Das Verlassen der Decke ist immer ein auflösen.
Und du löst nie was auf durch Belohnung bei Frusttraining.
Du musst dir das nochmals genauer anschauen.
Die Leine sichert nur den Hund. Er kann sich trotzdem bewegen und ausprobieren. Das ist überhaupt nicht zu vergleichen mit dem Befehl, auf der Decke zu bleiben. Ganz anderer Lerneffekt.
Frust aushalten ist ein innerer Zustand, die Toleranz Frust gegenüber wird verbessert durch - dem Hund angepasstes - aushalten von für ihn frustrierenden Momenten.
Er darf dabei nie zum Ziel kommen. Entweder wird das Objekt der Begierde entfernt oder der Hund aus der Situation genommen.
Das darf nicht über Belohnung geschehen, weil dann ist es kein Frust aushalten. Man muss immer gut aufpassen, was eine Belohnung darstellt.
Wenn er den Befehl bekommt auf der Decke zu liegen und du legst Käse hin, musst du ihn am Anfang für den Gehorsam bestätigen. Sonst lernt er nicht, dass "sich zurück nehmen" lohnenswert ist und er wird das Verhalten nicht weiter zeigen. Klassische Konditionierung. Und das bitte ohne Frust.
Impulskontrolle ist in dem Moment das Thema. Dann geht es weiter in die operante Konditionierung.
Und an der Impulskontrolle kann man den Belohnungszeitpunkt immer weiter nach hinten schieben.
Auch Hunde die vorbeigehen: nicht Frust sollte da das Thema sein, sondern sich zurück nehmen (Impulskontrolle) und DAS sollte tunlichst bestätigt werden.
Wenn der Hund eines Tages eine enorm hohe Impulskontrolle hat, ja dann könnte man theoretisch ne Decke für das Frust Training benutzen. Die Frage ist: macht das Sinn?
Denn die Decke soll ein Ort sein wo der Hund in die Ruhe kommt.
Im Alltag in den Situationen gehen Impulskontrolle und Frustration oft ineinander über. Aber im Training sollte man gut darauf achten, WAS genau ich trainiere. Zu schnell wird gerne über Frust trainiert ohne dass man es merkt.