Hallo,
wir haben ein furchtbares Wochenende hinter uns.
Mein Welpe (Sheltie-Spitz, elf Wochen) hat ein zweites Leben geschenkt bekommen. Sie hatte einen Geburtsfehler, ein Loch im Zwerchfell.
Weil das so selten ist und vielleicht einen anderen betroffenen Hund ebenfalls retten könnte, schreibe ich hier im Forum.
Zuerst muss man wissen, dass wir dachten, unsere Hündin wäre kerngesund. Sie war qietschfidel, sehr aktiv, tobte nach Herzenslust in der Welpenstunde auch mit älteren und größeren Welpen und fand die Spaziergänge immer viel zu kurz.
Und dann der Schock am Freitagabend:
Nach der Fütterung um halb acht zeigten sich bei Fibi folgende Symptome: vermehrter Speichelfluss mit Schaum, starke Schluckprobleme, der Körper verkrampfte sich, sie konnte sich nicht mehr hinlegen ohne sofort aufzuspringen und es stellte sich augenblicklich Durchfall ein, obwohl vorher alles okay war.
Dazu muss ich sagen, dass ich vor vier Wochen wegen leichtere Schluckbeschwerden beim Tierarzt war und nichts festgestellt werden konnte.
Aber zurück zu Freitag:
In der Tierklinik (zehn Minuten später) hatte sie bereits Untertemperatur (35,5) und Kreislaufprobleme. Gleich nach dem Röntgen kam sie schon bewusstlos an ein Sauerstoffgerät, dann musste sie mit Herz-Massage wiederbeatmet werden. An den Röntgenaufnahmen konnte der Klinikchef erkennen, dass sich der Magen (und andere Organe) durch das Loch im Zwerchfell gedrückt hatte und auf die Lunge presste.
Nur eine Not-OP mit einer Chance von weniger als 50 Prozent konnte ihr Leben retten. Wir sollten entscheiden und handelten.
In der OP wurde festgestellt, dass bei ihr ein Lungenflügel noch gar nicht entfaltet war (und das bei ihrem Temperament). Nach der efolgreichen OP (mit Magenentleerung, Lungenentfaltung, Zwerchfellloch-Verschließung und Neuanordnung der Organe) erfuhren wir lange 30min später, dass die Bauchspeicheldrüse abgeklemmt war, sie dadurch immer noch in Lebensgefahr schwebte.
Erst am nächsten Morgen kam endlich die erlösende Nachricht. Sie hat es geschafft und könnte wieder ganz gesund werden. Der Lungenflügel muss sich weiter entfalten, aber das verlaufe bei einem jungen Hund in der Regel gut - nach Aussage des Tierarztes. Wir haben sie noch am gleichen Morgen abholen dürfen. Sie hat sich so gefreut, uns zu sehen. Und wir erst, aber das brauche ich wohl nicht beschreiben.
Leider trinkt sie wenig. Fressen darf sie nur Flüssignahrung, dünn verquirlte Leberwurst mit Traubenzucker und Wasser. Das hat sie bisher verweigert.
Sie ist aber wieder munter, wedelt freudig mit dem Schwanz und nimmt Anteil an ihrer Umgebung. Sie schläft natürlich noch viel, vermutlich auch weil sie noch Medizin bekommt. Ich denke, sie hat keine Schmerzen, obwohl die Narbe, an der sie immer lecken will, natürlich stört.
Falls jemand ähnliche Erfahrung hat (besonders mit Trinken und Fressen nach einer OP) würde ich mich über Tipps sehr freuen.
Falls jemand Tipps hat, wie man einem Welpen, der Nahrung verweigert, geschickt eine Tablette in den Rachen gibt, wäre ich superdankbar. Sie spuckt sie einfach immer wieder aus und ich lege sie hartnäckig in den Rachen. Aber diese Prozedur würde ich ihr so gerne ersparen.
Viele Grüße
Sonja mit Fibi