Beiträge von blubbl

    Hallo,


    ich finds erstmal schön, dass ihr euch für einen Tierheim Hund entschieden habt.
    Neun Tage sind nicht viel Zeit.
    Um dir mal die Relationen zu zeigen:
    Mein Leih Border Collie ist jetzt 3. Seine Besitzer haben ihn seit er acht Wochen alt ist und waren ab der 10 Woche in der Hundeschule mit ihm.
    Es ist ihr erster Hund und sie machten trotz Hundeschule einige, relativ häufig vorkommende Fehler (trotz vorheriger Warnung).
    Ich war damals Trainerin dort und habe privat angefangen ihn zu arbeiten, als er ca 8 Monate war ( Ich kann mir wegen einer Allergie keinen eigenen Hund mehr halten)
    Wir machten, als er ein Jahr war mit ihm den HH-Hundeführerschein und schafften ihn locker. Bis er aber draußen auch in absoluten Extremsituationen super gehorchte, war er fast zwei.
    Es vergingen also rund zwei Jahre bis der HUnd, der keine Vorgeschichte hatte komplett grundausgebildet war, wenn man aber bedenkt, dass kaum jemand einen Trainer hat, der den Hund längere Zeit zweimal die Woche arbeitet, kann man denke ich nochmal ein halbes Jahr dranhängen.



    Also, neun Tage sind gar Nichts. Wenn Du Möglichkeiten wissen willst, wie du das Gekläffe wegtrainieren kannst, schau hier


    https://www.dogforum.de/fpost7889646.html#7889646


    Ich bin gegen die vorgeschlagene Hundeschule, ich kenne eine Person die hier in Hamburg dort trainiert wird und finde die Ansichten veraltet. Meine Freundin ( HUndetrainerin) erzählte mir, dass die da in zehn Tagen die Trainer ausbilden. Wie bitte sollen da kompetente Trainer entstehen.
    Ich schicke Dir mal eine PN, mit Tips, wie Du eine gute Hundeschule/Trainer findest.


    Wenn er draußen nicht hört und er öfters gähnt ist das ein Zeichen von Stress.
    Ich würde mit ihm Schleppleinentraining machen, du findest hier in der Suchfunktionen diverse Beiträge dazu.
    Belohnst Du ihn denn, wenn er die Kommandos ausführt? Wenn ja, wie?



    Hm, ich kann dir keine Nachricht schicken, also kopiere ich meinen Text mal hier rein. Er steht schon öfters im Forum, aber ich finde ihn nicht wieder:


    Kriterien zur Auswahl einer guten Hundeschule


    Ich persönlich achte immer sehr stark darauf, was die Hunde dieser Hundeschule für Halsbänder haben, das sagt eine Menge aus, wie ich finde. Ich denke normale nichtwürgende Halsbänder und Geschirre aus Nylon oder Leder ( die sich nicht zusammenziehen) sollten Standard sein.
    Man sollte alle Hundeschulen einmal ohne Hund besuchen, damit man sich entspannt ein Bild derselbigen machen kann.


    -Es gibt einige Hundeschulen, die bestehen auf Glieder-/Kettenhalsbänder, meistens als Würger( ohne Stop), die würde ich persönlich ausschließen, da ich es wenig individuell finde, dass alle mit so einem Halsband laufen müssen, weil der Hund sonst angeblich nicht erzogen werden kann. Woher wollen die das wissen, wenn sie meinen Hund garnicht kennen?


    -Einige Hundeschulen finden auch Korrallen-( im Volksmund Stachelhalsbänder) Halsbänder und sogenannte Erziehungsgeschirre ( ich rede von denen die sich zusammenziehen und Schmerzen bereiten) völlig normal, die würde ich auch aussortieren.


    -Auch Huschus die beim Spielen ständig sagen:" Ach, das klären die unter sich", würde ich meiden, außer man möchte einen Hund der alles selber klärt ( vielleicht dann irgendwann auch ohne Einverständnis des Menschen). Das kann dann dazu führen, dass man einen Hund bekommt, der andere Hunde ankläfft oder sogar maßregelt, weil es ihm nicht passt wie der ist oder wie er sich benimmt. Spätestens wenn sich daraus dann regelmäßig Beißerein entwickeln, wird man den Wunsch verspüren dieses Gebaren wieder abzugewöhnen und das kostet Nerven, ist langwierig und außerdem recht teuer.


    -Man sollte bei den Probebesuchen, Fragen stellen, die einem so einfallen und darauf achten ( gerade bei Erziehungstechnischen Dingen) ob sie überhaupt beantwortet werden und ob die Trainer Alles plausibel erklären können.


    -Sinnvoll ist es dann noch mal genauer nachzufragen, dann merkt man ganz schnell, ob die Trainer dort wirklich Ahnung haben, oder ob sie die Antworten nur von jemand anders abgekupfert haben.
    Trainer die nur schlecht über Schüler und andere Trainer reden kann man eigentlich direkt vergessen, sie machen die anderen schlecht um selber besser dazustehen, ein guter Trainer hat das nicht nötig.


    -Wie erklären die Trainer den anderen "Schülern" Dinge?-Haben sie einen netten Umgangston oder wird da auch mal rumgeblafft?
    -Wie gehen die Trainer mit den Hunden um?


    - Werden auch mal Pausen gemacht, in denen die Hunde mal "Runterkommen" können? Das ist gerade für eher hektische Naturen sehr wichtig, wenn sie sich eine Stunde nur Hochpuschen, um danach zuhause müde zusammenzubrechen, lernen sie wesentlich schlechter. Die Pausen sollten so ablaufen, dass der Hund wirklich zur Ruhe kommt, tendenziell angeleint,und von keinem gestört wird. Diese Pausen können ganz gut eingebunden werden, wenn der Trainer etwas erklärt. Falls die Hunde in der Stunnde spielen, ist es besser, vor der ARbeit als danach, am leichtesten bleibt etwas im Hundegehirn haften, wenn die Hunde nach dem Lernen schlafen können.


    - Geht es den Trainern nur darum, dass der Hund gehorcht oder geht es auch darum, dass er sich beim Gehorchen gut fühlt?
    Ich fände es für meinen Hund wichtig, dass er entspannt ist und eine positive Grundstimmung hat, wenn er mit mir arbeitet.


    -Haben die Trainer alle Teilnehmer im Blick, oder konzentrieren sie sich nur auf ein oder zwei Leute( die sie vielleicht sogar privat kennen) und lassen die anderen ?links liegen?? Bestimmt brauchen einige mehr Unterstützung als andere, aber auch bei den "Selbstläufern" sollte zwischendurch zumindest mal gefragt werden ob und wie sie zurecht kommen.


    -Wird wirklich trainiert oder doch eher Vereinskaffeeklatsch gehalten?


    -Sieht man nach einer Stunde zuschauen bei den einzelnen Schülern schon kleine Fortschritte oder wirken die alle eher frustriert und überfordert?


    -Es ist meistens recht aufschlussreich sich mit den Teilnehmern der Kurse zu unterhalten und sie zu fragen, wie es ihnen in der Hundeschule so geht und ob sie mal in einer anderen Huschu waren( vielleicht gehört die ja zufällig zu denen, die man selber auch in der näheren Auswahl hat)


    -Wie siehts sonst in der Hundeschule aus, laufen dort Hunde unkontrolliert frei in der Gegend herum, während die Besitzer tratschen? Spätestens wenn man einen unverträglichen Hund hat oder diese Hunde nicht verträglich sind, fördert das nicht gerade die entspannte Atmosphäre und kann sogar richtig gefährlich werden.


    -Lässt dort jeder seinen Hund an die Neuankömmlinge heran, ohne zu fragen, ob das im Sinne es Hundehalters ist? Das kann auch stören, besonders wenn man vielleicht nur kurz da vorbeigeht um abzusagen, weil der Hund wegen einer OP oder einem Schnitt in die Pfote nicht spielen darf oder wenn man ihm gerade probiert beizubringen, dass nicht alle fremden Hunde begrüßt werden müssen.


    -Falls man eine nichtkastrierte Hündin hat; darf die auch zum Training kommen und dort vielleicht sogar mit anderen Hündinnen in der Läufigkeit mal abgegrenzt spielen um wenigstens einmal die Woche die Seele baumeln zu lassen? Oder heißt es, das so etwas nicht gehen würde, weil die Rüden dann durchdrehen?
    Meine Meinung dazu ist, dass Rüden auch draußen von läufigen Hündinnen im NOtfall abrufbar sein sollten, spätestens wenn sie auf der anderen Straßenseite stehen, wo soll man das den kontrollierter üben können als in der Hundeschule?
    -
    -Was natürlich sehr wichtig ist, sind die Papiere. Sprich, es sollte schon beim ersten Besuch mit Hund auf das Vorzeigen der Impfpapiere geachtet werden ( von Seiten der Hundeschule) und genaues Durchsehen dieser erfolgen. Passiert das nicht, sollte man sich fragen, womit sich der eigene Hund dort so anstecken könnte. Gerade Hunde aus den Osteuropäischen Ländern haben oft gefälschte Impfpapiere oder sind nicht ausreichend geimpft. Außerdem ist der Zwingerhusten auch in ganz Deutschland wieder auf dem Vormarsch. Es bietet sich an, vor dem ersten Unfall herauszufinden, wer haftet: die Hundehaftpflicht des Verursachers? Die Versicherung der Hundeschule?
    -Natürlich macht es Sinn Preise zu vergleichen und die Entfernungen zu den Plätzen, ABER man sollte da die Prioritäten recht niedrig ansetzen, es hilft einem schließlich auch nicht, wenn die Hundeschule zwar dicht und günstig ist, aber man Nichts lernt oder der Hund sogar Falsche Dinge lernt, die man dann später mit teurem Einzeltraining wieder ausbügeln muss. Man sollte auch nicht vergessen, dass von der Hundeschulzeit abhängt, mit wie viel Freude man seinen Hund später genießen kann. Sprich, je besser die Erziehung, desto besser das Zusammenleben.


    -Man sollte auch darauf achten, dass in den Hundeschulen das Spielen an der Leine verboten ist, erstens, weil durch Einschnürungen schwere Verletzungen entstehen können, zweitens, weil einige Hunde sich verheddern und dann panisch um sich beißen, was wirklich problematisch werden kann, weil sie dann ja aneinander hängen und man sie nicht trenne kann und drittens weil der Hund viel Spaß hat, während die Leine auf Zug ist, das ist extrem unproduktiv, wenn man dem Hund das Ziehen doch eigentlich abgewöhnen möchte.


    -Es ist wichtig, dass die Spielgefährten so zusammengestellt werden, dass die Größenverhältnisse einigermaßen stimmen. Man sollte keinen 8 Wochen alten Dackel mit einem noch trampeligen Labbi oder Berner Sennenhund spielen lassen, da die Großen, dem Dackel nur einmal die Pfote ins Kreuz hauen und der von da an große Hunde erstmal mit Schmerzen assoziiert, was zu Angstaggressionen führen kann und später nur schwer wieder abzutrainieren ist. Natürlich müssen auch die Großen und Kleinen lernen miteinander klarzukommen, aber man sollte die Kleinen erstmal mit großen komplett erwachsenen Hunden spielen lassen, von denen man weiss, dass sie recht vorsichtig spielen. Genauso sollte man junge große Hunde mit erwachsenen Kleinen Hunden spielen lassen, von denen man weis, dass die recht hart im Nehmen sind.




    Es klingt vielleicht utopisch sich seine Hundeschule nach solchen Kriterien auszuwählen, ABER es gibt sie, die perfekten Hundeschulen, auch wenn sie selten sind.

