Beiträge von Nikka

    Nocte
    Soweit ich weiß, gibt es so ein Medikament nur in der Humanmedizin.
    Für Hunde wird man das aber nicht verwenden können, weil das Verhältnis T4 zu T3 bei Hunden anders ist. Beim Hund ca. 25:1, beim Menschen ca. 10:1.


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    Die Hündin hat gleich nach meinem "Zwischenbericht" wieder alles ausgek....
    Heute abend hab ich ihr eine 1/4 Tablette gegeben, die blieb bis jetzt drin...Ich gehe gleich morgen zum Tierarzt und bespreche das nochmal!


    Dann scheint sie die Tabletten tatsächlich nicht zu vertragen.


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    An den Erziehungsfehlern der Vorbesitzerin arbeite ich mit gutem Erfolg (so etwas kann ich zum Glück...)


    Da bist Du mir weit voraus. Ich habe das erste Mal einen Hund mit Macken - der Vorteil ist, da lernt man so richtig was über Hundeverhalten.


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    P.S. Du kommst aus dem Raum Franken??? Ich wohne zwischen CR und DKB!!!


    Ja, wohnhaft zwischen N und AN.
    It´s nice to be a Preiß. It´s higher to be a Bayer. But the highest rank is to be a Middlefränk. :D


    LG Nikka

    150 µg sind für einen 8kg-Hund als Anfangsdosis viel, das sehe ich wie Nocte.
    Im Beipackzettel für Forthyron steht zwar: "Empfohlene Anfangsdosis für Levothyroxin-Natrium beträgt 10 µg/kg Körpergewicht alle 12 Stunden." (Levothyroxin ist auch der Wirkstoff in Euthyrox.)
    In dem Fall wären das dann bei 8 kg 80 µg alle 12 Stunden = 160 µg täglich. 150 µg wären danach perfekt.
    Tatsächlich raten aber einige Tierärzte dazu das Medikament langsam einzuschleichen, weil das für den Kreislauf und das Herz weniger belastend ist. Bei einem jungen Hund ist es nicht ganz so schlimm gleich hoch zu dosieren. Bei älteren Hunden besteht eine SDU meistens schon länger und innere Organe (z.B. Herz) sind oft bereits angegriffen, dann kann es mit der lt. Beipackzettel empfohlenen Anfangsdosis zum Kreislaufkollaps kommen. Es kann auch sein, dass es bei sofortiger hoher Dosierung eine Erstverschlimmerung gibt und der Hund erst einmal noch flippiger wird bevor er dann "runterkommt". Das passiert beim Einschleichen eher weniger.


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    Leider hat mir die Hündin die Tablette gestern abend wieder ausgeko..., ich hoffe, es bleibt ein Einzelfall...oder ist es möglich, dass sie die Tabletten nicht verträgt?!
    Ich habe ihr dann erst heute morgen wieder eine im Futter gegeben-bisher blieb die drin. Kittine deutete da ja auch schon irgendetwas an, oder meintest du etwas anderes?


    Die Tabletten werden eigentlich gut vertragen - ich kenne mittlerweile einige SDU-Hunde und keiner hat da Probleme. War bei deiner Fellnase wohl Zufall heute früh.
    Ach noch was - die Tablette sollte man mindestens 1 Stunde vor oder mindestens 3 Stunden nach dem Füttern geben. Gibt man sie zusammen mit dem Futter binden sich die Inhaltsstoffe an die Nahrung und verlieren an Wirkung. In ein kleines Stück Wurst kann man die Tablette jedoch stecken, damit sie nicht im Hals hängenbleibt. Die Tablette kann auch, wenn´s gar nicht anders geht, zusammen mit dem Futter gegeben werden, dann braucht man aber eine höhere Dosis.


    Ich denke, was Kittine meint, ist, dass man bei SDU-Hunden, bei denen auch das Verhalten betroffen ist, mehr auf eine Verhaltensänderung zum Besseren achten sollte, als auf die Blutwerte. Da hat sie Recht. Manche Hunde werden sogar bis an den obersten Rand des Referenzwertes und teilweise sogar darüber hinaus substituiert bis eine Besserung des Verhaltens eintritt. Dabei ist auf Überdosierung zu achten: Hecheln im Ruhezustand, zu hoher Puls.
    Vorsicht. ;) Besserung des Verhaltens bedeutet, dass das schizophrene Verhalten - von "aggressiv" zu ängstlich und zurück sowie völlig überzogenes, unangemessenes Verhalten in bestimmten Situationen, aufhört. Probleme wie Leinenpöbeln, das sich manche Hunde angewöhnt haben muss man natürlich, wenn der Hund dann gut eingestellt ist, gesondert in Angriff nehmen. Leider - seufz.


