Beiträge von Marula

    Ein American Bulldog vielleicht? Die stehen in den meisten (allen?) Bundesländern nicht auf der Liste.
    http://www.americanbulldogs.org/index.html


    Oder die sog. Continental Bulldogs oder Olde English Bulldog? Letztere sind glaub ich von der FCI beide nicht anerkannt, sind beides Versuche, die Englische Bulldogge mit ein bisschen mehr Nase und einem normalerem Körperbau = besserer Gesundheit zu versehn.
    http://www.castlebulls.de/4579.html
    http://pickwick-bulldogs.ch/index.html



    Ansonsten gibt es wenig genug Leute, die das angekratze Ansehen der SoKas hochhalten, wär doch gut, wenn ihr als vernünftige, gute Hundeleute ein bisschen was dazu beitragen könnt, das Image dieser Rassen wieder positiver zu machen. Eure Bedingungen klingen, als wärt ihr da die richtigen für! Also bleibt ruhig bei eurem ursprünglichen Wunschhund.

    Hm, ja was hatten wir denn schon?
    (nur als Info vorab, ich hab nen weißen Greyhound).


    -Frau: Oh, ein weißer Dobermann!


    -Touri: Oh, beautiful! Miss, what kind of dog ist this?
    Ich: It`s a Greyhound.
    Touri, guckt ungläubig: No,certainly not, it`s a white hound!


    Oder eine sehr blonde Ridgback-Besitzerin im Park: Oh, der ist ja schön! Was für eine Rasse ist das denn?
    Ich: Ein Greyhound.
    Sie: Oh. Ich dachte immer, die wären.... grau?


    Kind im Park, während der Knut-Mania: Guck mal Mami, ein Eisbär!... gut er ist groß und weiß und stand im Wasser - aber er ist kurzhaarig und dünn wie nen Stecken! :D


    Hund mit Mantel, Kommentar eines anderen Kindes: Mama, ein Pony!


    Noch ein anderes Kind: Oh, eine Ziege!


    Bei Windhunden immer beliebt:
    - Geben sie dem Hund doch mal was zu fressen. (In ALLEN vorstellbaren Variationen).
    z.B.:


    - Omi: Der ist zu dünn.
    Ich: Nein, der ist in allerbester Kondition, das ist rassetypisch... bla, bla.
    Omi: Nein, der ist zu dünn, ich weiß, das ich hab im TS gearbeitet, wenn der bald immer noch so ausieht, dann zeig ich sie an!


    Oder:
    Omi: Bei mir wärst du nicht so dünn, du armer, gutschi, gutschti guuuuu....
    Ich: Doch, der wär genauso dünn. Die haben halt wenig Unterhautfettgewebe, die fressen auch nicht mehr, als sie brauchen, bla, bla...
    Omi: Neeein, bei mir würdest du was auf die Rippen kriegen, du Äääääärmsteeeer. *Vorwurfsvoller Blick zur böööösen Besitzerin*


    Oder auch einfach der zuruf vom Fahrrad aus: Ey Alte, kannst dir kein Hundfutter leisten?


    Oder: Ich würd mich schämen, wenn mein Hund so aussähe!


    Oder: Das ist doch so ein armer Hund aus Spanien, der ist ja ganz verhungert.


    Oder: Schlimm, wenn die Leute ihren Hund für ihr eigenes Schönheitsempfinden so hungern lassen!


    Das kommt alles meistens von Leuten, die selbst nicht ganz schlank sind und mit Vorliebe noch ne arme, fette Wurst an der Leine haben.
    So lautet dann meist auch mein Kommentar: Ihrer könnte auch ein par kg weniger haben, dann hätt er auch ein paar Jahre mehr zu leben...
    Oder, für ganz aufdringliche: Sie können ihm ja nen paar Kilo abgeben...


    Wobei gilt: Wer nett fragt, kriegt auch ne nette Antwort und wird nicht angepatzt!


    Ha, wenn ich jedem HH anlabern würde, dessen Hund mMn ein paar Kilo zu viel auf den Rippen hat - da hätt ich zu tun! :D
    Ich finds fürchterlich, dass die meisten Leute nur noch fette Wohlstandswauwaus kennen.
    80-90% aller Hunde, die ich täglich treffe, dürften, je nach Größe, 1-5 kg weniger wiegen. Gut 50% sind wirklich übergewichtig und müssten tüchtig abspecken - aber mit nem gertenschlanken Hund in top Leistungskondition muss man sich doofe Sprüche anhören!
    Weil man die Rippen sieht, und zwar fast alle, oh Gott!


