Ich frag noch mal:
Es ist also ok, seine Bedürfnisse nach einem Hund (ein Hobby) über den ablehndenen Partner oder das allergische Kind zu stellen, das eigene Bedürfnis nach einem Zweithund, wenn der Ersthund aber lieber Einzelhund wäre, oder andersrum - eben keinen Zweithund zu holen, obwohl der Ersthund gern einen hätte, einfach weil man das nicht will...
Es ist aber - grundsätzlich nicht ok, ein Hobby über den Hund zu stellen?
Irgendwie ist das für mich mit zweierlei Maß messen.
Du wirfst da zwei Dinge in einen Topf, die nicht passend sind.
Beim ablehnenden Partner sähe es bei mir so aus. Könnte ich ihn nun gar nicht umstimmen, würde ich ohne seine Zustimmung keinen Hund anschaffen. Wäre der Hund schon da, der Partner käme dazu, ja dann muß er sich arrangieren. Der Hund bleibt.
Die Gesundheit meines Kindes würde immer über meinem Hobby Hundehaltung stehen. Folglich würde ich mich schweren Herzens trennen.
Über die Frage Einzelhund oder Mehrhundehaltung entscheiden doch in den meisten Fällen andere Kriterien, wie z. B. Wohnsituation und Finanzen. Da ist es unerheblich ob der Ersthund einen Zweithund möchte oder nicht. Hundekontakte kann man je nach Gusto suchen oder vermeiden.
Ich bin vor 35 Jahren in die Ausstellerszene gerutscht und habe mit viel Freude meine Hunde in halb Europa ausgestellt. Ich hatte Hunde, die sehr erfolgreich in den vorderen Rängen liefen. Und dann passierts. Ein Beispiel. Woody, es fehlte noch jeweils eine Anwartschaft zum VDH und Klub Champion, da zieht er sich beidseitig Kreuzbandrisse zu. Nach den Operationen, trotz Physiotherapie lief er nicht mehr "rund". Ausstellungskarriere dahin. Traum geplatzt.
Aus sportlicher Sicht. Ich wollte zu gern Wasserarbeit machen. Gab und gibt es nicht in meiner Region. Dennoch habe ich Lehrgänge dazu besucht, um mit meinen Hunden und ab und zu mit Wasserarbeitsgruppen trainieren zu können. Nur die letzten Hunde als Beispiel. Arthos schwamm gern, arbeitete aber nicht mit, Quebec ging nur bis zum Bauch ins Wasser, Otto machte mit, weigerte sich aber Gegenstände zu den zu Rettenden zu bringen, Bruno liebt Wasser, sitzt gern drin, schwimmt aber nicht.
Nochmal Ausstellungskarriere. Bruno, der nun der letzte Neufundländer sein wird, den ich als Welpe zu mir geholt habe, zeigt einen gravierenden "Fehler", so daß ich ans Ausstellen, mein großes Hobby, gar nicht denken muß.
Einen meiner "nicht tauglichen" Hunde abgeben, weil ich dem, was mir viel Spaß und Freude gemacht, auch meinen Ehrgeiz befriedigt hat, nicht nach kommen konnte, dieser Gedanke ist mir nie gekommen. Ich hatte und habe Hunde, weil ich diese Tiere sehr mag, sie gerne um mich und viel Freude an ihnen habe. Sportliche oder Ausstellungserfolge waren für mich immer nur das Sahnehäubchen auf der Torte.