Beiträge von floweret

    Ich weiß nicht, was du schon alles versucht hast, aber ich würd Maulkorb, Hausleine ran - viele gemeinsame Sachen machen (Ich finde es kontraproduktiv, dass die zwei dauernd getrennt gehalten werden. Das ist ja jedesmal wie neu kennenlernen). Türschutzgitter falls man die beiden alleine lassen muss. Und strikte Ansagen an den Junghund, wenn er übergriffig wird.
    Besteht wirklich keine Hoffnung mehr, dass es sich verbessern könnte?

    Den Weg wirst du nur durch probieren finden. Ich hab das Problem der Leinenpöbelei seit ich Hunde habe immer mit meinen Rüden komischerweise nie mit meinen Hündinnen (gehabt).


    Bin momentan auch wieder am dran arbeiten mit meinem jetzigen Rüden.


    Bei meinem ersten Rüden war das Allheilmittel sein Ball. Bevor ich das wusste, bin ich öfter auf ihm draufgesessen um ihn halten zu können bei Hundebegegnungen. Halti hatten wir auch, aber eher weil er auch ein Leinenzieher war. Meine Strategie war ihn bei Hundesichtungen am Rand absitzen zu lassen, Ball gezeigt und wenn der andere Hund vorbei war, diesen geworfen bzw. ihn suchen lassen. Funktionierte später auch alles ohne Leine und in Freifolge Fuß mit Ball in der Hand. Ist deiner Spielzeug motiviert?


    Mein zweiter Rüde kam aus einer Tötungsstation und kannte Spielen gar nicht. Leckerlies wurden ausgeblendet bei Hundebegegnungen. Nachdem er einmal dann gegen mich ging in solch einer Situation, war ich auch soweit, dass ich mir professionelle Hilfe geholt habe. Zuerst "desensibilisierten" wir ihn am Hundeplatz - wir ganz am Rand immer auf und ab gegangen während die anderen Hunde geübt haben. Ich hab's zwar geschafft, dass er seine Aufmerksamkeit bei mir hatte (getrocknete Leber sei dank), aber sein Erregungslevel/Stress war noch immer auf 180 und am nächsten Tag war Durchfall angesagt. Hab mich dann an einen anderen Hundetrainer gewandt, nachdem der Zustand auch nach Wochen nicht besser wurde. Dem hab ich wohl den Eindruck vermittelt, dass Blondchen zu doof ist einen Hund zu haben. Er hat mit ihm eine Hundebegnung provoziert und nachdem meiner gebrummelt hat, ihm die Leine übergezogen mit dem Resultat, dass der Trainer gebissen wurde von ihm. Bei dem Hund war das Allheilmittel Zeit, Abstand und körperliches Durchchecken beim Tierarzt/Schmerzmittel, da sich rausgestellt hat, dass er an schwerer Hüftgelenksdysplasie leidet. Dieser Hund war im Urlaub immer mit dabei und war zu händeln, sogar Hundestrand Italien - er musste halt an meiner Seite bleiben. Ist dein Hund tierärztlich untersucht worden?


    Mein jetziger Rüde ist ein kleiner Hund, somit leichter zu händeln, wenn er loslegt. Bei ihm hab ich den Eindruck, dass er aus Frust und Angst bellt. Er hat von klein auf Spondylose, wurde von großen Hunden im "Spiel" schon öfter überrannt. Da aber anscheinend Terrierblut mit in seinen Adern fließt, geht er mehr in die Situation rein statt sie zu meiden. Er ist aber kein Raufer. Bei fremden Hunden lass ich ihn auf der Seite absitzen, wenn ich merke, dass er anfängt nach vorne zu ziehen Richtung Hund und sein Pegel steigt, schirme ihn mit meinem Körper ab und lass den anderen passieren. Klappt im Alltag zu ca 80% momentan gut. Die anderen 20% sind die freilaufenden "Tut-Nixe", die rangelassen werden und ich dann blocken darf, der Weg ist zu eng, der andere war schneller und hat seinen Hund zuerst hinsetzen lassen oder ich zu spät dran und die Erregung somit zu hoch.
    Außerdem probiere ich momentan aus, ihn mehr an der normalen Leine zu lassen. Er kann gut Leine gehen (außer bei Hundebegegnungen), läuft aber überwiegend im Freilauf, da er sehr gut hört (außer Hundebegegnungen). Da er ein Temperamentsbündel ist und er alle Umweltreize in sich aufsaugt, ist er gepushter, wenn dann ein fremder Hund kommt und er vorher frei war. Leine gehen ist langweiliger für ihn und ich geh somit mit einem ganz anderen Level in die Hundebegegnungen rein.


    Das waren meine Erfahrungen der letzten 20 Jahre. Vielleicht konnte ich dir Anregungen geben für deinen Weg.


