Beiträge von casabianca

    Ich glaube, dass man die Bindung eines Hundes an den Menschen besonders in Stresssituationen erkennen kann:


    - evt aufkommende Agressionen (Kampf mit anderen Hunden)
    - Panik/Angst (Fluchtverhalten)
    - andere Faktoren, die stark ablenkend sein koennen


    Das Verhalten, was der Hund dann von sich aus zeigt, ohne Abruf und ohne Leckerlie ist meiner Meinung nach ein sehr guter Masstab.


    Die Bindungsfaehigkeit von Hunden (zu Menschen) wird in den ersten Lebenswochen gelegt.

    Hallo Kora,


    kann Dich total verstehen und ich hoffe, dass ich hier nicht falsch verstanden werde.....
    Ich finde es wichtig und schoen, wenn Hunde sich austauschen duerfen und bin auch ziemlich abgehaertet, wenn es mal kracht, aber es kommt IMMER auf die Situation an und wer das Gegenueber ist!


    Wild West wuerde ich garantiert nicht vorschlagen und ich glaube es geht dem Threadersteller auch nicht darum.


    Ich persoenlich glaube einfach, dass die meissten Hunde so sehr "behuetet", kontrolliert und nach falschen Methoden erzogen werden, speziell in den allerwichtigsten Lebensphasen, dass sie spaeter enorme Defizite im Verhalten an den Tag legen.


    Bei mir ist es z.B. ganz klaro: es gibt kein "gemeinsames Spiel" zwischen meinen Hunden 3 kg Hunden. Aufgrund des Groessenunterschiedes. Niemals wuerde ich ein Hundeauslaufgebiet/Hundespieltreff oder wie immer diese Sachen auch heissen moegen, betreten. Also Plaetze, wo Hunde aufeinander losgelassen werden.


    Wenn wir Begegnungen mit Kleinhunden haben, sind meine zuerst bei mir und an der Leine. Nicht weil meine boese sind. Die Gruende erklaere ich hier mal nicht, sonst driftet die Diskussion ab.


    Ich fange mal mit einem Beispiel an.


    4 Welpen, alle 3 Monate. Wir gehen spazieren. Es kommt ein anderer Hund. Der will auch spielen. Einer meiner Welpen hat Angst: straeubt das Fell, bellt, knurrt, laeuft rueckwarts.


    Wieso soll ich ihn dann schubsen und zurechtweisen? Klar uebernehme ich. Aber mein Hund hatte in diesem Falle Angst und du schreibst auch von einem unsichern/aengstlichen Hund.


    Fuehrung uebernehmen heisst auch Schutz zu bieten und die vermeintlich "gefaehrliche" Situation so zu entschaerfen, dass mein Hund versteht, es gibt keine Gefahr.


    Und hier zeigt man dann seinem Hund, dass er ruhig hingehen kann und nicht fluechten muss und ich an seiner Seite bin.


    Ganz einfach: ich bin in diesem Fall zu dem fremden Hund hin und habe Kontakt aufgenommen. Mein "kleiner Angsthase" hat zwar immer noch geknurrt und gebellt, aber er kam naeher und naeher. Hoerte dann kurz auf, kurz anschnueffeln, wieder zurueckweichen, ein paar mal... beim naechsten Treffen war das dann erledigt mit dem Knurren.


    Und selbst bei Neukontakten irgendwann auch. Hund hat gesehen, ich gehe drauf zu, entspannt, freundlich, also kein Problem.


    Habe zur Zeit einen einjaehrigen Hund in Pflege. Er verbellt jedes Auto, knurrt vorbeigehende Menschen an. Er ist an der Leine. Ich kann natuerlich in solchen Situationen die Autos nicht anhalten oder jeden fremden anquatschen, also entspanne ich die Situation, indem ich ihn kurz anspreche und beruhige, ihn aber auch gleichzeitig wieder ins Fuss schiebe mit Hilfe der Leine und meinem Bein. Ich immer zwischen Hund und "Gefahr".


    Zu Uebungszwecken haben wir uns dann auf eine Bank gesetzt und auf vorbeifahrende Autos oder vorbeigehende Menschen gewartet.

    Zitat

    Früher gab es mal Raufereien zwischen zwei Hunden, die Hunde wurden getrennt und jeder ist seines Weges gegangen.
    Heut zu Tage muss man nach solch eines Situation gleich mit einer Anzeige rechnen.


    Dass sofort angezeigt wird und das unter Hundemenschen, finde ich uebrigens ziemlich schlimm.
    Bei "Wiederholungstaetern" kann ich das ja noch verstehen, irgendwann hat man die Nase mal voll, aber ich lese immer wieder, dass sofort angezeigt wird. Das meisste kann man meiner Meinung nach untereinander regeln.

    Zitat


    nö, muss ich nicht
    wie man am Smiley erkennt, interessiert es dich ja eh nicht wirklich


    meine Hunde wissen übrigens auch, dass sie nach nichts zu schnappen haben, was ich in der Hand habe ;)
    doofe Erziehung, gelle?


