Beiträge von bittersweets

    egal ob Rumänien, Russland, Griechenland oder Pusemuckel... bei einem ehemaligen Strassenhund, hast du überall mit den selben Problemen zu kämpfen:


    1. Sie wird aller Wahrscheinlichkeit jagen, ggfs. auch einfach nur eine verdammt effiziente Tötungsmaschine sein - sie hat das Jahrelang gebraucht, um zu überleben. Es kann sein, dass das nachlässt, sobald sie einen vollen Magen hat, es kann aber auch sein, dass ihr das jagen in Fleisch und Blut über gegangen ist.


    2. Sie hat Erfahrungen mit Menschen gesammelt, während sie auf der Strasse gelebt hat. Von Quälen/missbrauchen über ignorieren bis hin zu gefüttert werden kann da alles mit dabei sein.


    3. Sie hat vermutlich auch Erfahrungen mit Autos gemacht. Aber auch hier weisst du nicht welche. Von panischer Angst bis hin zu einem perfekten Umgang mit einem Auto kann alles dabei.


    4. Sie hat auch Umgang mit anderen Hunden gehabt, der ebenfalls völlig unterschiedlich ausfallen kann. Wenn genug Ressourcen da waren, dann wird es friedlich und harmonisch gewesen sein - bei Ressourcenknappheit aber kann es bereits zu bösen Vorfällen gekommen sein, die sie geprägt haben.
    Bitte glaube nicht dran, dass nur weil es im Tierheim in Rudelhaltung gut klappt, es auch in D gut mit anderen Hunden klappt - das Tierheim ist eine permanente Ausnahmesituation wo man sich nicht aus dem Weg gehen kann!


    5. Sie hat vermutlich keinerlei Erfahrung mit dem, was wir von einem Hund fordern: Leine laufen, Stubenreinheit etc. Das kann positiv sien, weil man es ihr einfach "unverkorkst" beibringen kann, sie kann aber auch einfach sehr eingefahren sein und bspw. mit Leinenpöbelei reagieren, wenn sie nicht mehr so uneingeschränkt kommunizieren kann (Bögen laufen z.B.) wie sie es früher immer konnte.



    Kurzum: dich kann alles oder nichts erwarten. Du kannst dir ggfs. einiges zusammenreimen, indem du das Tierheim ausquetschst, aber es ist und bleibt eine Wundertüte. Aber das ist ein Tierschutzhund immer. Auch bei dem süssen kleinen Scheidungsopfer-Hund weiss man nicht, ob ihn die Nachbarskinder nicht gequält haben, er jagt wie Sau, gerne Jogger hetzt oder beuteaggressiv ist.

    Ich verkneif mir durchaus, so Dinge wie Schokoladenkuchen (dem Hund zuliebe) oder Chilli Con Carne (meiner Nase zuliebe) zu verfüttern, aber beim Rest bin ich grosszügig. Denn egal was ich in meiner Küche koche und wie ich es würze - es ist immer noch 100x gesünder als billige Leckerchen aus dem Supermarkt. Und meine vier haben sowieso allesamt Saumägen, wo einfach alles vertragen wird. Und bei dem, wo sie etwas nicht kriegen sollen... da passiert dann oft genug ein tolldreister Diebstahl, der dazu führt, dass wir uns nach dem ersten Schreck vor Lachen kringeln, wenn der Beagle seine Schnute in die Tüte Mehl gesteckt hat und dann eine halbe Stunde schmatzend durch die Gegend läuft, weil die Zunge dauernd am Gaumen klebt - während der andere Idiot dann eine Pepperoni mopst und sich die volle Schärfedröhnung gibt :lachtot:



    Also ja, sie kriegen vernünftige Sachen von mir - aber wenn sie sich mal unvernünftige erbeuten, gab das auch noch nie grössere Probleme - selbst ein Paket Butter sorgt nur für kurzfristigen Durchfall :hust:

    Ich möchte meine Lütte frühkastrieren lassen. Sie ist jetzt ca. 7 Monate alt, 55cm gross, 15kg schwer, in einer gesundheitlich guten Verfassung, zeigt keinerlei Anzeichen einer anstehenden Läufigkeit oder einer Verhaltensänderung.


    Also einfach zum Tierarzt und gut ist? Oder sollte man vorher noch auf irgendwas achten, irgendwas untersuchen lassen? Muss ich im Nachhinein auf irgendwas achten, also mehr als bei der Kastra einer erwachsenen Hündin?


