Ein Saluki wird wahrscheinlich die Gazelle nicht bringen ;-) Ein Whippet den Hasen schon eher. Zur Bekämpfung von Hasenplagen werden auch heute noch Whippets eingesetzt, oft im Team mit Frettchen. Wenn du bei youtube "ferreting with whippets" oder "working whippets" eingibst, bekommst du viel zu sehen und erklärt.
Kaninchenplagen, nicht Hasenplagen. Das sind zwei unterschiedliche Spezies die weniger eng miteinanderverwandt sind als Wolf und Fuchs und die sehr unterschiedlich leben.
Außerdem ist Kaninchenjagd mit dem Windhund z.B. im UK unter bestimmten Bedingungen noch legal, Hasenjagd nicht.
Podencos und die meisten anderen Mediterranen jagen traditionell Kaninchen (manchmal auch anderes Wild), ebenso wie der Whippet, die größeren Windhunde in der Regel schnell flüchtiges Wild wie Hasen und Gazellen, manchmal auch Raubwild (Fuchs, Schakal, Coyote).
Ok, wie lernt der Podenco, den Hasen zurückzubringen?
Ich wusste nicht, dass Podencos keine Windhunde sind, danke!
Bei den Orientalen muss der Hund ja lernen, die Beute zu töten, aber nicht zu beschädigen, und dann auf den Hundeführer zu warten. Wie oben zitiert.
Ich hab ja auch schon rumgelesen, das Ergebnis, wie die Jagd dann laufen soll, klar, dazu habe ich einiges gefunden. Aber der Weg dahin...?
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Bei guten Podencos ist die Neigung zum Apportieren ähnlich wie bei anderen Jagdhundrassen genetisch angelegt und muss zwar gefördert werden, aber der Hund bringt das an sich mit.
Bei anderen Windhunden ist das mal so, mal so, manche schleppen ihre Beute von sich aus zurück, andere warten am Kill. Die Beute verlassen tun Hunde an sich ja eher ungern, das warten an der Beute ist ja ziemlich normales Verhalten für eigentlich jeden Hund - wenn sie erstmal wieder bei Atem sind, schneiden manche dann an (also fressen die Beute an oder auch gleich ganz auf... eher unbeliebt wenn man das Wild verwenden will...) und andere lassen sie nach einer gewissen Wartezeit dann doch liegen und suchen ihren Besitzer, oft um dann mit diesem gemeinsam zurück zur Beute zu laufen.
Natürlich kann man auch bei einem Windhund, der apportieren schon von sich aus anbietet, dieses verstärken und belohnen, wie bei jedem anderen Hund auch. Die Leute mit Lurchern machen das in der Regel, als Wilderer ist es praktisch bis notwendig, dass der Hund in die Hand apportiert.
Die Leute mit großen, schnellen Hunden, die wirklich Wild über lange strecken coursen (Galgos in Spanien, Salukis in den USA oder im Nahen Osten), denen ist das oft recht egal, die sehen halt zu, dass sie zu Fuß oder, in Spanien auch mal beritten, zum Kill kommen.
Ein Lurcherbesitzer mit (natürlich illegaler) Jagderfahrung hier und in England erklärte mir einmal, daß der ideale Lurcher das Kaninchen nicht nur hetzt, sondern auch apportiert. Dazu werden aber andere Rassen eingekreuzt, die die Apportierveranlagung mitbringen, da reinrassige Windhunde diese Veranlagung von sich aus nicht haben.[...}
Ja. Wobei es da nicht nur um's apportieren geht, sondern auch um den generellen Gehorsam. Ein Lurcher soll zwar hetzen, aber soll recht nahe bei bleiben und gerne auch ziemlich zuverlässig gehorchen. Wenn man das ganze heimlich machen will, muss der Hund halt schnell Gewehr bei Fuß stehen und auf Kommando auch mal hinter der nächsten Hecke ein paar Minuten im Platz bleiben, während der Großgrundbesitzer mit seinen Greyhounds halt ganz offen auf dem Feld rumgaloppieren kann.
[...]
Die Lurcher fangen und apportieren die Hasen, aber generell töten tun sie sie nicht?! Ist natürlich für den Hasen nicht so optimal.[...]
Doch, generell töten Lurchers, wie auch andere Windhunde, ihre Beute schon. Das leben apportieren ist eher die Domäne der Podencos, wobei das auch da nicht umbedingt immer zu 100% so ist.
Blöde Frage, aber wie verhindert man, dass die Hunde ein Frettchen jagen und töten?
Das können die schon auseinanderhalten, ebenso wie mit einem Greifvogel. Man gewöhnt die Hunde idealerweise recht jung daran, wie alles, was ein Hund sicher kennenlernen soll.
Frettchen riechen auch verdammt stark, also, ein Hund dem man nicht grade die Nase abgehackt hat, der kann eigentlich kaum ein aus dem Bau kommendes Frettchen mit einem Kaninchen verwechseln.
Generell läuft die Jagd mit den meisten größeren Windhundrassen in den meisten Teilen der Welt, egal ob das nun ein Barsoi in Russland, ein Saluki/Tazi im Nahen Osten, ein Galgo in Spanien oder ein Greyhound in Irland ist, so ungefähr gleich ab:
Man geht mit dem Hund los, zu Fuß oder am Pferd, der Hund an der Leine, alleine oder in einer Gruppe und mit einer Treiberlinie.
Wenn Wild gesichtet wird, dass der Hund hetzen soll, wird er abgeleint und man sieht zu, dass man hinterherkommt. Am Ende kommt der Hund zurück oder man kommt selber beim Hund an. That's it.
Die andere Variante ist, dass der Hund freiläuft, dann jagt er halt, was ihm passend erscheint und das sobald es auftaucht. Ein Abruf ist in der Regel dann nicht mehr möglich.
Im UK dürfen sie keinesfalls an Schafe gehen, in den USA sind die Gabelböcke und heimische Hirscharten manchmal ein Problem, im Nahen Osten ebenfalls Schafe oder geschütze Gazellen. Diese verbotenen Tiere muss man dem Hund verleiden, das geht unterschiedlich gut. Manche lernen es ziemlich sicher und sogar auf die freundliche Tour. Andere nur mit nem Schrotschuss in die Hinterbacke oder mit dem Elektroreizgerät. Manche auch gar nicht, das sind dann die, die von empörten Schafbesitzern oder Wildhütern erschossen werden.
In den USA, Spanien und Arabien gibt es ja so an sich in vielen Gegenden wenig Wasser. Die Hunde kehren nach einer Jagd schon deshalb oft gern zum Besitzer zurück, weil der die Wasserflasche mitschleppt.