Geneigter, gebeutelter, verbogener oder sonst wie deformierter HH
(die HH-innen sind immer mit gemeint) eines > 30 kg –Geschosses
sowie alle Geschädigten oder noch zu schädigenden HH von
< 30 kg – Gefahrpotentialen,
jeweils am anderen Ende der Leine!
Wie vor einiger Zeit versprochen widmen wir uns den Formeln –
heute: die Beschleunigung
Die Theorie ( = Schule) sieht so aus:
Bei einer gleichmäßig beschleunigten geradlinigen Bewegung gibt die
Beschleunigung die Zunahme oder Abnahme des Betrags der
Geschwindigkeit während einer bestimmten Zeitdauer an.
Die konstante Beschleunigung a berechnet sich aus dem Quotienten.
Können wir damit im täglichen Leben etwas anfangen? Natürlich nein! (= Schulwissen)
Selbst wenn am Abend an der Hotelbar der silberhaarige
Möchtegernplayboy in der achten Midlife Crisis seinen Porscheschlüssel
schwingt und laut vernehmbar verkündet, dass der Blechhaufen von 0
auf 100 in 4,6 Sekunden geht und wir uns eine gebührende Antwort nicht
verkneifen können, komme ich nicht auf die Idee, die Daten meiner
geliebten Fellnase preiszugeben. Standardmäßig verkünde ich ebenfalls
sehr laut: „mein Gerät geht von 0 auf 90 in 1,2 Sekunden“. Darauf
kommt todsicher die Frage: „Was ist das denn?“ – Antwort: „Das Ding
heißt Personenwaage“.
Wohl die wenigsten an der Bar können beurteilen, was es bedeutet,
wenn 34 kg von 0 auf gleich nach einer Strecke von 20 Meter
( = 10 m SL ausgereizt) auf 28-29 km/h beschleunigen und dann auf uns
als „ruhenden Gegenstand“ treffen!
Viel weiter kommen wir mit einer Nebenerscheinung der Beschleunigung:
Der Ruck
- die zeitliche Änderung einer Beschleunigung, hat z. B. eine
Bedeutung bei der dynamischen Anregung von Maschinen und anderen
schwingungsfähigen Systemen.
Liebe Leidensgenosseninnen und –genossen –
die schwingungsfähigen Systeme seid Ihr!
Jetzt wird’s doch gleich interessanter.
Der Ruck ist eine Krafteinwirkung. Wir Hundebesitzer sollten uns also –
wieder von der Theorie abwendend – der Praxis widmen und kommen so
zu meiner empirisch untermauerten
„Faktentheorie“.
Also:
Normaler ausgeschlafener Hundi bekommt den Faktor 1,0
(der mit dem Gewicht multipliziert wird)
Normaler ausgeschlafener und auf Hundi konzentrierter HH hat ebenfalls
den Faktor 1,0
Der liebe Gott hat uns HH aber in der weiteren Entwicklung stark
benachteiligt, da alle Abweichungen vom Standard für Hundi positiv, für
HH aber negativ sind!
Wir werden in der Folge sehen, dass sogar der 8 kg-Dackel gegen sein
80 kg Herrchen eine reelle Chance hat!
Hundi-Faktoren:
Beschließt sofort weiterzugehen...............................Faktor 1,2
Beschließt sehr schnell weiterzugehen, weil
Seine Lieblingssendung vom Zoo bald beginnt...........Faktor 1,3
Riecht Konkurrenz..................................................Faktor 1,4
Riecht den doofen unausstehlichen schwarzen
Köter von zwei Häuser weiter..................................Faktor 1,5
Sieht Kumpel/Kumpelin...........................................Faktor 1,7
Sieht etwas furchtbar interessantes, ohne dessen
Ergründung sein Hundeleben völlig versaut ist...........Faktor 2,0
Sieht Hase, Reh o.ähnliche freilaufende
Leckerlis................................................................Faktor 2,0
Riecht heisse Hündin bzw. schmucken Rüden
In der entsprechenden Lebensphase.........................Faktor 2,5
Heisse Hündin bzw. schmucker Rüde
Kommt entgegen bzw. ist in 20 m Umgebung.............Faktor 3,0
So bring es der kleine 8-kg-Dackel mal locker auf 24 gefühlte kg!
Und wir HH?
