Beiträge von floweret

    @Powerbeagle Dein Beagle dürfte die Größenordnung von Cookie (ShihTzuMix) haben, denke ich.


    Wenn wir spielen, dann "präpariere" ich mich erstmal. Das heißt ich zieh mir ne Fleecejacke an und neben mir liegt ein altes TShirt als Zergel und dann wird mit vollem Körpereinsatz von beiden gespielt. Wenn er mir am Unterarm hängt und die Zähne zu fest werden, dann hebel ich ihn von unten aus und er fliegt auf den Rücken weg von mir - stachelt ihn natürlich dann auf und er kommt wieder angeflogen - kann beliebig oft wiederholt werden und auch auf das Zergel umgelenkt werden. Im "Kampf" wenn's zu doll wird, gibts "grün" (Gscht) - "gelb" (Sitz) - "rot" (drohende Körperhaltung).
    Gespielt wird nach meinen Regeln, aber er darf mir an der Fleecejacke hängen oder knurrend mit mir um das Zergel kämpfen. Meine Haut ist tabu. Wenn ich grün oder gelb mach (rot kommt eigentlich nie vor) - dann ist kurz "Pause". Da siehst ihm aber an den Augen schon an, dass er weiß, dass es gleich weiter geht und er voller Spannung drauf wartet. Und den Kick kriegt er dann auch von mir, in dem ich ihn wieder umwerfe und er sich in Folge dann auf mich stürzt. Also meiner liegt im Spiel auch mal auf der Seite oder am Rücken, wenn ich ihn schubse oder festhalte - genauso turnt er auf mir rum. Ich find so ein wenig spielerisches Machtgehabe gehört in ein Spiel schon rein und hat mit Unterwerfung rein gar nichts zu tun.


    LG
    Karin

    Hast du ihr schon mal "Danke" fürs wachsam sein gesagt und sie nach dem ersten Beller zu dir gerufen um ihr ein Leckerlie zu gegeben? Dann würde ich sie in ihr Körbchen schicken, da du als Mensch dann die "gefährliche Situation" übernimmst. Wäre mein erster Schritt, um das sich in Rage bellen einzudämmen. Meist siehst/hörst du als Mensch ja nicht das, was die Hunde sehen/hören.


    Außerdem würde ich aufpassen, dass sie keine strategischen Punkte in der Wohnung hat, wo sie "an Geräuschquellen" dran ist, zB kein Aufenthalt alleine auf dem Balkon.


    LG
    Karin

    Ich hab da noch ein Fragezeichen im Kopf, ob das wirklich mit der Angst zusammen hängt, da sie ja ein ängstlicher Hund ist, der eigentlich Meideverhalten zeigt bei Angst. Könnte es nicht auch sein, dass sie jetzt anfängt ihre Jagdinstinkte auszuleben? Auto zB ist ein sich weg bewegender Reiz. Menschen, die vorbei sind, bewegen sich auch weg...... Die Spielaufforderung würde ich auch als Übersprungshandlung einstufen. Ihr Adrenalinpegel ist oben und die Aufregung möchte sie kompensieren.


    Musst du wirklich IN eine Stadt ziehen zwecks Arbeit? Ländlich, aber stadtnah geht nicht?


    LG
    Karin

    Bei uns lief alles ganz anders als geplant. Ich hab Cookie im Alter von 9,5 Wochen abgeholt. 2 Tage später hat mich meine Schwester angerufen, dass meine Mutter zum Sterben aus dem Krankenhaus entlassen wird. Sie ist 1 Woche später an akuter Leukämie gestorben. Somit hat Cookie in der ersten Woche Sterbebegleitung mit mir gemacht, da ich ihn ja noch nicht alleine lassen konnte. Gottseidank hat er nach 3 Nächten durchgeschlafen, war jeden Tag brav beim Autofahren und hatte auch kein Problem mit den vielen Menschen, die sich am Sterbebett verabschiedet haben. Er hat mir mit seinem sonnigen Gemüt sehr viel Kraft gegeben und das hat den Stress mit ihm um ein vielfaches aufgehoben. Wahrscheinlich ist er mir deshalb auch so ans Herz gewachsen, weil er ins kalte Wasser geschmissen wurde - nichts mit "langsam ans Autofahren gewöhnen" oder "sich erstmal an sein neues Zuhause eingewöhnen und dann den Radius erweitern" - und er sich tapfer geschlagen hat. Da war das ewige Waschen meiner Teppiche oder Vorhänge nach oben binden oder aufpassen, dass er die Katze nicht jagt oder meine Seniorhündin ärgert und meine Rattanstühle frisst oder dass ich die meiste Zeit im Schnee im Garten verbracht habe, echt ein Klacks dagegen.

