Beiträge von blubbl


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    https://www.dogforum.de/fpost7889646.html#7889646


    Seite 7, mein erster Beitrag...

    Jep, genau, der Hund soll bei jedem Reiz fragen.
    Das hat den Hintergrund, dass der Hund nicht bei irgendeinem Reiz nach vorne springt. Denn wenn er offline wäre, kann man zwar beim Lossprinten immer noch "Platz" oder "Hier" brüllen, aber man muss erstmal reagieren, da ist es einfach angehnehmer, wenn der HUnd von vorne herein erstmal stehenbleibt.
    Mir kommt das sehr zu gute, da ich einen Bandscheibenvorfall habe und dieses Gehüpfe gerne aufs Minimum bzw. auf Null reduziert haben möchte, bzw. habe ( Je nach dem um welchen der Beiden Hunde es geht)

    Was die Selbstregulation angeht, kann man z.b. dem Hund einen Leckerlie auf der flachen Hand präsentieren, geht er ran wird die Hand geschlossen. Alles ohne Kommando, in dem Moment, wo der Hund wartet obwohl die Hand offen ist, gibts aus der anderen Hand Kekse. Nach und nach wird der erste Keks auf den Boden gelegt, jedes Widerstehen wird mit anderen Keksen belohnt. Der andere Keks wird zum Schluss gegeben, der Hund darf ihn sich aber nicht selber nehmen. Das alles wird komplett ohne Kommando gemacht. Ist die Übung verstanden, soll der Hund sich auch regulieren, wenn ein Keks vor ihm auf den Boden fällt und wegkullert, ganz wichtig ist auch hier wieder die Belohnung, und das der fallende Keks dem Hund zum Schluss gereicht wird.
    Der HUnd soll lernen, dass es sich immer lohnt, abzuwarten und er soll das Warten als Automatismus lernen, das bei jedem starken Reiz ausgelöst wird.
    Solche Übungen kann man dann auch mit dem Dummy machen, wo der Hund sich zurückhalten muss, natürlich wieder mit Belohnung. Das Endziel ist, dass man ohne Vorwarnung einen Ball richtig schön über die Wiese pfeffern kann, und der Hund,statt loszulaufen einen erwartungsvoll ansieht. Das gibt natürlich einen Jackpot :gut:

    Hab jetzt nicht alles gelesen.
    Wir arbeiten mit Gegenkonditionirung, sprich mit dem Clicker. Click für Blick Methode von Rolf C. Frank. Dabei wird der Hund zuerst immer dann geklickt, wenn er einen anderen Hund anschaut, dann dreht er sich um und es gibt Futter für den click, wodurch er normalerweise nicht ins Fixieren kommt. Der Sinn ist, dass der Hund den anderen Hund nicht mehr negativ verknüpft, sondern positiv, da ja immer wenn ein anderer HUnd auftaucht auch Futter auftaucht. Das hat nichts mit dem auch oft praktiziertem Ablenken zu tun, der Hund soll den anderen angucken. Später wird der Hund verbinden " Oh, ein anderer Hund-- krieg ich nen Keks?" Das ist der Punkt, wo der Hund schon vor dem Click den Blick erwartungsvoll zu uns abwendet. Ist der Punkt erreicht, gibt es den Click und den Keks für das Anschauen von uns. Der Hund hat dann keine Aggressionen mehr oder Angst, weil der andere Hund da ist,er hat nämlich gelernt, dass es nur Vorteile für ihn hat, wenn ein Hund auftaucht.
    Wichtig ist, dass der Clicker vorher sehr stark und über einen längeren Zeitraum rein positiv ist und nur in entspannten Situationen auftritt, damit der Hund den Click nicht irgendwann mit dem Stress verbindet, den ein anderer Hund auslöst...
    Paralell arbeiten wir darüber, dass der HUnd Selbstregulation lernt, dh. immer wenn er einen starken Reiz sieht und sich, statt hinzulaufen, zu uns wendet, um zu sehen ob es ok ist, gibt es eine Riesenbelohnung. Es gibt da kleine Übungen für, durch die der Hund lernt, das es sich lohnt sich zurückzuhalten. Darüber verknüpft er irgendwann auch den Reiz " anderer Hund" mit Umdrehen und Warten was der Hundehalter sagt.
    Am Ende hat man zufriedene ausgeglichene, sichere Hunde die gerne bei einem bleiben und nicht spontan losspurten oder irgendeinen anderen Hund angehen.