    Eigentlich ist es gar nicht so viel was zu beachten ist. Ein Verhaltenstagebuch, wie von Kittine vorgeschlagen, ist eine sehr gute Idee. Dazu noch die Untersuchung der Schilddrüsenwerte alle 6-8 Wochen und dann kann eigentlich nicht viel schief gehen. Hoffentlich ist dein TA bereit sich etwas mit dem Thema SDU zu beschäftigen.


    LG Nikka

    Wenn ein Hund mit so schlechten Werten keine typischen Anzeichen (dick, träge) hat, dann ist der Hund meistens noch jung = hatte keine Zeit typische körperliche Anzeichen zu entwickeln. Da hast Du Glück gehabt, dass es so früh erkannt wurde, viele Tierärzte kennen sich mit SDU nicht so gut aus und wollen nicht auf Unterfunktion untersuchen oder gar behandeln, wenn der Hund fit und schlank ist.

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    Mein Tierarzt hat mich mit dem Rezept zur Apotheke geschickt, weil er kein Medikament da hatte und ich gleich mit der Medikation anfangen sollte. Ich habe für die knapp 2 Monate bis zur nächsten Blutuntersuchung 15 Euro für die Tabletten bezahlt....ist das zuviel?


    Ach so - na dann wird er später vielleicht Forthyron selbst bestellen. Eine Packung Euthyrox 200 / 100 Stück (insgesamt also 20.000 µg) kostet ca. 15,- Euro. Mit Forthyron 400 / 250 Stück bekommst Du 100.000 µg für ca. 53,- Euro, also 20.000 µg für 10,60 Euro. Manche Hunde brauchen bis zu 2000 µg täglich, da macht das schon einen Unterschied. ;)


    Das Buch "Schilddrüse und Verhalten" kann ich auf jeden Fall empfehlen, es ist sehr ausführlich und deckt eigentlich alles ab was man über diese Krankheit wissen sollte.


    Bei der Substitution gibt es übrigens unterschiedliche Auffassungen. Allgemein gehen die meisten TAs, die sich mit SDU auskennen davon aus, dass ein Hund der substituiert wird, 6 Stunden nach der Tablettengabe mit seinem T4-Wert im oberen Drittel des Referenzbereichs liegen sollte. Manche Tierärzte gehen sogar noch weiter:

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    Therapiekontrolle: 14 - 20 Tage nach Beginn der Substitution wird 12 Stunden nach der letzten Tabletteneingabe T4 bestimmt: der T4-Wert muß im Referenzbereich liegen. Wird die Blutprobe 4-6 Stunden nach der letzten Eingabe entnommen, muß T4 über dem Referenzbereich liegen.


    Quelle


    Ich substituiere meinen Hund nach diesem Beispiel und habe damit gute Ergebnisse. Kommt aber eben auf den jeweiligen Hund an. :)


    LG Nikka

    Hallo,


    eine Schilddrüsenunterfunktion kann sich völlig unterschiedlich äußern. Im subklinischen Stadium (Werte im Referenzbereich, aber niedrig) zeigen einige Hunde Verhaltensauffälligkeiten. Allerdings kenne ich einen Hund, der, obwohl er schon unterhalb des Referenzwertes liegt, dünn und hibbelig ist. Erst wenn die Unterfunktion länger besteht werden die Hunde dick und träge, dann sind aber meist schon Organe geschädigt.
    Wie alt ist denn der Hund - ich nehme an sie ist noch relativ jung (unter 2 Jahre)?


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    Kann diese Schilddrüsenunterfunktion mit ihrer Aggression zusammenspielen??


    Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit. Hier findest Du alles Wichtige zum Thema SDU - vor allem was Verhaltensänderungen anbelangt.


    Ich verstehe allerdings nicht, weshalb dein TA Euthyrox verschreibt. Soweit mir bekannt ist, ist es nicht erlaubt ein Medikament aus der Humanmedizin zu verschreiben wenn es eines mit gleichem Inhaltsstoff aus der Veterinärmedizin gibt - es sei denn, dass VM-Präparat wird nicht vertragen. Außerdem ist Euthyrox teurer als Forthyron.


    Ich wünsche deinem Wuff alles Gute. Wenn sie richtig eingestellt ist, werden ihre Verhaltensauffälligkeiten sicher nachlassen bzw. wirst Du es einfacher haben darauf Einfluss zu nehmen.