    Ein Mann wollte mir auch mal steif und fest erzählen, das Lawrence viel zu lang Krallen hätte... erstens ist es nicht so und zweitens: Was für ein Skandal wenn doch, ich kommentier doch auch nicht immer sämtliche (teils gravierende)Pflegemängel aller Hunde die ich treffe.


    Die Fragen nach der Rasse sind auch nett:
    Jeder wirft das ein, was er an Windhunden halt schonmal gehört hat: Afgahne, Barsoi, Saluki, Sloughi, Azawakh, Whippet, Windspiel, Podenco, armer Hund aus Spanien...
    Nur den Greyhound kennt keiner, dabei ist das zahlenmäßig die häufigste Windhundrasse weltweit. Höchstens die Busline in den USA kennen manche:
    Warum heißt der Hund denn wie der Bus... äh nein, andersrum funktionierts besser...


    Auch ein Klassiker:
    Ist das ein Windhund?
    Ja, das ist ein Greyhound.
    Oh, und ich war mir sicher, dass es ein Windhund ist!


    Naja.
    Je nach Person ists ein Grund, ein nettes und aufschlußreiches Gespräch zu führen, ich weiß ja auch nicht alles über ander Hunderassen.
    Mit der Zeit merkt man, mit wem man reden kann und was Zeitverschwendung ist.
    Gerade mit so einem auffälligen Hund eher seltener Rasse und Farbe wird man halt oft angesprochen, meistens ist nicht böse gemeint und ehrlichgesagt fänd ichs anders auch irgendwo langweilig. :D


    Nur manchmal ists echt ätzend, man sitzt mit Hund im Zug, will lesen und irgendwer möchte mir gern die Lebensgeschichte sämtlicher Dackel seiner Urgroßmutter erzählen... :p

    .

    Zitat

    Hallo Nina,
    ich kann euren Wunsch nach einem Welpen absolut nachvollziehen, auch, dass Am Staffs tolle Hunde sind.
    ABER ich sehe einfach soooooo unendlich vieleSoKas in deutschen Tierheimen sitzen, wieso kommt man dann auf den Gedanken, diese Hunderasse weiter zu züchten ????????
    Es gibt immer wieder AmStaffs Welpen, die durch den Tierschutz abgegeben werden, versucht es doch dort !!


    Es gibt Hunde aller gängigen Rassen und jeden Alters im TS, ginge es danach, dürften man nur noch Hunde züchten, die super seltenen Rassen angehören und so gut wie nie im TH landen.... ist auch ne Einstellung, die manche Leute haben, die ich aber nicht besonders sinnig finde, siehe unten.


    Mag sein, dass sie selten sind, aber es gibt auch unter den Liebhabern von AmStaffs solche, die alle gerade in diesem Forum stark gepriesenen Vorteile eines Rassehundes aus dem VDH geniessen möchten:
    Bekannte Eltertiere über mehrere Generationen, in Wesen und Gesundheit geprüft.
    Liebevolle, vom ersten Tag an fachgerechte Aufzucht und Sozialisation der Welpen in der Familie.
    Papiere, damit man an Schauen usw. teilnehmen kann, so man das möchte.
    Gute Beratung durch einen kompetenten Züchter vor dem Kauf und in allen späteren Lebenslagen.


    Wo kommen denn die Welpen im TH her?
    Genau, vom Hinterhofvermehrer.... von dem sonst ja immer stark abgeraten wird aus triftigen Gründen:
    Gesundheitsstatus der letzten Generationen: Unbekannt
    Wesen der letzten Generationen: Unbekannt
    Sozialisierung der Welpen: Im TH vielleicht gut - ansonsten siehts wohl zappenduster aus...
    Rassereinheit und Papiere: Ha. Ha. Ha.
    Einziger Vorteil: Man hat den Vermehrer nicht unterstützt, da solche Hunde ja meist eingezogen sind, nicht "freigekauft".


    Bei jedem, der einen Labrador oder Boxer will, fände man es völlig im Ordnung, wenn er sich aus genannten Gründen einen Welpen vom Züchter holen möchte - obwohl es auch reichlich Labbis im Tierheim oder in Notorgas gibt.
    Und niemand macht verantwortungsvollen Züchtern dieser Rasse Vorwürfe.
    Möchte man einen SoKa (oder z.B. auch Galgo espagnol oder Podenco Ibicenco) vom Züchter oder züchtet sogar selbst, dann ist man öfter mal der Buhmann.


