Ja, was machen wir mit ihm (beschäftigungsmäßig mein ich)? Wahrscheinlich zu wenig. Wir spielen im Garten, werfen draußen Bälle, lassen ihn Sachen suchen. Vorrangig natürlich bei angenehmer Witterung.
Wir müssen uns wahrscheinlich wirklich irgend eine für ihn gesundheitlich zuträgliche Form des Hundesports überlegen.
Es hat übrigens gestern wieder einen Zwischenfall gegeben. Nach einem recht angenehmen Tag, wo sich zu unserer Freude sogar Verbesserungen im Umgang mit den Katzen ergeben haben, saßen wir abends beim Fernsehen. Im TV läutete mehrmals eine Türglocke, und zwar exakt in dem gleichen Ton, in dem unsere eigene Türglocke läutet. Anfangs hat es sogar uns "gerissen". Blacky wurde vollkommen konfus, lief bellend herum und wunderte sich wahrscheinlich, warum wir uns um den "Besuch" nicht kümmerten. Es gelang uns kaum, ihn zu beruhigen. Später kam das Ende des Programms, der Fernseher wurde abgeschaltet und meine Frau geht dann üblicherweise kurz mit Blacky raus, das kleine Geschäft verrichten. Vor meiner Frau auf dem Tisch lag das Mobilteil des Schnurlostelefons. Blacky lag auf seinem Platz schräg hinter meiner Frau. Ich stand auf, beugte mich leicht vor (geht auf Grund der Örtlichkeit nicht anders) und ergriff das Telefon, um es in die Ladestation zu tun. Blacky fuhr bellend hoch, quetschte sich zwischen Couch und Tisch und zwickte mich in den Arm, in genau den, der das Telefon hielt. Es gab keine Verletzung, nur den von früher bekannten blauen Fleck.
Ich griff mir Blackys Maulkorb, während der Hund immer mehr in sich zusammen kroch und setzte ihm das Teil auf. Blacky ließ es winselnd über sich ergehen. Meine Frau ging dann mit ihm raus und nahm ihm, nachdem er zurück gekommen war, den Maulkorb wieder ab. Nach Zähne putzen usw. gingen wir dann ins Bett, vorbei an Blacky, der wedelnd flach gedrückt auf seiner Schlafmatte lag. Ein paar Minuten später kam dann etwas, was bisher noch nie geschehen ist. Blacky darf üblicherweise nicht ins Schlafzimmer, er schläft vor der Zimmertüre. Doch diesmal machte er die Tür auf (Erklärung: meine Frau schläft gleich bei der Tür, ich auf der anderen Seite des Zimmers, sehr groß ist es ja nicht), trottete in geduckter Haltung um das Doppelbett herum zu mir herüber und begann mit zurückgeklappten Ohren und eingezogenem Schwanz meine Hand abzulecken. Genau die, die er vorhin gezwickt hatte.
Ich weiß, man soll hündisches Verhalten nicht nach menschlichen Gesichtspunkten betrachten. Aber wenn jetzt jemand sagt, dieser Hund wusste nicht, dass er was falsch gemacht hat und versuchte nicht "Sei bitte wieder gut" zu machen, dann kann ich das schwer glauben.
Ich werde mich heute ernsthaft auf die Suche nach einem kompetenten Hundetrainer machen und, wenn ich einen gefunden habe, einen Termin mit ihm ausmachen.
Gruß
plofre