    Kurz zum Hintergrund:
    Ich hätte ihr normalerweise eine Läufigkeit gegönnt, was aber selbst da schon bedeutet hätte, dass sie vier Wochen gar nicht raus gekommen wäre - ich lebe in Spanien, wir haben immens viele Streuner hier, die sind auch alle eher nicht kastriert und ich sehe mich NICHT in der Lage, mich gegen X unkastrierte, willige Rüden zu verteidigen. Nachdem wir dann allerdings letzte Woche "Besuch" von zwei Molossern hatte (so 50-60kg) die mal eben über den für uns eigentlich sicheren Zaun gesprungen sind, sind wir uns sehr schnell einig gewesen, dass es auch keine eine Läufigkeit mit Hofpflicht geben wird.
    Ich denke, die Risiken sind gross genug... vom ungewollten Decken meiner viel zu jungen und sehr zierlichen Hündin bis hin zur Gefahr für meine anderen Hunde, unser Eigentum und letztlich auch meine körperliche Unversehrtheit... Spanien ist eben nicht Deutschland, deshalb Frühkastration.

    Ich würde tatsächlich über eine Box gehen. Von meinen vier Hunden geht nur eine ausserhalb des Autos gerne in die Box, im Auto aber bedeuten die Boxen für meine Hunde Ruhe und Seelenfrieden. Ohne Box, also angeschnallt oder eben im Kofferraum, sind alle vier bei weitem nicht mehr so ruhig. Zwei von ihnen haben also auch richtig Stress.


    Ich würde um eine Box auch gar kein grosses Geschiss machen, sondern Box ins Auto, Hund in Box, losfahren. Am besten natürlich schon mal vor der grossen Urlaubsfahrt.

    Zitat

    8. Die Unfruchtbarmachung von Rasselistenhunden
    Nach § 11 Abs. 4 des Gesetzes sind Hunde nach § 3 Abs. 2 Satz 1 und 2 mit Eintritt der Geschlechtsreife unfruchtbar zu machen. Dies gilt auch für Hunde dieser Rassen, die bereits vor dem Inkrafttreten des Gesetzes gehalten wurden (§ 16 Abs. 5). Hunde, für die bereits eine Erlaubnis nach Thühringer Gefahren- Hundeverordnung besteht, waren bis zum 30.11.2011 unfruchtbar zu machen; zum Zeitpunkt des Inkrafttretens des Gesetzes tragende Hündinnen sind spätestens 10 Wochen nach dem Wurf unfruchtbar zu machen.


    Darf sich Thüringen über das Tierschutzgesetz stellen?
    Bei vielen Orgas wurde ja bereits erfolgreich gegen Kastrationsklauseln geklagt.

    Nix wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird.
    Aber wenn hier jemand einen Thread startet mit:


    "Ohgottohgottohgott mein Hund hat Durchfall, wird er sterben?" dann liest da jeder erstmal einen unsicheren Hundehalter und dann ists wohl besser, wenn er einfach einen TA drüber schauen lässt und damit selbst beruhigt wird. Jemand der dieses Anzeichen bei seinem Hund zu deuten weiss und unterscheiden kann zwischen "Magen verdorben" und "Oh Mist, das ist wirklich ernst", der fährt einfach und fragt nicht bzw. macht dem Hund einen Kamilletee und fertig.


    Krasses Gegenbeispiel ist die Fraktion "Heijo, mein Hund ist vorhin in ein fahrendes Auto gelaufen, die Pfote hängt so komisch um die Ecke gebogen da und diese Fleischwunde in der Hüfte, die sieht jetzt auch nicht so prall aus - aber gut, jetzt ist Freitag Abend, bis Montag wird ers schon irgendwie schaffen" da kann man dann selbst als Schreiber schon mal etwas vehementer auftreten, weil man es einfach nicht fassen kann :D


    Selbiges lässt sich auf ganz viele Situationen übertragen. Wenn nun aber, um bei dem Gesundheitsbeispiel zu bleiben, jemand ein Thread schreibt mit: "Der Herr Hund hat sich mal wieder den Magen verdorben, was kann ich ihm ausser Kamillentee noch geben?" dann wird ihm wohl der Grossteil nicht zum TA raten.


    Und wenn schon jemand nach dem perfekten Futter fragt, warum dann eben nicht alle möglichen Vor- und Nachteile aufzählen?


