Zitat
Ich habe den Sinn nie verstanden, einen Hund fürs nicht zurückkommen zu bestrafen, wenn er dann irgendwann wieder da ist. Was soll er daraus lernen? Dass es auch wenig Sinn macht, irgendwann zurück zu kommen? Ich müsste den Hund ja strafen können, wenn er eben weg ist - und das geht halt nicht, weil er weg ist...
Und wenn ich ihn z. B. ignoriere, wenn er wieder da ist, wage ich es sehr zu bezweifeln, dass er versteht, dass er ignoriert wird, weil er vor ner Viertelstunde nicht gehört hat. Und Aktionen wie Teletakt und co sind für mich nicht nur völlig indiskutabel und m. M. n. höchstens am Halter anzuwenden sondern zum Glück auch noch verboten.
LG Birgit
Hallo Birgit,
auch ich habe lange Zeit den Sinn fuer diese Bestrafung nicht verstanden und natuerlich auch viele Jahre keinen Hund, der weglief irgendwie gemassregelt. War damals einfach nur froh, wenn mein Cocker mit extremen Jagdtrieb ueberhaupt nochmal auftauchte, nachdem er 2 Stunden verschwunden war und ich Hoellenaengste ausgestanden habe!
Und ja es klingt natuerlich logisch, dass ich hinterherlaufen muesste und dann schimpfen muesste.... und ich habe auch lange Zeit gedacht, dass Hunde wenn sie dann mal wieder kommen, nicht mehr wissen, dass sie etwas falsch gemacht haben.
Nun bin ich aber in den letzten 11 Jahren von meinem Rudel "aufgeklaert" worden!
Ich gehe mit ihnen spazieren und habe immer wieder festgestellt, wenn sich Welpen oder Junghunde oder auch pubertierende fast erwachsene Hunde unerlaubt zu weit vom Rudel entfernten oder unerlaubt andere Hunde, die uns ueber den Weg liefen verbellten, dass sie bei ihrer "Wiederkehr" in die "Mangel" genommen wurden:
Meine aelteste Huendin und mein Ruede liefen den Junghunden entgegen und diese wussten, dass das nicht ok war und wollten sich auch der Korrektur entziehen. Meine Althunde haben aber nicht nachgegeben und sie mit einem Nackenbiss korrigiert.
Eine meiner Huendinnen meinte im Alter von etwa einem Jahr ein fremdes Streunerrudel zu massregeln. Mein Rudel blieb bei mir, denn sie respektieren das Revier der anderen und gehen auf das Gebelle nicht ein, solange sie nicht angreifen.
Meine Juengste meinte wohl, dass sie ja Unterstuetzung von ihrem Rudel bekaeme und schoss auf das fremde Rudel los. Die Rudelchefin hat sofort kapiert, dass es sich um eine unerfahrene junge Huendin handelte und ist blitzschnell auf sie zugeschossen und hat sie in den Hintern gebissen! Natuerlich waren meine Hunde sofort zur Stelle und haben die anderen Hunde des Rudels durchs Splitten davon abgehalten die Juengste einzukreisen und richtig zu beissen.
Meine Hunde und eigentlich auch die meissten anderen Hunde (allgemein) wollen aber keinen Streit anzetteln und versuchen durch entsprechendes Verhalten Kaempfe, die zu Beschaedigungen fuehren koennen zu verhindern. Meine Juengste hat durch ihren Alleingang das ganze Rudel in Gefahr gebracht. Denn natuerlich haetten sie sich sofort dem Kampf gestellt! Denn sie wuerden es nicht zulassen, dass ein Rudelmitglied zu Schaden kommt.
Also hat sich meine Juengste nochmals der Korrektur meiner Althunde stellen muessen. Nicht nur, dass sie in den Hintern gebissen wurde. Was sehr weh tat... nein sie wurde dann noch bestraft.
Und was glaubt ihr wie oft sie sich danach vom Rudel entfernt hat?! Jetzt ist sie erwachsen und hat gelernt: Immer schauen, was das Rudel macht, "sich absprechen", sich nicht zu weit "ohne Erlaubnis" alleine zu entfernen und schon gar nicht Streit anfangen!
Das sind die Regeln im Rudel. Es kann eben nicht sein, dass ein Rudelmitglied die gesamte Sicherheit aufs Spiel setzt, indem es sich zu weit entfernt.
Wenn ich mit Welpen und Junghunden alleine unterwegs bin, dann geben sie sich schliesslich auch in Gefahr, wenn sie meinen sich einem fremden Hund einfach so zu naehern und zu weit von mir wegzulaufen. Ich kann nicht so schnell da sein und sie beschuetzen, wenn es noetig ist. Und das muessen sie schnell und sicher lernen.