Hallo liebe Foris,
dieses erreichte mich soeben zur Weiterleitung.
Liebe Wolfsfreunde.
Leider ist es wieder einmal soweit, dass sich die GWS (Gruppe Wolf Schweiz) dazu gezwungen sieht, Euch alle zu einem Protest gegen eine verfehlte Wolfspolitik zu bewegen.
Bereits am vergangenen Wochenende mussten wir vernehmen, dass in den französischen Alpen im Departement Haute-Savoie mit einer staatlichen Bewilligung in der Nacht vom 9. auf den 10. Mai eine Wölfin erschossen wurde. Der Abschuss geschah auf dem Hochplateau von Glières im Massif des Bornes, nur rund 20 Kilometer von der Schweizer Grenze entfernt. Dieses Gebiet wurde mit Sicherheit seit letztem Jahr, evt. auch schon länger, von einem Wolfsrudel besiedelt. Dieses Rudel war das nördlichste in den französischen Alpen und somit auch das nächste zur Schweiz. Nur im italienischen Aostatal lebt noch ein Wolfsrudel in ähnlich geringer Entfernung zur Schweiz.
Was am Wochenende schon zu befürchten war, wurde jetzt bestätigt: die getötete Wölfin war trächtig und somit das Leittier im Rudel. Sie hätte mit großer Wahrscheinlichkeit noch im Verlauf dieses Monats Welpen geboren. Mit ihr starben aber nicht nur ihre ungeborenen Welpen, sondern es ist leider auch davon auszugehen, dass damit das ganze Rudel zerstört wurde. Für die weitere Ausbreitung des Wolfs in den Alpen und damit auch in die Schweiz, ist dies eine sehr schlechte Nachricht. Zumal von diesem Abschuss das einzige Rudel überhaupt im Departement Haute-Savoie betroffen ist.
Besonders fragwürdig an diesem Abschuss sind auch die Begleitumstände. Bereits Anfang 2009 wurde im selben Gebiet von einem Jäger illegal ein Wolf aus diesem Rudel erlegt. Der Jäger stand zu seiner Tat und rechtfertigte diese in aller Öffentlichkeit (er befürchtete einen Rückgang der Gämsen), ohne dass sein klar rechtswidriges Verhalten bisher Konsequenzen hatte. Statt diese Form der Wilderei zu bekämpfen, haben sich die Behörden aber scheinbar dazu entschlossen, gleich noch einen Wolf töten zu lassen. Dies ist nicht hinnehmbar und für einen Rechtsstaat, welcher Frankreich gerne wäre, unwürdig.
Die Tötung von Leittieren in Wolfsrudel ist nicht nur für die Wölfe selbst negativ, sondern auch für den Schutz der Nutztierherden im entsprechenden Gebiet. Dies konnte schon im letzten Jahr beobachtet werden, als in einem anderen Wolfsrudel in den französischen Alpen im Departement Hautes-Alpes ebenfalls im Mai die trächtige Leitwölfin durch einen Verkehrsunfall getötet wurde. Obwohl in diesem Gebiet im 2008 also keine Welpen geboren wurden, nahmen die Schäden an Schafherden trotzdem markant zu. Dies könnte dadurch ausgelöst werden, dass sich die verbleibenden Rudelmitglieder trennen, sich damit über ein größeres Gebiet verteilen und folglich alleine jagen müssen. Damit sind dann wesentlich mehr Herden von Wolfsangriffen betroffen als durch ein Rudel, welches zusammen jagt und erst noch effizienter Wild erbeuten kann.
Aus all diesen Gründen haben wir uns entschlossen, Euch darum zu bitten, gegen diesen Wolfsabschuss zu protestieren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Klickt auf folgenden Link unserer französischen Kollegen und tragt Eure Angaben in das Formular ein:
http://www.loup.org/spip/La-lo…ttue-portait-des,977.html
Ein eigener Text oder Kommentar braucht dazu nicht verfasst zu werden. Euer Protest wird dann automatisch mit dem gezeigten Standardtext verschickt. Bitte beachtet aber, dass Ihr nach dem Eintrag ein E-Mail mit einem Link erhalten werdet, welchen Ihr anklicken müsst, um Euren Protesteintrag zu bestätigen.
2. Schreibt ein eigenes E-Mail oder einen Brief mit Euren Gedanken und Emotionen zu diesem Vorfall an das französische Umweltministerium. Die Anschrift lautet:
Ministère de l’Écologie, de l’Énergie, du Développement durable et de l’Aménagement du territoire
92055 La Défense Cedex
[email='ministere@developpement-durable.gouv.fr'][/email]
Die GWS ergreift nicht leichtfertig das Mittel des Protests, sondern wendet dieses nur in Ausnahmefällen an. So sind Wolfstötungen zwar meistens negativ, jedoch nicht immer so schlimm wie im vorliegenden Fall. Hier scheint jedoch ein starker Protest angebracht.
Bitte leitet dieses Mail auch an Freunde und bekannte weiter!
In der Hoffnung, immerhin in Zukunft nicht mehr mit solchen Fällen konfrontiert sein zu müssen, verbleiben wir mit herzlichem Dank an alle Protestierenden.
David Gerke, Präsident
Gruppe Wolf Schweiz GWS
Viele Grüße
Yvonne