    "Meine" Rasse wird auch jedes Jahr zu tausenden vermehrt und mit wenigen Jahren werden kerngesunden Hunde aussortiert, die nicht genug Leistung bringen.
    Ich finde das schrecklich.
    Ich habe momentan auch einen Hund vom TS und werde sicher auch immer mindestens einen haben. Auch der Zweithund wird von einer Notorga kommen, ganz einfach, weil ich während des Studiums keine Zeit für die Welpenaufzucht habe.
    Aber ich möchte später auch gerne mal einen Welpen mit Papieren, mit dem ich an Ausstellungen und im vollen Umfang an sportlichen Veranstaltungen teilnehmen und ganz eventuell vielleicht auch züchten kann - schließlich gibt es Leute, die gerne einen Hund mit dem bestmöglichen Start ins Leben und allen Möglichkeiten wollen!

    Bei mir vor der Haustüre ist auch ne kleine Grünfläche mit Rasen, Büschen und Bäumen, die vielen HH als "Hundeklo" dient.
    Ich geh, wenn ich aus der Haustüre komme, immer esrtmal da rüber, aber nur, um Lawrence pieseln zu lassen.
    Dann lauf ich die 500-800 m in den Stadtwald, wo er dann ins Gebüsch geht.
    Ein, zwei Mal ist ihm dann auch ein Malheur auf der Wiese passiert, wegen Durchfall. Ist natürlich extradoof, lässt sich so schlecht beseitigen - da hab ich dann Erde von nem nahen Maulwurfshügel drübergeschüttet, damit wenigstens niemand reintritt.
    Jedenfalls ist es mir immer schon unangenehm, wenn mich jemand aus dem Haus mit meinem Hund da sieht, woher sollen die denn wissen, dass ich immer alles wegmache, wo jemand reintreten könnte, bzw mein Hund da eigntlich gar nicht hingeht?


    Ich finds aber auch echt schlimm hier in Hannover: Nirgendwo Tütchenspender und vor allem: Auf weiten Strecken nichtmal Mülleimer.
    Da überlegt man es sich natürlich auch zweimal, ob man den Haufen wirklich einsammelt, wenn man weiß, dass man die warme Stinkbombe dann noch kilometerweit schleppen darf...

    Zum Thema Rassehund vs. Mix betreffend Gesundheit kann ich jetzt auch nicht so schlaue Dinge beisteuern.


    Was ich allerdings schon weiß, ist, das es einen erkennbaren Zusammenhang von Leistung und Gesundheit gibt, über "menschgemachte Auslese" sozusagen.


    Die Hunde sind, was erbliches Zeug betrifft, da am gesundesten, wo es keine Tierärzte und weder Röntgenuntersuchungen noch Gentests, dafür aber jede Menge harte Arbeit gibt.
    Wer das nicht glaubt, der gucke sich mal relativ ursprüngliche, (relativ) reingezüchtete "Leistungshunde" wie z.B. den Islandspitz, den Azawakh, den Foxhound, bedingt auch den Galgo (bedingt wegen heftiger Grey-Kreuzungen in den letzten 50-80 Jahren), die russischen Laiki usw. an.
    Diese Rassen wurden einigermaßen "reingehalten", aber niemand führte Buch (bis vor kurzem jedenfalls). Der Hund wurde ua. nach Aussehen beurteilt, es gab gewisse Vorlieben und "Moden".
    Aber wenn es Sinn machte, wurden auch Hunde unbekannter Abstammung mit guten Anlagen dazugenommen.
    Und wers nicht bringt, fliegt raus, ganz einfach.
    Kann schon sein, dass ein kranker Hund sich auch hin und wieder mal vereerben kann, aber im Durchschnitt hat unter diese teilweise echt knallharten Bedingungen jeder mit einem winzigen bisschen weniger guter Konstitution ein winziges bisschen schlechtere Karten, sodass bestimmte Fehler mit der Zeit doch wieder weniger wurden.


    Ich würde jedenfalls, wenn ich die Wahl hätte, immer lieber einen Hund aus einer über Leistung und Umweltbedingungen selektierten Population wählen, als einen aus noch so gründlich gengetesteten und geröngten Zucht, die aber nur Arbeitsleistungen erbringen muss, die der reinste Witz sind gegenüber den Anforderungen, für die viele Rassen halt ursprünglich gemacht wurden und die auch sonst ziemlich "verweichlicht" sind.


    Nun sträubt sich halt auch bei mir alles dagegen, schwache Welpen gleich nach der Geburt sterben zu lassen, statt sie zu päppeln, Hund, die sich leicht verletzten, sonst aber bildschön sind und einen Traumcharakter habe, nicht zur Zucht einzusetzen oder halt die wiedrigen Lebensbedingungen zu schaffen, unter denen unsere Hunde sich früher durchschlagen mussten... das wär ziemlich inhuman, ich würds nicht übers Herz bringen, nie! Abgesehen, dass ich mir dann wohl ne Anzeige wegen Tierquälerei dicke verdient hätte...
    Also sind in dem Fall gründliche Tests mit moderatem Leistungsnachweis halt die einzige Alternative...


    Da, wo diese nicht gemacht werden, könnte ich mir vorstellen das Erbkrankheiten häufiger Auftreten, weil ja gleichzeitig eine andere Art der Selektion wegfällt:
    Die durch die Umwelt/durch Gleichgültigkeit.
    Früher auf dem Land, als es noch regelrechte "Landrassen" gab, und nicht Mixe aus bestehenden Rassen, kümmerte sich kein Bauer um die Hunde, die vermehrten sich wie sie wollten und starben halt, wenn sie nicht stark genug waren... da waren die "Mischlinge" wahrscheinlich wirklich noch gesünder als die damals noch winzigen Rassehundpopulationen.
    Heute werden Mixe ja nunmal weder auf Gesundheit geprüft, noch müssen sie was leisten, und außerdem werden "schwächliche" Tiere halt heute auch eher mit durchgebracht, deswegen können sich auch Tiere vermehren, die früher nie ne Chance gehabt hätten... und die heutigen Mixe bestehen oft halt aus einer definierten Anzahl von Elternrassen, die vielleicht alle nochmal ihr Zipperlein mit einbringen - oder halt auch nicht!

    Ich war eigentlich Katzenmensch.
    Hunde waren bei meinen Eltern eher out: Hunde riechen, wälzen sich in ekeligen Sachen, sabbern, furzen, scheißen die Bürgersteige voll, man muss mit ihnen andauernd Gassi gehen, sie bellen, beißen auch manchmal, haaren, der ganze Freundeskreis und die Verwandschaft mag keine Hunde, der Wohnwagen und das Paddelboot sind zu klein... soll ich weiter machen?
    Es war gar nicht so, dass sie einen Hass auf Hunde gehabt hätten oder Angst davor, aber sie kommen beide vom Land, wo Hunde in den Stall oder auf die Tenne gehören und auf den Hof aufpassen - kein Grund, so ein Tier haben zu wollen, wenn man nicht mindestens nen Reiterhof zu bewachen hat.
    Und schoßhunde wurden immer mit Mißtrauen beäugt: Überzüchtet, krank, ein Kunstprodukt, komisch Frisiert oder sogar angezogen...
    So ne Katze dagegen: Sauber, ruhig, kann man auch mal alleinlasssen (unsere sind immer Freigänger und alt damit geworden), haaren wenig, stinken nicht, müssen nicht Gassi, vergraben ihre Häufchen...
    Ich mochte alles Viehzeug, auch Hunde, aber mir einen gewünscht hab ich nie, ich dachte immer an eine Siamkatze oder andere Orientalen...


    Dann lernte ich mit 17 Jahren ne Freundin mit Irish Wolfhounds kennen. Die Hunde an sich fand ich nett, aber ziemlich träge und verpennt, auch machten sie mörderviel Dreck und die Hinterlassenschaften waren gigantisch.
    Nja, aber irgendwie schon schön, so ein Begleiter für 24 Stunden, richtige Familie...ich informierte mich das erste mal etwas über Wolfhounds, nur aus Interesse, ich hab immer schon gern recherchiert... und stieß dabei auf eine verblüffende Tatsache: Wolfhounds gehören tatsächlich zu den Windhunden! Fand ich komisch, für Laien ist das ja eher schwerer nachzuvollziehen, was es mit der Abstammung des IWs auf sich hat....
    Und Windhunde waren für mich diese spillerigen, arroganten, immer zitternden Hunde mit dem eingeklemmten Schwanz.


    Irgendwie keimte dann aber mit der Zeit doch der Wunsch nach nem eigenen Hund, weil mein Hunde-Freundeskreis immer größer wurde. Ich tendierte in Richtung groß, kurzhaarig, athletisch, ästhetisch: Meine Favoriten waren Dobermann, Deutsch Kurzhaar, Weimeraner, Magyar Viszla und Rhodesian Ridgeback. Ich kenn diese Hunde (bis auf Dobi und Ridgeback natürlich) übrigens alle im jagdlichen Einsatz und hatte und habe auch immer noch vor, mal den Jagdschein zu machen....
    Ein DK oder Visz wärs dann auch geworden, allerdings erst in ein paar Jahren, eigentlich wollte ich erst studieren, zumindest erstmal anfangen und gucken wie es so ist.
    Aber erstens kommt es anders....


