Beiträge von casabianca

    Ich habe u.a. 5 Herdenschutzhunde und alle haben einen angeborenen Schutztrieb und eine gehoerige Portion Eigenstaendigkeit. Der Trieb alleine die Dinge regeln zu wollen, ist sehr stark, da er eben, wie auch evt bei Deiner Rasse, zuechterisch gewollt wurde (und wird) und seit Jahrhunderten selektioniert wird.


    Das heisst als Halter muss man einen guten Mittelweg finden, dem Hund auf der einen Seite seine Triebe ausleben zu lassen, auf der anderen Seite aber das ganze so gut hinkriegen, dass man damit seine Umwelt nicht belaestigt.


    Umlenkung. Ersatz.... das sind Schlagwoerter, die man dazu immer mal hoert.


    Ich persoenlich halte es nicht fuer moeglich den Trieb so zu unterdruecken, dass er nicht mehr herauskommt und natuerlich waere ich auch dagegen. Ich wuerde niemandem einen Hund von mir geben, der mir von vorneherein sagt, diese Eigenschaften sind unerwuenscht und damit kaeme ich nicht klar. Das Ergebnis waere ein frustrierter Halter, denn er wuerde daran scheitern und ein frustrierter Hund, der zu einem gefaehrlichen Hund werden koennte.


    Bei mir ist es z.b. so, dass meine Hunde zuhause zu 100% ihrer Veranlagung nachkommen koennen. Ok wir haben keine Schafe, aber die duerfen Haus und Garten bewachen und melden.
    Besuch haben wir natuerlich nicht sehr oft, aber das liegt nicht an meinen Hunden, sondern eher an meinem Lebensstil.
    Auf Spaziergaengen oder in Restaurants oder oeffentlichen Plaetzen, duerfen meine Hunde natuerlich nicht "Territorium einnehmen" und dieses bewachen. Im Jugendalter wird das allerdings gemacht und durch erzieherische Einwirkung so beeinflusst, dass es abgeschwaecht gezeigt wird oder gar nicht.


    Der wichtigste Punkt dabei ist fuer mich immer, das meine Hunde "in meinem Sinne handeln". Und das ist Erziehung.

    Irgendwie stoert mich das mit der Klingel :???:


    Was passiert denn, wenn jemand mit Schluessel reinkommt?


    Und wenn es klingelt sag nochmal wie das ablaeuft. Dein Hund wird angebunden, Du gehst zur Tuer und begruesst den Besuch?


    Ich wuerde zu allerst daran arbeiten, dass weiterer Besuch eintreten kann, ohne "Anmeldung" und Dein Hund ruhig neben Dir bleibt.

    Hallo,


    meiner Erfahrung nach laesst sich der Schutztrieb nicht wegerziehen, lediglich kontrollieren.
    Kann es evt auch sein, dass Du Deinen Hund auch etwas motivierst "mit Deinem Sanner-Verhalten"?


    Bei mir ist es jedenfalls so: Scanne ich das Umfeld, wo wir spazieren gehen sehr offensichtlich, steht mein Ruede nehmen mir und dreht sich auch um, um zu gucken, ob "mir was aufgefallen" ist :)


    Ich wuerde das ganze auch etwas anders haendeln, wenn Du bei anderen zu Besuch bist. Momentan scheint er ja so konditioniert zu sein, dass er mit Dir das "Vorrecht" geniesst, sobald es klingelt pronto zu sein und den Besuch "absegnet". Das sollte aber in fremden Wohnungen weder Deine Aufgabe noch die Deines Hundes sein.


    Ich verstehe Dein Problem nur zu gut. Bei mir ist es aehnlich, aber in Lokalen oder bei Besuch muss sich mein Hund bei mir ablegen und basta. Er braucht keinen zu begruessen.