    Schließe mich wieder Leela an.
    Ich habe auch die Erfahrung mit der Ruhe gemacht. Wir schreiben ja nicht, dass er sich nicht bewegen soll, wir sprechen mehr von geistiger Ruhe und den Weg muss man gelegentlich über körperliche Ruhe gehen...
    aber das muss Ueber 40 selber wissen.

    Warum bellt sie denn?
    Nur das Bellen zu bekämpfen ohne die Ursache zu beseitigen finde ich dem Hund gegenüber sehr unfair, meistens bringt es auf die Dauer auch Nichts.
    Hat sie Stress?

    Ich bin völlig Leelas Meinung.
    Abgesehen davon, lernt ein gestresster Hund miserabel, Du solltest erstmal eine entspannte Lernsituation schaffen und das dauert.
    Arbeite mit viel Futter, ein Kong kann auch sinnvoll sein, in dem Sinne, dass du einfach mal mit ihm raus gehst, ihn ne halbe Stunde den Kong nuckeln lässt und wieder rein gehst.
    Dann hat er etwas zu tun, wobei er nicht so stark hochfahren kann und denkt nicht soviel an die Außenreize, weil er einfach einen schönen stärkeren Reiz hat, worum er sich gerne kümmert.
    Er lernt, dass man draußen sein kann, ohne dass gleich Halli Galli ist und dass es auch mal schön sein kann, wenn man in Ruhe draußen ist.
    Kauen beruhigt im Übrigen auch Hunde, nicht nur Menschen und Pferde ;)
    Warum arbeitet deine Schwester nicht mit dem Hund.
    Jackies sind Jagd bzw. Arbeitshunde, wenn die nur drinnen sind, werden die verrückt, ebenso, wenn sie nur mit solchen Dingen wie Ballspielen o.ä. beschäftigt werden, das stresst mehr als als das es runterfährt.


    Das Bellen ist ein reines Zeichen von massiven Stress. Gegen den Stress sollte auch deine Schwester massiv gegen an gehen, ansonsten ist es in meinen Augen Tierquälerei.
    Das BEllen wird sich einstellen, sobald der Stress geringer ist. Bitte nicht mit irgendwelchen Dingen wie Sprühhalsbändern o.ä. arbeiten, würde in dem Fall eh nicht helfen.
    Ich weis, das du das nicht geplant hattest, ich mein nur so, denn die meisten Leute wollen das Bellen irgendwann nicht mehr haben und kommen dann auf solche Gedanken.


    Naja, trotzdem viel Spaß mit dem kleinen Stressbolzen ;)

    Audrey II
    Dann sind wir ja einer Meinung ;)
    Nur bitte denk nicht nur ans Blut fließen, sondern auch an den psychischen Zustand anderer Hunde.
    Mein Leihborder Collie wurde, als er ca 8 Monate war, mal aus Versehen von einem Hovawart an einer Schrebergartenheckenecke ( was für ein Wort :???: ) umgaloppiert. Danach wurde er zum Angstbeißer, wenn ein Hund sich schneller als Schrittgeschwindigkeit nährte. Es hat zwei Jahre gedauert, bis wir ihn so "therapiert" hatten, dass er ruhig blieb ( nicht nur äußerlich, auch innerlich)und seine Ängste ablegte.
    Der Hovawart konnte da natürlich Nichts für, ebenso wenig seine Besitzer. Außerdem ist mein Leihhund auch ein echtes Sensibelchen, dass soll nur ein Bsp dafür sein, wie schnell man einen Hund wirklich kaputt machen kann.


    susami


    Du hast es schon richtig erkannt, ich habe mich unglücklich ausgedrückt.
    Diese Extremfusslaufen mit Hochschauen usw. fordert man erstmal immer ein, probiert aber die Strecken kurz und gering zu halten. Der HUnd soll erstmal nur lernen, dass er auf einen zu achten hat, immer.
    Klappt das sehr gut, bietet er es auch beim Freilauf mal selbst an, setzt man diese Art Fusslaufen auf ein Kommando. Dann übt man mit ihm das Kommando und dass es bedeutet, dass er sich neben einem in die Position setzen/stellen soll. Dann bringt man ihm bei ,diese Position immer zu halten, bis ein Auflösungskommando kommt, ich benutze "Ok".
    Klappt das alles gut, zieht der Hund üblicherweise eh nicht mehr und achtet auf einen. Dann mache ich es so, dass ich dem Hund das Kommando "easy" gebe, und aufhöre nach dem Kommando zu clicken und zu keksen, außerdem lasse ich die Leine offensichtlich sehr lang. Jetzt achte ich nur darauf, dass die Leine nicht stramm wird, schaut der HUnd mich aber an, gibt es keine Kekse, zu beginn kann man noch etwas mit der Stimme loben, damit der Hund nicht total irritiert ist.
    Dann muss der Hund lernen zu unterscheiden. Man geht und der Hund bekommt das KOmmando "Fuss" o.ä., dann clickt man das Hochgucken nochmal mehr als in der Zwischenphase. Schließlich kommt das "ok", "easy", es gibt keine Kekse mehr für das Schauen. Dann kommt wieder " Fuss" usw....Es hilft hierbei entweder Körperspannung aufzubauen ( Fuss) oder abzubauen ( easy)
    So hat man dann schlussendlich einen HUnd, der wenns nötig ist wirklich schön bei einem ist und wenn man einfach mal Strecke bewältigen will oder nichts los ist und man nicht ableinen kann oder will, entspannt an lockerer Leine neben einem her spaziert.
    Das " Fuss" muss man natürlich immer wieder mal üben, auch wenn es eigentlich schon sitzt, das "easy" benutzt man dann tendenziell im Alltag mehr.


    Man sollte gerade am Anfang die Strecken kurz halten, denn Hochschauen ist muskulär gesehen sehr anstrengend und benötigt Training.