    Die IW-Freundin von mir wollte schon immer einen "echten" Windhund. Sie hatte auch mit den Sloughi oder saluki geliebäugelt, aber letztlich waren ihr die zu klein. sie hörte dann über sieben Ecken von einer Orga, die ausgediente Rennhunde, also Greyhounds aus Irland importierte und vermittelte.
    Da hat sie dann einen Hund "bestellt": Möglichst groß, Rüde, weiß, nicht schüchtern... sie bekam Fotos geschickt und suchte sich einen aus. Die Leute sagten ihr noch, das sei "kein Kind von Traurigkeit" - aber sie hatte ja Hundeerfahrung usw, also wurde nichtmal ne Vorkontrolle gemacht.
    Der Hund kam dann mit dem Transport aus Irland, ich passte an dem Tag bei meiner Freundin auf die Wölfe auf.
    Ich war etwas skeptisch, ich hatte mich nämlich, im Gegensatz zum ihr, im Vorraus etwas schlau über die rasse gemacht und hatte so meine Bedenken. Ich hatte ordentlich Respekt davor, einen solchen Profisportler mit gewaltigem Hetztrieb aufzunehmen, der sein Leben lang nur Zwinger, Bahnbetrieb und andere Greys kennt. Hätt ich mir als Anfänger nie zugetraut.


    Und dann stieg ER aus: 74 cm groß, schneeweiß, muskulös, elegant, mit einem Kajalblick sondergleichen. Und so freundlich und offen... Gar nicht spillerig, nicht mit eingeklemmtem Schwanz und nicht zitternd, sondern strotzdend vor Selbstbewustsein, nur sehr vorsichtig.
    Mein erster Gedanke war: "Wow. Warum kann das nicht mein Hund sein? Der ist für MICH!" Der pure Neid...
    In der ersten Nacht liefen wir den Hund dann auch gleich auf dem Gelände laufen, alles gut abgezäunt... der Junge war dann wohl doch noch etwas reserviert, er zog es vor, abends nicht mit uns reinzukommen. Wir ließen alles offen.
    Ich pennte in Zelt, da es drinnen etwas eng war.
    Was für ein unbeschreibliches Gefühl, als dieser Hund (MEIN HUND!!!) ganz vorsichtig mit seiner langen Nase den Reißverschluss aufdrückte, abwartend draußen stand und dann zögernd reinkam und sich neben mich legte...


    Das nächte Jahr war dann ein einziges auf und ab, meine Freundin fand einfach keinen Draht zu dem Hund, einer ihrer IWs wurde schwerstkrank und der Grey wollte nicht mit dem Junghund spielen, für den er als Kumpel angeschafft wurde.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass dieser Hund doch "etwas" meht Jagdtrieb hat als ein IW, schnell genug ist, fast alles zu kriegen, und dass ein normaler Gartenzaun kein Hinderniss für ihn ist.
    Der Hund verrottete an der Leine, Schleppleinentraining ist ja sooo kompliziert, Windhunde sind ja eh total dumm und nicht lernfähig.
    Die Rudelsituation wurde immer komplizierter, der Junghund immer schwerer krank, die Besitzerin hatte nur noch Augen für dieses Sorgenkind, der Grey geriet immer mehr ins Hintertreffen.... zwischenzeitlich wollte sie ihn mehrmals dem TS-Verein zurückgeben, von dem er kam, hat es sich dann aber immer in letzter Minute anders überlegt.
    Irgendwann eskalierte das Ganze, sie wurde von diesem Hund (in der Situation völlig zu Recht und 100% selbstverschuldet) gebissen. Schmerzhaft, aber nicht gefährlich. Aber nun sollte er weg - zwar möglichst irgendwo hin wos gut ist, aber auch irgendwann bald. Der TS Verein sagte, dass sie diesen Hund nur sehr ungern zurücknehmen würden, bissige und im Rudel nicht verträgliche Hunde hätten ja so schlechte Chancen...


    Zu dem Zeitpunkt machte ich gerade Abi. Ich hab dann, mit dem zähneknirschenden Einverständniss meiner Eltern, angeboten, den Hund zu übernehmen, sobald ich von zuhause ausgezogen wäre.
    Nochmal TH und das Label "Problemhund" hätten diese Hund zerstört.
    Am Abend vor meinem ersten Studientag hab ich ihn dann übernommen - für uns beide ein neuer Lebensabschnitt.
    Ich hatte ganz schön Angst, was, wenns alles nicht so klappt? Mit dem Studium, mit dem Hund?
    Aber ich hab ihm versprochen, dass ich ihn nie wieder hergebe. Und das werde ich halten.