    Hi,


    ich muss immer wieder schmunzeln wie manche Methoden als einzig richtige hingestellt wird und die natuerlichen Verhaltensablaeufe und Erziehungsmethoden unter Hunden als etwas Brutales hingestellt werden.


    Aber lasst Euch ruhig weiter von Euren Welpen auf dem Kopf herumtanzen :) Ich halte so manch eine "Wattebauschmethode" fuer extrem gefaehrlich.


    Eine dem Alter und dem Erziehungsstand angepasste Korrektur hat noch keinem Hund geschadet. Und wer meint, dass das nur etwas mit Schlagen und Unterdrueckung zu tun hat, hat einfach keine Ahnung.


    Bitte behandelt Eure Hunde nicht wie Kinder. Das ist unfaehr.

    Hallo,


    zur Eingangsfrage:


    Ich persoenlich wuerde wohl eher nicht mit aengstlichen oder agressiven Huendinnen zuechten. Wobei es sich bei diesen beiden Auffaelligkeiten wirklich um Verhaltensauffaelligkeiten handeln muesste!!!!


    Ob die hinter der Glasscheibe tobende Huendin nun tatsaechlich verhaltensauffaellig ist, kann sicherlich keiner beurteilen. Man muesste die Huendin schon in einem anderen "Zusammenhang" beobachten, um das wirklich beurteilen zu koennen.


    Wenn es wegen ihrer Welpen war oder aufgrund von territorialem Trieb, kann man das sicher entschuldigen.


    Was den nicht anwesenden Vater angeht: nichts ungewoehnliches. Nicht jeder hat auch den Vater da. Kann ja auch ein auswaertiger Deckruede gewesen sein.


    Papiere/Verein und co.: Wenn Du keine Papiere hast, kannst Du Dir nie sicher sein, wer Eltern und Vorfahren waren. Muss jeder selber wissen.

    Hallo,


    im Prinzip ist das ganz einfach zu beheben:


    Lasse den Kehlkopf in 4 Teile teilen. Gebe ihr ein Teil. Gehe an ihr vorbei. Immer mal wieder zufaellig. Ohne sie zu fixieren.... so als wenn Du "Haushalt machst" etc.
    Wenn sie nicht knurrt, biete ihr ein weiteres Kehlkopfstueck an.


    Dann wieder gelassen ohne Fixierung vorbei gehen etc.... die Distanz kann man dabei immer verkleinern und man kann auch ein Wort oder nur Blickkontakt konditionieren, was den Hund dazu bewegt aufzuschauen.


    Meine lassen sofort von allem ab, wenn ich mich naeher. Egal, ob ich die Beute nehme oder nicht.

    Hallo,


    ich berichte mal ein bisschen von meinem Rueden, denn das ist ein Extrembeispiel. Habe mehrere Hunde, die sich im Verhalten aehneln, aber er ist da ein kleiner Sonderfall.


    Von natur aus sind meine Hunde sehr selbststaendig und bis zu einem gewissen Grad lass ich das auch zu. Allerdings nur, wenn es "mit mir abgesprochen ist" bz. "wenn sie in meinem Sinne handeln". Und da sind wir beim Punkt, was mein Ruede angeht.


    Eine zeitlang, so kurz nach der 2. pupertaeren Phase, ging er auf Spaziergaengen sehr oft seine eigenen Wege. Das heisst, er entfernte sich so weit, dass ich ihn nicht mehr sehen konnte, und observierte die Gegend nach "Eindringlingen/Fremden" etc. Das ging natuerlich nicht! Kein einziges mal hat er sich mit mir "abgesprochen": Blickkontakt, warten auf ok.


    Wenn wir spazieren sind, sind meine Hunde an Spielsachen oder Leckerlies nicht interessiert. Letzeres sowieso nicht, da ich grundsaetzlich nicht moechte, dass sie draussen fressen. Egal was. Bei uns ist das auch eine kleine Vorbeugung wegen Gift etc.