    Ich würde sie nicht "zwingen" draußen zu bleiben bis sie sich gelöst hat. Ich würde sehr oft mit ihr rausgehen (mit meinem Welpen war ich im Winter manchmal halbstündlich im Garten tagsüber) und ihr dieses "draußen" und ihren Löseplatz positiv ausbauen.


    Dass sie sich erstmal nicht lösen traut draußen, finde ich ehrlich gesagt noch völlig normal - das wird schon. Und gegen die Panik würde ich zB Spielzeug, Leckerlie, Rindergulasch (je nachdem mit was du sie am besten motivieren kannst) mitnehmen und ab der Haustüre (der Stresspegel darf noch nicht zu hoch sein) positiv locken und mit freundlicher Stimme motivieren. Dann wie gesagt ihren Geruch (Zewa mit Urin oder Häufchen von ihr) auf dem Löseplatz verteilen und dann wird das auch.


    Spielzeug draußen hat zB den Vorteil, dass Bewegung die Verdauung anregt und Fressen draußen ebenso - denn, wenn's eh schon drückt und vorne was reinkommt, dann muss das hinten raus.... du darfst nur das Timing nicht übersehen, dass du sie komplett ablenkst und sie deshalb keine Geschäftchen macht.


    LG
    Karin

    Und ich frag mich hier im Forum echt öfter, warum soviele Leute Angst haben, das "Vertrauen" von ihrem Hund zu verlieren. Hunde sind keine Mimosen.


    Ich würde sie übrigens nicht ignorieren, sondern mit ihr sprechen, sie positiv stimmen auf dem Löseplatz. Ein Zewa mit Urin hinlegen und immer säuseln "fein pieseln". Das wird schon. Panik kann man meiner Meinung nach übrigens nicht verstärken durch positive Sachen. Die Grundstimmung aber durch positive Sachen verändern.


    LG
    Karin

    Das mit dem Lecken kann ich bei Cookie auch ab und zu beobachten. Wenn er mit seinem Welpenkumpel spielt (Rüde), dann machen sie es beide gegenseitig. Wir haben schon gesagt, wahrscheinlich werden sie mal schwul. :pfeif: :D
    Auch der Urin meiner Seniorhündin wäre interessant für ihn, wenn sie wo hinpieselt. Da sie momentan aber ein spezielles Krebsmedikament bekommt, ist mir das zu gefährlich, dass er da hinleckt. Meine "Geheimwaffen" sind momentan selbstgebackene Pansenkekse bzw Leberkekse - da eilt er immer geschwind herbei. Funktioniert sogar bei Pferdeäpfel... aber verfressen war er schon immer. ;)


    Diese Phänomene "über Nacht" kenne ich auch. Wochenlang wird ein Berg Bügelwäsche ignoriert - an einem Tag dann angebellt und am nächsten draufgesprungen und gegraben. Auf die Idee, dass er den Berg bügelt ist er leider noch nicht gekommen. Da warte ich noch drauf... :roll:


    Vertrau deinem Bauchgefühl! Man muss nicht immer mit jeder Situation umgehen können, wenn man es vermeiden kann.


    LG
    Karin

    Hallo Nicole!


    Cookie ist ja nur ein paar Wochen jünger wie Milo und wir hatten dieses Verhalten bis jetzt einmal bei einem ersten Spaziergang mit 2 Hündinnen - eine 3 Jahre und die andere 4 Monate alt. Ich kann dir nachfühlen, dieses permanente Aufreiten war Stress pur und da das Abbruchkommando bei uns auch nur immer kurzfristig Erfolg gezeigt hat (dann ist er halt zur anderen), war's dann ein Leinenspaziergang. Ich war fix und alle - er auch - und ich hab versucht mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er frühreif ist - hat ja auch schon mit 12 Wochen das Beinchen gehoben.


    3 Tage später haben wir auf einem Spaziergang eine 6 Monate alte Hündin getroffen, die gerade die ersten Tage der Läufigkeit hatte und sind ein Stück gemeinsam gelaufen. Und was soll ich sagen - Cookie hat ein wenig geschnuppert und dann haben beide super toll zusammen gespielt. Alles ohne Leine. Da war nichts mit Aufreiten und seitdem ist das auch (bis jetzt) nicht mehr passiert.