    LG Nikka

    Hallo,


    wenn Du eine Kombiimpfung möchtest würde ich für eine SHP-Impfung Nobivac SHP von Intervet nehmen. Dieser Impfstoff hat eine dreijährige Immunitätsdauer.
    Allerdings ist es nicht einfach einen Tierarzt zu finden, der diesen Impfstoff anbietet und dann auch noch bereit ist im Impfpass die 3jährige Gültigkeit einzutragen.


    LG Nikka

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    Probleme mit den Zähnen haben nicht nur Klein-Rassen, liegt auch mit an der Ernährung. Unde wenn dann noch ein paar Zähne gezogen werden, dann rutscht die Zunge vor. Davon sind auch große Rassen betroffen, ich kenne zum Beispiel einen Labrador-Mix dem hängt auch die Zunge raus und das nicht nur ein Stückchen :hust:


    Die Zunge hing ihr schon als Welpe hin und wieder raus. Selbstverständlich können alle Hunde Zahnprobleme entwickeln, da hast Du Recht.
    Der Pudel scheint jedoch besonders dazu zu neigen. Zwar steht im FCI-Standard über das Gebiss des Pudels: "Normal schließend, Zähne kräftig." Allerdings auch: "Das Fehlen eines Molaren 1oder 2 (M 1 oder M 2) im Oberkiefer oder eines Molaren 2 oder 3 (M 2 oder M 3) im Unterkiefer wird weder beim Richten noch bei der Zuchtauswahl bestraft." Ich finde schon, dass ein Hund, egal welcher Rasse, Anspruch auf ein vollständiges Gebiss haben sollte. ;)


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    Nikka
    Wenn du dir mal die historischen Bilder der Shar Peis ansiehst wirst du feststellen, daß diese Hunde zwar mehr Falten haben als andere Rassen, jedoch nichts mit dem heutigen Shar Pei zu tun haben. Also kann dein Zitat nicht stimmen, auch wenn es gerne behauptet wird.


    Ob die Aussage nun stimmt oder nicht - wer weiß. Wenn nicht, dann ist das eine alte Ente, da es schon vor Jahren so in einem Fernsehbericht erwähnt wurde, dazu habe ich allerdings keine Quellenangabe.
    So weit mir bekannt ist waren Kopf, Hals- und Brustbereich dieser Rasse schon immer faltig - kann mich da natürlich irren. Fakt ist, dass in China teilweise andere Ernährungsgewohnheiten herrschen als hierzulande, insofern könnte ich mir das Zitierte durchaus vorstellen.


    LG Nikka

    Es ist schade, dass heutzutage vieles ins Extrem übersteigert wird - und dass diese Entwicklung mittlerweile auch Hunde betrifft. Johan und Edith Gallant haben darüber ein sehr gutes Buch geschrieben (SOS Dog). Die Gallants selbst haben die Hundezucht nach fast 30 Jahren aufgegeben. Er schreibt z.B., dass die Zuchtwahl nicht nur modisch anatomische Übertreibungen erlaubt, sondern sie sogar anregt und bringt viele Beispiele dazu.


    Wir hatten einen Toy-Pudel als ich klein war und ich kann mich erinnern, dass es immer Probleme mit ihren Zähnen gab und die Zunge ihr oft ohne Grund ein Stück aus dem Maul hing. Sonst war sie eigentlich "normal". Es war eine nette Hündin aber ich konnte irgendwie nicht wirklich viel mit ihr anfangen und war ständig bei Nachbar´s Schäferhunden mit denen man wild spielen konnte, ohne Angst zu haben sie unabsichtlich zu verletzen.

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    Der Shar-Pei hatte doch früher auch nicht so extrem Falten, oder schon?


    Starke Falten hatte er früher schon und dafür gab es auch einen Grund:

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    Seit Jahrhunderten als Fett- und Fleischlieferant für die chinesische Küche gezüchtet, geht diese Hunderasse auf alte chinesische Kampfhunde zurück, wovon man dem heutigen Wesen dieser Tiere jedoch nichts mehr anmerkt. Der viel zu weite Pelz, der am Körper zahlreiche schlaffe Falten bildet, machte vor dem Hintergrund Sinn, daß man pro Schlachtung möglichst viel vom darunter liegenden Fett erzielen wollte.


    Quelle

    Hallo schessy,


    zwei sehr gute Bücher über Hundesprache - die besten meiner Meinung nach - sind diese (allerdings gibt es sie nur in Englisch):


    und

    wobei ich das zweite wesentlich besser finde. Sind zwar nicht gerade billig aber die Bücher sind im Großformat und sehr ausführlich.


    LG Nikka