    Ich habe den Spiess dann einfach umgedreht. Ich bin zwar nicht weggelaufen oder habe mich versteckt, aber so aehnlich. ICH bin die Duenen hochgelaufen und bin auf "Entdeckungstour" gegangen. Er war es gewohnt, dass ich unten am Strand langgehe und weder rechts noch links gehe.


    Ich habe also beschlossen "auf Abenteuer zu gehen". Dachte, mal sehen, was er macht. Er war dann mal wieder weg, beachtete mich nicht. Ich Duene rauf, ne Kuh "inspiziert" usw. Ploetzlich kam er angebraust. Hat mich nicht mehr aus den Augen gelassen. Mehrere Wochen haben wir das "gespielt".


    Jetzt ist es so, dass er mich nicht mehr aus den Augen laesst. Ich brauche manchmal gar nicht mehr die Stimme, da er vorauslaeuft, sich umdreht, mich anschaut, wartet, was ich moechte. Oft laeuft er nun sogar hinter mir oder einfach neben mir. Er moechte mich nicht mehr aus den Augen verlieren.


    Angst oder Stress hat der dabei nicht. Er moechte aber dabei sein, wenn ich auf Abenteuer aus bin.



    Ja gebe Dir vollkommen Recht... die Deutschen haben leider keine Erfahrung mit diesem Typ Hund.


    In der Rassebeschreibung vom italienischen PMA Club ist unter anderem beschrieben wie die Hunde sich verhalten:


    Beispiel:


    Ein Wanderer naehert sich einer Herde, die von Maremmani bewacht wird. Die Hunde "tun so, als wenn sie ihn nicht bemerken wuerden". Bleiben also liegen (oder stehen). Geht der Wanderer weiter auf die Herde zu und betritt die "unsichtbare Grenze", wird gebellt/Alarm geschlagen. Die Hunde machen bis zu diesem Zeitpunkt keine Anstalten anzugreifen.
    Erst wenn der Wanderer noch weiter geht, erheben sich die Hunde und laufen ihm bellend entgegen, um ihn daran zu hindern, weiterzugehen. Sie halten auch in diesem Moment den Fremden noch auf Abstand....
    Wenn es sich um ein Rudel handelt, formieren sie sich vor und um ihn.
    Zieht er sich in diesem Moment langsam zurueck, wird er evt bellend begleitet, doch nicht beruehrt.
    Geht er weiter.... koennen die Hunde aber doch noch eindringlicher werden. Wenn die Herde dann auch noch aufgescheucht werden sollte, koennte es zum Angriff kommen.... dafuer gibt es keine Garantien.


    Sollte ein Hund dort hereinrennen, wuerde er sofort gestoppt werden. Dass das dann nicht immer nett ausgeht, duerfte ja wohl klar sein.

    Zitat

    Hi,
    angeregt durch einen gerade laufenden Thread über Herdenschutzhunde in Schafhertden.
    Könnt ihr HSH Halter euch vorstellen, dass solch ein Leben möglich wäre für die HSH, die ihr so kennt?
    Und würdet ihr eure Hunde gerne nachts entfernt in einer Schafherde zum bewachen haben wollen?
    Tags am Haus, meine ich nicht, da würden auch meine Hunde gerne bei sein, aber nachts möchten meine Hunde doch zumindest meine Nähe wissen.


    Wie findet ihr die Idee, HSH in Deutschland so zu halten?


    Jetzt mal abgesehen von Deutschland.... meine Hunde sind es zwar gewohnt draussen zu schlafen, aber fuer diese Arbeit waeren sie ungeeignet. Sie sind nicht auf Nutztiere gepraegt und wuerden nicht bei der Herde bleiben wollen.


    Desweiteren haben lediglich 3 meiner Hunde die evt entsprechend gewuenschte Schaerfe, da sie aus Arbeitslinien stammen.


    Was der Schutztrieb zuhause angeht... da sind sie aber klasse und agieren auch im Rudel.