    Lange Rede kurzer Sinn: Aufreiten muss nicht immer sexuell begründet sein. Es kann auch Stress bedeuten. In unserem Fall denke ich, war es das damals auch: fremde Umgebung, megaviel los und 2 fremde Hündinnen dazu - war ihm wahrscheinlich an dem Tag zuviel.


    Wie siehts denn bei euch aus, wenn ihr nur mit einem anderen bekannten Hund spazieren geht? Macht er das dann auch? Vielleicht sind es ihm einfach zuviele Hunde auf einem Haufen?


    LG
    Karin


    PS: Echt schade, dass ihr soweit weg wohnt.

    Zwecks dem Inserat: Das Tierheim hat sicher die "Wahrheit" über den Hund geschrieben. Es geht mehr um das zwischen den Zeilen lesen. Ist wie bei einem Arbeitszeugnis, das man interpretiert.
    Den einzigen Hund, den ich in diesem Tierheim bei mittlerer Größe einem Hundeanfänger empfehlen würde, wäre "Lucky". Wie gesagt: "aufgrund der Beschreibung". Den Vorschlag der anderen erstmal Gassigänger im Tierheim zu werden oder einen Hund aus einer Pflegestelle zu suchen finde ich sehr gut!


    Ich erkläre meine Gedankengänge zu der Anzeige:
    Nardo ist Fundtier - also wurde er entweder ausgesetzt oder er ist weggelaufen. Da in dem Inserat explizit drinnen steht, dass er die Nase gern am Boden hat, kannst du davon ausgehen, dass wahrscheinlich zweiteres der Fall war.


    Was heißt "Nase voran am Boden"? Im Enddefekt heißt es, dass es ihm völlig egal ist, wer am anderen Ende der Leine ist, da seine Konzentration am Boden ist. Daher auch meine Interpretation, dass einiges an Arbeit geleistet werden muss, den Hund umzulenken, dass er die Konzentration auf den Besitzer hat und der interessanter wie eine Spur verfolgen ist. Dies schafft man mit Fährtenarbeit - also bestätigt die Beschreibung des Tierheimes meine Theorie. So einen Hund ohne Leine laufen zu lassen kann sehr in die Hose gehen, wo wir wieder bei dem obigen Begriff "Fundtier" wären.


    Dann steht noch "Kopfarbeit" drinnen. An sich finde ich Hunde auch super, die gefordert werden wollen - die Kehrseite dieser anspruchsvollen Hunde ist aber, dass das schon immer die schwierigen Exemplare sind, die einige Unarten an den Tag legen können, wenn sie nicht ausgelastet sind. Und da das Tierheim dies in der Anzeige auch explizit erwähnt, kannst du davon ausgehen, dass er Auslastung braucht um ein ruhiger Zeitgenosse zu sein.


    Der Begriff "aktiv" würde gut zu euch passen, da du eh täglich joggst.


    Was in der Anzeige nicht erwähnt wird, da das Tierheim das nicht wissen kann, da er Fundtier ist:
    Hat er überhaupt schon mal in einer Wohnung gelebt? Ist er in einer Wohnung stubenrein? Kennt er alleine bleiben, Autofahren etc etc? Dies sind offene Komponenten, bei denen ihr euch drüber klar sein müsst, dass ihr ihm dies evtl komplett lernen müsst, da er es noch nie kennengelernt hat. Kann sein - muss nicht sein.


    LG
    Karin

    Kompliment, wie ihr euch auf einen Hund vorbereitet!


    Zwecks dem Inserat: Der Tierschutz hat immer sehr nette "Umschreibungen" für Hundeverhalten. Für mich würde sich das so lesen, dass dieser Hund ein Temperamentsbolzen ist und beim Gassi gehen erstmal keinerlei Bezug zum Besitzer hat. Ist der Karabiner am Halsband gelöst, ist der Hund aufgrund von Jagdinstinkt weg. Da Kopfarbeit erwähnt wird, neigt er ansonsten anscheinend auch zum "Blödsinn" machen. Ich denke, bei dem süßen Kerl müsstet ihr euch erstmal auf viel Arbeit mit ihm vorbereiten - schaffen kann man alles, auch wenn manches steinig ist.


    LG
    Karin


    Edit: Ergänzungen