So eigentlich wollte ich da ja gar nichts zu diesem Thema sagen, aber nun mache ich es doch einmal.
Das mit dem Knie beim Hochspringen ist ja eigentlich nicht gedacht, das man dem Hund wehtut. Eigentlich ist es ja gedacht, das der Hund ins Leere springt und kein Erfolgserlebnis hat. Wie schon gesagt wurde, es dient dazu den Hund auf Abstand zu halten. Das Knie hat den gleichen Effekt, wie das schnelle Umdrehen, wenn der Hund hochspringt oder schnell zur Seite gehen. Wenn der Hund kein Erfolgserlebnis hat, wird sich das Verhalten dann so über kurz oder lang nicht mehr zeigen.
Nacken greifen und es geht nciht um das schütteln, denn das bringt gar nichts. Aber dieses in den Nacken packen beobachte ich bei meinen Hunde auch regelmäßig. Mein Hund macht es zum Beispiel häufig beim Spiltten, wenn er versucht einen Hund daran zu hindern, sich zu kloppen, meist bei Hunden die er kennt und ganz häufig bei Pedro. Dieser macht es genauso bei meinen Hund. Jetzt wo ich noch den Kleinen hier habe, kann ich es auch beobachten, wenn der es zu bunt treibt. Dann wird er kurz im Nacken festgehalten, damit er sich etwas beruhigt und nicht mehr so hektisch rum hüpft. Ob man es anwenden muss oder nicht, das sei dahin gestellt, aber wenn ich keine andere Möglichkeit habe, zum Beispiel wenn der Hund ohne Halsband unterwegs ist oder sein Norwegergeschirr an hat und die Gefahr besteht, das er sich rausschält oder er in einer Angstsituation aus dem Halsband gerutscht ist, dann greife ich auch ins Nackenfall, um ihn kurzfristig zu fixieren. Mein Hund beruhigt sich dann innerhalb von Sekunden und ich kann ihn dann wieder das Halsband anziehen oder was auch immer.
Ähnlich sieht es mit dem Schnauzengriff aus. Auch den beobachte ich immer wieder unter Hunden, in zig verschiedenen Variationen und Ausführungen und zu verschiedenen Anlässen. Der Schnauzengriff ist vielleicht kein Erziehungsmittel per se, aber in bestimmten Situationen durchaus gerechtfertigt. Zum Beispiel hat eine Besitzerin ihren Hund so vor einer Beißerei bewahrt und beruhigt, ich habe so schon verhindert, das irgendetwas auf genommen und gefressen wird und habe so auch schon das Schnappen an der Leine verhindern können.
Der gern genommene Alphawurf ist so gesehen absoluter Quatsch, aber er kann auch sehr hilfreich sein. Ich brauchte es erst einmal und zwar bei meine Sitterhund. Grund war der, das er nach mir geschnappt hat und das unbegründet, weil er der Meinung war, das er jetzt unbedingt zu einem Hund hin will und sich in seinen Frust der Hand welche die Leine gehalten hat zu zuwenden um sich zu befreien. Auch wenn ich eher auf die positive Bestätigung baue, hatte ich dort keine andere Chance um schlimmeres zu verhindern. Weil nur auf dem Boden kann ich einen Hund wirklich sicher fixieren. Aber auch das sieht man immer wieder unter Hunden. So wird dort auch schon mal ein Hund auf den Rücken gelegt, wenn er es zu weit treibt. Es geht ja nicht darum, das man sagt `he ich bin der Boss/Chef/Rudeloberhaupt`sondern es soll sagen `Freund du bist zu weit gegangen`. Unmöglich ist es, das immer und immer wieder ohne Grund und Verhältnismäßigkeit zu tun, nur weil der Hund dort jetzt nicht Sitz macht oder nicht direkt beim ersten Rufen gekommen ist.
Futter erarbeiten lassen ist doch ein Erziehungssystem von Jan N. Dort wird nur mit Futterdummy gearbeitet und soll so ja die Bindung stärken und den Spaß an der Mitarbeit fördern. Es soll Spaß bringen. Man mag darüber denken, wie man möchte, aber es gibt doch große Erfolge durch dieses System.
