Beiträge von Quebec

    Mir geht es hier darum, dass bei Gegenständen deutlich mehr Augenbrauen in die Höhe schießen, als bei einem Hund oder eben auch bei einem Kind (weil niedlich).

    Genau das ist der Punkt.


    Schieb mal etwas dichter deinen Einkaufswagen an geparkten Autos vorbei. 9 von 10 Autofahrern werden des Deutschen "heilige Kuh" sofort auf etwaige Schäden untersuchen :D

    Und ja, MEIN Hund ist mein EIGENTUM! Ich muss nämlich auch dafür haften, wenn durch ihn irgendwas/wer beschädigt wird.

    "Ach, so ein schöner Hund, na du Feiner, komm doch mal her. Iiigitt, der hat mich angesabbert. Die Reinigung zahlen sie aber!"


    Keine fiktive Geschichte, so geschehen vor ein paar Tagen bei uns am Gartenzaun. Die Dame lockte Bruno, langte über den Zaun und hatte bevor ich einschreiten konnte, einen angesabberten Ärmel.


    Aufgeregt habe ich mich nicht, über das Stadium bin ich längst hinaus. Ausgelacht habe ich die Gute.

    Aber ganz ehrlich bin ich überrascht und auch erschreckt, wie viele hier ihren Hund als “Eigentum“ bezeichnen. Mein Auto ist mein Eigentum, mein Haus oder mein Fahrrad, aber mein Hund? Ich würde ein Lebewesen nie als Eigentum bezeichnen. Finde ich etwas befremdlich.

    Gut, der Begriff "Eigentum" für ein Lebewesen ist etwas befremdlich. Aber, gerade, weil es ein Lebewesen ist, sollte Respekt nicht fehlen. Und der Respekt gebietet mir fremde Lebewesen, hier Hund, nicht einfach anzufassen.

    Aber manchmal nimmt der Hund auch von selbst Kontakt auf- wenn ein Hund schon von selbst meine Hand bestupst, sich an mich schmiegt, meine Finger abschlabbert, mich anflirtet- dann ergibt es sich, dass man den Hund mal kurz streichelt. Man rennt nicht einfach auf angeleinte Hunde zu oder sonstwas, aber es ist doch realitätsfremd immer zuerst zu fragen, wenn Hundi schon zu mir kommt.

    Wenn ein Hund zu mir kommt, sich an mich drückt, mich anstupst, werde ich ihn, schon aus Reflex heraus, auch streicheln. Und wenn mein Hund zu anderen läuft, Kontakt sucht, wird daraufhin gestreichelt, wäre ich auch die Letzte, die sich darüber ärgert.


    Ich denke, es geht hier eigentlich um das, sich auf Welpen, kleine, niedlich Hunde förmlich stürzen und sie zu herzen und zu streicheln. Das alles ohne zu fragen und ohne Rücksicht auf das Tier. Es soll es erdulden, ob es nun mag oder nicht. Das hat schon so manchen, gerade kleinen Hund, zur Schnappschildkröte mutieren lassen. Und das muß doch nicht sein.

    Da muss man sich aber die Frage stellen,....

    ....was Du unter Einfluss verstehst.


    Hunde, die aus eigenem Antrieb, Eigennutz, weil vielleicht etwas Futter für sie abfällt, die Nähe des Menschen suchen, sehe ich nicht als "beeinflusst" durch den Menschen an.


    Diese "Beziehung" ist doch eine sehr einseitige und hat wenig Einfluss auf das sonstige Verhalten und Leben (artgerecht) der Hunde.

    Ne Stunde später wollte sie wieder anfangen, mir in die Füße zu beißen... da hab ich einen Kauknochen ausgepackt, mit dem sie sich dann eine halbe Stunde lang in ihrem Körbchen beschäftigt hat.

    Bleib dabei. Will sie an dir nagen, lenk sie mit Kauknochen, Zerrstricken oder auch mit einer Rolle Pappe, einem Karton o. ä. was sie zerpflücken darf, ab.

    Molly hat in den 4 Wochen, die sie hier ist schon einiges kennengelernt und auch viele andere Hunde getroffen. Und ich sehe ja auch selber, dass sie mehr mit anderen Hunden spielen sollte und darum bemühe ich mich jetzt ja auch aktiv.

    Das ist sehr schön und Du wirst sehen, wie zufrieden sie nach solchen Kontakten ist.

    @blackeyed, in der Ruhe steckt die Kraft, du lässt dich durch Molly zu schnell stressen, wenn sie mal (!) am Rad dreht, nicht verzweifeln, bis zu einem gewissen Grad gehört das dazu, den Welpen auch einfach mal machen lassen, ohne einzugreifen.

    Genau. Jeder, der jemals einen Welpen sein eigen nannte, kennt ihn, den Welpenwahnsinn.


    Und nochmal, gib ihr etwas an dem sie ihren "Wahnsinn" austoben kann und schau den Kapriolen die sie dabei macht, lachend zu. Dir wird zwar öfter mal das Kreuz weh tun, wenn Du dann die Schnipsel aufgesammelt hast, aber das ist es wert :D

    Ich frag noch mal:
    Es ist also ok, seine Bedürfnisse nach einem Hund (ein Hobby) über den ablehndenen Partner oder das allergische Kind zu stellen, das eigene Bedürfnis nach einem Zweithund, wenn der Ersthund aber lieber Einzelhund wäre, oder andersrum - eben keinen Zweithund zu holen, obwohl der Ersthund gern einen hätte, einfach weil man das nicht will...
    Es ist aber - grundsätzlich nicht ok, ein Hobby über den Hund zu stellen?


    Irgendwie ist das für mich mit zweierlei Maß messen.

    Du wirfst da zwei Dinge in einen Topf, die nicht passend sind.


    Beim ablehnenden Partner sähe es bei mir so aus. Könnte ich ihn nun gar nicht umstimmen, würde ich ohne seine Zustimmung keinen Hund anschaffen. Wäre der Hund schon da, der Partner käme dazu, ja dann muß er sich arrangieren. Der Hund bleibt.


    Die Gesundheit meines Kindes würde immer über meinem Hobby Hundehaltung stehen. Folglich würde ich mich schweren Herzens trennen.


    Über die Frage Einzelhund oder Mehrhundehaltung entscheiden doch in den meisten Fällen andere Kriterien, wie z. B. Wohnsituation und Finanzen. Da ist es unerheblich ob der Ersthund einen Zweithund möchte oder nicht. Hundekontakte kann man je nach Gusto suchen oder vermeiden.


    Ich bin vor 35 Jahren in die Ausstellerszene gerutscht und habe mit viel Freude meine Hunde in halb Europa ausgestellt. Ich hatte Hunde, die sehr erfolgreich in den vorderen Rängen liefen. Und dann passierts. Ein Beispiel. Woody, es fehlte noch jeweils eine Anwartschaft zum VDH und Klub Champion, da zieht er sich beidseitig Kreuzbandrisse zu. Nach den Operationen, trotz Physiotherapie lief er nicht mehr "rund". Ausstellungskarriere dahin. Traum geplatzt.


    Aus sportlicher Sicht. Ich wollte zu gern Wasserarbeit machen. Gab und gibt es nicht in meiner Region. Dennoch habe ich Lehrgänge dazu besucht, um mit meinen Hunden und ab und zu mit Wasserarbeitsgruppen trainieren zu können. Nur die letzten Hunde als Beispiel. Arthos schwamm gern, arbeitete aber nicht mit, Quebec ging nur bis zum Bauch ins Wasser, Otto machte mit, weigerte sich aber Gegenstände zu den zu Rettenden zu bringen, Bruno liebt Wasser, sitzt gern drin, schwimmt aber nicht.


    Nochmal Ausstellungskarriere. Bruno, der nun der letzte Neufundländer sein wird, den ich als Welpe zu mir geholt habe, zeigt einen gravierenden "Fehler", so daß ich ans Ausstellen, mein großes Hobby, gar nicht denken muß.


    Einen meiner "nicht tauglichen" Hunde abgeben, weil ich dem, was mir viel Spaß und Freude gemacht, auch meinen Ehrgeiz befriedigt hat, nicht nach kommen konnte, dieser Gedanke ist mir nie gekommen. Ich hatte und habe Hunde, weil ich diese Tiere sehr mag, sie gerne um mich und viel Freude an ihnen habe. Sportliche oder Ausstellungserfolge waren für mich immer nur das Sahnehäubchen auf der Torte.