Beiträge von Samojana

    Zitat

    Und wenn es um das reine Wild geht, das kann man kaufen, die Schlachtabfälle bekommt man vom Jäger usw.


    hier liegst du leider total falsch.


    Der Wolf frisst keine aussortierten Schlachtabfälle, sondern das komplette Beutetier.


    Sozusagen das Komplettpaket mit allem , was dazu gehört.
    Barfer füttern tiefgefrorenes, ausgeblutetes Fleisch der Kategorie 3 ( lebensmitteluntaugliche Schlachtabfälle), z.T. viel zu viel Knochen und etwas Gemüsematsch.


    Der größte Denkfehler dabei ist der unerschütterliche Glaube daran, man müsse nur Getreide bzw. stärkehaltige Kohlenhydrate als Nahrungsmittel vom Speiseplan streichen und durch mehr Fleisch ersetzen und die Hunde würden dadurch gesünder werden.


    Das Gegenteil ist der Fall.


    Diese o.a.Schlachtabfälle werden übrigens auch im Fertigfutter verarbeitet. Deshalb verstehe ich oft die Hysterie nicht, wenn es um die Fleischqualität der Fertignahrung geht.

    Was bedeutet denn artgerechte Hundeernährung?


    Hunde sind nunmal keine kleinen Hauswölfe.


    Die unterschiedlichen Hunderassen sind allein durch gezielte Züchtung entstanden.


    Wer sich etwas intensiver mit der Zucht beschäftigt, weiß, wie schnell sich genetische Merkmale verändern können.
    Hunde sind nicht durch Evolution , sondern durch knallharte Selektion entstanden.


    Der Hund ist kein Naturprodukt, weil er seinen Sexualpartner nicht frei wählen kann, wie der Wolf.

    Selektive Züchtung führt sehr viel schneller zu Veränderungen, als es durch natürliche Selektion passiert.
    Andererseits spielt Inzucht in letzter Zeit eine Rolle, was zu einer
    Lebensverkürzung führt.



    Man muss bei den Hunden auch die Rassenvielfalt sehen, die durch diese Zuchtauswahl entstanden ist. Es gibt Rassen, wie viele Hirtenhunde, die werden seit Jahrtausenden mit Getreidebreien und Milch ernährt.


    Oder die Huskies, die nachweislich sehr fleischbasiert gefüttert wurden. Dann gibt es schnellwüchsige Rassen, die sind mit 7 Monaten ausgewachsen und große Rassen, die 2 oder 3 Jahre dafür benötigen.


    Generell sind große Rassen ( ab Mittelgröße aufwärts) anfälliger für Skeletterkrankungen, die auch von den Aufzuchts- und Fütterungsbedingungen abhängen, als kleinere Rassen.


    Alle diese Dinge werden in der BARF-Literatur nicht berücksichtigt .


    Eines ist allerdings gewiss, das bestimmte genetische Veranlagungen durch falsche Ernährung verstärkt und auch Krankheiten durch grobe Ernährungsfehler ausgelöst werden.


    Wer heute seinen Hund noch artgerecht füttern will, der muss ein eigenes Wildgehege haben, damit das Tier tatsächlich noch so annähernd wie seine Vorfahren ernährt werden kann. :smile:

    Zitat


    Naja, ganze Beutetiere wird schwer, da er die nicht frisst...


    es sind ja keine Beutetiere, sondern billiger Massenkonsum auf Kosten der Nutztiere ,die ihr kurzes Leben unter Qualen verbringen müssen.


    Spitz formuliert handelt es sich um "krankes Fleisch", wie der aktuelle Wiesenhofskandal in diesem Video mal wieder in erschreckender Weise zeigt.


    http://www.peta.de/wiesenhof



    Wobei Hunde sich im Laufe der Haustierwerdung schon so sehr an eine an die menschliche Ernährung angeglichene Fütterung gewöhnt haben (als bewährte Restevertilger), dass man sie fast nicht mehr mit den wildlebenden Vorfahren vergleichen kann.

    Zitat

    Welche Literatur empfielst du denn zu diesem Thema?


    Zum Thema Barf ? Da muss ich passen. :roll:


    Wenn du allerdings deinen Hund wie einen Wolf ernähren willst, besteht die Möglichkeit sich an der Zoofütterung zu orientieren.


    Infos:
    1) Was genau wird gefüttert? (Futterplan?) und warum? (Ganze Beutetiere? Innereien? Knochen? Wieviel wovon? Zusätze? Vitamine? Mineralien?)


    Frisches Rohfleisch von Rind, Pferd und Schwein, ganze Beutetiere wie Hühner, Meerschweinchen, Mäuse, ein Zusatzpräparat mit Vitaminen und Mineralien (Phosphorarm) wird über das Fleisch gestreut.


    http://www.katzennatur.de/thread.php?threadid=53

    Zitat

    Aber Frischfütterung ist doch kein neues Ernährungskonzept?


    Frischfütterung natürlich nicht, sondern Barf.
    Barf-Fütterung im engen Sinne orientiert sich an einer Futterphilosophie, die darauf aufbaut, dass der Hund im Prinzip wie ein Wolf zu ernähren ist, also nach Beutetierschema.
    Der Mythos von der Gesundheit der Rohfütterung stammt von dem australischen Tierarzt Dr. Billinghurst .


    Bevor man „Theorien“ in einem Buch festhalten möchte , sollte sich jeder Schriftsteller vorher objektiv einen realistischen Eindruck verschaffen.


    Da bedeutet, er hätte sich lieber einen Überblick über die Aufzuchtsbedingungen dieser Tiere
    verschaffen und einen Blick in die Ställe der Massentierhaltungen/ Schlachthöfe werfen sollen, bevor er die Ernährung der Wölfe mit der Ernährung der Hunde ( BARF) gemeinsam auf eine Stufe stellt.

    Zitat

    Auch hier widersprichst Du Dir erneut, denn Du hast selbst festgestellt, dass Barfbücher Werte "mit wissenschaftlichem Background" verwenden.


    ich habe geschrieben:


    Tatsache ist auch, dass genau diese wissenschaftlichen Erkenntnisse, auf die sich die BARF-Gemeinde stützt, von der
    "bösen Futtermittelindustrie "gewonnen wurden.


    Dieser Satz war ironisch gemeint.


    Wer ein neues Ernährungskonzept erfindet, sollte nicht auf Nährstoffempfehlungen zurückgreifen, die durch die Fütterung von Fertigfutter an Laborhunden zustande gekommen sind, sondern einen eigenen Weg beschreiten.


    Es ist schon etwas Wahres daran , aber eben nur etwas ! Und das reicht leider nicht aus , wenn man Wahrheiten verkaufen will.

    Zitat

    Zu Deiner Enttäuschung muss ich leider sagen, dass ich über etwas mehr "Fachliteratur" als 2 Barfbücher und den Meyer/Zentek verfüge, speziell in der Ernährungs"wissenschaft" gibt es zig sogenannte "Fachbücher", die jeweils das komplette Gegenteil des anderen empfehlen.


    Da bist du mir einen Schritt voraus, ich habe bisher kein einziges Barfbuch gelesen, weil der Kauf von Büchern diverser Hobbyautoren ohne wissenschaftlichen Background für mich die reine Geldverschwendung sind. ;)

    Zitat

    * Der Nährstoffbedarf des Menschen unterscheidet sich stark von dem unserer Haustiere
    [i]Es gibt keinen wissenschaftlichen "Nährstoffbedarf" für den Menschen, bei allen Zahlen handelt es sich um nicht haltbare Studien, die je nach Förderung so oder so interpretiert wurden (und teils industriell gepuscht werden, um den gigantischen Markt mit Nahrungsergänzungsmitteln am Laufen zu halten)...


    Das stimmt so nicht. In Deutschland werden die Empfehlungen für die Zufuhr von Nährstoffen, also Fett, Kohlenhydraten, Eiweiß, Mineralstoffen und Vitaminen von der DGE ausgesprochen.
    Dabei geht es nicht um Nahrungsergänzungsmittel. Im Gegenteil, es wird ausdrücklich betont, dass Lebensmittel immer noch die besten Vitaminquellen sind.
    Der Einsatz von Nahrungsergänzungen wird ausdrücklich nur empfohlen für Menschen die ein erhöhtes Risiko für einen Mangel haben. D.h. chronisch Kranke und alte Menschen.


    Ernährungswissenschaft ist - wie der Name schon sagt ,
    eine Wissenschaft.
    Viele hochrangige Experten auf diesem Gebiet forschen und unternehmen aufwendige Versuche , um den Rätseln der Ernährungsphysiologie auf die Spur zu kommen . Dabei wird immer wieder festgestellt , dass Ernährung insbesondere auch unsere Tierernährung ,ganz schön kompliziert ist .


    Tatsache ist auch, dass genau diese wissenschaftlichen Erkenntnisse, auf die sich die BARF-Gemeinde stützt, von der
    "bösen Futtermittelindustrie "gewonnen wurden.


    Oder gehst du von einer globalen Verschwörung der Futtermittelindustrie aus und hältst entsprechende Fachliteratur ebenfalls für manipuliert? :D

    Unterschied Mensch - Hund:


    * Der Nährstoffbedarf des Menschen unterscheidet sich stark von dem unserer Haustiere
    * Menschen können sich nach ihrem intuitiven Verlangen ernähren (Heißhunger). Ihnen steht eine große Vielfalt an Nahrungsmitteln zur Verfügung. Haustiere können nur das fressen, was wir ihnen geben. Wir wissen ihre Gelüste nicht. Die zugeteilten Nahrungsmittel sind oft sehr einseitig und nicht bedarfgerecht ausgesucht.
    * Menschen ernähren sich häufig nicht gesund. Bedarf und Versorgung klaffen oft weit auseinander. Der Körper kann Fehlversorgungen lange kompensieren und diese bleiben dadurch lange unentdeckt. Krankheiten durch chronische Fehlversorgung entstehen langsam.
    * Das Wachstum der Haustiere ist nach 1-2 Jahren abgeschlossen. Der Mensch wächst 18 Jahre lang. Die Stoffwechsellage ist sehr verschieden.
    * Haustiere werden nur ein Bruchteil so alt wie Menschen und haben somit einen anderen Körperumsatz.


    http://www.heiltierarzt.de/hun…erechte-rohfuetterung.htm