Beiträge von Fantasmita

    Vor allem würde ich mich mit dem Gedanken auseinandersetzen, wenn der Hund nicht alleine bleiben kann, auch nicht mit den schon vorhandenen Hunden. Was wird dann aus der Teilzeit- bzw. Vollzeitstelle?


    Es gibt Hunde die können vermeintlich alleinebleiben aber nicht, wenn sie neu an einem Ort sind, manch einer braucht dann eine kurze Eingewöhnung von ein paar Tagen, manch einer braucht ein richtiges Training.


    Habt ihr dafür einen Plan B?

    Hallo Beate,


    wieviel Zeit am Tag ruhgt dein Hund? Also richtig chillen in seinem Körbchen ohne dir zu folgen oder ohne beschäftigt zu werden.


    So auf den ersten Blick sprang mich an, dass du relativ viel Programm hast für einen 14 Monate alten Hund. Ich könnte mir vorstellen, dass er aufgedreht ist.


    Wieviel gibt er ab? Hinterfragt er Kommandos die Du gibst?


    Erzähl einfach mal :), dass bellen scheint mir nicht die Ursache zu sein, sondern lediglich ein Symptom.

    Ich glaube nicht das er über- oder unterfordert ist :), ich glaube, dass er sich ganz normal und altersentsprechend verhält. Zudem macht ihr bisher alles soweit richtig. Man könnte über die Sinnhaftigkeit der ein oder anderen Methode reden ("beißen") aber die Welt ist bunt und jeder hat andere Wege.


    Ich würde lediglich ds Kommndo "Körbchen" positiv aufbauen. Also das er wirklich gerne in sein Körbchen geht, so das er den Platz auch selber wählt auch wenn er nicht geschickt wird. Dann kann man ihn auch ohne Probleme schicken oder auch mal festbinden, wenn er noch nicht zuverlässig dort bleibt. Wenn er euch dann aufdreht, dann einfach dorthinschicken, so lößt ihr den kleinen Kampf am sinnvollsten.


    Deine Einschätzung, dass es eine Reaktion wie bei einem übermüdeten Kind ist, was nicht zur Ruhe kommen kann scheint mir tatsächlich das sinnigste zu sein.

    Eure Hündin hätte einfach noch mehr Zeit gebraucht zum ankommen. Die erste Zeit ist für Tierschutzhunde eine sehr sehr schwierige Situation. Wir meinen es natürlich nur gut und vergessen dabei, dass für den Hund alles fremd ist, die Bezugspersonen, die Umgebung, das Reisen und die Tagesabläufe.


    Die meisten Dobermänner sind relativ sensible Hunde und vom Grundtenor ist der Dobermann auch kein Jedermannshund der sich gerne von jedem angrabbeln lassen möchte. Natürlich gibt es Ausnahmen aber meine beiden brauchen beide Ihre Zeit, bis sie sich von jemanden anfassen lassen mögen, deshalb gibt es für beide Hunde ein Angrabbelverbot, was ich auch wehement durchsetze. Wenn sie dann warm geworden sind, dann kann man sich vor Liebesbekundungen kaum noch retten aber sie gehen es eher langsam an.


    Deine Hündin zeigt also im Endeffekt nur, dass sie überfordert ist damit ein Jedermannshund zu sein. Man sagt dem Dobermann auch nach ein 1-Mann-Hund zu sein. Ich würde eher sagen ein 1-Familien-Hund aber auf jeden Fall siehst Du das es schon Sinn macht dem Hund diesbezüglich etwas zu unterstützen.


    Dann braucht jeder Hund unterschiedlich lang um anzukommen. Bei uns war es ca. ein halbes Jahr, wo man merkte, hey jetzt ist er angekommen aber auch nach einem Jahr kamen immer neue Dinge hinzu, wo man merkte, hey nu ist wieder mehr Vertrauen und Seele baumeln lassen. Nach 1 Jahr und ein paar Monaten hat er zum ersten mal mit dem Schwanz gewedelt, was uns die Tränen in die Augen getrieben hat ... ungefähr zu selben Zeit fing er das erste mal an mit Lust und Freude zu spielen und ist von da an immer alberner geworden. Vorher war er ein sehr ernster Geselle.
    Wie gesagt jeder Hund ist anders aber man muss ihnen Zeit geben und einfach schauen, wie ist dieser Hund und wie kann ich ihn unterstützen und leiten, dass er sich sicher fühlt und ein vertrauensvolles Verhältnis zu mir aufbauen kann.


    Denkbar ungünstig gelaufen ist das mit den Kugeln. Da hat er wohl für den Moment eine denkbar ungünstige Verknüpfung erhalten.
    Aber ich würde sie jetzt gar nicht groß betüdeln oder locken. Versucht normal zu sein. Wenn es dir möglich ist (ich weiß nicht wie weit du dich nähern kannst ohne, dass sie sich bedroht fühlt), dann setze dich einfach in ihre Nähe, nimmt dir ein Buch und lies es laut vor (sie versteht zwar kein Wort aber deine Stimme kann sie beruhigen). Ich würde sie nicht mit irgendwas locken, da sie dann in einen Konflikt kommt, zum einen möchte sie das Lecker und zu anderen findet sie das alles grade ganz furchtbar.
    Einfach nur in ihre Nähe setzen, sie gar nicht groß anschauen und irgendwas laut vorlesen mit einer ruhigen und gleichmäßigen Stimme. Ich gehe davon aus, dass sie sich dann irgendwann annähern wird und dann kannst du ihr auch gerne Leckerchen oder Würstchen oder Kartoffeln geben .... irgendwas was sie mag und was toll ist. Sie muss sich erstmal von dem Schock erholen.
    Dein Vater soll sich auch ganz normal verhalten und warten bis sie auf ihn zukommt und sie nicht locken oder beruhigen wollen.


    Warum habt ihr euch die Hündin geholt? Habt ihr euch vorher über die Rasseeigenschaften des Dobermanns schlau gemacht?

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    Mein Kleiner ist den Besitzern leider zu groß für das gemeinsame Spiel :muede: -.-


    Versuch Ihnen zu vermitteln, dass es für eine gute Sozialisierung notwendig ist, dass ein kleiner Hund nicht nur kleinen Hunden begegnet, sondern Hunden jeder Größe, jeden Alters und jeder Rasse, denn jeder Hund kommuniziert ein bissel anders und hat eine andere Besonderheit ... ihr seit ja dabei und könnt eingreifen, wenn es zu doll wird.

    a.) Bei uns gibt es auch Brot ... gerne auch mit Leberwurst oder getrocknet :) .


    b.) Ich finde die Leute nicht komisch, denn alleine dadurch, dass sie sich Hilfe geholt haben zeigen sie, dass ihnen der Hund wichtig ist.


    c.) Sämtliche Trainingsansätze von Rütter finde ich gut und ich finde es auch super, dass beim Weißen Schäferhund nicht gleich an den Problemen rumgedoktort wird, sondern das er gleich gesehen hat, das da null Beziehung vorhanden ist.

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    Ihm nicht den wirtschaftlichen Ruin zu wünschen, bedeutet zwangsläufig, dass man ihm wünscht, dass weiterhin Hundehalter mit ihren Problemhunden zu ihm gehen und sie auf diese Art "arbeiten" lassen. Und es bedeutet, dass man ihm wünscht, dass sich möglichst auch weiterhin viele Leute bei ihm ausbilden lassen und das Gelernte in die Welt bringen.


    Tatsächlich hast Du Recht es ist ein zweischneidiges Schwert und vielleicht auch Scheinheilig ... ich wünsche ihm tatsächlich nicht, dass er kaputt geht, bin mir auch sicher, dass das nicht passieren wird, denn sowas haben schon andere überlebt und selbst negative Werbung ist Werbung.


    Was ich mir wünschen würde wäre, dass er im Rahmen bleibt. Er hat für die Hundewelt auch vieles gutes geschaffen und das darf man nicht außer Acht lassen. Die erste Negativwerbung war das mit dem Rotti, dann das Video und was mich noch viel mehr schockiert hat war der Bericht aus der Studienausbildung der Canisleute.
    Von mir aus soll er mit positiver Bestrafung arbeitet, macht HTS auch und das in einem Rahmen wo ich sage, dass ist doch vollkommen ok und jeder hat eine andere Einstellung zur Hundeerziehung, der eine baut primär auf positive Bestärkung, der nächste auf positive Bestrafung und ein anderer nutzt Wege für sich. Darüber kann man dann vielleicht jeweils eine konstruktive Diskussion führen aber das ist nicht mehr tierschutzrelevant.


    Von daher würde ich einfach begrüßen, was aber wohl nur ein frommer Wunsch bleibt, wenn er innerhalb der positiven Bestrafung mit der er Arbeitet die Grenzen nicht überschreitet (für mich ist das eindeutig, wenn man ein Tier gegen den Kopf schlägt), wo mit Sicherheit auch andere Wege zum Ziel geführt hätten. Vor allem würde ich es begrüßen, wenn er wenigstens mal versuchen würde einen Weg zu gehen der vielleicht etwas mehr Arbeit erfordert aber auch individuelles auf das jeweilige Tier eingeht. Einem unsicheren/ängstlichen Hund dermaßen zu drangaslieren kann doch zu keinem positiven Ergebnis führen. Die Intensität bei der positiven Bestrafung muss hoch sein, sonst brauch man es gar nicht machen aber wenn man unsichere Hunde hat, dann sind die Negativauswirkungen einfach zu nachhaltigen und rechtfertigen das Training nicht. Natürlich muss man auch einen unsicheren Hund nicht mit Samthandschuhen anfassen aber die Dosierung kann er doch niedriger halten.


    Es wird ja nicht nur bei euthanasiegefährdeten Hunden mit der Intensität gearbeitet, sondern es geht ja immer voll zu Sache, auch wenn es nur um Artgenossenaggression geht oder Aggression gegen Menschen bei Unsicherheit, ohne das es einen Beißvorfall gegeben hätte.

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    Sorry Leute, diese Methoden, wie wir sie vor fast 4 Jahren anwendeten gibt es bei uns nicht mehr. Warum wird so vehement daran festgehalten?


    Weil das schlichtweg eine falsche Aussage wäre die wohl schnell wiederlegt würde. Die von mir beschriebenen Erlebnisse waren vor fast 5 Jahren und das Seminar vor 2 Jahren.

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    joa, ich kenne durchaus auch Canis-Leute und muss ehrlich sagen, ich hab bei denen nie solche Gewalt wahr genommen


    Ich kann nur von 2 x reden, wo ich Livearbeit mit aggressiven Hunden erlebt habe.


    1 x Trainerin von der Hundeschule Hundeleben:
    - Abbruch sollte durch herzhaften Griff in die Flanke erfolgen. Hat nicht funktioniert, weil viel zu spät, sollte erst durchgeführt werden, wenn der Hund schon kläffend in der Leine steht. Hund aggressiv gegen Hunde und gegen Menschen. Alternativverhalten wurde nicht belohnt.
    - Da Flankengriff nicht funktionierte, war Plan B ihm mit einer aufgewickelten 10-Meter-Schleppleine mit voller Wucht vor den Brustkorb geschlagen werden.
    - Tipp für die Öffentlichkeit (damit man keinen Ärger mit dem Tierschutz bekommt): Schleppleine gegen einen Beutel mit PET-Flaschen austauschen und ihm diese vor den Brustkorb knallen.



    1 x Michael Grewe von der Hundeschule Hundeleben/Canis in einem Workshop zum Thema "problematische Hunde":
    - Abbruch des Verhaltens (nach vorne gehen, Artgenossenaggression) durch einen Griff ins Halsband und in die Flanke, Hund wird so in die Luft gehoben und ins Sitz gezwungen.
    Der Hund drehte sich daraufhin um und schnappte nach dem Hundehalter, woraufhin er auf Anweisung von Michael Grewe einen Schlag gegen das Maul bekommen sollte. Beschwichtigendes Lecken wurde durch zuhalten des Fangs unterbunden. Hund war komplett schuppig durch den Streß und zeigte sich handscheu und auch sonst starkes Meideverhalten. Training wurde von der Halterin abgebrochen.


    - Ein anderer Hund im gleichen Seminar, selbes Problem. Der Hund wollte der Halterin bei selbigen Vorgehen wie bei Hund 1 an die Kehle. Daraufhin bekam er einen Maulkorb über und das Training wurde in selbiger Art und Intention weitergeführt.


    Beide Hunde zeigten innerhalb kürzester Zeit kein Fehlverhalten mehr. Nachdem sie sich wie gewünscht verhielten wurden sie von dem Trainer Michael Grewe ruhig gestreichelt. Aussage bei Rückfrage, warum nicht durch den Halter war, das der Halter nicht die selbe Ruhe und Entspanntheit vermitteln könne wie Grewe selber, was in der Situation wohl auch richtig war.


    Nun kommt es immer darauf an, wie hoch der Leidensdruck ist und was man dann noch als Gewalt definiert.