Hallo,
dann will ich mal von meiner Smilla berichten:
Jahrelang wollte ich einen Hund, doch es war nie möglich. Im April 2006 hatte ich dann endlich die "Erlaubnis" von meinem damaligen Freund und seinen Eltern, bei denen wir zu der Zeit noch wohnten.
Also hab ich mich gleich im Netz auf die Suche gemacht- ich wollte einen erwachsenen Hund, am Besten aus dem Tierschutz, einen, der für einen Hundeanfänger, wie mich, geeignet war.
Und dann bin ich auf Smilla gestoßen- habe ihr Foto in einer Anzeige gesehen und dachte: "Die ist es!"
Die Beschreibung klang ganz wunderbar: etwas zurückhaltend, aber lieb, verträglich mit Hunden, Katzen, etc.- quasi ein richtiger "Traumhund"
Smilla war auf einer Pflegestelle (dort allerdings erst seit einer Woche) und kam ursprünglich aus einem TH aus Rumänien.
Ich habe sie also besucht und die kleine Maus hatte es mir sofort angetan- ja, sie war sehr zurückhaltend und das einzig Negative, was auffiel, war, dass sie eifersüchtig reagierte, wenn die andere Hündin in der Familie dem Pflegefrauchen zu nah kam und Smilla in der Nähe war.
Kurz danach durfte Smilla dann bei mir einziehen und schnell hatten wir die ersten Probleme, ich schreibe mal in Stichpunkten, sonst wird´s zu lang :
- sie versuchte, mich vor meinem Freund zu beschützen (knurren, schnappen, nicht in die Wohnung lassen, etc.)
- sie schnappte auch nach anderen Männern, wenn ich z.B. saß und jemand auf mich zu kam
- sie zeigte eindeutig angst-aggressives Verhalten, versuchte aber gleichzeitig alles zu kontrollieren und war dem natürlich überhaupt nicht gewachsen
- sie reagierte aggressiv auf andere Hunde, die wir unterwegs trafen
- niemand, außer mir, konnte sie anleinen, Geschirr anziehen, mit ihr spazieren gehen
- es zeigte sich, dass sie einen äußerst ausgeprägten Jagdtrieb hat
- Kinder, Männer und alte Menschen waren ihr sehr suspekt (Bellen und Knurren)
Mein Freund meinte, ich solle sie wieder zurückgeben- wir wären dem nicht gewachsen (es kam sogar der "Spruch: "Entweder der Hund geht oder ihr geht beide!")
Ich habe ihn gebeten, Smilla noch eine Chance zu geben und eine Hundetrainerin ins Haus gehlt. Sie hat uns viele gute Tipps gegeben, die zumindest insofern geholfen haben, dass mein Freund sich einigermaßen gefahrlos in der Whg. bewegen konnte.
Zeitgleich habe ich viel gelesen, tolle Tipps in einem regionalen Hundeforum bekommen und es so letztlich geschafft, dass Smilla zumindest mir vertraute und ich in der Lage war, sie soweit einzuschätzen, dass nichts passiert.
Sie hat nie eine wirklich Bindung zu meinem damaligen Freund aufgebaut und ihn noch nach 1,5 Jahren regelmäßig angeknurrt, wenn er nach Hause kam oder nur vom Keller in den Wohnbereich- aber sie hatte gelernt, dass ihr nichts passiert und sie die Möglichkeit hat, sich zurückzuziehen.
Nun lebe ich allein mit ihr und meinem Neuzugang Aidan. Unsere Bindung ist noch erheblich stärker geworden.
Smilla hat aber trotzdem viele ihrer Macken behalten - sie kann ohne Leine nicht laufen, da sie neben dem Jagdtrieb einen fürchterlichen Dickschädel hat und sehr intelligent ist.
Sie macht bei anderen Hunden immer noch einen riesen Terror und sie lässt sich weiterhin von den allermeisten Menschen nicht anfassen, geschweige denn, dass sie mitgehen würde..
Aber ich habe einfach gelernt, mit ihr und ihren Eigenarten umzugehen, brenzlige Situationen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu managen.
Es ist nicht immer einfach mit ihr aber ich liebe sie so, wie sie ist und würde sie niemals wieder hergeben.
Wenn sie sich abends im Bett ganz fest an mich randrückt und ihr Köpfchen unter meinen Arm schiebt, dann weiß ich, dass die ganzen "Strapazen" nicht umsonst waren und sind..
Das ist sie, meine Maus:
Noch in Rumänien:
Heute:
LG Miriam :^^: