Beiträge von Cafedelmar

    Oh Gott. Ist das Euer Ernst? Waren das Hundetrainer, die Euch geraten haben Hunde zu treten un dergleichen? Das geht ja gar nicht! Kann man die nicht anzeigen? Ich meine, denen sollte die Berufsausübung entzogen werden!!! Verstößt das nicht eindeutig gegehn das Tierschutzgesetz?
    Und Hund an die Wand schmeißen. Da schießen mir echt die Tränen in die Augen! Ich kann es nicht fassen!


    Boah das macht mich ja gerade richtig wütend :x
    Sowas habe ich zum Glück noch nicht gehört und auch nirgends gelesen!


    Aber das mit dem Essen, habe ich auch gelesen. Stammt auch aus der "Dominanztheorie", dass angeblich ranghöhere Tiere zuerst essen.
    Bei frei lebenden Wölfen ist es so, dass die Beute unter allen Tieren, gleich welchen Ranges gleich verteilt ist und sie auch gleichzeitig fressen.
    Welpen werden sogar bevorzugt und es wird aufgepasst, dass diese genügend Futter abbekommen. Allerdings, wenn wenig Beute vorhanden ist, wird sie von den Elterntieren, an das übrige Rudel verteilt.
    Auf jedenfall ist es nicht so, wie man lange behauptet hat, dass ranghöhere Wölfe immer zuerst essen.


    Jetzt ist es ja aber so, dass wir es sind, die das Futter einteilen. Also die Beute ist nicht immer verfügbar. Ich könnte nun den Schluss ziehen, dass es für den Hund bedeutet, dass die Beute rar ist. So dass er sich daran gewöhnen sollte, dass das Elterntier, also Herrchen/frauchen zuerst ißt und dann er an der Reihe ist.


    Genauso gut, könnte man sagen: Das Futter ist nicht rar, weil er ja genug zu Fressen bekommt. Also muß ich auch nicht drauf achten, zuerst zu essen.



    :???: Was stimmt denn nun? Welche Schlüsse ziehe ich aus dem Verhalten frei lebender Wölfe auf den Hund?
    :???: Wie bergründet Jan Fernell, dass es wichtig ist vor dem Hund zu essen?
    :???: Wie macht Ihr das mit Euren Hunden und wie könnt Ihr das begründen?



    LG Tasskafftrinkammeer

    Ja das "Nackenschütteln" ist wirklich sehr verbreitet. Hunde schütteln ihre Welpen nicht! Auch ein Gerücht! :motz:


    Stachelhalsbänder sind Foltermethoden und sollten längst verboten sein! :x


    Es ist auch ein Gerücht, dass bei Hunden nur ranghöhere Tiere erhöht liegen. Das Liegen auf erhöhten Plätzen hat in der Hundewelt nichts mit der Rangordnung zu tun. :|


    Auch ist es veraltet, dass der Mensch vor dem Hund aus der Tür gehen soll. Weiß jemand woher diese Gerücht stammt? :hilfe:



    Ich finde es auch ganz gut, mal dazu zu schreiben, wo etwas her kommt, warum man was gedacht hat, um Vorurteile und Gerüchte wirklich aus den Köpfen zu räumen! :irre:


    LG Tasskafftrinkammeer

    Hallo liebe Leute.
    Ich wollte hier mal veraltete Erziehungsmethoden sammeln und wie sie zu Stande gekommen sind. Leider sind sie noch sehr verbreitet, auch in manchen Hundeschulen und Büchern. Ich denke, dass jeder Hundepapi und jede Hundemami, die gewaltfreie Hundeerziehung vorziehen würde, wenn sie sich sicher wäre, dass das der richtige Weg zur Vertrauensbildung zwischen Hund und Mensch ist. Leider kursieren aber immernoch diese veraltetet Dominanztheorien in den Köpfen mancher Leute herum, die es verhindern, dass diese Menschen freundlich mit ihren Hunden umgehen. So werden Hunde in der Erziehung dominiert und zu Befehlsempfängern degradiert, um ja nicht in die Gefahr zu kommen, vom Hund dominiert zu werden. Man steht also in einem ständigen unterschwelligem Machtkampf mit dem Hund. Dies ist nicht artgerecht und vielleicht habt Ihr Lust mit mir, diese Vorurteile, die immernoch weit verbreitet sind und gehegt und geplegt werden, in diesem Thread, aufzuheben. Für ein freundliches Miteinander von Mensch und Hund!



    Ich fange mal an: Die Dominanztheorie wurde ursprünglich von der Beobachtung von "Hühnern" auf den Hund übertragen. Man ging von der "Hackordnung" der Hühner aus und übertrug sie auf den Hund, das war der Anfang der "Dominanztheorie". Später beobachtete man Wölfe in Gefangenschaft, um Rückschlüsse aufs Hundeverhalten zu ziehen. Die in Gefangenschaft gehaltenen Wölfe wiesen keinerlei Verwandtschaft untereinander auf, sie wurde wahllos durcheinander gewürfelt. Diese Wölfe zeigten allerdings untereinander, den fremden Wölfen gegenüber Dominanzgebärden und es formierten sich "Dominanzhierarchien", die man auf den Haushund übertrug. Besonders Erhardt Ziemen ist bekannt, für seine Forschungen von Wölfen in Gefangenschaft.
    Seine Forschungen dürfen heute ruhig als veraltet angesehen werden. Denn inzwischen hat man Wölfe in freier Wildbahn beobachtet und ganz andere soziale Interaktionen festgestellt. Frei lebende Wölfe leben in Familien und adoptieren sogar manchmal verstossene Tiere aus anderen Rudeln. Die Familie beruht aus Arbeitsteilung und kaum auf Dominanz.
    Heute weiß man, dass es in natürlichen Wolfrudeln viel friedlicher und ruhiger zugeht, als in Ziemens Beschreibung der Wölfe in Gefangenschaft.
    Dié "Dominanztheorie" ist nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht mehr haltbar. Hunde sind soziale Tiere, die anstreben sich in die Familie einzugliedern. Dafür brauchen sie unsere Hilfe mit liebevoller Konsequenz , Souveränität und Klarheit, sollten wir dem Hund Strukturen geben, die es ihm erleichtern, sich in unserer Familienstruktut wohl und sicher zu fühlen. Hunde, die zu "Dominanz" neigen sind häufig Tiere, denen diese Struktur fehlt und die das Gefühl haben, auf sich alleine gestellt zu sein. "Dominanzstreben" ist nicht angeboren, sondern häufig ein "Erziehungsfehler" der bei Herrchen/Frauchen zu suchen ist und nicht beim Hund. Hunde sind froh, wenn sie sich einordnen können und ein Herrchen/Frauchen haben auf das Verlass ist.


    Liebe Grüße von Cafedelmar ;)

    Ich habe noch keinen Hund, habe aber in einem Tierheim schon einige
    "angeblich dominante oder aggressive Hunde" "sozialisiert".


    Also ganz ehrlich, nach meiner Erfahrung sind "aggressive Hunde" meist nur "verunsichert", also das Gegenteil von "dominant". Die Hunde, die ich
    "sozialisiert" habe, hatten einfach keinen Hndeführer dem sie vertrauen konnten und deshalb haben sie Autos gejagt, sind bei jedem Menschen und andrem Hund ausgerastet oder haben gebissen. Bei all diesen Hunden lag ihrem Verhalten "Angst und Unsicherheit" zu Grunde. Es waren total lernfähige Hunde, sie sofort gespürt haben, das auf mich Verlass ist, so dass sie nicht mehr auf sich allein gestellt waren und sich auch nicht mehr aggressiv verteidigen mussten. Alle diese Hunde waren bei mir recht schnell "lammfromm".


    Ich habe übrigens gelesen, (bei Animal Learn) dass die sog "Dominanztheorie" von der Beobachtung von "Hühnern" stammt. Es wurde also die "Hackordnung" von Hühnern auf den Hund übertragen und dabei übersehen, dass es sich erstens um ein ganz andres Tier handelt und zweitens dieses Tier viel komplexere Beziehungen pflegt.
    Auch kann man "wölfisches Verhalten" nicht vollständig auf den Huind übertragen, da der Hund domestiziert ist und eben nicht mehr alle "wölfischen Züge" in sich trägt.


    Fakt ist, dass "Hundeverhalten" noch gar nicht vollständig erforscht ist.
    Fakt ist aber auch, dass es Erfahrungen von tausenden Hundeherrchen und Frauchen gibt, deren Hunde als erste aus der Tür gehen, als erste fressen und auf der Couch liegen, ohne ein Fünktchen von Dominanz zu zeigen.


    Ich kann keine "Ferndiagnosen" stellen, vor allem weil ich keine ausgebildete Hundetrainerin bin, ich würde trotzdem erstmal davon ausgehen, dass der Berner Sennhundeführerin vielleicht die nötige liebevolle Konsequenz fehlte und die nötige Klarheit in der Hundeerziehung. Das ist es nämlich was bei Hunden sehr häufig zu Verhaltensproblemen führt, die fehlende nötige Konsequenz und Klarheit des Hundehalters. In den seltensten Fällen liegt die Verhaltensstörung an "Dominanz". Hunde sind soziale Wesen, denen es dran gelegen ist sich einzugliedern, es sind keine Wesen, die es drauf anlegen, immer den anderen zu dominieren. Das ist ein Irrtum! Sie tun das allerdings wenn sie spüren, dass auf Frauchen oder Herrchen kein Verlaß ist. Viele Hunde die diese "Aufgedrehtheit zeigen" werden auch einfach überbeschäftigt, ein Hund braucht zwar Reize, aber auch Ruhe, sonst wird er reizüberflutet und ein "Zappelphilip", das ist nicht anders als bei Kindern.
    Natürlich hören Hunde, wenn man sie anschreit und drillt. Sie hören dann aber aus Angst und nicht aus Vertrauen auf das herrchen/Frauchen und es fragt sich , welche Beziehung man sich wünscht. Außerdem kann dieser "Drill" auch mal ganz schnell nach hinten losgehen, in dem man den Hund dadurch zur "Angstaggression" erzieht. "Drill" ist außerdem meiner Meinung nach nicht artgerecht und Tierquälerei, weil man dem Hund Angst macht. Es handelt sich um längst veraltete Erziehungsmethoden, die keiner mehr braucht, erst recht nicht der Hund!


    Liebe Grüße von Cafedelmar

    Eine Superbeschreibung zum Üben der Stubenreinheit!
    Habe dazu aber noch eine Frage. Ich wohne alleine und Welpi kann ja
    noch nicht allein bleiben, so ist er ja immer bei mir. Wie kann ich denn sein Geschäft vom Teppich beseitigen, ohne, dass er zuschaut??? :???: