Der Hund ist noch sehr kurz da - und ich kann aus Erfahrung sagen, dass wir Menschen da schnell falsch interpretieren und ungeduldig sind, insbesondere wenn wir andere Erwartungen hatten.
Ich kann dir jetzt natürlich nix zu deinem sagen, aber unsere Geschichte erzählen aus emotionaler Sicht ohne Trainingstipps, denn das traue ich mir nicht zu:
Unser Flocki hat von Anfang an so gewirkt, als würde er mich lieben - ist mir gefolgt auf Schritt und Tritt und hat sich ebenso wie du beschreibst an mich gelehnt, wenn ich auf dem Teppich saß. Hach wie süß... pustekuchen, das ganze führte zu Terror. Unser Hund hat mich massiv kontrolliert, das anlehnen war kein kuscheln, sondern Raum einnehmen - er hat regelrecht versucht mich zu schieben. Wieso? Weil er in seinem bisherigen Leben alles selbst regeln und entscheiden musste und gerne die Herrschaft an sich ziehen würde. Dazu gehörte auch alle anzuknurren, die sich uns genähert haben, ständig zu bellen und ganz massiv seinen Willen durchsetzen zu wollen. Jetzt - drei Monate und eine tolle Hundetrainerin später sind wir auf einem sehr guten Weg, Flocki ist deutlich besser angekommen und ganz langsam begreift er, dass es nicht mehr sein Job ist irgendetwas zu regeln. Ich hätte es vor einigen Wochen echt niemals geglaubt, aber ich kann heute schon ohne Leine durch den Park mit anderen Hunden, Joggern, Radfahrern - die werden entweder gleich ignoriert oder er hört auf mich. Das hätte ich niemals geglaubt!
Zur Rasse - lass da echt mal jemanden schauen, bei uns manifestiert sich ebenfalls immer mehr, dass in dem Malteser auch ein Terrier steckt. Ist eine ganz schöne Herausforderung als Anfänger. Aber zu schaffen und so wie du schreibst klingst du auch nicht, als wäre alles so schrecklich, dass du nicht bereit bist daran zu arbeiten. Es hilft aber, sich mit rassetypischen Themen zu beschäftigen, denn Genetik spielt neben Training schon auch eine Rolle!
Lange Rede, kurzer Sinn: gib ihm und euch Zeit sich an alles zu gewöhnen und hole einen guten Trainer. Der kann einem auch ganz schön Sicherheit und Motivation geben und auf Dinge aufmerksam machen, die man selbst überhaupt nicht sieht. Und dann schau, wie unfassbar viel sich in den nächsten Wochen und Monaten bewegt. Das Gefühl kann ich dir sagen, ist echt unbeschreiblich nach der anfänglichen Unsicherheit und Verzweiflung - wenn man immer öfter merkt, dass es besser wird, dass die Arbeit sich lohnt und man auf dem Weg ist, das Team zu werden, das man sich ursprünglich ja auch erhofft hat.