    Es gibt Neuhundehalter, die gehen wegen einer Zecke zum Tierarzt. Das sei ihnen vergönnt, denn woher sollen sie die Zecke kennen? Und wer nur einen kleinen Liebling hat, der erschrickt vermutlich zu Tode, wenn der sich beim Spielen das Ohr tackern lässt und dann blutet wie ein abgestochenes Schwein und rast sofort zum Notdienst, während die Leute, die schon erfahrener sind, an die Hausapotheke latschen, Desinfektionsmittel rausholen, es absprühen und gut ist. Nur die letzteren, die vermutlich in der Mehrheit sind, die machen deswegen auch keinen Thread auf.
    Und wenn jemand wegen einem blutigen Kratzer am Ohr denkt, sein Hund müsse sterben - dann ists wohl wirklich besser, er fährt mal zum TA. Und wenn ihm dann auch noch andere, weniger erfahrene Hundebesitzer raten, dann kommt eben auch ein "Du das könnte auch das "Gelbe-Insekten-von-Honululu"-Syndrom sein, lass besser mal diese drölf Blutwerte checken"bei raus :roll:


    Und wenn ich mich frage, ob ein Hund mit 80% Gehorsam gut genug hört, um abgeleint zu werden - während hier jeden Tag ein "Oh man, schon wieder so ein Idiot dessen unangeleinter Hund uns gestört hat"-Thread geschrieben wird, der muss sich gar nicht wundern, wenn er solche Antworten bekommt.


    Meine Hund hören auch nur zu 80%, reicht mir aber, weil ich notfalls auch 3x rufe und weil sie eben niemanden anspringen wie die gestörten, o.ä.- nur ich mach deswegen keinen Thread auf, ich halte mich für souverän genug, das am besten beurteilen zu können - und wenn es mir eben langt, dann kommen sie mal wieder für ein paar Tage an die kurze Leine, das wertet den Gehorsam ganz schön auf.


    Aber wenn der Halter schon unsicher ist, dann bringen ihm diese Tipps natürlich nichts.

    Was das vertragliche angeht, so gibt es ja in Deutschland Vertragsfreiheit, d.h. rein theoretisch ist so ziemlich jedes Extrem möglich von:


    a) die Hündin gehört weiterhin den Züchtern, sie zahlen für alles, du bist quasi nur Pflegestelle und hast keinerlei Mitspracherecht bei den Belegungen (wann, wer, wie oft)
    b) ihr teilt euch alles: Rechte, Pflichte, Mitsprache.
    c) Du erwirbst die Hündin, kannst mit ihr machen, was Du willst, kommst für alle Kosten auf, selbst für die Kosten beim Wurf (sofern DU dich dann irgendwann dafür entscheidest) und erhältst nachher auch einen "Benefit" sofern einer übrig bleibt beim Verkauf.


    Und natürlich alle möglichen Grauschattierungen...


    Ich persönlich würde auf einen Vertrag bestehen, der ganz klar sagt, dass das MEINE Hündin ist, dass ich erstmal alle Kosten habe (Gesundheitsuntersuchung, Ausstellung, Ankörung) und dass ich dann, wenn die Hündin ausgewachsen ist, frei entscheiden kann, ob sie zur Zuchtmiete zur Verfügung steht. Ich würde mich unter keinen Umstände für die nächsten 6-10 Hundejahre vertraglich festlegen lassen, was ich zu tun habe.


    Was ich mich fragen würde:


    Was macht diese Hündin so ultrabesonders, dass man ihr den Stress zumuten sollte? Welche Rasse ist das? Sind dort die Welpen so nötig? Warum kann die Züchterin den Hund selbst nicht halten?


    Eine bekannte Züchterin hat da eine ziemlich gute Meinung zu:
    Zuchtmiete? Ja klar. Wenn denn die Besitzerin nur wenige Fahrminuten entfernt wohnt, man sich ganz arg grün ist und der/die Hunde beim einen wie beim anderen ein und aus gehen, wie sie lustig sind. Quasi beste Freunde mit dem gleichen Hobby, wobei einer einfach keine Lust auf die Theorie hat oder keinen Garten oder halbtags arbeiten muss oder sonst etwas, was ihm per se die Zucht nicht möglich macht.


    Ich sehe das ähnlich. Da müsste wirklich alles superdupermässig passen, dazu müsste ich DIE Hündin haben, die in jedem Falle belegt werden muss und selbst keine Möglichkeit haben, eine eigene Zuchtstätte zu eröffnen.


    Denn es bleiben immer noch zwei wichtige Fragen übrig:


    Warum kann die Hündin nicht direkt bei einem Züchter leben, so dass ihr der Stress erspart bleibt
    und:
    wenn dir etwas an der Zucht liegt; warum machst du keine eigene Zuchtstätte auf?