    Jetzt hats mit dem Editieren nicht mehr geklappt, also hier nochmal
    Audrey II


    Ich habe ja schon mitbekommen, dass Du daran arbeitest, dennoch bin ich der Meinung, das die anderen geschützt werden müssen.
    Freilauf mit Maulkorb, naja, es verletzt die anderen Hunde zwar dann nicht mehr körperlich, aber der andere Hund weis nicht, dass er nicht verletzt werden kann und steht die gleichen Ängste aus.
    Wie gesagt, meine Meinung dazu
    Schleppleine an den Hund
    Konfrontationen vermeiden


    Und ganz ehrlich, wenn sie sich nicht benehmen kann, dann ist Spielen ( das bei ihr ja anscheinend eh kein Spielen ist) tabu.
    Viel Spaß in der Huschu :smile:


    Ben-unser-Punk


    Ich bin mir sicher, eurer Hund kann Leinenführigkeit auch noch lernen, ich kenne bis jetzt keinen Hund, bei dem das nicht ging.
    Um ein "Bei Fuss" einzusetzen muss der Hund erstmal lernen, was das überhaupt bedeutet.
    Bei einer Maschine würde man sagen:
    Man muss den Knopf erst einbauen, bevor man ihn benutzen kann.


    Es ist nicht schlimm ihn am Halti zu führen, aber es bringt Nichts ( wie ihr ja schon gemerkt habt) ihm das für einen Zeitraum umzumachen und dann zu hoffen, dass er jetzt dann ja mal begriffen haben muss, wie das "Fussgehen" funktioniert.
    Wenn man ein Halti benutzt ( dessen richtige Anwendung man sich vom Fachmann zeigen lassen sollte), dann sollte man das Ziel haben es als Hilfsmittel zu benutzen, was man möglichst bald wieder loswerden will, dh. man muss mit dem Hund und dem Halti arbeiten und nicht einfach nur spazierengehen.
    Habe Dir mal ein paar Texte von mir zu dem Thema reinkopiert.


    Hier mal verschiedene Möglichkeiten für das erreichen der Leinenführigkeit:



    Meistens geben die eher modernen Huschus Tips wie:


    -Stehenbleiben wenn der Hund zieht( Gute softe Methode, die, wenn man konsequent ist, mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Ziel führt)


    -Sobald der Hund zieht Rückwärts vom Objekt weggehen, bis der Hund wieder aufmerksam ist, dann loben und wieder vorwärts, bis der Hund wieder zieht....( Gute Methode, die zusätzlich die Konsequenz beinhaltet " Wenn Du ziehst erreichst Du nicht dein Ziel, sondern entfernst Dich" Führt bei konsequenter Ausführung sehr sicher zum Ziel, mit sehr grundgestressten Hunden funktioniert diese Methode aber oft nicht so gut, weil sie viel Unruhe in den Hund bringt, da ist es sinnvoller den Hund zu Klickern, da Kauen beruhigt und man nicht so herumhampeln muss)


    -Locken( Sehr softe Methode, die aber eher der Überbrückung von kurzen Strecken dient, als dazu dem Hund die Fussposition lernen zu lassen. Der Hund hat halt die Wahl Fressen oder "Fremder", oft überwiegt das Futter, aber nicht immer)


    Klickern ( dient eher dem festigen und verbessern des bereits grob verstandenen Fuss, wirkt aber auch, wenn wirklic richtig angewandt recht gut, man darf sich aber gerade zu Beginn nicht scheuen eine hohe Klickfrequenz zu haben, welche dem Stresspegel angepasst nach oben und nach unten reguliert werden kann)


    Weniger moderne Huschus sind meistens mit folgenden Methoden dabei:


    - Leinenruck ( gesundheitlich bedenklich, arbeitet auf dem Prinzip der Schadensvermeidung, führt zwar zum Ziel, hat aber normalerweise einen eher missmutigen statt motivierten Hund zur Folge)


    - Klapperdosen, Discs, Ketten, werden dem Hund bei Zug vor die Füsse gepfeffert ( Kann eher ängstliche Hunde sehr verschrecken oder sogar traumatisieren, bei eher robusten Naturen schon wirksam, arbeitet aber wieder auf dem Prinzip der Schadensvermeidung, siehe Leinenruck)


    - Hilfsmittel wie Würger, Korralle, "Erziehungsgeschirre".... ( braucht glaube ich keine Erläuterung)





    Leinenführigkeit durch Rückwärtsgehen:




    Beim Üben der Leinenfühigkeit durch Rückwärtsgehen soll der Hund einfach merken, dass er nur mit lockerer Leine ans Ziel kommt.
    Die Methode lässt sich gut mit der Clickermethode ( Click für Blick) kombinieren.
    1.Man fängt damit an, dass der Hund an einer normalen Leine mit einem nichtwürgendem Halsband oder einem gut sitzendem GEschirr neben einem gehen soll. Man sollte sich vor Beginn des Trainings für die Seite entscheiden wo man den Hund mind. das nächste dreiviertel Jahr führen möchte.
    2. Jetzt nimmt man einen Leckerlie, hält ihm dem Hund vor die Nase und führt ihn damit, so dass er in die gleiche Richtung wie man selber schaut, neben das eigene Bein. Dort wird der Keks sofort gegeben, bevor der Hund wieder etwas anderes macht. Dieses Locken macht man ein paar Mal, bis der Hund bereitwillig folgt. Die Leine soll die ganze Zeit durchhängen.
    Bleibt der HUnd neben einem stehen oder Sitzen und schaut hoch gibts schon mal ohne das man losgeht viele Clicks und Kekse.
    Ist der Hund aufmerksam und steht zu einem hochschauend neben einem kann man mit Punkt drei weitermachen.
    3. Jetzt geht man los, vermutlich saust der Hund gleich nach vorne, sobald der Hund
    -nach vorne prescht
    -die Leine stamm wird
    -schnüffelt
    -etwas anderes als den Hundeführer fixiert
    -unaufmerksam ist




    geht man rückwärts. Sobald der Hund einen in irgendeiner Form anschaut oder anderweitig Aufmerksamkeit schenkt, gibt es ein Lob, die Ersten paar Male kann man dafür noch nen Keks geben, um ihn dann mit dem nächsten Keks wieder wie in 2. neben sich zu locken.