Ich persönlich finde, das es durch aus okay ist so zu arbeiten, würde es aber persönlich nicht auf Dauer machen. Es ist mir zu umständlich. Aber ich mache es auch immer mal wieder, besonders wenn wir auf Ausflügen sind. Nämlich, weil mein Hund dann mehr auf mich achtet und noch mehr auf mich fixiert ist.
[Beine kurz am Bein[/u] oder auch Bein- oder Bauchleinen haben auch ihre Berechtigung im Training. Denn gerade ganz aufgeregte und selbstsichere Hunde, die schon mal ihre eigenen Wege gehen, lernen so, das es gut ist, sich an seinem Besitzer zu orientieren und das es toll ist, wenn man auf das andere Ende der Leine achtet und das es Spaß macht mit zu arbeiten. Aber es soll halt im Training sein und nicht Alltag werden.
Leinen rucken sehe ich auch immer mit zwei Gesichtern. Ein NoGo ist es so zu rucken und zu reißen, das die Hunde durch die Luft fliegen. Aber ein kurzen "zuppeln" um sich in Erinnerung zu rufen kann schon recht hilfreich sein, wenn man eine Youngster an der Leine hat, der auf der anderen Straßenseite gerade seinen tollsten Tobekumpel gesehen hat oder genau weiß, das an der Ecke das Herrchen kommen kann und dann ganz erwartungsvoll in die Richtung schaut und dann auf nichts mehr reagiert.
Es gibt sogar in dem einen oder anderen Obdienceclub die Tradition, das an der Leine mit dem Besitzer gespielt wird und um das Spiel einzuleiten wird zweimal an der Leine geruckt/gezuppelt.
Rangfolge beim Fressen gibt es schon, wenn man mal in größeren Hundegruppen und auch bei Wolfsrudeln schaut, wird man es feststellen. Wenn Welpen da sind, wird der Mutter mit den Welpen mehr und vor allem auch eher etwas mehr Futter zu gestanden. Wenn aber die Welpen dann alt genug sind, fressen sie relativ zum Schluss, aber alle gemeinsam. Doch zu erst frisst das Ranghöchste Tier und dann kommen alle anderen.
Gerade wenn man mehrer Hunde hat, empfiehlt es sich dort die Reinfolge auch beim Futtern entsprechend einzuhalten oder getrennt zu füttern.
Wichtig finde ich die "Regel" der Mensch isst zuerst nur bei Hunden mit einem sehr großem Selbstbewusstsein, welche dazu neigen, ihre Menschen in Frage zu stellen und ganz besonders was diese tun.
Ebenso sieht es aus mit als erstes durch die Tür gehen oder erhöhter Platz.
Mein Hund ist sehr ausgeglichen und geht auf Anweisung zu erst durch die Türen und Engstellen und nutzt auch Erhöhungen. Damit zeigt er schon ganz deutlich die Stellung gegenüber der Sitterhunde. Die sich im übrigen von allein eine entsprechende Reinfolge gliedern und auch so dann laufen. Zu erst geht Feyd durch die Tür und dann geht Pedro. Feyd sucht sich den besten Platz zum schlafen und Pedro muss sich dann einen anderen suchen. Feyd frisst generell als erstes und erst dann darf Pedro in den Napf schauen - auf Grund der Verfressenheit werden die aber sowieso getrennt gefüttert.
Ich finde es gibt sehr viel Literatur, aber man kann nicht nur auf diese Literatur bauen. Denn meiner Meinung nach gibt es keine Ausbildung/Erziehung schlecht hin. Meist läuft es ja darauf hinaus, das man sich aus 2 oder 3 Systeme seinen Weg sucht und auch findet. So ist es zwar schön, sich im Vorfeld einen Überblick zu verschafft, aber dann sollte man auch schon schauen, wie der Hund ist und wie dieser reagiert.
Zu den Büchern von Animal Learn möchte ich nur sagen, das man sich da auch mal die im Literaturverzeichnis angegebenen Bücher nehmen sollte, dann sieht man mal was ich meine, wenn ich sage das man zwei oder drei Systeme zusammenwürfelt. Denn was anderes ist es dort auch nicht. Allerdings wenn ich mir das Antijagdtraining von denen anschauen, dann ist es schon sehr verwirrend und irgendwie nichtssagend.
