Für die fleißigen User, die hier immer das Tierschutzgesetz zitieren, weil eine Kastration soooo schrecklich tierschutzwidrig sei. Habt ihr eigentlich auch mal direkt beim deutschen Tierschutzbund, der das ja eigentlich wissen sollte, nachgefragt? Nein? Offensichtlich nicht.
Nun, ich habe es für euch getan und die Antwort war zu erwarten:
Hier die Eckpunkte (man möge mir verzeihen, aber eine vollständige Mail zitiere ich hier nicht):
- Die Frage der prophylaktischen Kastration bei Hunden sei tatsächlich einumstrittenes Thema.
- Es gebe bisher kaum wissenschaftlich fundierte Untersuchungen, die eindeutig für bzw. gegen eine Kastration von Hunden sprechen.
- Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt eine Abwägung im Einzelfall.
Es folgte eine Auflistung der Pro- und Contra-Argumente:
Contra:
· Inkontinenz bei Hündinnen
· Bei Hündinnen kann evtl. eine verstärkte Dominanzaggression auftreten.
· Kastrierte Tiere neigen in einigen Fällen zur Fettsucht
· Der soziale Status kastrierter Rüden kann verändert sein
Pro:
· Ungewollte Vermehrung wird verhindert. Auch wenn sich Hunde meist unter menschlicher Aufsicht befinden, sei bei unkastrierten Tieren das Risiko unerwünschten Nachwuchses zu einem gewissen Prozentsatz vorhanden.
· Für Tierheimhunde werde eine spätere züchterische Nutzung ausgeschlossen.
· Für die artgerechte Gruppenhaltung von Hunden im Tierheim ist die Fortpflanzungsverhütung grundlegend wichtig, kastrierte Rüden lassen sich häufig einfacher in Gruppen halten.
· Die hormonelle Läufigkeitsverhütung könne relativ leicht zu einer Gebärmuttervereiterung führen.
· Die Anzahl unkastrierter Hündinnen, bei denen im hohen Alter Gebärmuttervereiterungen und Tumorbildungen des Gesäuges auftreten, sei hoch.
Es folgte außerdem eine umfangreiche Literaturliste (von einer Niepel aber keine Spur).
Dies also die offizielle Aussage des Deutschen TierSCHUTZbundes.