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Hallo,
wir haben einen Greyhound und einen Galgo. Beides sind wundervolle liebe und lustige Tiere. Du darfst nur eines nicht vergessen:
Du hast gesagt, dass Du einen Malteser hast. Bei einem Greyhound (bei fast allen!) wird der ganz schnell zum Jagdobjekt, da er einfach zu klein ist. Unser Grey geht auch auf sowas los. Das ist eben der Trieb dieser Tiere. Einen Grey kannst Du auch nicht einfach laufen lassen. Die kommen auf Geschwindigkeiten von 60 bis 80 km/h!!! Wenn der Hund bei ordentlich Speed in ein Loch tritt, oder auf eine Straße rennt oder in einen Zaun, dann ist er schwerstens verletzt. Einen Grey empfehle ich Dir nur, wenn Du auch weißt, dass Du irgendwo ein abgezäuntes Gelände hast, wo er rennen kann.
Galgos sind in den o. g. Punkten deutlich verträglicher, haben aber auch einen enormen Jagdtrieb und sind Freigeister.
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Ahhhhh *schrei*
Entschuldige, aber könntest du bitte von solchen Pauschalisierungen absehen?
Ich habe seit 2 Jahren einen Grey und kenne mehr als ne Handvoll und inzwischen auch reichlich Galgos.
KEINER davon hetzt kleinere Hunde. Das gibt es sicher, hat aber nix mit Rasseveranlagung zu tun, sondern nur mit mangelner Sozialisation der Hunde auf den Rennbahnen im Ausland. Viele leben mit Minis zusammen, meiner mit Katzen, Merrschweinen und Frettchen.
Und er ist keine Ausnahmen, ich habe mehrere solcher Hunde im Bekanntenkreis!
ALLE Greys (die ich kenne....) können auf geeignetem Gelände freilaufen (nicht alle Galgos), ohne Zaun und über Stock und Stein, wie jeder andere Hund auch.
Manche brauchen völlig wildfrei, andere lassen sich von bestimmtem Wildarten abrufen, meiner z.B von allem was Federn hat sowie von Kaninchen und Katzen, nicht aber von Hase, Reh und Fuchs. Verletzungsgefahr ist gegeben, allerdings verletzen sich Hunde, die regelmäßig die Gelegenheit zum Freilauf auf schwierigem Terrain haben, sehr viel weniger, denn sie können sich an den Boden gewöhnen und haben auch nicht den Drang, bei jeder seltenen leinenlosen Gelegenheit gleich volle Kanone loszupreschen - wer täglich drei Stunden ohne Leine durch den Wald läuft, hat keine Selbstmordattacken nötig, nicht so viel uberschüssige Energie.
Alles andere rechne ich zum normalen Lebensrisiko, das jeder Hundehalter mit Freilauf eingeht.
Zwei haben Begleithundprüfung, meiner ist nur an der Straße und in Gebiet, wo ihm die Hasen vor die Nase springen angeleint, macht Besuche im Altenheim und Öffentlichkeitsarbeit auf historischen Märkten und trägt da teilweise ein ganzes WE keine Leine!
Man steckt als Windhundbesitzer(in) irre viel Arbeit in die Erziehung, macht und tut und erreicht das ein oder andere - und kriegt dann meist von anderen Windibesitzern unterstellt, dass man halt einen "Ausnahmehund" hätte - mit anderen Windhunden würde das nicht gehen....
Mit manchen vielleicht wirklich nicht - aber die wenigsten versuchen es überhaupt. Und das ist so schade drum und es macht den Ruf dieser Hunde kaputt!
Mein Hund war in Irland Hasencourser, er hat lange auf der Straße überlebt (war bei der Vorbesitzerin regelmäßig streunen und wildern) und inzwischen geht er ab und an auf die Rennbahn. Er hat also Hetztrieb genug für 2 - und trotzdem kann er kleine Hunde von Häschen unterscheiden und konnte sich mit Arbeit (!) an Katzen gewöhnen.
Und ich bin beileibe kein Ausnahmetalent in der Hundeerziehung, ich hab auch meine Fehler gemacht und lern dazu...
Dass Galgos einfacher sind als Greys kann ich persönlich nicht bestätigen. MMn nimmt sich das nicht viel, wobei meiner Erfahrung nach Galgos noch etwas selbstständiger sind, sich weiter entfernen, eher mal stöbern/die Nase einsetzen (also als Jäger tauglicher, was ihrer aktuellen Verwndung ja entspricht), während beim Grey der reine Hetztrieb stärker ist und Greys uU etwas handfester sein KÖNNEN, also etwas grober spielen, etwas robuster sind.
Was die Erziehung angeht geb ich Rolf aber Recht: Man muss schon umdenken, wenn man anderes gewohnt ist. Ich habs da gut, ich kenn nur Greyhounds.
Allerdings sollten einige Windhundleute (und damit mein ich nicht dich, Rolf, ich weiß ja nix über den Ausbildungsstand deiner Hunde) mal von ihrem hohen Ross runterkommen: Auch Windhunde sind "nur" Hunde - auch wenn sie halt ein bisschen anders sind.
Mit gängigen modernen Trainingsmethoden kann man viel machen und Kasernenhofton ist inzwischen bei den meisten Rassen verpönt...
So, ein weiterer Monolog über Windhunde.... ich kann nicht anders, verzeiht mir.
Rolf, ich möchte dich auch wirklich nicht persönlich angreifen, du hast deine Erfahrungen, ich hab meine.
Ich hab nur gerade ein WE Öffentlichkeitsarbeit hinter mir, wo ich versucht hab, den Leuten Greyhounds als Familienhunde näherzubringen und stattdessen gieren alle Leute nach den IWs meiner ebenfalls anwesenden Freundin. Groß = spektakulär, da kann man ihnen noch so oft von kurzer Lebenserwartung und hohen TA-Rechnungen aufgrund etablierter Erbkrankheiten erzählen.... die wissen gar nicht, was sie verpassen, wenn sie keinen Grey haben.