Beiträge von FarmCollie

    Der Mensch will halt nicht auf irgendwas verzichten oder sich eingestehen, daß es nicht paßt....
    Und Ausstellungen als wichtigstes und oftmals einziges Kriterium führen nicht nur zu Übertreibungen in der Optik sondern eben auch zum Verschwinden wichtiger Wesensmerkmale.
    Ich denke, daß vielen Leuten nicht klar ist WIE unterschiedlich die Rassen nicht nur optisch sind. Und dann wird nach Optik gewählt und nach Wesensbeschreibungen, die man als Außenstehender gar nicht so richtig erfassen und verstehen kann. Selbständigkeit oder Schutztrieb kann man ganz verschieden interpretieren und diese Beschreibung kann bei verschiedenen Rassen in der Realität ganz unterschiedlich aussehen. Rassewahl ist echt schwer. Und Züchterwahl dann nochmal....
    Die Rassen, die heute noch Arbeitsrassen sind, sollte man auch nur anschaffen, wenn man die Arbeit zu bieten hat. Und züchten sollte man erst recht nur mit Hunden, die genau da ihre Eignung bewiesen haben. Es gibt genug Rassen, die schon immer Gesellschaftshunde waren und solche, die schon vor langer Zeit dazu gemacht wurden. Und es gibt genug Hunde aus Arbeitsrassen in Notvermittlungen wo man schauen kann, ob genau dieses Individuum zum eigenen Leben paßt. Und es gibt Mixe im Tierheim mit fast jeder Optik. Man muß also gar nicht ganz verzichten....
    Aber aufhalten läßt sich diese Spaltung in Show- und Arbeitslinie sicher nicht. Leider....
    Aber auch bei die Leistungszucht sehe ich Gefahren. Die Border Collies, die die handvoll Hobbyschäfchen hüten und auf Trials starten kommen vielleicht in die Leistungszucht, obwohl sie für ein hartes Farmleben nicht geeignet wären. Oder der Field-Trial Retriever, der für lange Jagdtage gar nicht taugen würde. Die Beispiele habe ich mir jetzt ausgedacht - ich kann mir einfach vorstellen, daß in der Leistungszucht auch Hunde landen, bei denen vielleicht Alltagstauglichkeit zu kurz kommt und so driften vielleicht auch diese Linien ab in ein Extrem....

    Was für ein schöner Thread! Sehr informativ.
    Zu dem Ding mit der Decke: Ich denke, da gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich erwarte, daß mein Hund mitdenkt und auch eigene Entscheidungen trifft - dann muß ich aber damit rechnen, daß er das auch tut und ihm vermitteln, in welchem Rahmen das erlaubt ist / was ein "NoGo" ist. Das ist eine ganz schön große Aufgabe, aus einem Katalog aus Möglichkeiten auszuwählen aber bestimmte Möglichkeiten nicht in Betracht zu ziehen....
    Oder ich nehme ihm die Entscheidung ab, vermittel, daß Liegenbleiben eben Liegenbleiben ist und bin dann selber in der Verantwortung. Ich lege meinen Hund dann nicht mitten in die Raufergruppe. Kadavergehorsam wird es erst, wenn ich meiner Verantwortung nicht nachkomme.
    Wenn ich mit der Decke erreichen will, daß "hier Entspannung/Emotionsfreiheit ist" weil ich damit z.B. aufregende Situationen /Plätze neutralisieren will, kann ich nicht gut ein "außer wenn..." einbauen. Ein Hund der das kann, braucht so eine Übung vermutlich gar nicht.
    Wie weit man das treibt - also ob man tatsächlich shoppen geht während der Hund in der Fußgängerzone liegt, ist natürlich eine andere Sache.
    Ich finde für meine Hunde und mich "Mitdenken" und "Umwelt erkunden" sehr wichtig. Aber trotzdem gibt es Situationen, in denen einfach mal nur ich die Entscheidungen treffe. Während es also in meiner Beziehung zu meinen Hunden sowohl Mitdenken als auch Entscheidung abnehmen gibt, ist das bei meiner Beziehung zu einem Trainer nicht so: Da gibt es keine "abnehmen". Deshalb nehme ich meinen Hund ungern mit zu "neuen Trainern". Ich lass mich da schnell mal überrumpeln und mag so Ideen gern erst sacken lassen.
    Für einen meiner Hunde wäre Inseltraining vielleicht eine gute Sache, für die andere völlig überflüssig und hätte auch für mich was von Kadavergehorsam....

