ZitatAlles anzeigenWir haben grad mal die Balanceleine fotografiert in der Variante am Brustgeschirr. Geht auch am Halsband, aber wie das da genau funktioniert, hab ich mir nicht näher zeigen lassen, weil wir Othello eh nie am Halsband führen.
Also: Der Hund trägt sein Brustgeschirr und man hakt das Ende der Leine ganz normal ein.
Dann führt man die Leine vor der Brust des Hundes vorbei.
So wie es auf dem Foto ist, wird die Leine geführt, wenn der Hund rechts vom HH läuft. (Liefe er links, wäre es logischerweise genau anders herum geführt.) In der linken Hand wird das Ende der Leine gehalten, in der rechten die Schlaufe, die auf der rechten Seite des Hundes entsteht. Wichtig ist, dass der Daumen der rechten Hand zum Karabiner zeigt.
Othello hat die Angewohnheit, den Kopf aus dieser Schlaufe zu nehmen, deswegen fixieren wir die Leine unter dem Bruststeg seines Geschirrs.
Mit der rechten Hand gebe ich den Impuls zum Losgehen, da zieht man dann leicht an der Leine, mit der linken Hand "bremst" man den Hund. Die Leine drückt dann gegen seine Brust, wo ein Reflexpunkt sitzt, ähnlich wie beim Pferd. Kommt Druck auf diesen Punkt, bleibt der Hund stehen/wird langsamer/geht rückwärts, je nachdem, wie stark dieser Reflexpunkt beim jeweiligen Hund ausgeprägt ist. So ist es einfacher, den Hund auszubremsen und bei sich zu halten.
Die Leine heißt Balanceleine, weil der Hund, läuft er in die Leine, aus seiner Balance gerät. Er "hebt" mit den Füßen ab und steht/läuft dann nicht mehr ausgewogen, deswegen wird er sich neben dem HH aufhalten, an lockerer Leine.
Bei uns funktioniert das bisher ziemlich gut. Es ist keine Geheimwaffe um einen Ochsen geboren im Körper eines Hundes von jetzt auf gleich zur Leinenführigkeit zu bringen, Othello zieht immer noch, wenn er etwas interessantes riecht oder zu einem Artgenossen möchte. Aber ich kann ihn mit der Balanceleine leichter halten, leichter lenken und ihn leichter neben mir halten. Er kann nicht mehr nach vorn rennen und dadurch, dass ich beide Hände an der Leine habe, kann er auch keinen Satz mehr in meinen kaputten Arm machen.
Ich hoffe, ich konnte euch das ein wenig näher bringen, bei Fragen einfach fragen
Ich krame das nochmal vor:
Wie oft nutzt du die Balance-Leine? Wie lang ist sie bei Dir?
Ich habe es heute mal mit der 2 Meter Leine probiert und es ging wirklich einfach. Ich hatte Bedenken das sie mit der Leine meidet, sich gedeckelt zeigt, aber dem war nicht so. Ich probiere eigentlich nicht gerne neue Sachen aus ohne Trainer an der Hand der Ahnung hat und drüber schaut, ob Fehler dabei sind.
Als wir losgingen (war schon Dunkel) stand auf dem Gehweg eine junge Frau mit Riesensporttasche auf dem Rücken. Die verunsicherte Emma und es kam auch ein Wuff und gleichzeitig zog sie aber in die Richtung der Frau (nicht grimmig oder gar agressiv) Sie geht auch auf Sachen zu die sie verunsichern. Oft versuche ich dann ihr das zu zeigen um die "Gefahr" raus zu nehmen, aber gerade bei fremden Menschen ist es dann oft so das die falsch reagieren, auch wenn sie es nett meinen.
Aber heute habe ich sie dann mit der Balance-Leine zu mir geholt ohne eben wie sonst oft das Gezerre am Hund. Ich grüßte die Frau noch und sie grüßte zurück und Emma schien erleichert? Und fühlte sich sicher an meiner Seite?
Ist das Einbildung? Oder gibt die Balance-Leine bzw. diese Führung auch Sicherheit?