft ganz kleine Würmer, die sich sonst nicht behaupten können, denen kommt das ja gerade recht: Macht und Gewalt ausüben an Schwächeren, in diesem Falle Tiere, um das eigene Ego zu polieren.
Ich weiß nicht, was schlimmer ist.
Es gibt glaube ich sowas, das nennt sich Verantwortungsethik, darin geht es darum, dass Macht und Verantwortung proportional zueinander stehen. Leider kommen die meisten Machthaber mit ihrer Verantwortung dem Ganzen nicht mehr hinterher; in unserer globalen Welt sind die Verknüpfungen so komplex, dass kaum noch einer den Fernkreis seiner Handlungen überblickt.
UNd so läuft es ja auch im KLeinen: woher kommt meine Müllermilch eigentlich? was steckt hinter den lustigen Affen in der Manege? Wieso ist der Stier so irre drauf?
So ja auch der Untertitel des Films: make the connection! Und ich denke darin steckt auch die INtention des Films - nämlich sich Gedanken zu machen über die ZUsammenhänge, die Kreisläufe, die Konsequenzen. Den eigenen Kopf einzuschalten und zu handeln. Vielleicht auch mal nachzubohren, Produktanfragen zu starten, Zoos und Zirkusse zu hinterfragen. Der Stier ist so irre drauf, weil man ihm die Hoden abbindet.
Im Grunde, glaube ich, gehts schon darum: den eigenen Lebensstil zu hinterfragen, immer mehr, und um ein öffentliches, breites Bewusstsein.
Interessant ist, wer dahinter steckt: Joaquin als Sprecher, der ja selbst seit seinem vierten Lebensjahr vegan lebt, und Tierrechtler ist. Musik: Moby. Ebenfalls Veganer und Tierrechtler. Keine Tierprodukte, weder im Essen, in der Kosmetik, in der kleidung. Kein tierisches Entertainment. Tiere nur als "Partner", keine Nutztiere, keine Haustiere. Keine Tierversuche.
Im Grunde geht es um Konsequenz. Worauf kann ich als Mensch verzichten, wie kann ich mich einschränken? Wie kann ich meinen Fußabdruck so klein wie möglich halten?
Das Ding ist bloß: man kann noch so konsequent sein, es gibt keine Grenzen. Das Ganze ist ein Selbstläufer. Und irgendwann kommt man zu dem Schluss, dass die eigene Existenz nicht möglich ist, ohne dass man Spuren hinterlässt. Man eigentlich nicht leben dürfte, weil man immer auch zerstört. Es ist deprimierend, je länger man drüber nachdenkt. Ich glaube, viele sind daran schon verzweifelt, weil es eben den allerletzten, konsequenten Schritt nicht gibt, bzw. selbiger im Freitod enden würde. Und in der Abschaffung des Kapitalismus. Und in der Abschaffung der Nutztierhaltung und dem Verschwinden der Wiesen. UNd das sind, denke ich, die Antworten, wie garilove sagte, die einem dann fehlen, wenn man drüber nachdenkt. Die zu abstrus sind.
Ich glaube, jeder sollte für sich seine Grenzen austesten, was kann ich leisten, worauf kann ich verzichten, was muss ich tun, um mich am Morgen im Spiegel anblicken zu können? Was kann ich mit meinem Gewissen vereinbaren? Und der erste Schritt ist einfach: make the connection. Einfach mal ein bissle dahinter schauen.
Ich habe für mich nach diesem Film vor zwei Jahren versucht, Kompromisse zu finden. Aber man muss da tolerant sein, denke ich.
Jeder sollte schon selber wissen, wo seine Grenzen liegen.
Das erste ist mit dem Sehen des Films ja wahrscheinlich schonmal geschafft: die Connection zu machen. Mal drüber nachdenken.
oh sorry, ist das lang geworden .. man kann sich da aber auch reinsteigern.. :kopfwand: