Beiträge von Marula

    [...]
    Am Ende der Sendung sagte die Besitzerin, ihr Hund wäre so "schön häßlich", das sähe "so lustig" aus :dagegen:
    Und alle fanden den Wurm nur knuddelig, auch in der Praxis, kein einziges kritisches Wort...[...]

    Da ist man als TA leider auch schnell in der Bredoullie. Ist man zu kritisch zu den Leuten was die Problemzonen ihres Hundes angeht, fassen sie das schnell als Kritik an ihrer Entscheidung, ihrer Person und, am schlimmsten, ihrem Hund (als Persönlichkeit) auf.
    Und dann sind sie schnell weg, woanders, wo alle "Ooooooooh" und "Ahhhhhhhh" und "NEIN WIE SÜSS!" machen beim Anblick ihres "Babys".


    Alle müssen Prinzessin Pups und Prinz Knautschi mögen, denn wer will schon zu einem TA, wo man den Eindruck hat, er würde Hunde bzw den eigenen Hund nicht mögen? Und so, nämlich als "schlechtreden" empfinden das leider viele, wenn man ihnen, und sei es auch noch so diplomatisch, die ganzen aktuellen und potenziellen Baustellen aufzählt, die man grade allein schon bei der Erstuntersuchung gefunden hat.


    Eigentlich genau wie im Internet auch, jeder der Problembereiche anspricht, ist scheinbar ein "Hater".

    Warum wird es immer mehr? Weil Mops, Bully und Co günstig zu kaufen sind[...]

    Wo sind die denn billig? Im Gegenteil, die Leute bezahlen für ihren Welpen aus total inkompetenter, planloser Kommerzverpaarung noch bereitwillig Beträge zwischen 500 und 1000 € und für Sonderfarben (Frenchies in blau sind ja eigentlich nicht mehr selten, aber sowas wie Merle, B&T, Chocolate) blättern sie auch ohne Papier oder Untersuchungen gut und gern auch mal das dreifache hin.

    Mir fällt spontan doch zumindest ein Tier ein, das sich vor Hitze mit Fell schützt: Kamel.

    Nee. Dromedare als Bewohner der ganzjährig warmen bis brutheißen arabischen Halbinsel und Nordafrikas haben ein ziemlich kurzes Fell mit hie und da etwas längere "Highlights" und die Baktrischen Kamele/Trampeltiere kommen aus kontinentalem Extremklima mit extrem kalten Wintern und extrem heißen Sommern - die haben ein sehr dickes Winterfell, dass aber im Sommer in großen Büscheln ausgeht und dann werden die sehr kurzhaarig.
    Such mal nach Bildern, da findest du schöne "Fetzenbilder" wo die grade vom Winterfell zum Sommerfell wechseln. Oder derzeit auch in den deutschen Zoos zu sehen.

    Zum Thema tränende Augen durch verengten Tränenkanal: Das haben doch nicht nur Perserkatzen, sondern auch viele Hunde, sogar Rassen ohne Brachycephalie.


    Nachdem ich dies bei meinem eigenen Dackel-Pudel-Mix festgestellt habe, habe ich recherschiert, dass dies auch bei Pudeln häufig vorkommt.


    Ist nicht so schön, aber auch kein Drama, sofern man ein Tier hat, dass sich pflegen lässt. Ich wische das immer mal mit einem Babyfeuchttuch ab, und gut ist es.

    Das kommt einmal bei brachycephalen Rassen und dann bei Kleinhunden mit stark ausgeprägtem Stop, sehr zierlichem, kurzem Fang und großen Augen (die oft aufgrund einer runderen Schädelform und daher flacheren Augenhöhlen weiter vorstehen als normal) vor.
    Ist also nicht exklusiv brachycephal, sondern ein bauartbedingtes Problem, das bei rundköpfigen Hunden mit flacher Augenhöhle und "schlecht eingesetztem Auge" passiert.


    Solche Mikrohunde haben ja oft auch sehr schlechte Zähne (hohe Neigung zu Zahnstein, Engstände, Probleme mit dem Zahnwechsel). Auch das wäre mit einem größeren Fang mit mehr Platz und einer weniger kindlich-runden Kopfform mit kräftigem Fang und normalem Hirnschädel wahrscheinlich besser. Dackel oder JRT haben z.B. oft sehr gute, kräftige Zähne, genug Platz für alles was in die Schnute gehört und keine tränigen Gluschaugen.