Gefahrenstufe gelb (Faktor 0,8 bis 0,7)
Weiblich:
Tratsch mit der Nachbarin...............................................Faktor 0,8
Über Chef, Kollegen oder Gatten ärgern...........................Faktor 0,7
Geistig Antwort auf die Frage „Was koche ich“ suchen........Faktor 0,7
Männlich:
Fachsimpeln mit dem Nachbarn........................................Faktor 0,8
Über Chef, Kollegen oder Gattin ärgern.............................Faktor 0,7
Geistige Antwort auf „wie drücke ich mich vor dem
Rasenmähen“ suchen.......................................................Faktor 0,7
Gefahrenstufe orange (Faktor 0,6 – 0,3)
Weiblich:
Mit der Nachbarin über den rosa Stringtanga auf der
Wäscheleine einer anderen Nachbarin plauschen.................Faktor 0,6
Männliches Wesen geht mit diesem Deo vorbei, mit dem
Mann lt. Werbung immer von weibl. Wesen überfallen wird
(bevorzugt im Fahrstuhl oder Telefonzelle)..........................Faktor 0,5
Nachbarin hat neue Friseur bzw. neues Gesichtslayout..........Faktor 0,4
Männlich:
Nachbar hat neues Auto (größer als eigenes).......................Faktor 0,6
Mann sieht rosa Stringtanga auf der Wäscheleine.................Faktor 0,4
(Stringtangas in krankenhausgrün oder eierschalenfarben)...Faktor 0,5
Mann sieht Minirock – ca. 23 cm.........................................Faktor 0,4
Gefahrenstufe rot (Faktor < 0,3)
Weiblich:
Schweißbenetzter und oberkörperfreier Bau - Adonis
Mit dem oben beschriebenen Deo.......................................Faktor 0,2
Dto für oberkörperfreien Fensterputzer mit der bestimmten
Cola-Dose........................................................................Faktor 0,2
Anmerkung: beim Bau-Adonis kann der Ruck auch vom
Freien Fall in die Baugrube kommen!
Männlich:
Mann stellt sich die geschätzten 95 kg der Nachbarin im
Rosa Stringtanga vor.........................................................Faktor 0,2
Mann denkt nach, ob unter dem 23-cm Minirock was ist........Faktor 0,2
Nachbarin sonnenbadet oben ohne – Hecke 1,80, Mann 1,85
Folge: Mann steht auf Zehenspitzen und hat damit nur noch
ca. 10 % Bodenkontakt – macht er natürlich nur aus humanen
Gründen um vor Bienenstichen auf so viel Angriffsfläche
zu warnen.........................................................................Faktor 0,1
Anmerkung: Sollte dies nicht aus humanen Gründen erfolgen,
so empfehle ich die TV-Nachtsendungen einiger Privater. Die
haben diese extra eingerichtet, um das Gesundheitswesen und
die Krankenhäuser von gefallenen HH zu entlasten!
So hat auch der 8 kg-Dackel ne Riesenchance – der sieht nämlich
seinen Kumpel (8 * 1,7 = 13,6 kg) – während HH nach Bienen
Ausschau hält (80 * 0,1 = 8 kg).
So einfach ist Physik.
Wir wissen nun, dass der Ruck eine Nebenerscheinung der
Beschleunigung ist. Beim nächsten Mal befassen wir uns mit der
Nebenerscheinung des Ruckes – dem Flug!
Vorausgesagt: Neben Hundebüchern sei HH auch die Lektüre gegen
Flugangst ans Herz gelegt.
@ Pueppy / Subleyras
Ach du dicke Frau Neumann! Bitte befasst euch intensiv mit den Flugsituationen
(also dem nächsten Kapitel) – die Faktorentheorie ist nicht auf eurer Seite!
@ quai11
43 kg hat der Wauwau – 110 kg das Herrchen – such dir die
Ablenkungsstärke aus den Phasen orange bis rot selbst aus. Wenn du
dich im Gelbbereich bewegst, haste gute Überlebenschancen bei 75 kg.
@ alle anderen
Frage ist, in welcher Verfassung ist/war Hundi und in welcher ihr selbst:
Dann bitte in die Tabelle greifen und ganz einfach rechnen!
Bis dann!
PS: Habt ihr evtl. weitere Faktoren???
und - wenn ihr das durchgelesen habt, hab ich euch die Wartezeit
auf Deutschland-Spanien um 5 min verkürzt!