    Sorry Maanu, mein Post war ueberhaupt nicht ironisch gemeint und es interessierte mich wirklich. Ich dachte mit dem Smily meine Unwissenheit bz. deine fuer MICH etwas unvollkommene Erklaerung zu unterstreichen. Ganz ohne Wertung.
    Und meine Hunde wissen natuerlich auch, dass sie nicht nach dem Broetchen schnappen duerfen, wenn ich es ihnen anbiete, aber ich habe hier z.Z. einen Hund, der das noch nicht weiss.

    Zitat

    Also berechenbar mache ich mich, wenn ich eine mögliche Strafe ankündige
    die Ankündigung lässt dem Hund die Chance, sich umzuorierentieren
    der Hund weiß, er wird nie bestraft, wenn nicht diese Chance kam (ich finde da die Ampel (nicht speziell das sogenannte Ampelsystem und was sich dahinter genau verbirgt) gut


    Ich glaube Du musst mir nochmal auf die Spruenge helfen :roll:


    Wenn mein Welpe mir ins Bein hackt und er kennt das Kommando "nein" noch nicht und ich schubse ihn weg, dann bin ich unberechenbar? Das Schupsen ist eine Strafe?


    Ich hab ein leckeres Broetchen in der Hand und der Hund denkt es ist fuer ihn (weil es manchmal ein Broetchen gibt) und er schnappt danach, dann muss ich die Strafe ankuendigen?


    Ansonsten ist bei mir in brenzligen Situationen, wo der Hund sofort reagieren muss und es nach dem ersten Aufruf nicht tut, sofort Schluss mit lustig. Manchmal auch schon davor.


    Und nein ich verhaue meine Hunde nicht und ich tue ihnen auch nicht weh. Nein ich schmeisse sie auch nicht zu Boden. Aber wenn ich mich koerperlich einsetze, dann "bau ich mich halt dementsprechend auf".

    Manchmal finde ich es doch irgendwie schade, dass viele Hundehalter immer nur an einer Lerntheorie/Modell festhalten.


    Klar ganz ohne klassische Konditionierung geht es nicht. Aber ich finde man sollte auch die soziale Lerntheorie nicht ganz aussen vor lassen.


    Stichwort Nachahmung und Lernen durch Einsicht.


    Und wenn ich meine Hunde mal genau beobachte gibt es bei ihnen keine klassische Konditionierung. Sie brauchen sie nicht. Sie verstehen sich untereinander. Koennen kommunizieren.
    Unsere Sprache muss der Hund erst lernen und "Sitz", "Platz" und co. geht natuerlich nur mit Hilfe der klassischen Konditionierung.


    Und natuerlich sind diese Grundkommandos wichtig.


    Aber die Basis, das wirklich wichtige ist tatsaechlich auch fuer mich die Beziehung/sozialer Austausch, Lernen auf auf einer huendischen Grundlage!
    Und nein man braucht dazu nicht zu knurren und auf allen vieren zu laufen. Unsere Koerpersprache lernt der Hund so ganz nebenbei. Versucht doch mal ein Kommando nur zu denken, dabei aber darauf zu achten was der eigene Koerper normalerweise fuer Signale setzt. Und dann versucht mal ein Kommando zu geben und ein koerperliches Verhalten an den Tag zu legen, das damit gar nichts zu tun hat.


    Soziales Lernen ist meiner Meinung nach etwas viel grundlegenderes und etwas was viel mehr Basis hat als die Konditionierung.


    Und wieso ist man unberechenbar? Wieso lernt man seinen Hunden keine Regeln? Nur weil man die Konditionierung nicht als Schwerpunkt hat? Wenn man einfach mal versucht das Leben mit seinen Hunden mit etwas weniger Kommandos zu gestalten und dem Hund die Moeglichkeit gibt auch mal aus Erfahrung zu lernen und sich mehr auf koerperliche Signale konzentriert, hat man meiner Meinung nach eine viel bessere Basis.
    Hunde machen das den ganzen Tag. Und nein nochmal wir brauchen nicht zu bellen.


    Korrektur, Meideverhalten und Beschwichtigung sind mittlerweile "boese" Worte, aber noch kein einziger Welpe, der in ein Rudel hineingeboren wurde, hat davon einen Schaden genommen! Ich kanns mir jedenfalls nicht wirklich vorstellen!


    Heutzutage duerfen Hunde NICHTS mehr alleine untereinander regeln (manchmal natuerlich verstaendlich!). Es wird IMMER eingegriffen. Der gewuenschte Hund von heute: knurrt nie, rauft nie, spielt mit jedem, geht auf jeden freundlich zu.
    Sorry, aber fuer mich ist das nicht normal. Dieses Streben nach diesem "perfekten" Hund und die damit verbundenen neuen (oder alten?) Erziehungsmethoden bringen meiner Meinung nach Hunde hervor, die tatsaechlich entweder immer kontrolliert werden muessen, denn wenn sie in eine unbekannte Situation kommen (wo der HH mal nicht schnell genug ist), Dramen ausloesen oder total frustrierte Hunde, die ihre komplette Freiheit verlieren, weil sie eben nicht so funktionieren wie gewuenscht.


    ENDLICH mal etwas was mir SEHR gefaellt!!!! :D