Beiträge von Schäferhund

    1. In "ein bis zwei Sekunden" schafft das kein mir bekanntes Säugetier, maximal ein pubertierender Menschenjüngling!


    2. Es gibt die "Spritze danach", das hat bei meiner Hündin schon zwei Mal geholfen, als der 70kg-Rottweiler vom Nachbarn in ihrer Stehzeit nachts den Zaun platt gewalzt hat!


    3. Die Panik im Wald hätte böse enden können, es gibt Hunde, die da völlig durchdrehen und zubeißen; also künftig bitte Ruhe bewahren, selbst auf die Gefahr hin, dass die Hündin gedeckt wird - das ist immer noch besser als ein aufgerissener Hals durch einen notgeilen Rüden, den die Natur blind gemacht hat!

    In einer Gesellschaft, in der Haustiere wie Hunde und Katzen mittlerweile mehr Aufmerksamkeit erfahren als Kinder, darf man sich über Naserümpfen und Augenrollen nicht wundern! Man muss sich da nichts vormachen: Die im Grunde schon grassierende Tierliebe ist ein Symptom einer kranken Gesellschaft, so paradox das auch klingt! Und viele "normale" Menschen fragen sich natürlich angesichts eines Hundehalters mit zwei, drei oder mehr Hunden, die behütet und bemuttelt werden, warum man sich nicht lieber um die "Aufzucht" von Menschenkindern kümmert!

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    2. nicht eingreifen wenn der alte den neuen Hund "zurechtweisst"


    Genau das ist aber die Crux, dass man das hier genau so eben nicht pauschalisieren kann und darf! Hätte ich meine Sarah zu Anfang gewähren lassen, wäre Hector jetzt bereits über ein halbes Jahr in den Ewigen Jagdgründen! Es ist ein Unterschied, ob ein älterer Hund einen jüngeren zurechtweist oder ob ein erwachsener, gut erzogener Hund einen Welpen von zehn oder mehr Wochen ernstlich zu verletzen gewillt ist! Da hat man als Rudelchef eine Sorgfaltspflicht, das ist übrigens in der freien Natur nicht anders. Ich bestimme, wer im Rudel Platz findet und alle anderen haben sich danach zu richten! Das schließt den Schutz der noch Schwachen mit ein! Übrigens endet diese Sorgfaltspflicht nicht mit dem Welpenalter - wenn man als Ersthund eine größere Rasse hat, muss auch noch dem Junghund besonderes Augenmerk gelten: Das heißt zum Beispiel, nie ohne Aufsicht beisammen im Garten und schon gar nicht in der Wohnung lassen. Ein wildes Spiel, ein unsanfter Zusammenstoß und man hat irreperabele Schäden mitzuverantworten. Ich habe meine beiden erst alleine im Garten toben lassen, wenn ich auf Arbeit war, als der Kleine in Größe und Gewicht mithalten konnte.


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    Und irgendwann hatte sich das Blatt gewendet und Kisha hat ihn dann eben in die Schranken verwiesen als sie soweit war. Es wurde von uns nie eingegriffen, wir haben sie das alles unter sich austragen lassen und es kam nie zu ernsten Verletzungen. Klar gab es mal ein paar Schrammen, aber das bleibt eben nicht aus denke ich.


    Auch hier gilt: Nicht verallgemeinern! Es gibt Hunde, da musst du mit der "Peitsche" dazwischenfahren, damit sich die Heißblütigen beruhigen und eben solche, wo man sich gar nicht drum kümmern muss! Das hängt vom jeweiligen Naturell ab! Die Devise, sich bei Hundestreitigkeiten prinzipiell nicht einzumischen, ist schon deshalb heutzutage nicht plausibel, weil viele andere Hunde eben kein Sozialverhalten gelernt haben, nicht ordentlich sozialisiert wurden und deshalb nicht logisch nach Hundeart ticken!

    Ich habe das Gleiche durch und die Sache durch enorme Konsequenz gelöst, um eine schlimmere Terminologie zu vermeiden! Das Ganze verlief in zwei Phasen: Als mein kleiner Rüde neu hinzu kam, hat meine ältere Hündin auch über fast zwei Wochen versucht, ihn zu beißen, bis ich ihr physisch unmissverständlich klar gemacht habe, dass der Welpe für sie tabu ist und er nunmehr zum Rudel gehört. Es war das letzte Mittel, sonst hätte ich Hector wieder abgeben müssen. Als der Kleine dann mit acht Monaten ihre Größe hatte, ging das Gerangel von vorne los und ich hatte Angst, sie könnten einander verletzten - mein erstes Posting hier hat diese Situation breit geschildert. Statt zu schlichten habe ich einige Ratschläge hier aufgeriffen und die Ältere, wenn sie sich gegen den zudringlichen Jüngling wehrte, bestärkt und gelobt, so dass sie erst richtig Vollgas gab und der Rüde merkte, das ist kein Spiel mehr, sondern der Ernst des Lebens und der Rangordung. Das hat keine zwei Tage gedauert und das Theater im Garten war Geschichte. Der Kleine hat sich untergeordnet.


    Was kann man also als Rat geben? Im Grunde nur, dass man seinen Willen als Rudelführer durchsetzt und allen klar macht, dass nun ein weiteres Mitglied dabei ist. Wenn es sein muss, mit aller Konsequenz, so schwer es einem auch fällt!

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    einen Welpen aus alter DDR- Linie zu bekommen gleicht einem Sechser im Lotto, es gibt sie aber noch und sie sind wieder im kommen.
    Auf dem Gebiet der ehemaligen BRD sind die Züchter rar gesät aber in den neuen Bundesländern gibts es noch genug Züchter.
    Ich hatte unverschämtes Glück das ich den Welpen bekommen habe, es gab nämlich mehr Interessenten als Welpen vorhanden waren.
    Basco ist 100% alte DDR- Linie - Trux vom Haus Iris, Tamy vom Marongstein - geht mütterlicherseits auf Lord vom Gleisdreieck zurück.


    Na ja, es gibt schon noch eine ganze Menge gutes "Material" im Osten, schwieriger ist es eher, die Echten von den Lumpen zu unterscheiden - da die DDR-Linie wieder stark gefragt wird, züchtet Hinz und Kunz auf Schwarz hin und behauptet dann in den Zeitungsannoncen, es sei der gute alte DDR-DSH. ich persönlich kenne die ursprünglichen Hunde sehr gut, weil mein Vater an der Grenze gedient hat und mit den kernigen Burschen seine Postengänge schob!


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    nachdem wir unsere schäferhündin im april mit knapp 14jahren haben einschläfern lassen müssen, haben wir nun seit mai einen schäferhundrüden über eine notfalltierhilfe aus einer spanischen tötungsstation.


    ein wundervolles tier. vom körperbau her für mich dem alten DDR schlag sehr ähnlich. darüber hinaus würde ich mich aber nicht trauen zu spekulieren, da wir nichts über seine vergangenheit wissen.


    durch die schlechten erfahrungen ist er ein eher schüchternes tier (für einen schäferhundrüden), aber überaus freundlich, souverän und einfach nur lieb. ganz anders als unsere verstorbene schäferhündin die sehr dominant und nicht leicht zu führen war.


    Ich habe auch schon oft überlegt, ob ich mir mal einen DSH aus einem Tierheim oder ähnlichen Institutionen (auch des Auslands) hole und bin bislang immer zurück geschreckt, weil mir die Welpensozialisation zu wichtig schien. Gibt es da Erfahrungen mit Schäferhunden, die ihr erst geholt habt, als sie ein paar Jahre alt waren?