    Malika hat Recht, der Clicker ersetzt das Leckerlie nie.
    Aber kann es sein, dass Du mit den Keksen irgendwie falsch arbeitest und eher bestichst als Belohnst?
    Ich arbeite auch viel mit Leckerlies, aber ich belohne immer weniger für Dinge die der Hund schon sehr gut kann. Ich belohne beim Platz irgendwann z.B. nicht mehr das HInlegen sondern ich belohne das Hinlegen nur noch in Situationen mit viel Ablenkung oder ein besonders schnelles Platz, je nach Leistungsstand und Leistung des Hundes wird immer nur das beste Verhalten mit Futter bestätigt, das der Hund in dem jeweiligen Ausbildungsstand gerade leisten kann.
    Alle HUnde mit denen ich arbeite, hören auch super ohne Leckerlies.
    Dazu ist es allerdings nötig, das Kommando immer durchzusetzen, außerdem gibt es für die Hunde bei Korrektur kein Leckerlie.
    Beim Sitz z.b. sage ich "Sitz". Der Hund setzt sich, bekommt eine Belohnung und steht wieder auf, obwohl ich das Auflösungskommando noch nicht gegeben habe. Also wiederhole ich das "Sitz", der Hund setzt sich, bekommt aber nur ein verbales Lob, keinen Keks, bleibt der HUnd dann aber lieb sitzen gibt es dafür nach ein paar Secunden einen keks.

    Zitat

    Ich kann mir nicht helfen - und es auch nicht rational begründen - aber ich bekomme Bauchschmerzen bei dem Gedanken, einen unsicheren Hund am Halti zu führen.


    Grade bei einem "Schisser" würde ich die anderen Hunde schönfüttern. Das ist zwar aufwendig, bringt am Ende aber auch Erfolg.


    Ich bin voll und ganz deiner Meinung! Ich habe auch gerade Bauchschmerzen bekommen und zwar richtig.
    Schönfüttern/GEgenkonditionieren hilft, ABER das Futter muss wichtig sein ( FUTter nur aus der Hand für ARbeit) UND der Abstand zum anderen HUnd muss so gewählt sein, dass der Hund noch nicht durchdreht und noch fressen kann. Bei sehr starker Angst, frisst kein Hund, egal wie er sonst zum Futter steht. Es wird wesentlich leichter mit der Klick für Blick Technik von Rolf.C. Frank. Dafür muss der Klicker aber richtig angewandt und über längeren Zeitraum rein Positiv belegt werden.
    Freunde von mir ( HUndetrainer) arbeiten alle Hunde, die solche Problematiken haben so, was soll ich dazu sagen, es gab noch keinen Hund bei dem es nicht geklappt hat, die Dauer ist natürlich unterschiedlich und man muss ein gutes Feeling haben, wann man dem Hund die nächst höhere Reizstufe zumuten kann.
    Ich finde ein Halti ist bei unsicheren Hunden fehl am Platz, wer mag schon, wenn er Panik hat in seinem Bewegungsspielraum eingeschrängt werden?
    Ich finde das Halti nicht grundsätzlich schlecht, aber ich denke so 80 % der HUnde, die aktuell eins tragen, könnte man auch ohne zum gewünschten Verhalten bringen.

    Zitat

    hm
    ist es denn dann bei jedem hund so und bei manchen eben mehr und bei anderen weniger ausgeprägt?


    Kann ich so nicht unterschreiben. Bei uns ( meine Freundin ihr Freund, deren Hundeschüler und ich) haben insgesammt so ca 30 Hunde. Davon ist keiner Futterneidisch. Das mag daran liegen, das unsere Hunde nur aus der Hand für Arbeit gefüttert werden und von Anfang an klargestellt wird, dass wir Futterneid nicht dulden. Bei Spielzeug ist das ähnlich, erstmal wird klargestellt, dass nicht jeder Ball dem eigenen Hund gehört, auch wenn der das gern hätte ;)
    Beim Agility haben wir, als wir noch auf dem großen Platz waren, alle gleichzeitig trainiert( natürlich nicht alle 30 sondern die Agilityleute), da flogen ständig Bälle zur Belohnung, wenn mein Hund da hinter jedem hergegangen wäre, wär man ja garnicht zum Training gekommen. Das das geht haben wir mit der SL geübt. Es geht aber auch, dass wir ein Spielzeug werfen und der schnellste bekommt es halt, lässt er es fallen schnappt es sich vielleicht ein anderer, da gibts keinen Ärger.
    Wir hatten damit wiegesagt noch nie Probleme, auch was das aus der Hand fütten angeht, wenn einer mal auf einen anderen Hund aufpasst ist es auch kein Problem, wenn einer ne Belohnung bekommt, weil er etwas gut gemacht hat und der andere eben nicht, weil er vielleicht das KOmmando ignoriert hat.
    Die Hunde haben auch alle gelernt, dass Menschen grundsätzlich befugt sind, ihnen etwas wegzunehmen, alles andere fänden wir gefährlich.

    Ich habs so beigebracht, das ich erstmal beim Fusslaufen linke Winkel geübt habe, da muss der Hund dann schon die HInterhand verschieben.Ich habe die Winkel über einen Sichttarget beigebracht, ab einer gewissen Kopfwinkelung muss der Popo in die Gegenrichtung ausweichen, wenn Du den Winkel klickst und dann immer langsamer wirst, bis Du irgendwann stehst, dann kannst Du, wenn der Hund begriffen hat, was er tun soll, den Hund schon darüber so mit dem Popo vorweg nach re hinter dir lenken, dass er mit dem Po an deinem rechten und mit der Schulter an deinem Bein hinter dir steht. Dann kannst DU mit der Zeit schauen, dass Du das rechte Bein schon vorher nach hinten stellst, in dem Moment wo sie mit dem Po unter deinem Bein ist sagst Du "Zurück", wenn sie dann rückwärts durchschlüpft: Click! und Party.
    Das machst du ne Weile, solange bis sie schon im Stand selber anbietet, rückwärts die Kurve zu laufen. Dann setzt Du dass auf Kommando. Klappt das super, beginnst DU mit der anderen Seite.

    Zitat

    Ich habe einen jungen Rüden damit gesehen, der jetzt endlich ohne Krallenhalsband und andere Erziehungshalsbänder ordentlich "Bei Fuß" gelernt hat.



    Gruß
    Davka


    Hm, ich habe schon gelesen, dass Du dich wohl gegen das Ding entschieden hast.
    ABer eine Frage habe ich doch dazu:
    Warum glauben so viele Leute, dass ein "HIlfsmittel" harmlos ist, wenn ist wirkt und die Hilfsmittel die vorher probiert wurden und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Schmerzen verursacht haben und nicht gewirkt haben.
    Ich mein ja nur, warum sollte ein Hund, der sein Verhalten trotz Schmerzen weiterzeigt, bei dem "Wunderhalsband" plötzlich klein bei geben und so lieb Fuss laufen. Geht der Hund denn auch ohne das Superhalsband Fuss?
    Ich halte mehr davon, sich mal selber anzusehen und sich zu fragen, was man falsch macht, dass der Hund nicht versteht, was man von ihm möchte. Wenn es nämlich nicht am Menschen liegen würde, verstehe ich nicht, wie es sein kann, dass der Hund bei unterschiedlichen Menschen verschiedenes Verhalten zeigt. So dumm, wie manche Menschen sagen, kann ein Hund meiner Meinung nach nicht sein. Es ist immer nur eine Frage, wie man ihm etwas erklärt.