    In der ersten Zeit hatten wir ganz schön zu kämpfen - er musste ein Leben als Renn/Jegdhund, Straßenhund, Tierheimhund und ein Jahr missglückte "Erziehung" hinter sich bringen, ich hatte mein Studium, Vetmed ist nicht gerade ein Zuckerschlecken. Und als Ersthund ein leinenagressives Kalb, von dem ich nie wusste, ob ich ihn je frei laufen lassen kann.


    Das ist jetzt 14 Monate her.
    Lawrence ist ein ausgeglichener Hund geworden, der täglich seine 2-3 h leinenlosen Auslauf im Gelände genießt, dank konsequenten SL-Trainig sogar sehr schnell. Der zunehmend aufblüht, sogar anfängt zu spielen, andere Hunde nicht mehr kategorisch anpöbelt, mit Mensch und Tier verträglich ist, mich zur Uni begleitet und sogar schon Menschen mit ausgeprägter Hundeangst zum kraulen überredet hat mit seinem geschminkten Schmelzblick, der eigentlich überall gern gesehen ist und fast immer nur positiv auffällt.


    Er war nie schwierig, immer nur er selbst, ein Hund halt.


    Aber manche Hunde brauchen IHREN Menschen und manche Menschen IHREN Hund. Ich weiß nicht, ob man noch einmal im Leben so einen Seelenhund haben kann, es ist ja mein erster.
    Aber ich würd keinen mehr wollen, wenn ich nicht genauso intensiv weiß: Der und kein anderer!


    Von der Rasse bin ich völlig begeistert, ich würd mir nie was anderes holen - aber wer weiß, was der Zufall so bringt.
    Eigentlich würd ich später gern Greys züchten. Viel zuwenig Leute wissen diese tollen, unkomplizierten Hunde zu schätzen.
    Im Herbst soll eventuell noch ein zweiter einziehen, aber nur, wenn meine Finanzen bis dahin entsprechend geordnet sind.
    Und wenn es PASST - zu mir und zu meinem Hund!

    Also,


    Mein Süßer hat das erste halbe Jahr gar nicht gespielt, nicht mit mir und nicht mit anderen, auch nicht mit Hunden.
    Dann hat er angefangen Holz zu zerkauen und rumzuschleppen und ließ sich damit zum hinterherhüpfen anregen, wenn mans ihm wegnahm und warf. Das weitete sich aus.


    Ich hab dann, weil ich mal gut und richtig fand, wenn Hunde sowas machen, mit Klicker und Leckerlie das aufnehmen und schleppen von Sachen über kurze Distanzen und vor allem das "Aus" geübt.


    Inzwischen kann er es auch ganz gut, aber nur wenn gerade Lust besteht. Dann sammelt er einen Stock auf oder ich suche einen, wenn er eh gerad aufgedreht ist und werfe ein paar mal, max. so 10-15 mal...
    Meist will er eigentlich nur das Ding böse knurrend fangen, packen, totschütteln, und - vor mir in Sicherheit bringen! :D
    Will ich dass er es apportiert, muss ich ihn rufen und den Stock gegen ein Leckerchen tauschen.
    In begrenzten Umfang hat er inzwischen auch verstanden, dass das Spiel gleich weitergeht, wenn er es zurückbringt und ausgibt... aber das wegrennen/rummrennen mit Stock macht mehr Spaß....


    Er hat generell wenig Interesse an Spielzeug, schleppt nix an außer halt manchmal nen Stock, und überlässt anderen Hunden sofort alles. Zergeln bis zu einem gewissen Umfang, aber wenn ich energisch werde, lässt er los.
    Kongs sind ihm zu anstrengend...
    Das einzige, was er geil findet, sind pelzige Sachen, die am besten noch quitschen. Die werden verschleppt, gekillt, danach aber auch sofort vergessen und liegengelassen.


    So. Jetzt könnt ich sicher noch ewig mit ihm üben usw usf, klug genug das apportieren korrekt zu lernen ist er.
    Aber warum sollte ich?
    Er ist selten genug in Spiellaune und bietet was an. Er ist auch so völlig alltagstauglich, ist ja nun echt nicht wichtig.
    Der einzige Grund, warum er apportieren sollte, ist, weil ich das schön finde...
    Ich finde, Hunde müssen sich im Alltag schon oft genug nach uns richten, da werd ich nicht noch am "richtigen Spielverhalten" rumtrainieren.
    Klar, man kann sowas auch so trainieren, dass die Motivation des Hundes voll erhalten bleibt, er Spaß dran hat und es spielerisch bleibt... nur, je weniger ein hUnd von sich aus diese Veranlagung hat, desto schwieriger ist diese Gradwanderung- Und wie gesagt, es gibt keinen Grund warum ein Hund so etwas können sollte, es sei denn, man braucht es wirklich für Prüfungen, auf der Jagd usw...
    Wenn ein Hund das von sich aus anbietet - toll. Wenn nicht - mir persölich egal.


    Ich hab halt keinen "MassamassabittewirfmeinBällchen-Hund" und fertig.
    Hat aber auch etwas gedauert, bis ich zu diesem Schluss gekommen bin...


    @ sommerliebende:
    Wenn du deinen Hund erst ein paar Wochen hast, dann lass ihm doch noch etwas Zeit, mach Spiele mit ihm, die vor allem ihm Freude machen, das ist ja Zweck der Übung. Was auch immer, auch wenn du dann vielleicht den Stock aus der Wiese ziehen musst.
    Wenn er sich erstmal so richtig pudelwohl, entspannt und gut aufgehoben bei dir fühlt, ist es noch früh genug, systematisch mit dem Üben von Kunststückchen anzufangen.
    Denn als nichts anderes betrachte ich apportieren bei Hunden, die nicht von selbst und von Anfang an Spaß dran haben (auch wenn natürlich auch solche Hunde total viel Spaß dran haben können, wenn sie erstmal wissen, wie es geht!).


    PS. sein Lieblingsspiel kann ich meinem Hund sowiso nicht selbst bieten: "Hase und Jäger/fangen"... da muss ich schon andere schnelle Hunde engagieren, die auch gern jagen und gejagt werden.
    ;)

    Me hat einen Greyhound aus Irland, eventuell mit einem winzigen Schuss Saluki drin, für die bessere Geländegängigkeit bei der Jagd und größere Ausdauer.
    Er ist 74 cm groß, 30 kg "schwer" (ein echter Storch, mehr Beine als sonstwas) und cremweiß ohne Abzeichen.
    Diese Windhunde werden da zu tausenden für die Bahn (in kleinem Umfang auch noch für die Jagd) gezüchtet und mit 1-4 Jahren sind sie auch schon "fertig"....


    Er ist über die Orga "Pro animale" nach De. gekommen, die in Irland eine Auffangstation für ehemalige Renn- und Jagdhunde betreibt, vorwiegend Windhunde, aber sie haben auch immer mal wieder Borders und Bordermixe, da diese dort als Farmhunde auch sehr verbreitet sind.


    Was viele nicht wissen: In Irland sind die Zustände genauso schlimm wie in Spanien, Griechenland, Ungarn, Polen, Rumänien... obwohls ein recht wohlhabendes Land ist, wo die Menschen genug haben zum leben.


    Für mich ist mein Hund jedenfalls der Lottogewinn schlechthin... ich liebe seinen ganzen Charakter...
    Bilders versuch ich die Tage mal...

    Also Preise von 1000 bis 1500 für einen netten Hund von einem netten Züchter innerhalb des VDH und in Deutschland find ich völlig normal, ist mir schon öfter untergekommen, das ist glaub ich der normale Bereich.
    Das billigste, was ich für eine VDH Zucht der beiden für mich interessanten Windhundrasssen (Greyhound und Azawakh) jeweils gehört hab, waren 900 €, das teuerste bewegte sich in Richtung 2000 €, jeweils für einen Welpen.
    Find ich beides noch im Rahmen.


    Bei realtiv seltenen Hunderassen hat man ja nicht so die Auswahl, da ist man froh, wenn man einen vernünftigen Züchter gefunden hat, mit dem man halbwegs auf einer Wellenlänge schwimmt von den Ansprüchen und Erwartungen her und der in erreichbarer Nähe ist. Wenn der dann auch noch in naher Zukunft passende Welpen hat, zahlt man halt, was man zahlen muss und gut ist.
    Möchte man dagegen einen Hund einer relativ häufigen Rasse, lohnt sich das genaue Hunschauen schon eher: Wenn man zwei dem eignen Empfinden nach gleichwertige Züchter mit netten Hunden im machbaren Radius hat, muss der teure nicht zwingend besser sein... wobei sich die Preise schon ungefähr am Rassedurchschnitt orientieren sollten, da bekommt man dann ja nen guten Überblick, wenn man sich umguckt.