    Schaut er einen weiter an, clickt man bereits nach zwei Schritten, nach vier Schritten usw. später kann man die Abstände dann vergrößern.


    4. Das macht man immer, wenn der Hund die oben genannten Verhaltensweisen zeigt. Den Kekst für die Aufmerksamkeit durchd as Rückwärtsgehen sollte man absetzen. Ebenso gibt es den Keks fürs Umdrehen nach einiger Zeit erst, wenn nach dem Umdrehen noch ein zwei Schritte ohne Vorpreschen ect. ablaufen und der Hund einen anschaut. Ändert man diese Art der Keksgabe nicht nach kürzester Zeit, lernen einige Hunde, dass sie Ziehen müssen, damit sie Korrigiert werden, damit es einen Keks gibt.


    5. Insgesamt sollte der Hund für ordentliches FUSsgehen ohne dass eine Korrektur nötig ist viiiieeel Lob und Futter bekommen. Im Idealfall genau so dosiert, dass die Keksfrequenz abnimmt, die AUfmerksamkeit des HUndes jedoch zunimmt. Das erreicht man, indem man seinen HUnd sehr genau beobachtet und verhindert, dass er sich abwendet, weil man die Kekse so rechtzeitig gibt, dass die ERwartungshaltung erhalten bleibt.


    6. Es ist hilflreich die Anzahl der Rückwärtsschritte viel zu variieren, es können mal zwei und mal zwanzig sein. Die meisten Hunde lernen das sonst auswendig und drehen schon wieder um, wenn die gelernte Schrittzahl erreicht ist. Man kann auch zwischendurch rückwärts joggen, wenn man ein eher schläfrigen Hund hat oder einfach nach dem Rückwärtsgehen mal einen Moment stehenbleiben, besonders wenn man einen eher überdrehten Vierbeiner hat.
    Manchmal ist es nötig direkt bei der Belohnung schon wieder den Rückwärtsgang einzulegen, nämlich dann, wenn der Hund sich nur schnell seinen Keks abholt und sofort wieder loszieht.


    Die Leine sollte grundsätzlich locker sein, außer in dem Moment wo man beginnt rückwärts zu gehen.Dreht der Hund, weil er mitbekommt, das man rückwärts läuft schon vor dem Straff werden der Leine um, gibts natürlich ein Riesenlob, denn dieser Hund hat, auch wenn er weit vorne war aufgepasst und dass System verstanden.


    Man sollte darauf achten den HUnd immer zu korrigieren, sobald die Leine drann ist.Auf den Spaziergängen sollte man, dem Hund aber auch viele viele Pausen ohne Leine gönnen, bzw. an einer Schleppleine. Kein Hund kann einen ganzen Spaziergang konzentriert FUsslaufen, wenn er es nicht langsam lernen durfte, deswegen die vielen Pausen.Außerdem ist BEwegungsfreiheit auch wichtig um überschüssige Energien und STress abzubauen. Repriesen zu machen wo der Hund an der Leine Ziehen darf und welche wo er korrigiert wird ist nicht sinnvoll, es verwirrt den Hund und macht den Hundeführer unglaubwürdig bzw. lässt ihn inkonsequent erscheinen.
    Gerade am Anfang sollte man, wenn man einen Termin hat die doppelte oder sogar dreifache Zeit für die WEge einrechnen. Beim Spaziergang sollte man sich von dem Gedanken Strecke zu schaffen verabschieden. Das geht alles wieder, wenn der Hund sicher Fussgeht.
    Das dauert, so dass es auch in Stresssituatioen klappt, je nach Konsequenz des Menschen, mind. ein halbes Jahr.

    Warum benutzt Du jetzt ein Halti?


    Von alleine nur durchs Halti wird dein Hund sich nicht beruhigen, das Problem wird sich nur noch verschlimmern.


    Audrey II


    An deiner STelle lief mein Hund nur noch mit Schleppleine. Du sollst den Clicker ja auch nicht beim Spielen einsetzen, sondern vorher.
    Wieso ist es möglich, dass dein Hund im Wald verschwindet?
    Sorry, aber meine Meinung ist, wenn mein HUnd nicht aus jeder Sítuation abrufbar ist ( auch wenn er gerade andere Hunde jagd), hat er eine Leine zu tragen, stell dir mal vor, die erwischen sich gegenseitig, wenn sie so weit weg sind, da ist ja nur noch Hackfleisch über, bis ihr da seid.
    Abgesehen davon, wo ist das positive Verhalten, das du Clicken willst, wenn sie gerade im Wald verschwindet?
    Das mag jetzt echt zickig klingen, aber wenn Du weisst, wie dein Hund ist, warum bist DU unaufmerksamj?
    Hast Du dir schon mal überlegt, dass das Verhalten deines Hundes vielleicht die anderen Hunde zu Angstbeißern machen kann?
    Klar ist es schwierig es so zu organisieren, dass der Hund draußen keine Sozialkontakte mehr hat, aber es geht. WEnn Du garnicht drauf verzichten willst, such dir einige ausgewählte Hunde aus mit denen sie sich nicht beißt.
    Je mehr sie die Erfahrung macht, dass sie andere Hunde plätten kann, desto schwerer wird es werden, ihr das wieder abzugewöhnen. Für die anderen Hunde und deren Besitzer ist das eine Zumutung, finde ich.