    Ob das tränen den Hund stört hängt sicher vom Ausmaß ab. Wenn es nur sehr wenig ist, ist es wohl nur ein kosmetisches Problem. Habe aber schon genügen Hunde gesehen, wo das immer feucht war. Grade bei langhaarigen Rassen bilden sich dann schnell so "Augenpopel" und darunter gern gereizte Haut. Das ganze juckt manchmal auch sehr. Wenn der Hund dann auch noch eine Nasenfalte hat (Shi Tzu wäre z.B. prädestiniert dafür und auch Pekinesen), dann wird es ganz ätzend.


    Man kann das mit Pflege ganz gut in den Griff kriegen. Ich persönlich finde, es sieht alles andere als schön aus und Verbindung mit eventuellen Unanehlichkeiten für den Hund, wäre das defintiv was, wo ich, wenn ich solch eine Rasse hätte, gegen selektieren würde.
    Zumal kleine Hunde mit Gluschaugen auch zu trockenen Augen neigen, was wohl auch und mit davon kommt, dass der Tränenfilm auf der kugelig vorgewölbten Oberfläche "reißt", im Gegensatz zum Tränenfilm auf einem nicht vorstehenden, normal weit vorgewölbtem Auge.

    Ein Saluki wird wahrscheinlich die Gazelle nicht bringen ;-) Ein Whippet den Hasen schon eher. Zur Bekämpfung von Hasenplagen werden auch heute noch Whippets eingesetzt, oft im Team mit Frettchen. Wenn du bei youtube "ferreting with whippets" oder "working whippets" eingibst, bekommst du viel zu sehen und erklärt.

    Kaninchenplagen, nicht Hasenplagen. Das sind zwei unterschiedliche Spezies die weniger eng miteinanderverwandt sind als Wolf und Fuchs und die sehr unterschiedlich leben.
    Außerdem ist Kaninchenjagd mit dem Windhund z.B. im UK unter bestimmten Bedingungen noch legal, Hasenjagd nicht.


    Podencos und die meisten anderen Mediterranen jagen traditionell Kaninchen (manchmal auch anderes Wild), ebenso wie der Whippet, die größeren Windhunde in der Regel schnell flüchtiges Wild wie Hasen und Gazellen, manchmal auch Raubwild (Fuchs, Schakal, Coyote).



    Bei guten Podencos ist die Neigung zum Apportieren ähnlich wie bei anderen Jagdhundrassen genetisch angelegt und muss zwar gefördert werden, aber der Hund bringt das an sich mit.


    Bei anderen Windhunden ist das mal so, mal so, manche schleppen ihre Beute von sich aus zurück, andere warten am Kill. Die Beute verlassen tun Hunde an sich ja eher ungern, das warten an der Beute ist ja ziemlich normales Verhalten für eigentlich jeden Hund - wenn sie erstmal wieder bei Atem sind, schneiden manche dann an (also fressen die Beute an oder auch gleich ganz auf... eher unbeliebt wenn man das Wild verwenden will...) und andere lassen sie nach einer gewissen Wartezeit dann doch liegen und suchen ihren Besitzer, oft um dann mit diesem gemeinsam zurück zur Beute zu laufen.


    Natürlich kann man auch bei einem Windhund, der apportieren schon von sich aus anbietet, dieses verstärken und belohnen, wie bei jedem anderen Hund auch. Die Leute mit Lurchern machen das in der Regel, als Wilderer ist es praktisch bis notwendig, dass der Hund in die Hand apportiert.


    Die Leute mit großen, schnellen Hunden, die wirklich Wild über lange strecken coursen (Galgos in Spanien, Salukis in den USA oder im Nahen Osten), denen ist das oft recht egal, die sehen halt zu, dass sie zu Fuß oder, in Spanien auch mal beritten, zum Kill kommen.



    Ein Lurcherbesitzer mit (natürlich illegaler) Jagderfahrung hier und in England erklärte mir einmal, daß der ideale Lurcher das Kaninchen nicht nur hetzt, sondern auch apportiert. Dazu werden aber andere Rassen eingekreuzt, die die Apportierveranlagung mitbringen, da reinrassige Windhunde diese Veranlagung von sich aus nicht haben.[...}

    Ja. Wobei es da nicht nur um's apportieren geht, sondern auch um den generellen Gehorsam. Ein Lurcher soll zwar hetzen, aber soll recht nahe bei bleiben und gerne auch ziemlich zuverlässig gehorchen. Wenn man das ganze heimlich machen will, muss der Hund halt schnell Gewehr bei Fuß stehen und auf Kommando auch mal hinter der nächsten Hecke ein paar Minuten im Platz bleiben, während der Großgrundbesitzer mit seinen Greyhounds halt ganz offen auf dem Feld rumgaloppieren kann.



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    Die Lurcher fangen und apportieren die Hasen, aber generell töten tun sie sie nicht?! Ist natürlich für den Hasen nicht so optimal.[...]

    Doch, generell töten Lurchers, wie auch andere Windhunde, ihre Beute schon. Das leben apportieren ist eher die Domäne der Podencos, wobei das auch da nicht umbedingt immer zu 100% so ist.

    Blöde Frage, aber wie verhindert man, dass die Hunde ein Frettchen jagen und töten? :ops:

    Das können die schon auseinanderhalten, ebenso wie mit einem Greifvogel. Man gewöhnt die Hunde idealerweise recht jung daran, wie alles, was ein Hund sicher kennenlernen soll.
    Frettchen riechen auch verdammt stark, also, ein Hund dem man nicht grade die Nase abgehackt hat, der kann eigentlich kaum ein aus dem Bau kommendes Frettchen mit einem Kaninchen verwechseln. xD





    Generell läuft die Jagd mit den meisten größeren Windhundrassen in den meisten Teilen der Welt, egal ob das nun ein Barsoi in Russland, ein Saluki/Tazi im Nahen Osten, ein Galgo in Spanien oder ein Greyhound in Irland ist, so ungefähr gleich ab:
    Man geht mit dem Hund los, zu Fuß oder am Pferd, der Hund an der Leine, alleine oder in einer Gruppe und mit einer Treiberlinie.
    Wenn Wild gesichtet wird, dass der Hund hetzen soll, wird er abgeleint und man sieht zu, dass man hinterherkommt. Am Ende kommt der Hund zurück oder man kommt selber beim Hund an. That's it.


    Die andere Variante ist, dass der Hund freiläuft, dann jagt er halt, was ihm passend erscheint und das sobald es auftaucht. Ein Abruf ist in der Regel dann nicht mehr möglich.


    Im UK dürfen sie keinesfalls an Schafe gehen, in den USA sind die Gabelböcke und heimische Hirscharten manchmal ein Problem, im Nahen Osten ebenfalls Schafe oder geschütze Gazellen. Diese verbotenen Tiere muss man dem Hund verleiden, das geht unterschiedlich gut. Manche lernen es ziemlich sicher und sogar auf die freundliche Tour. Andere nur mit nem Schrotschuss in die Hinterbacke oder mit dem Elektroreizgerät. Manche auch gar nicht, das sind dann die, die von empörten Schafbesitzern oder Wildhütern erschossen werden.


    In den USA, Spanien und Arabien gibt es ja so an sich in vielen Gegenden wenig Wasser. Die Hunde kehren nach einer Jagd schon deshalb oft gern zum Besitzer zurück, weil der die Wasserflasche mitschleppt.

    permalink.php?story_fbid=577244675943605&id=100009742337514


    Das ist mit die schlimmste Qualzucht, was ich je gesehen habe..


    Das ganze Profil ist ein Horrorkabinett. Was sind das denn für Hunde mit diesen "Gesichtslappen"? Der Schwarze und der Braune... Das ist sooo schlimm. Was müssen die für Schmerzen in ihren dicken Gelenken und zwischen den entzündeten Hautfalten haben.

    Die sind glaube ich aus China, zumindest scheint es so beim durchklicken der Bilder/Videos. Echt eine einzige Freakshow, ich frag mich immer, wie sie solche armen Krüppel noch dazu bekommen, sich zu reproduzieren.



    Ich vermute, weil diese "Sonderfarbe" nicht vom Himmel fällt, sondern durch Einkreuzen entsteht. Und je nachdem, was eingekreuzt wird, können diese (zu) kleinen Köpfe entstehen...

    Sorry, aber "zu kleine Köpfe" sind nun echt kein Problem der französischen Bulldogge. Wirklich nicht, Eher im Gegenteil, zu große Köpfe und in relation zu schmale Becken sind die reale Problemzone.


    Was du wahrscheinlich meinst betrifft die Rundung das Kopfes, eine sehr abgerundete, kurze Kopfform begünstigt wohl Syringomyelie. Halt so rundköpfige, gewölbte, kurze Puppenköpfchen wie beim CKCS. Syringomyelie tritt übrigens auch bei standardgerecht gefärbten Frenchies auf.
    Ich sehe nach wie vor nicht, wie das bei den Merle-Bullys durch Einkreuzungen verstärkt werden sollte. Die werden ja in der regel nicht mit den anderen klassischen extrem brachycephalen Rassen gekreuzt um diese Farbe zu bekommen.


    Meiner Meinung nach ist die Aufregung über die Farbe einfach vorgeschobene falsche Empörung. Die Lackierung ist absolut piepe, wenn der Hund gut gebaut ist, ist er gut gebaut, wenn er schlecht gebaut ist, ist er schlecht gebaut, da ändert Merle nix dran.

    Eine Tierärztin meinte, dass die merle Bulldoggen wohl noch kleinere Köpfe hätten als normal und sich da bei einigen das selbe Phänomen wie bei den Cavalier-King-Charles-Spaniels zeigt.

    Hab ich jetzt noch nicht gesehen, warum sollte das auch so sein? Sind ja in der Regel ganz "normale" Vermehrer-Frenchies (die mal so, mal so aussehen) mit Sonderfarbe, Merle ist ja nicht mit irgendner besonderen Kopfform verknüpft.



    Ganz ehrlich, die Farbe ist das kleinste Problem. Braucht zwar kein Mensch, aber solange es keine Double Merles sind, reißt das für mich in keine Richtung irgendwas, egal ob die nun Merle, Schwarz & Loh/Trico oder Blau sind.

    Wir machen bei uns am Verein (Windhundrennverein) auch 2x im Jahr ein Jederhundrennen, schlicht aus dem Grund, dass die Leute da total jeck drauf sind und es über das Meldegeld und die Grillbude gut was in die Vereinskasse spült und eine nette Publicity ist.


    Die Hunde laufen jeweils alleine ihre 60 m oder so. Eine Person startet, eine andere steht im Ziel und ruft/lock den Hund, die Hunde starten nach Größen getrennt, drei oder vier Größenklassen gibt es, dann noch eine Klasse für Windhundmixe und TS-Windhunde und... eine Bully-Klasse. Die Nachfrage danach war total enorm, dem Bully-Boom der letzten Jahre sei dank, und es gab/gibt da auch einen externen Organisator, der dafür in den Liebhaberkreisen bei den Bulldoggen total die Werbetrommel rührt.


    Mir erschließt sich der Sinn auch nicht so recht, warum man sich erst einen Hund anschafft, der weder vom grundsätzlichen Körpertyp noch von der Schädel-/Atemwegsanatomie her für "schnell laufen" gemacht ist und dann aber an einem "Rennen" mit ihm teilnehmen möchte.
    Aber die paar Meter schaffen auch diese Hunde, zumal wir das bei extrem heißem Wetter abbrechen würden, zumal es auch da ja mehr und weniger extreme Vertreter gibt und zumal der Hund ja nicht mittels eines Lockmittels zu Höchstleistungen motiviert wird, sondern er sich sein Tempo im Prinzip selber wählen kann. Viele Hunde (auch nicht-Bullies) tippeln die Strecke halt so entlang und gucken interessiert, wer da so links und rechts der Strecke rumsteht, oder biegen zwischendurch ab oder kehren wieder um, und der Rest läuft halt so schnell ins Ziel, wie er Lust hat. Je mei... wenn's den Leuten Spaß macht, warum nicht.