Naja, man muss halt auch mal sehen, dass man sich bei Familienangehörigen in der Regel nicht ums Finanzielle sorgen muss, wenns um die Gesundheit geht. Es ist normal, dass Menschen mit allen denkwürdigen Mitteln am Leben erhalten werden - koste es, was es wolle - oder ein Großaufgebot von Hubschraubern und Krankenwagen angerast kommt, wenn ein Autounfall passiert. Es ist einfach selbstverständlich, dass alles getan wird. Dafür gibts ja unser Gesundheitssystem.
Die gleiche Selbstverständlichkeit lege ich bei meinen Tieren auch an den Tag (solange es Sinn macht und das Tier einen Nutzen davon hat). Nur fällt es da halt eher auf, weil man keine Versicherung hat, die die Kosten bezahlt. Dennoch habe ich mir geschworen: Keins meiner Tiere soll jemals Hunger oder Schmerzen haben müssen. Koste es, was es wolle. Und satt kriegt man einen Hund auch mit wenig Geld, muss ja nicht gleich das teuerste sein. Ehe die Hundehaltung daran scheitern würde, würde ich auch Billigfutter kaufen. Ich finde es human, wenn man selbst nicht hungern will, um die Tierarztkosten abzuzahlen. Aber man sollte, wenn die eigenen Grenzen überschritten werden, den für das Tier besten Weg gehen (einschläfern, in eine Pflegestation geben o.ä.). Eine Bekannte von uns hatte mal einen Rottweiler, der ein schweres Hüftleiden hatte. Die OP war zu teuer, stattdessen kaufte man ein neues Auto und der Hund humpelte jahrelang unter Schmerzen durchs Leben. Da hört bei mir jedes Verständnis auf.
Bei anderen Dingen (die für den Hund nur zweitrangig oder gar uninteressant sind) wie Hundeschule (das packt man meist auch allein), Accessoires usw. spare ich auch wenn es sein muss. Ich bin u.a. auch aus Kostengründen aus der HuSchu ausgetreten.
Und was den Zeitaufwand betrifft, da mache ich nicht sooo große Abstriche. Ich gehe (je nach Möglichkeit und Witterung - dem Hund zuliebe) 1-2 Stunden am Tag spazieren, manchmal mehr. 5 Stunden Spaziergang würde ich einfach nicht gebacken kriegen, aber das ist wohl auch eher was für die Leute, die nicht arbeiten (müssen). Sei ja jedem freigestellt, wie er seine Freizeit verbringt. Andere gehen täglich 2 Stunden ins Fitnessstudio. ( )
Wo ich mich allerdings gewundert habe, war bei dem Thread, ob sich das Leben um 180° gedreht hat, seit man einen Hund hat. Da haben fast alle geschrieben, dass sich ihr Leben mehr oder minder um den Hund dreht oder dass sich das meiste geändert hat. Das könnte ich so gar nicht bestätigen und ich weiß auch nicht, ob mir das nicht zuviel wäre... Klar kümmere ich mich gerne um Merlin und wenn er krank ist oder keine Betreuungsmöglichkeit da ist, bleibe ich halt am Wochenende zu Hause oder nehme mir auch mal einen halben Tag frei um zum Tierarzt zu fahren. Aber letztendlich hat er mir so viele Einschränkungen gar nicht gebracht. Er geht mit in Lokale, wenn ich am Wochenende weg bin, kommt mit zu Freunden, zum Shoppen, in den Urlaub - ein Begleithund eben, im klassischen Sinne.