Zitat
in gewisser hinsicht muss ich lavrans zustimmen, dass wir manchmal eine vielzu menschliche ansicht vertreten. ich denke nämlich nicht, dass sich mein rüde den ganzen tag damit beschäftigt, dass er keine bällchen mehr hat...
Na endlich! Dass ich hier alles so überspitzt ausdrücke, liegt vor allem daran, dass es ansonsten kaum jemanden erreicht - jedenfalls habe ich das Gefühl. Ein Mensch denkt ständig daran, dass er unvollständig ist, einem Tier ist das ziemlich wurscht. Es muss keine Antidepressiva nehmen, sondern nimmt das Leben, so wie es sich ihm bietet und passt sich an - das ist Natur. Die Natur passt sich nunmal den Gegebenheiten an.
In unserem Rudel leben sechs Hündinnen: drei Kastrierte, drei nicht kastrierte. Die einen markieren mehr (2 Nicht-kastrierte, 2 Kastrierte), die anderen flirten mehr (3 kastrierte und eine nicht kastrierte), die anderen weniger (2 Mir-sind-andere-Hunde-egal-Nicht-Kastrierte), die einen scharren ausgiebig nach dem Geschäft (2 Nicht-kastrierte, 2 Kastrierte). Alles völlig unterschiedlich und alles in keinem Zusammenhang zu Kastrationen, weil jede Hündin einen anderen Charakter hat und sich auch ohne Hormone normal entwickelt - wenn man sie mit unkastrierten Tieren vergleicht. Geht mit dem Charakter etwas schief, ist der Mensch schuld und nicht die Hormone.
JudithD: Doch, es gibt Veränderungen: Verminderte Aggressionsbereitschaft und "der verminderte Drang (bzw. Leidensdruck) diese „sexuelle Orientierung“ in die Tat umzusetzen." (lt. Wikipedia). Damit kann ein Tier sicher gut leben, ohne, dass es Antidepressiva schlucken muss oder sein Charakter verändert wird.
Roxybonny: Sorry, ich meinte natürlich die Eierstöcke (war etwas zu sehr auf die Gebärmutter fixiert ).