    Das ist mit Sprinter bzw. VW-Bus aber nun auch nicht gänzlich weg vom Tisch :D


    Im Ernst:
    Bei den Ansprüchen des TS gibt es nicht DAS AUTO, was allen Ansprüchen gerecht wird. Es gibt kein Auto, was als Lastesel, Raumwunder, Langstrecken-Reisemobil, kleiner City-Flitzer und Parkplatzheld gleichzeitig fungiert. Selbst mit einem Kombi der Grösse E-Klasse/5er BMW hat man in manchem Parkhaus schon so seine Probleme - aber man passt sich da eben den Bedürfnissen seines Autos an. Dafür muss man eben beim Stauraum deutlich weniger Kompromisse machen.
    Wenn ich nur zu zweit oder gar alleine bin, ohne Kind, Hund und sonstige Belastungen, dann nehme ich mir einen 1er BMW - der hat dann auch ausreichend Stauraum, passt in jedes Parkhaus und jede Parklücke, hat einen angemessenen Verbrauch, eine spritzige Motor- und Fahrwerksabstimmung, der hat gute Sitze, nette Gimmicks, tolle Verarbeitung - kurzum: er ist perfekt. Aber mit der Anforderung: 5 vollwertige Sitze + Gepäck + 3 Hunde... geht halt nicht alles auf einmal.

    Zitat

    "kein Jagdtrieb" beim Labradoodle wird ja der Labrador eingekreuzt, also kann da sehr wohl der Jagdtrieb auch durchkommen, das weiß man eben beim Mischling nicht. Vielleicht hat man Glück und er jagt nicht, vielleicht jagt er aber auch allem hinterher, was sich bewegt.


    Äh ja. Ich habe hier vier Hunde. 2 reinrassige Beagles (einer Tierschutz, einer VDH-Züchter), ein Setter-Mix, ein Labbi-Mix. Also vier Jagdhunde, wobei man dem Labbi wohl den wenigsten Jagdtrieb zuordnen würde. Und der jagt allem hinterher, was sich bewegt. Egal ob Fliege, Vogel, Maus, Kaninchen - sobald es sich bewegt, schiesst er hinterher, ohne Rücksicht auf Verluste. Der Jagdtrieb der anderen drei fällt gegenüber ihm überhaupt nicht ins Gewicht... jaja, so kann es gehen mit Mixen :hust:

    Zitat

    Ich würde dir ja einfach einen Pudel empfehlen: Das ist eine seit jahrhunderten festigte Rasse, ein guter ZÜCHTER kann dir eine super Beratung für den Charakter und die Auswahl geben und da hast du auch einen sehr intelligenten, lernbegeisterten, netten Hund, ohne allzugroße Risiken einzugehen.


    Völlig OT: Ich kenne keine Hunderasse, wo sich hier im Board alle so einig sind, wie beim Pudel... sollte mir jemals nochmal ein Rassehund ins Haus kommen... also ich fürchte, bald bin ich auch Pudel-Infiziert :D


    @TS:
    Ja, der Labradoodle ist ein Mix, der Name setzt sich zusammen aus Labrador und Poodle, dem englischen Wort für Pudel. Um den Labradoodle ranken sich viele Geschichten und Mythen - grade deshalb meinen die Vermehrer dafür 1.000€+ nehmen zu dürfen. Es ist aber IMMER ein Mischling bei dem man nicht weiss, was durchschlägt.


    Wenn es wirklich ein Rassehund sein soll, dann würde ich Dir folgendes raten: Überlege Dir, welche Rassen für Dich in Frage kommen, überleg Dir dazu einfach, was Dein Hund alles haben soll - ggfs kannst du auch hier einen Thread aufmachen und nach Rassevorschlägen zu Deinen Vorstellungen fragen. Bei manchen Rassehunden geben auch seriöse Züchter die Welpen für deutlich unter 1.000€ ab (wohl aber für über 500€), wobei das dann aber meist nicht der supergehypte Modehund ist - was ihn nicht weniger wertvoll, toll und liebenswert macht, aber die Popularität und Häufigkeit bestimmt eben auch den Preis mit.


    Ausserdem gibt es zu jedem Rassehund auch ein "Rassehund-in-Not"-Portal, auf dem eben 2ndHand Hunde oder Tierschutzhunde dieser Rasse findet.


    Oder man kann, als 3. Möglichkeit, bei den Zuchtverbänden anfragen, ob erwachsene Hunde zur Vermittlung stehen, "übrig gebliebene" Welpen, die nun als Junghund etwas weniger kosten oder eben Rückläufer oder Hunde, die nun doch nicht zur Zucht taugen und deswegen abgegeben werden - hier sollte das Budget von 500€ schon wieder deutlich passender sein.


    Das wären meine Wege, um an meinen Traum-Rassehund zu kommen, ohne beim Anschaffungspreis in die Vollen zu gehen. Denn bei einem seriösen Züchter in einem anständigen Verein wirst du zu 90% keinen Welpen für dieses Geld bekommen. Selbst die Vermehrer nehmen ja mittlerweile schon 350-750€ je nach Popularität... und das ist dann wahre Geldmacherei.