    Ist die niedlich!!!! :D
    Ich hab auch einen Auslandstierschutzhund. Allerdings keinen Strassenhund. "Das ist dein neues Leben und hier gelten folgenden Regeln..." hat sich als sehr guter Tip erwiesen. Sehr rücksichtsvoll und behutsam war ich bei der Einführung in die "große weite Welt". Ein Leben im Haus mit den Hausregeln plus Stubenreinheit waren erstmal Aufregung genug. Mir wurde angekündigt, daß die meisten Hunde erstmal ordentlich stinken. Wir haben sie vom anderen Ende Deutschlands abgeholt mit Wohnmobilübernachtung und das war echt hart! Ebenfalls angekündigt wurde doller Durchfall durch den Transportstress und auch der ist eingetreten. Der Tip dazu war Hühnersuppe mit Reis als Futter für die ersten Tage.


    Ich war mal Versuchskaninchen für Training von Hundetrainern und da gab es eine Lektion zum "Essen wegnehmen" die ich nicht mehr richtig erinnere aber ich denke, daß sowas total wichtig ist für ehemalige "Selbstversorger" - von daher denke ich, daß ein "Hund aus dem Süden"-Buch nicht schlecht ist.


    Ich wünsch Dir ganz viel Spaß mit der Süßen und hoffe auf Bilder!

    Ihr baut das in Euer Training mit ein, stimmt's? "Am Ende noch mal 2 m frisch, fröhlich und entspannt gucken" - und dann die Strecke immer weiter ausbauen.... oder wie sieht der Trainingsplan dazu aus? Echt beeindruckend!

    Hach - es gibt so viele tolle Hunderassen. Großpudel finde ich dufte. Die sind ja auch nicht so riesig, daß z.B. "verletzter Hund in Dachgeschoßwohnung ohne Lift" ein Problem wäre. Und ich würde mal raten, daß Passanten/Fremde sich vor einem Pudel weniger fürchten...
    Aber ich find auch Papillons super und Hunde in dieser "Größe" kann man tatsächlich einfacher (und billiger) mitnehmen. Nicht nur in Bus und Bahn sondern z.B auch im Flugzeug und auf langen/schnellen Radtouren im Korb.
    Ich würd wohl einfach ein paar Züchter/Besitzer kontaktieren und Hunde kennenlernen. Und in Tierheimen schauen.


    Viel Spaß bei der Suche und noch viel mehr mit Deinem zukünftigen Hund!

    Ich kenn jetzt die Sendung nicht, deshalb will ich gerne unabhängig davon schreiben: Ich beobachte öfters mal Leute, gerade Hundehalter, die verbal und nonverbal was ganz anderes kommunizieren. Einfach mal die Klappe halten (oder einfach nur Geräusche machen statt zu reden) und nur körperlich kommunizieren kann da ein gutes Mittel sein, um sich seiner Körpersprache bewußt zu werden.
    Ich hab mal mit 'ner Freundin, die therapeutisch mit Pferden arbeitet, ein "Seminar" für Hundehalter organisiert. "Führen und folgen". War echt spannend. Beim Pferd kommt man nicht so leicht auf die Idee, daß es gesprochene "Befehle" versteht. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man etwas wirklich will, kommt man auch nicht weit. Uns "nicht-Pferdeleuten" ist da auch aufgegangen, daß wir als Säugetiere viel gemeinsam haben und auch ohne Erfahrung ganz gut miteinander kommunizieren können.
    Von daher finde ich "mal nicht reden" ganz interessant!

    Ich kenne mehrere "Junghunde vom Züchter" - Jackpot trifft da auf jeden Fall zu. Ich würde wohl drauf achten, daß er Hund da nicht einfach nur "groß" geworden ist - als Mitläufer im Rudel - sondern daß er auch ähnliches erlebt hat / gewöhnt ist, wie er es bei Euch haben wird. Sind Kinder im Haus? War er öfter mal in der Stadt? Auf dem Hundeplatz? Hat er ein Gehorsamstraining wie es für das Alter angemessen ist? (Leine laufen. Rückruf etc. hat er also "Lernen gelernt"?)
    Wenn nicht, wären das aber auch nicht zwingend Ausschlußkriterien für mich....
    Und dann würde ich noch zusehen, daß ich öfters hinfahren kann und den Hund in verschiedenen Situationen sehe.
    Bauchgefühl ist meist gut für sowas. Wenn da ein Zweifel nagt, lieber an einem anderen Tag nochmal genauer gucken.

    Ich finde das wichtig und nicht übertrieben.
    Wegen der allgemein besseren Vorschriften in Schweden steht Bozita auch auf meiner Liste. Ansonsten fütter ich nicht so gern Futter mit Huhn. Auch wenn das immer als super gut für den Hund berworben wird. Ich denke, es ist einfach billig zu produzieren.
    Futter aus Übersee brauch ich auch nicht. Aber bei Naßfutter ist die Auswahl wohl eher kleiner. Manche Barfshops bieten auch Menüs in Dosen an. Vielleicht ist das was?