    Liebe Grüße
    Karin

    Ich musste auch schmunzeln. Liest sich nach aufgewecktem Junghund, dem stinklangweilig ist.


    "Decke" oder "Bleib" sollte ein Hund grundsätzlich können. Wenn nicht, üben, üben, üben.....


    Alleine in den Büros würde ich ihn auch nicht rumlaufen lassen. Evtl eine Hausleine/Schleppleine ran, auf die du treten kannst, wenn er beschwingt an dir vorbeiläuft Richtung Papierkorb.


    Statt Papierkorb ausräumen (er hatte ja bis jetzt immer Erfolgserlebnisse damit) würde ich ihm etwas tragen lassen. Du trägst Akten - er darf auch ein (leeres) Kuvert tragen zB und dafür gibt's dann ne Belohnung.
    Mit einem gefüllten Kong kann man einen Hund auch gut auf seiner Decke beschäftigen.


    Muss er denn (wielange?) alleine bleiben in deinem Büro? Kannst du ihn nicht kurz bei deiner Angestellten "parken", die scheint ihn ja zu mögen.


    Liebe Grüße
    Karin

    Du schreibst, deine erwachsenen Kinder haben ADS. Haben dein Mann oder du das auch?
    Du musst auf die Frage nicht antworten - Ich könnte mir aber vorstellen, dass sich dies auch auf einen Hund "übertragen" lässt, wenn er sensibel dafür ist.


    Bist du dir sicher, dass die Hündin zu euch passt? Habt ihr auch Spaß zusammen?


    Liebe Grüße
    Karin

    Diese spezielle Literatur kann ich dir zwar nicht empfehlen, aber ich hab meinen Hund seit 2 Jahren ab Welpenalter mit im Altenheim dabei. Arbeite dort halbtags in der Verwaltung. Er ist kein Therapiehund, aber auf sozialer Ebene tätig. Das A und O ist meiner Meinung nach, dass du eine gute Bindung zu deinem Hund hast und ihn 1000%ig lesen kannst, um ihm in schwierigen Situationen helfen zu können. Solche Lektüre würde ich dir empfehlen. Gut wäre auch, wenn er lernt, nichts vom Boden zu fressen (Tabletten).


    Liebe Grüße
    Karin

    Schwieriges Thema - auch mein Mitgefühl und mein Verstehen hast du.


    Solange du dir als "Mörderin" vorkommen würdest - dir also dein Bauchgefühl sagt, dass noch Lebensqualität vorhanden ist bei deinem Hund, denke ich, dass der Zeitpunkt noch nicht gekommen ist.


    Gefahr besteht, dass man in dieses Leiden schon so reingewachsen ist, dass einem manchmal der klare Blick/die Abgrenzung fehlt. Tierärzte liefern durch Diagnose reale Fakten. Nehmen aber das Tier auch nur in Momentaufnahmen wahr.


    Mein Rat wäre, dir eine Woche Auszeit zu nehmen. Vielleicht zusammen mit deinem Mann. Natürlich aber erreichbar, wenn eine akute Notsituation eintritt. Könnte deine Mutter eine Woche ihn versorgen? Sie kennt ihn ja auch schon sein ganzes Leben. Kraft tanken - deinen Blick schärfen - Abstand gewinnen.


    Es ist keinem geholfen, wenn du vor die Hunde gehst - dein Hund würde dies auch nicht wollen.
    Und sollte jetzt der Einwand kommen, dass das nicht geht, weil du unabkömmlich bist in der Pflege - so hab ich auch mal gedacht - es gibt immer einen Weg, wenn man loslassen kann/muss.
    Was wäre, wenn du einen Unfall hast und ins Krankenhaus musst?


    Entscheidungen soll man auf jeden Fall nicht in Notsituationen treffen, damit man sie später nicht bereut.


    Ich wünsch dir viel Kraft......


    LG
    Karin

    Das kenn ich auch. :pfeif:


    Ich mit Cookie Gassi am Radweg. Er im Freilauf. Überholt uns ein Mann mit Kinderfahrradanhänger, in dem zwei kleine Kinder heulten und schrien. 50 m weiter bleibt der Mann stehen. Ich also Hund im Freilauf ins Fuß geholt und brav an dem Mann mit den Schreihälsen vorbeimarschiert. Als ich ihn mit "Lauf" wieder freigegeben habe, ist er aber nicht voraus sondern im Eiltempo zurück zu dem Mann und ist um ihn rumgetänzelt. Die Kinder quietschten vor Lachen, weil das so drollig ausgesehen hat. Der Mann wollte seinen Kindern anscheinend zur Beruhigung eine Banane geben - Cookie liebt Bananen. Das Ende vom Lied war, die Kinder durften Hundi streicheln und waren zufrieden und Cookie bekam die Banane.....