    Hier mal meine lange Meinung zum Thema "Ballspielen"


    . Überlegungen zum Ballspielen



    Es gibt leider immer noch/wieder Hundebesitzer, die der Meinung sind, dass Ballspielen dem Hund gut tut. Besonders wenn der Hund den Ball sogar ohne Aufforderung anschleppt.
    Leider denken sie selten darüber nach,
    1. Warum der Hund den Ball jagt.
    2. Welche Nebenwirkungen das Ballspielen hat.
    3. Welche Spätfolgen das Ballspielen hat.


    Zu Punkt 1


    Was ist das eigentlich für eine Tätigkeit, dem Ball hinterherzulaufen und zurückzubringen?
    Es ist im Grunde genommen Jagdverhalten. Jagdverhalten besteht ursprünglich aus folgenden Sequenzen:


    Orten - Fixieren – Anpirschen - Hetzen – Packen – Töten – Zerreißen – Fressen.


    Sämtliche Sequenzen des Jagdverhaltens sind selbstbelohnend, d.h. selbst, wenn ein Hund, nie Beute macht, bekommt er durch Ausführen einer oder mehrerer Sequenzen einen erhöhten Endorphinspiegel ( Glückshormonanstieg ) . Das hat den einfachen Hintergrund, dass ein wildlebender Canide Jagen muss ( vorausgesetzt er lebt nicht von Abfällen, wie die meisten heutigen Wildhunde), damit er Futter bekommt und weiterleben kann. Nun ist es aber auch so, dass längst nicht jeder Jagdversuch auch einen Jagderfolg zu vermelden hat, im Gegenteil, meistens wird keine Beute gerissen. Wäre das Jagdverhalten über positive und negative Konditionierung hervorgerufen, würde der Hund es also ganz schnell verlernen, da es offensichtlich nicht den erwünschten Erfolg bringt( Jetzt ist auch klar, warum viele Hunde Vögel jagen, obwohl sie nie einen fangen, die sind nicht blöd, die sind Opfer ihrer Gene). Der Hund würde verhungern, er würde sich nicht fortpflanzen, die Art stürbe aus.
    Bei unseren heutigen Hunden, welches fast alles Arbeitshunde sind, finden sich meistens nur noch einzelne Jagdsequenzen, da alles andere bei dem jeweiligen Zweck ungünstig wäre.
    Hier ein paar Bsp um zu verdeutlichen wie das gemeint ist.:


    Hütehunde Orten – Fixieren – Anpirschen – Hetzen – (Packen) - % -% - Fressen
    Vorstehhunde Orten – Fixieren- Anpirschen – (Hetzen) –Packen - % - % - Fressen
    Apportierhunde (Orten) – (Fixieren) – (Anpirschen) – (Hetzen) – Packen-%- %-Fressen
    Meutehunde Orten -(Fixieren)– (Anpirschen)– Hetzen– Packen– Töten– Zerreißen- Fressen
    Daran sieht man wie ungünstig gewisse Jagdsequenzen wären, würde sie der Arbeitshund im falschen Themenbereich zeigen. Solche Vorfälle sind üblicherweise Zuchtausschließend, wenn z.b. ein Apportierhund seine Beute auffrisst, statt sie zurückzubringen oder ein Hütehund die Schafe tötet oder ein Vorstehhund, dem Wild direkt hinterher sprintet und womöglich noch dem Jäger vor die Flinte läuft. Dagegen wäre ein Meutehund, der im Fixieren „festhängt“ ja noch lustig.


    So, warum erzähle ich das Alles? Es dient dazu zu verstehen, was das Ballspielen auslöst, nämlich bei fast jedem Hund Sequenzen des Jagdverhaltens. Das wäre erstmal nicht weiter schlimm, schließlich gönnt doch jeder seinem Hund Endorphine, oder? Was wäre denn so schlimm daran, wenn der Hund gerne Jagdsequenzen zeigt und der Mensch es toll findet einen Ball zu werfen?
    Folgendes ist schlimm:
    Merken Hunde und Menschen erstmal, welch „tolle“ Beschäftigung das Ballspielen ist, findet sich immer irgendwer, der dem ach so nett schauenden Hund seinen Ball wirft. Ehe man sich versieht, fliegt der Ball mehrfach am Tag, teilweise sogar durchgehend mehrere Stunden.
    Was passiert? Der Hund braucht wie jedes andere höher entwickelte Lebewesen eine gewisse Endorphindosis am Tag, je mehr das System gewohnt ist, desto mehr fordert es ein.
    D.h. natürlich nicht, dass es schädlich ist, seinen Hund glücklich zu machen, die Kunst ist aber es nicht nur über eine Quelle zu tun. Sprich, Ballspielen stellt, aus Sicht der Endorphine erstmal noch kein Problem dar, solange es nicht zur einzigen Bezugsquelle wird.
    Ist dies aber erstmal der Fall wird es grausig, denn das Hundegehirn lernt schon beim Anblick des Balls Endorphine auszuschütten, was eine extreme Erregung hervorruft, das wiederum kann dazu führen, dass der Hund die eigene Erschöpfung nicht mehr merkt und irgendwann einfach kollabiert, statt das Spiel zu unterbrechen.
    Außerdem speichert das Gehirn ab, dass es bei dieser Betätigung am ehesten Endorphine zu erwarten hat, alle anderen Endorphinlieferanten ( Fressen, Fortpflanzung, Soziales Gefüge usw.) sinken in der Wertung ab und vor die Wahl gestellt, wird der „Balljunkie“ mit hoher Wahrscheinlichkeit den Ball wählen.
    Was aber nun, wenn Ballspielen plötzlich nicht mehr möglich ist ( z.b. wegen Krankheit, Zeitmangel). Der Hund wird depressiv, weil er keine gute andere Endorphinquelle zum Ausgleich hat. Jetzt mögen einige sagen, der Hund wäre ja nicht dauerhaft krank, aber auch ein Hund wird mal alt.


