Ich hab die letzten Tage einige Zeit in spanischen Tierheimen verbracht... und ich denke, das Verhalten eures kleinen Mixes ist absolut nachvollziehbar. Also mal davon ausgehend, dass dein Hund unsicher ist, dann wird es im Rudel, mit dem er gelebt hat, mit Sicherheit auch Hunde gegeben haben, die deutlich sicherer waren... und für den Fall, dass es in ihrem Gehege Spielzeug gab, war auch klar, wem das gehörte... nämlich dem Chef im Rudel. Das wegzunehmen hätte für ihn fatale Folgen gehabt.
Auch das mit den Leckerchen halte ich für nachvollziehbar... die Hunde kennen die Handfütterung nicht... versuch Dich anzunähern, indem du Leckerchen (gekochte Hähnchenbrust z.B.) auf den Boden wirfst... oder ihm eine kleine Spur auslegst... und ihn dann ganz damit alleine lässt.
Gegebenfalls kannst du auch beides kombinieren... also nimm zum Beispiel deine gekochte Hühnerbrust und leg eine Spur auf den Boden... und dann leg an das Ende der Spur einen Plastikbecher, zur Seite umgekippt, leg dort ein bisschen Hühnchenbrust rein... wenn er die haben will, wird der Becher sich bewegen... vielleicht bekommt er Angst und macht einen Satz rückwärts, aber wenn er die nötige Ruhe hat, dann wird er sich wieder trauen und wieder und wieder... irgendwann kannst du dann auch auf diese Snackballs umsteigen, wenn er mit dem Becher bereits bestens vertraut ist.
Wenn im Tierheim ein Mensch ans Gehege kommt, dann drängen sich sofort alle Hunde hin... die unsicheren haben meistens die A****-karte gezogen, nicht selten werden sie auch mit Drohbeissen verscheucht, die wenigen Menschen, die im Tierheim ehrenamtlich ihre Zeit verbringen sind quasi rund um die Uhr nur mit Pflegen und Putzen beschäftigt, menschliche Zuneigung ist leider selten und für die Hunde DAS Highlight, dafür lohnt es sich auch zu kämpfen.
Sobald ein Hund das Bellen anfängt, steigen sofort zig andere ein, völlig eskaliert es dann, wenn Menschen sich den Zwingern nähern oder noch schlimmer, ein oder mehrere Hunde Gassi gehen dürfen - vielleicht hat euer kleiner einfach nur Angst, dass beim kleinsten Wuffen genau so ein Ohrenbetäubender Lärm los geht.
Gib ihm einfach Zeit... wenn er mit dem Becher spielt, oder die Leckerchen vom Boden nimmt, wenn du nicht da bist, dann starte damit, dass du im gleichen Raum bleibst, vielleicht in der anderen Ecke des Zimmers, auf dem Boden... wenn er das toleriert, dann setz dich etwas näher ran, zeig ihm irgendwann das du noch mehr hast, lass etwas (ruhig, ohne hektische Bewegungen) in seine Richtung kullern...
ggfs kannst du ihm so auch das ganze Futter verfüttern, so dass er nicht mehr auf seinen Napf wartet, sondern darauf, dass das Essen im Wohnzimmer verteilt wird :)