Anfänger, tja das leidige Thema. Wir haben doch alle mal angefangen oder? Haben wir nicht alle von allen Seiten etwas zu hören bekommen? Haben wir nicht alle differenziert, was gut und was Schrott ist? Haben wir nicht alle unseren Weg gesucht und auch gefunden?
Wenn es nach meiner Familie geht, muss der Hund mit Drill erzogen werden und er hat sofort und auf jeden zu hören. Immerhin macht das Benny ja auch - tja Benny ist 15 Jahre alt und ein Hund aus der Armee. Aber der im Fernsehn, der hat die Besitzer angebrüllt, aber die Hund habe gespurt. Ja diese Reportage haben wir auch gesehen, aber die Hunde haben gespurt, weil sie in ein Meideverhalten gefallen sind. Die auf Vox macht das so und so, ja die macht das so, aber das funktioniert auch nicht in 10 Minuten, so wie es im Fernsehn gezeigt wird. Hier schau mal in dem Buch steht, ja in dem Buch steht das, aber lese mal das auf der andere Seite, da steht da noch mehr dazu. - das ist ein ganz normales Gespräch beim Mittagstisch, wenn ich mal meine Familie besuche und mein Youngster nicht an der Heizung liegen möchte und unbedingt zum Kaninchen ins Zimmer will.
Tja ich kann auf den Drill sehr gut verzichten. Ich arbeite lieber mit positiver Bestätigung, mit Leckerchen, mit Spiel und verbaler Belohnung. Aber es gibt auch Situationen, in denen die sonst so leise Stimme doch etwas lauter wird und der sonst so freundliche Ton doch etwas strenger und härter - und das verfehlt dann seine Wirkung nicht.
Zu der Hundetrainerausbildung möchte ich auch noch etwas sagen. Es ist zwar schön, wenn man dieses anstrebt, aber wird man nicht sehr weit kommen, wenn man keine Praxis hat. Ich wurde heute gefragt, wie man sich Trainer nennen kann, wenn man selber keine Hund hat und noch nie einen besessen hat, wo ich sagen musste, das ist kein Problem, wenn man entsprechen mit Tieren arbeitet. Aber sollte man schon vor der Ausbildung etwas praktische Erfahrung haben und auch während der Ausbildung praxisnah bildet. Nur mit der Theorie geht das leider nicht. Ich kann nur den Tipp geben: erst mal einen eigenen Hund und mit dem in die Hundeschule und so mal feststellen, ob es einem liegt oder als Helfer auf dem Hundeplatz/Hundeschule und dann dort erst mal Praktikas machen und so erst mal schnuppern, ob es überhaupt etwas ist und dann die Arbeit erstmal genau kennenlernen. Man hat nämlich weniger bis gar nicht mit dem Hund selbst zu tun, sondern mit den Menschen. Das was es mit dem Hund zu tun hat, kann man in der Theorie in 3 Wochen lernen und dann kommt die Praxis und das dauert Jahre, bis man dort dann alles sehen kann. Meine ersten Erfahrungen mit dem Berufsbild habe ich irgendwann zwischen 14 und 17 Jahren gemacht und dann auch schon auf dem Platz geholfen. Dann bin ich über viele Stationen gelaufen und habe viele Bereiche angeschnuppert, von der Polizeischule über die Blindenhundschule, Tierheim, Hundesportverein, Zuchtanlage mit Pensionsbetrieb, Pfötchenhotel bis hin zur Hundeschule. Dazu habe ich dann einige Ausbildungen gemacht, die nicht wirklich etwas mit dem Trainer zu tun haben. Und nun??? Tja man lernt nie aus und man muss sich immer weiterbilden und es kommt immer etwas neues. Klar macht es mir Spaß und ich wollte eigentlich auch nie etwas anderes machen. Aber meine meiste Zeit bringe ich mit den Besitzern der Hunde zu und nicht wirklich mit den Hunden.