    Punkt 2


    Die Nebenwirkungen des Ballspielens:


    a. Der Hund wird abhängig (siehe Punkt 1)
    b. Der Hund verlernt Selbstregulation
    c. Der Hund hat nur noch Augen und Gedanken für den Ball


    2b.
    Damit hat es Folgendes auf sich. Jedes normal aufgewachsene soziale Lebewesen lernt normalerweise eine gewisse Form der Selbstregulation.
    Ein Bsp. Aus der Menschenwelt ist der Dreijährige, der lernt, dass man im Supermarkt nicht alles mitnehmen darf, auch wenn man es gern möchte.
    Ein Bsp. Aus der Hundewelt ist der Welpe, der lernt den erwachsenden Hund besser nicht zu stören, wenn der einen dicken Knochen hat oder gerade nicht spielen will.


    Wir können dem Hund auch Selbstregulation beibringen, in dem wir nicht nur verbieten, sondern auch belohnen, wenn der Hund versucht ist und widersteht.


    Was ist so wichtig an der Selbstregulation, wenn wir keinen Zweithund mit Knochen haben?


    Fast jeder Hundehalter beschwert sich oder bemerkt zumindest, dass sein Hund trotz Rufen/Schreien dem Ball des anderen Hundes nachjagt, zu einem fremden Hund hinrennt, jagen geht, Dinge vom Boden frisst usw.
    Woran liegt das? Diese Hunde haben nicht gelernt, sich zu beherrschen, bzw. haben gelernt, dass es weniger Sinn macht, sich zu beherrschen, als der Verlockung zu folgen.
    Also, was erwarten wir von unserem Hund?
    Er darf/soll täglich sämtliche Regulationen über „Bord werfen“ um dann als Belohnung auch noch eine Verhaltensweise ausführen zu können, die über kurz oder lang, die beste Endorphinquelle schlechthin wird.
    Gleichzeitig soll er aber bitte keine Tiere jagen ( aber er darf doch sonst auch immer Jagdverhalten zeigen!), nicht zu anderen Hunden hinrennen ( aber er darf doch sonst auch immer gleich lossprinten!), keine Dinge vom Boden aufnehmen ( aber das muss er doch mit dem Ball auch immer tun, um ihn zurückzubringen!) und bloß keinem anderen Hund oder sogar einem Kind das Spielzeug klauen ( aber wenn man im Garten um die Wette zum Ball läuft soll er doch gewinnen!).


    2c.
    Hier geht es nun um eine Sache, die den Menschen stört. Nämlich darum, dass der Hund irgendwann an Nichts mehr, außer an den Ball denken kann. Wirft der Mensch nicht, hat er meistens einen Hund der unruhig umher läuft, um einen Ball zu finden, den er dem Menschen vor die Füße legen kann, damit dieser den Ball wirft. Bleibt das erwünschte Werfen aus, gibt es Hunde, die um den Menschen „herumschlawenzeln“, um ihn dazu zu bewegen, da landet dann die Pfote auf dem Schoß usw. Zu Beginn finden die meisten Menschen das niedlich und werfen, bis sie sich irgendwann als „Ballwurfmaschine“ fühlen.
    Reicht das Nettsein des Hundes nicht oder wird der Stress durch das Nichtwerfen zu hoch, fangen viele Hunde an zu kläffen, bis der Ball geworfen wird, das geschieht auch, denn der Mensch will ja seine Ruhe.
    Irgendwann, wenn das Kläffen nicht reicht fangen einige Hunde an zu Kläffen, Anzuspringen und zu Schnappen, einige Menschen werfen auch dann, weil sie Angst vor ihrem eigenen Hund haben und nicht mehr wissen, wie sie aus der Situation wieder herauskommen können. Solange es sich um Erwachsene handelt ist es zwar schlimm, aber wenn Kinder angesprungen und geschnappt werden, dann heißt es meistens, der Hund ist ja so böse und er erleidet entweder fürchterliche Strafen, wird weggegeben oder eingeschläfert, da er ja einen Menschen gebissen hat….
    Dabei war der Mensch doch derjenige, der den Hund zum Junkie gemacht hat und sich nicht beherrschen konnte, bzw. sich keine Gedanken gemacht hat, wo das Ganze noch hinführt.


    Zu Punkt 3.


    Die Spätfolgen.
    Alle reden immer davon, dass man Hunde z.b. vor dem Agility gut aufwärmen muss, um die physische Belastung geringer zu halten. Was tun wir nach dem Frühstück? Den Hund aus dem Körbchen scheuchen und den Ball in den Garten werfen, wo er dann mit kalten Muskeln und ungeschmierten Gelenken hinterher läuft, um dort scharf zu bremsen, hochzuspringen und eine scharfe Kurve zu laufen, damit der Ball schnell wieder beim Menschen landet.
    Agility und andere Hundesportarten sollten nur einmal wöchentlich trainiert werden, um die Gelenke nicht zu überlasten. Dann wird üblicherweise nur eine Stunde trainiert. Der Ball fliegt wesentlich mehr und unter anderen Vorraussetzungen.


    Also noch mal die Spätfolgen:
    1. Krankheiten, die da üblicherweise sind: Arthrose, Verschlimmerung von HD, ED, Wirbelsäulenschäden und Co.
    2. Depressionen, denn mit Arthrose, ED, HD und Co, darf der Hund gar nicht mehr Ballspielen.
    3. Keine/stark herabgesetzte Selbstregulation, führt evtl.
    - zu Beisserein ( Ressourcenverteidigung),
    - Vergiftungen ( der Hund nimmt Dinge vom Boden auf),
    - Verletzungen des Hundehalters ( weil der vom Fahrrad gerissen wurde, weil der Hund unbedingt zu dem anderen Hund wollte oder der Hund schnappt nach dem Hundehalter, weil dieser den Ball nicht wirft),
    - Tod ( wenn der Hund überfahren wird, weil er auf der anderen Straßenseite einen Hund sah und sich nicht zurückhalten konnte)




    Vorteile des Ballspielens:


    1. Der Mensch hat Spaß, weil er gerne den Ball wirft
    2. Der Hund bekommt seine Endorphine
    Der Hund ist physisch ausgelastet, dabei wird aber oft vergessen, dass sich die Kondition verbessert und man immer mehr Ballspielen muss um den Hund müde zu bekommen. Hat er erstmal die Endorphine für sich entdeckt klappt es eigentlich gar nicht mehr, wer schläft schon gut mit einer Überdosis Endorphinen im Blut?











