Zu Doggen und anderen Riesen kann ich nix sagen, nur zum IW, davon hab ich nämlich mehrere im direkten Bekanntenkreis, auch ab und an mal in Urlaubspflege und die absolute Lieblingsspielgefährtin meines Grey ist eine fesche Wölfin.
Wolfhounds sind auf jeden Fall Hunde, die gewisse Ansprüche stellen.
Vor allem finanziell.
Sie brauchen zwar nicht viel Futter, da sie ja als Windhunde schlank bleiben sollten und man große Rassen noch weniger überfuttern darf als kleine und aufgrund ihrer großen Ruhe haben sie einen eher niedrigen Grundumsatz - das Futter sollte aber gerade in der Aufzucht trotzdem qualitativ hochwertig sein.
Dann ist die Rasse leider inzwischen sehr anfällig, von dilativer Kardiomyopathie über Knochenkrebs bis zu erblicher Epilepsie. Gerade letzteres leugenen einige Züchter, ich kenn aber inzwischen mehrere Fälle.
Auch Magendrehung ist immer wieder ein Thema, im nahen Bekanntenkreis gab es in den letzen 4 Monaten 2 Fälle.
Lebenserwartung liegt bei nicht zu fetten, eher kleinen (um 80-90 cm, sowas gibts kaum noch) Hunden bei ca. 10 - 11 Jahren.
Ich kennn eine Hündin, die ist 12 geworden und eine, die dieses Frühjahr 11 wird, beide klein, schlank und leicht für die Rasse.
Von anderen Wolfhoundleuten hört man leider oft nur Alter zwischen 5 und 8 Jahren, auch auf Züchterhomepages siehts nicht so viel besser aus. Man muss sich halt bewusst machen, dass diese Hunde mit 2-3 Jahren erst komplett erwachsen sind und mit 6-7 Senioren werden... mir wär das zu wenig.
Auch sonst sind sie lange nicht so robust, wie sie aussehen, Hitze setzt ihnen sehr zu, bei Zugluft verliegen sie sich leicht usw...
Der Bewegungsdrang ist eher mäßig, mehr als die meisten Molosser, aber deutlich weniger als andere Windhunde (und die sind ja auch schon faule Säcke...).
Meine Freundin geht mit ihren 7 jährigen Rüden (dieses Frühjahr drei mal am Tag ne halbe Stunde eigentlich nur toben und schnüffeln, nicht groß laufen. Mein Kumpel geht mit seiner 3 jährigen Hündin auch mal 4 Stunden stramm - aber dann ist sie auch alle.
Die könnte eventuell auch mal ein Stück am Pferd laufen, sie ist aber auch die absolute Ausnahme, weil sie für ein Wolf trotz ihrer Größe von 96 cm extrem sportlich ist.
Coursing oder Rennen machen nur sehr wenige, das liegt leider den meisten Wölfen nicht mehr so im Blut... der Hetztrieb ist für Windhunde sehr mäßig, mit wenig Training gut in den Griff zu kriegen - aber ganz unterschätzen sollte man das dann doch nicht, Windhund bleibt Windhund, auch wenn die meisten Wölfe nie im Leben was kriegen würden und schnell aufgeben - nicht schnell und nicht ausdauernd genug.
Die jetzt 11 Jahre alt werdende Hündin war, wohl auch weil sie nicht so ein Koloss war, die berühmte Ausnahme von der Regel, die fand Rehe sehr verlockend - aber war mit Traning abrufbar.
Jedenfalls braucht man nach der Grundausbildung meist keine Leine mehr... zu erziehen ganz normal, manchmal etwas lange Leitung, aber sons easy.
Im Charakter eher weich und sanft, sensibel und verträglich, auch wenn sie schon mal anschlagen können.
In der Wohnung sind sie Windhundtypisch absolut ruhig, man sollte zwar so viel Platz haben, dass der Hund ein geräumiges Bettchen oder Sofa für sich hat und sich drehen und wenden kann, aber dann ist auch ne 2 Zimmer Wohnung gar kein Problem, meine beiden Wolfhoundbekannten leben in 2 Zimmer, der eine mit einem Hund ohne Garten, die andere mit 2 Hunden + Garten, beide ländlich, wobei diese Hunde auch mit Stadtleben kein problem haben dürften, Auslaufflächen in der Nähe vorrausgesetzt.
Ich würde diese Rasse jedenfalls nur sehr bedingt empfehlen.
Bis auf Ausnahmen nix für sportliche Leute, geringe Lebenserwartung, normalerweise vorprogrammierte hohe TA-Rechnungen (selbst die Wurmkuren sind halt teurer bei so nem Koloss, da muss nicht mal was dolles sein...).
Dafür ein freundliches, verlässliches Wesen sondergleichen, ein Hund der fast ohne Erziehung funktionieren (die meisten Wölfchenbesitzer sind da sehr entspannt und trotzdem sind diese Hunde meist absolut zuverlässig, auch wenn sie nicht aufs erste Wort funktionieren).
Klingt jetzt alles etwas negativ - Besitzer und Liebhaber dieser Rasse sehen das natürlich anders, das ist nunmal immer so.
Las ich raus, dass du dich auch für Greys interessierst? Da könnt ich auch ein bissel was zu sagen - aber ich bin voreingenommen, schließlich ist mein Bursche so einer...
Zm Altersthema: Mein Gott, nun lasst sie doch, sie hat doch gesagt, dass es nichts für die nähere Zukunft ist.
Ich war auch erst 19 als ich meinen Hund angeschafft hab und bin nun 21, man kann das durchaus regeln (in meinem Fall sogar rech enspannt), auch mit Studium oder Ausbildung und ich habe meinen Hund in der ganzen Zeit noch nicht ein einziges Mal als Einschränkung empfunden. Übrigens gibt es nicht nur Mietwohnungen im 6. Stock, ich hab sehr schnell was günstiges mit Hunderlaubniss im Tiefpaterre gefunden, hätte mir aber auch noch 2 Wohnungen im Paterre, 2 im 1. Stock und eine mit Aufzug im 7. Stock angucken können... vielleicht ist hannover einfach ein gutes Pflaster?
Ich will das jetzt nicht nur rosig darstellen, natürlich kosten Hunde Geld und bringen Verantwortung mit sich, aber Leute, die laut Gesetz Kinder bekommen, heiraten oder ein Haus kaufen dürfen, dürfen mMn auch ruhig mit der Hundeanschaffung lin fernerer Zukunft liebäugeln...