Moin zusammen,
über kurz oder lang werden wir noch einem weiteren Hund ein Zuhause geben, ich strecke schon grade so ein bisschen gemächlich die Fühler aus und wollte von euch gerne mal wissen, worauf ich achten sollte.
Mal kurz zu den Rahmenbedingungen:
Wir leben in Spanien, haben aktuell 4 Hunde (3 eigene, 1 Pflegi), das Rudel wird sicherlich immer etwas variieren, es kann jederzeit wieder ein Pflegi dazu kommen, wenn ich einen auf der Strasse finde. Aktuell sind alles Jagdhunde und genau nur mit diesem Hundetyp hab ich Erfahrung.
Wir leben hier auf einer Finca, 20.000qm Grund eingezäunt. Das nächste bewohne Haus ist gut 1km entfernt, die nächste katographisch erfasste Strasse ca. 4km, das nächste Dorf 8km.
Hier in der Gegend sind Diebesbanden an der Tagesordnung. Die wollen _in der Regel_ keinen Stress, weil sie auch nicht nach grossen Werten suchen - wenn eingebrochen wird, fehlen in der Regel sogar deine Bratpfannen - die kansnt du dir dann beim nächsten Flohmarkt zurückkaufen.
Jetzt in Zeiten der Crisis häufen sich sogar die Fälle, wo bei den Bauern nicht nur die Orangen und Zitronen geklaut werden, nein hier werden sogar die Tiere (Ziege, Schafe) geklaut, hier wird gestohlen für ein paar Euro und um zu überleben.
Wenn sie sehen, dass jemand am Haus ist, wird jede Konfrontation vermieden - aber ich kann natürlich nicht sicher sein, dass sie immer richtig hingucken. Männe ist auch nicht immer da und so sehr ich das Leben hier liebe, nachts ist es doch manchmal seeehr einsam und ich hab halt das Wissen, dass offizielle Rettungskräfte bestimmt >30min brauchen, wenn ich ihnen nicht entgegen fahre.
Mal abgesehen davon, dass mich die "sanften Riesen" schon immer fasziniert haben, ist ein "grosser böser Hund" in aller Regel schon Abschreckung genug, damit hier keiner unaufgefordert reinlatscht.
Ich will keinen "scharfen" oder gar "abgerichteten" Hund. Eine beeindruckende Statur kombiniert mit böse gucken ist völlig ausreichend.
Suchen werde ich den Hund bei den Orgas, Protectoras und Perreras vor Ort, Auswahl gibt es sicherlich genug.
Meine Kriterien:
Alter: Junghund bis hinauf zu ca. 6 Jahren, vorzugsweise aber 2-3 Jahre alt.
Geschlecht: Weiblich, Rüde nur, wenn er sehr entspannt bei Geschlechtsgenossen ist.
Rasse: Mastino, Rottweiler, Dobermann, Boxer, Schäferhund - und natürlich alles was gemixt ist und irgendwie so aussieht, als wäre eine der Rassen mit drin. Der Schein ist hier wichtig, für die Rumänen muss klar ersichtlich sein: "Oha, ein pöhser Wachhund".
Da in den meisten Tierheimen Gruppenhaltung an der Tagesordnung ist, lässt sich dort sicherlich was über das Sozialverhalten sagen - sofern das in der Ausnahmesituation Tierheim möglich ist.
"Vergangenheit" ist für die Tierheime immer eine schwierige Frage. Oftmals werden die Hunde am Tor angebunden oder als Streuner aufgegriffen, wobei bei einem kupierten Boxer mit gutem Lederhalsband durchaus klar ist, dass der eben kein richtiger Streuner ist, sondern ausgesetzt wurde.
Sicherlich auch bei so grossen Hunden wichtig ist die Frage nach Gelenken und Gangapparat, oder? Aber eine Aussage ist hier mMn schwer zu treffen - oftmals haben die Hunde so gut wie keine Muskulatur die die Knochen stützt - eine Diagnose von aussen wird hier also schwierig.
Tja, worauf sollte ich also achten, was kann ich die Mitarbeiter der Tierheime fragen? Grade die Molosser haben hier den Ruf der sanften Riesen, ganz selten dass einem im Tierheim ein offensichtlich aggressiver Hund dieser Art begegnet.
Ich nehme an, dass die Besitzer von auffälligen Molosssern einfach eher zur Schrotflinte greifen, bevor sie den Hund aussetzen oder in die Perrera bringen.
Also: was kann ich noch als Entscheidungskriterium miteinfliesen lassen, was sollte ich auf jeden Fall tun, wenn ich einen Hund besuche und näher in Augenschein nehme?
Auf dass, was ich dann im täglichen Umgang mit dem Hund beachten muss, werde ich dann gerne in einem gesonderten Thread eingehen, hier bin ich ja dann auch völlig unbeleckt :)