    Nochmal etwas zum Clicker und über seinen Einsatz bei Verhaltensproblemen, wie wir es machen, abgeleitet von Rolf C. Frank findest Du hier auf Seite 7, beginne bei meinem Beitrag, der Rest erklärt sich.


    https://www.dogforum.de/fpost7889646.html#7889646

    Es kann sein, dass er mit dem hohen Stresspegel, den er hat nicht mehr umgehen kann und das er in eine Übersprungshandlung "rutscht".
    Ich kenne mehrere solcher Hunde, die man mit viel Mühe im Stresspegel relativ kontrolliert bekommt. Diese Hunde dürfen gerade zu Beginn der "Therapie" erstmal nicht mehr mit anderen HUnden spielen.
    Wenn überhaupt geht das frühstens dann wieder, wenn sie den Anblick von spielenden Hunden wieder gut ertragen können ohne gleich hochzufahren. Meistens bleibt es immer so, dass man sie, je nachdem was sie für einen Spielpartner haben und wie sehr der Puscht, gelegentlich aus dem Spiel rausrufen muss, bis sie wieder runtergefahren sind, dann kann man sie wieder rein lassen. Aber man muss schon aufpassen. Die Neigung zu diesem Verhalten bleibt meistens bestehen, aber man kann bewirken, dass gewisse dinge, die mal Stress gemacht haben, weniger Stress auslösen, was wiederum bewirkt, dass die Neigung bestehen bleibt, aber das Verhalten, was Du beschreibst viel mehr INput braucht um wieder ausgelöst zu werden.
    Die Kunst ist es, den HUnd rauszurufen, bevor der Stresspegel derartig hoch ist.
    Es ist auch wichtig auf die Spielpartner zu achten, es gibt welche, die selber sehr gestresst sind, dass überträgt sich dann und es "knallt" schneller. Ich würde ihn nur noch mit ruhigen, besonnenden Hunden spielen lassen, wenn überhaupt.
    Andere Dinge, die den Hund hochfahren sollten nach und nach abgebaut werden, z.b. Ballspielen, heftige Rangelspiele, wenn der HUnd am Fahrrad läuft und sich hochpuscht.
    Ihr solltet die Leinenführigkeit trainieren ( am Besten mit nem Clicker, denn Kauen beruhigt, während die anderen Leinenführigkeitsübungen eher nervös machen), denn eine stramme Leine sorgt auch für Stress.
    Ihr solltet dafür sorgen, dass euer Hund sich mehr auf euch kontzentriert, das baut zu Beginn Stress auf, aber auf die Dauer Stress ab. Er hat dann nur noch einen Reiz, um den er sich kümmern muss und kümmert sich nicht mehr um die tausend Gerüche und Geräusche um sich herum.
    Auch das geht mit dem Clicker gut.
    Wenn ihr nur noch aus der Hand füttert, werdet ihr merken, dass der Hund sich viel mehr auf euch konzentriert, deutlich ruhiger werden wird und obwohl er weniger Bewegung hat, wird er abends entspannter und ausgelasteter sein, denn erstens hatte er über den Tag nicht so viel Stress, der ihn hochpuscht und schlechter schlafen lässt und zweitens ist "sich konzentrieren" sehr anstrengend und lastet ihn damit vorerst aus.
    Auf die Dauer solltet ihr euch einen Hundesport suchen, wo viel mit Futter und wenig mit Geschwindigkeit gearbeitet wird.
    Agility, Flyball,Discdogging usw. machen zwar positiven Stress, aber euer Hund würde dass vermutlich auch nicht gut vertragen.
    Ruhigere Sachen, wie Dogdancing, Trickdogging usw. wären eher was.


    Ich hoffe, dass hat euch schon ein bisschen weitergeholfen und ein bisschen erklährt, was los ist.

    Klar, nur das mit den Leckerlies reicht nicht.
    Die Reize werden nach und nach gesteigert und möglichst variabel gehalten( Futter, Spielzeug, andere Hunde, wenn ohne Gefahr möglich spielende Kinder und Wild).
    Wie ihr schon festgestellt habt, Hunde lernen im Kontext, bis sie generalisieren dauert das. Aber irgendwann tun sie das.
    Sie lernen auf das Gefühl " Ich will losrennen" immer zu Antworten " Nee, ich bleib hier, vielleicht lohnt sich das".
    Das Gefühl " Ich will losrennen" wird sozusagen zu einem nie ausgespochendem Kommando stehenzubleiben.
    Ist das verinnerlicht, sitzt dieses "KOmmando", dass der Hund sich selber gibt, ist der Reiz egal.
    Viele Leute kommen aber nie an den Punkt, weil sie zuhause im Garten immer schön den Ball werfen und der Hund vielleicht jeden Tag 10 x mit Frauchen Selbstregulation übt, aber gleichzeitig 40 x den Ball geworfen bekommt ohne sich regulieren zu mnüssen, dann klappt das natürlich nicht.
    Ebenso sieht es mit Besuch aus oder Bekannten die man auf der Straße trifft. Die meisten Leute merken oft garnicht, dass ihr Hund sich schon probeweise mal reguliert hat um zu schauen ob es sich lohnt ( wenn er die Futterübung schon kennt). Da werden die Hunde dann fröhlich laufen gelassen. Richtigt wäre, die Regulation mit Futter oder Spiel kurz zu belohnen und ihn dann, wenn man das möchte, freizugeben, dass erlaufen darf. So lernt er etwas richtiges und kann trotzdem den Menschen begrüßen gehen.