    Nach allem, was du über eure Ersthund-Konstellation berichtest, ist ein Galgo bei euch vielleicht wirklich nicht die erste Wahl, Patrick. Aber sieh einfach zu, dass du persönlich möglichst viele kennelernst, dann merkst du ja, ob es passt und ob ihr euch das zutraut...
    Wenns erstmal funkt, lohnt sich vielleicht auch die Arbeit und der Kompromiss.
    Souverän und selbstsicher sind ja auch viele Galgos, sind ja nicht alles Angsthunde mit Prügelerfahrungen - nur den erziehungstechnischen Aspekt *hust*, zwei jagende/streundende und eventuell noch schissige Hunde sind noch weniger witzig als einer... bei Galgos kann man da Glück haben, aber davon ausgehen wär sträflicher Leichtsinn.


    Und wenn nicht - dann halt nicht. Es gibt massenhaft Hunde, die ein nettes Plätzchen suchen und du sagst ja selber, dass es auch gern ein ander netter sein darf, Hauptsache die Chemie stimmt.


    Ürigens muss es ja nicht immer ein Galgo sein... die Briten (Greyhounds) habens genauso schlecht wie die Spanier, sind aber (vorsicht, subjektive Meinung) weniger expansiv, haben mehr "will to please" und sind ruhiger, weniger unabhängig. Außerdem sind sie seit 100 Jahren für Rennbahn gezüchtet, das heißt sie haben auch ordentlich Hetztrieb, aber nicht so eine untrügliches Gefühl für Wild wie ein Galgo mit (im Ernstfall) mehreren Jahren Jagderfahrung... ganz einfach, weil sie immer nur Plastikhäschen jagen, die im Normalfall nur auf Rennbahnen lauern und immer nur geradeaus rennen....
    Das trifft auf ALLE Greys zu, die ich persönlich kenne, auch auf meinen eigenen, und das sind inzwischen schon so zwei Hand voll. ;)


    Mit Podis hab ich persönlich keine große Erfahrung, kenne drei, die freilaufen können, und drei, die ich, da, wo sie nunmal leben, ums Verrecken nicht ableinen würde (allerdings auch alle drei mit heillos überforderten Menschen dazu... leider).
    Die einzige, die ich näher kenn, ist eine Podenca Portuges Pequeno Glatthaar, und das ist ein echter Teufel... zwar auf grund der Größe (wie ein großer Chihuahua) zu langsam für Ninchen (nicht, dass sies nicht versucht hätte...), aber das hat sie nicht daran gehindert, einen ganzen Hühnerstall zu morden. :D
    Die kann jedem hyperaktiven Jagdterrier das Wasser reichen... auch kleine Podis sind ne Klasse für sich, ich würds eher nicht tun, das ist nicht lustig für den Hund, wenn er zeitlebens nen Radius von 15m Schlepp + im besten Fall Garten und Auslauf hat... gut, besser als Spanien vielleicht schon... aber das kann ich nicht beurteilen, bin ja kein Podi... :D (Zum Glück, bei DEN Ohren). :D


    Was micht etwas fuchst, ist, dass viele der Windihalter dem Image ihrer Hunderasse nicht gerade zuträglich sind.
    Die Leute mit Züchter- und Sporthunden verbreiten oft genug die Mär vom unerziehbaren Windhund und viel der Hunde sind ua. durch Bahn und Coursing derartig hasenscharf, dass man sie wirklich schwer laufen lassen kann (wobei es da ja verschiedene Lager gibt... viele behaupten auch, dass Rennen den Hezttrieb nicht fördern...).
    Und viel Leute mit Auslandswindis sind schlichtweg damit überfordert, dass sie einen Vollblutjäger haben, der (im wahrsten Sinne des Wortes, daher kommt das Sprichwort) weiß wie der Hase läuft... und lassen den Hund dann an der Leine verrotten, weil sie ihm keine vernünftigen Bedingungen bieten können, geländemäßig - aber ein weiches Sofa hat er. :roll:
    Natürlich gibts auf allen Seiten auch jede Menge gut erzogener Hunde mit netten Leuten dazu, und ich will auch keine Diskussion über (Auslands-)TS anstiften, das gehört hier nicht hin, bitte nicht...
    Aber wenn "Uneingeweihte" Freds wie diesen hier lesen, kommt find ich so die Message rüber "Galgos/Windhunde sind schwierig, man kann sie fast nie/nie ohne Leine oder Zaun laufen lassen, lasst die Finger davon..."
    Dabei könnt ich mir jede Menge Hunde vorstellen die schwiriger sind als der Großteil der Windigen.


    LG, Janica und Greyhound Lawrence, Ex-Hasenjäger aus Irland.